Baratza + Acaia = Sette 270 / Sette 270W

Baratza erklärt angeblich (ein Nutzer berichtet über eine Rückmeldung von Baratza), dass sie auch Totraum feststellen und dieser konstruktionsbedingt sei. Sie erklären auch, warum sie sich für diese Konstruktion entschieden haben. Von Fehlkonstruktion konnte ich aber nichts finden. Dies ist insofern von Belang, als dass bei einer (eingestandenen) Fehlkonstruktion eine Nachbesserung zu erwarten ist. Ohne eine solche wird man aber wohl auch bei einer Sette mit Totraum leben müssen, wenngleich dieser vergleichsweise gering ist.

 

Da die Sette eigentlich überhaupt keinen Totraum haben sollte und Baratza einräumt, dass die Mühle aufgrund der Konstruktion und nicht lediglich statischer Aufladung doch einen Totraum hat, schließe ich auf eine Fehlkonstruktion. Möglicherweise reicht es, dieses "Gitter" im Auslauf zu entfernen oder die Löcher größer zu machen aber da ich mich mit der Sette erstmal nicht beschäftige, weiß ich da auch nichts genaueres.

 

Könnte man da selber was dran ändern - ohne Risiko die Mühle zu demolieren und mit rel. einfachen Mitteln?

 

Ich hab das Gefühl daß die Sette Konstruktion eher auf gröbere Mahlung abzielt und die ganzen Espressogoodies erst später bzw. auf Marketingwunsch dazugekommen sind. Dafür spricht auch der unausgegorene Portafilter halter. Vermutlich gibts auch die ganzen Verstopfungsprobleme nur bei feinem Mahlgrad?

 

Der Eindruck ist sicher falsch denn die kann ja nichtmal grob mahlen. Also war Filter von Anfang an zweitrangig.

 

Auch nicht ohne Shims ?

 

Auch nicht, dann kann sie weder grob noch fein genug mahlen.
Daß die beiliegen liegt aber mit Sicherheit genau daran, mit den Unterlagscheiben ist es fast Essig mit Filter und falls jemand die Mühle doch kauft um Filter damit zu mahlen muss man ihm diese Möglichkeit (außer für French Press) noch lassen. Wird sie dann aber für Espresso genutzt baut man nach Bedarf diese Unterlagscheiben ein womit man jeweils teils bis alle Filtermahlgrade verliert.

 

Solche Interpretationen als Aussagen anzugeben, ist aber auch nicht gerade korrekt. Selbst wenn sie minimalen Totraum hat, ist dieser immernoch geringer als bei vergleichbaren Modellen, sowie ist die Qualität des Mahlguts top.. genauso wie die Geschwindigkeit! Bei meiner NS Grinta musste ich immer ca 20s für einen Doppelten mahlen die werde ich hier auch bald anbieten, geht aber leider erst ab 25 Beiträgen

 

Ich habe nie gesagt, dass die Qualität des Mahlguts der Sette schlecht ist. Und es geht hier auch nicht darum, dass der Totraum unerträglich groß wäre, er ist vermutlich immer noch einer der geringsten. Es ging allein darum, dass die ursprüngliche Proklamation "Die Sette 270 hat keinen Totraum" zum derzeitigen Produktionsstand der Baratza Sette unzutreffend ist. Das muss unbedingt differenziert werden. Wäre die Sache mit dem doch vorhandenen Totraum der einzige Makel an der Mühle, würde sie trotzdem eine unglaublich gute Espressomühle sein. Aber es kommen so viele Probleme zusammen, dass sie für mich derzeit nicht tragbar ist. Ich bin erstmal hochzufrieden mit meinem manuellen Mahlen mit Handmühlen aber ich kann mir auch sehr sehr gut vorstellen in zwei oder drei Jahren eine Sette V2 oder V3 zu kaufen weil ich das Konzept der Mühle nach wie vor klasse finde.

 

Statisch Aufladung passieren beim Mahlvorgang und müssen oder sollten bei der Konstruktion und Materialwahl der Mühle berücksichtigt werden. Mach man das nicht ist es der Mühle bzw. den Entwicklern anzulasten.

 

Mir ging es lediglich darum, dass du zu Unrecht behauptest hast, es gäbe vonseitens Baratza ein Eingeständnis bezüglich einer Fehlkonstruktion. Dass die Mühle nicht perfekt ist und ihre Macken hat, will ich nicht abweisen..

 

Richtig. Baratza hat laut diesem Nutzer im HB Forum ihre bewusste Designentscheidung erklärt:

Die Kompression und Dekompression im Auslass soll statische Aufladung verringern und fluffigeres Mahlgut erzeugen.

Nachteil. Sobald das Mahlwerk stoppt bleibt ein Rest im Auslass.

Wenn das so stimmt dann wäre mir gutes Mahlgut auch wichtiger als die 1,5 g Totraum noch weg zu bekommen.

 

Für Single Doser wäre das doch kein Problem, oder? Man wirft oben x Gramm ein und mahlt so lange, bis alles leer ist inkl dieses Totraums also vielleicht 1-2s länger. Oder denke ich da zu blauäugig?

 

Genauso mache ich es, klappt ganz gut.


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Klingt für mich an sich brauchbar und hätte ein paar Vorteile zu meiner Eureka (schneller, kein totraum). Aber der Leidensdruck ist noch nicht groß genug. Gibt es inzwischen brauchbare Tests zum Extraktionsverhalten und Qualität des Mahlguts? Auch dabei würde ich die Eureka sehr hoch einstufen und die ersten Berichte von Schulman waren eher nicht so gut...

 

Hab ich damals anders gelesen, er hatte das mit einer großen konischen Mühle und der EK43 verglichen. Irgendwie wärs da ein Wunder gewesen wenn die beiden in ihren Spezialdisziplinen NICHT einen Hauch besser gewesen wären. Und es war auch lt. Schulman nur tendenziell schlechter. Da hat sich die Sette durchaus gut behaupten können in Anbetracht des Preisunterschiedes und daß Nachteile wie Totraum nicht zu Ungunsten der konischen gewertet wurden. Was er gesagt hat, die Mühle würde beim Mahlgrad verändern nur den fines Anteil variieren, das halte ich widerum für ein Gerücht, wie soll sie das technisch machen, nicht alles was irgendein Guru so meint erkannt zu haben hat genau betrachtet auch immer Hand und Fuss (oft vieleicht schon).

 

Ja, denn das Kaffeemehl bleibt im Ausgang hängen. Länger mahlen bringt da gar nichts.

 

Das wurde aber oben anders geschrieben und ich meine auch im HB Forum. Was stimmt denn nun?

 

Vergleiche mit der EK43 und K10 interessieren mich recht wenig, da ich der Methodik nicht zustimme, mit der solche Vergleiche gemacht werden, zumal oft auch finanzielle Interessen mit hinein spielen. Das meine ich jetzt nicht ausschließlich auf Schulman bezogen. Dem würde ich eher vertrauen als Perger insbesondere wenn Mahlkönig mit von der Partie ist.

Es geht mir tatsächlich mehr um die Änderung des Extraktionsverhalten zwischen verschiedenen Mahlgraden an derselben (Sette) Mühle. Ich fand die Begründung über den Fine Anteil auch merkwürdig, aber vertraue Schulman zumindest soweit, dass er beurteilen kann, ob die Extraktionsänderung in irgendeiner Weise auffällig ist. Er meint ja im Wesentlichen, dass sehr helle Röstungen durch feines Mahlen nicht genügend extrahiert werden und besonders dunkle durch gröberes Mahlen nicht in ihrer Extraktion gebändigt werden können. Ersteres wäre m.E. das größere der beiden Probleme, da man auch einfach den Bezug kürzen kann, um weniger Extraktion zu erhalten.