Beratung Zweikreiser/DB oder doch Thermoblock...

Mahlzeit zusammen,

auch wenn mein Dilemma zu 80 % schon über Beiträge hier im Forum beantwortet wird, würde mich Eure Einschätzung zum direkten Vergleich von Maschinen interessieren. Ich habe mich in den letzten Tagen/Wochen so viel zu unterschiedlichen Maschinen gelesen, dass ich gefühlt den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe.

Aktuell habe ich ne S*B*P*, die mein Interesse für Espresso(maschinen) wunderbar angefixt hat. Nachdem ich gestern bereits zu einem Niche Zero upgraden konnte, muss natürlich auch ein Maschinen Upgrade her. Wichtiges Feature: Shottimer, der Monk in mir braucht ihn einfach.

Hatte mich eigentlich schon fest für die Ascaso Steel Duo PID entschlossen, die schwache Dampfperformance hat mich dann aber doch abgeschreckt (nach der Barista Pro möchte ich jetzt mal zur Abwechslung ordentlich Umdrehungen im Milchkännchen haben). Nach 2h Zweikreiser Vergleich der KM und weiteren Recherchen landete ich dann bei der Rocket Mozzafiato V oder R. Aber, bei 1900€ für die Mozzafiato R, bin ich auch nicht mehr weit von einem Dualboiler entfernt. Hier kommt man zwangsläufig nicht an der Lelit Bianca vorbei. Diesen von außen fixierten Wassertank und die Holzknöpfe.... nicht wirklich mein Geschmack, aber P/L soll ja überragend sein. Dann habe ich noch einige Berichte hier im Forum von Leuten gelesen, die sich die ECM Technika V Profi PID geholt haben, aber 2.300€ für einen ZK, wenn es DB schon für um die 2.000€ gibt?

Naja, und dann gibt es noch die brauchbaren Thermoblocks. Ascaso Baby-T wäre theoretisch ein geeigneter Kandidat, da ich auch die kurze Aufheizzeit des Thermos nicht verkehrt finde, aber diese hässlichen Knöpfe vorne mit "S", "L", "XL" sind ja wirklich eine Schande und ich hätte gerne etwas mehr mechanische Betätigung für meine Hände, seien es Kippventile oder Drehräder. Der Decent könnte ich diesen Mangel noch verzeihen, aber die liegt eigentlich eher außerhalb meines Studentenbudgets.

Soweit kurz zu meinen Gedankengängen der vergangenen 14 Tage. Lange Rede kurzer Sinn, mich würde Eure Meinung konkret zu folgenden Fragen interessieren:

1) Die ECM Technika V Profi PID finde ich optisch und insgesamt schon sehr reizvoll. Aber ich kann den Kommentar der KM zur Mozzafiato R hierbei einfach nicht verdrängen "Bei dem Preis (1.900€) sollte man sich überlegen, ob man soviel für einen ZK ausgibt, wenn man sich für das gleiche Geld einen DB holen kann". -->
Gibt es hier im Forum auch konträre Meinungen? Kann man den Kauf einer Technika V Profi rechtfertigen? Insbesondere im Vergleich zu Dualboilern für den selben Preis oder weniger: P600, P700, Lelit Bianca ...?

2) Wäre die Rocket CInquantotto der ECM Technika ggf. vorzuziehen? Wovon würdet ihr das abhängig machen?

3) Dann noch die allgegenwärtige Lelit Bianca zu der ich, ohne sie mal live gesehen zu haben, ein komisches Verhältnis habe. Eigentlich hat sie alles was ich brauche, gutes P/L, aber trotzdem in meinem Kopf eher der Dacia der Siebträger.. Aber auch hier die Frage: Allein wegen der besseren Optik 300 € mehr für ne Maschine wie die Technika V mit weniger Features ausgeben?

Ich verzichte an dieser Stelle mal bewusst auf den Fragebogen, da ich eigentlich für alles offen bin, von E61 bis Decent Thermoblock. Über Aufheizzeiten bin ich mir natürlich bewusst, Wartung etc. bekomme ich auch arrangiert. Für meinen Bedarf würde ein ZK lange ausreichen, benutze die Maschine alleine und komme auf 2-4 Getränke pro Tag (je nachdem ob gerade Prüfungsphase ist).

Ich hoffe, dass - obwohl meine Schilderungen kein Meisterwerk in Sachen Strukturiertheit sind - doch jemand meine innere Zerrissenheit nachvollziehen kann und mir vielleicht ein paar Impulse zur Entscheidungsfindung liefern kann.

Vielen Dank und beste Grüße!

 

Nun ja, ich verstehe den Einwand. Und theoretisch wäre eine Mozzafiato V für 1,500€ sicherlich auch keine verkehrte Wahl. Nichtsdestotrotz, wenn man sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt, landet man auch schnell bei Gedankenmustern wie "wenn ich eh schon X ausgebe, kann ich auch gerade noch X+Y ausgeben und habe dann dafür dies und jenes mehr. Und ein Siebträger verfällt ja auch nicht ganz so schnell im Wert, wie die "Investitionen" anderer Kommilitonen, die sich jedes Jahr das neuste iPhone kaufen. Aber das ist eine andere Debatte..

 

So vielen Dank schon mal für die Einschätzungen bislang!

Werden ca. 70 % Cappuccino, der Rest Espresso Shots oder Americano verzehrt. Ich versuche mich (derzeit noch kläglich) an Latte Art, daher sollte das Schäumen einigermaßen funktionieren. Die zeitliche Komponente in der Zubereitung ist bei mir eher zweitrangig, d.h. ob ich während des Bezugs Schäume oder direkt im Anschluss (wie bei der Decent) ist für mich egal. Ich habe nur keine Lust "mehr" auf Dampf zu warten, wie bei meiner jetzigen Thermoblock, oder Temperatursurfing wie bei EK.
Bezüglich Bohnen: Ehrlich gesagt noch kein Schimmer, bisher (glaube ich) aber nichts super anspruchsvolles, teste mich durch das Sortiment meines lokalen Rösters. In meinen Sensorik Fähigkeiten würde ich mir derzeit aber auch noch eine 4- geben, ich könnte nicht sagen, dass mir Arabica Bohne X aus Land Y bei mittlerer Röstung besser schmackt als aus Land Z mit dunklerer Röstung. Wäre irgendwo wünschenswert, dass man aus gängigeren Kaffees was vernünftiges rausbekommt.

Ich bin im Vergleich zu den meisten hier wahrscheinlich noch recht jung intensiver im Kaffeethema (1,5 Jahre ~) und bin daher noch in einer Lernphase die Zubereitung angeht. D.h., obwohl meine jetzige Maschine (scheinbar darf man den Namen hier nicht schreiben?) auf Volumen programmiert werden kann, ende ich den Shot immer manuell mit Waage. Und dabei versuche ich dann aus dem Zusammenspiel zwischen Zeit und Volumen auf der einen Seite sowie Geschmack auf der anderen Seite zu lernen. Sprich, der Timer gibt mir schon immer ein ganz gutes Indiz, ob der Shot irgendwie akzeptabel zu erwarten sein wird, oder nicht (28s vs 45s). Jedes mal manuell einen Timer auf einer Eieruhr oder gar auf dem Handy zu starten fände ich schon sehr nervig.

Ich verstehe deinen Standpunkt, es ist nur so, dass ich mir gerne etwas kaufen würde, das ich nicht in 2 Jahren schon wieder wechseln möchten werde. Und auch fürs Lernen find ich es gar nicht so verkehrt, wenn man alle Störgrößen (wie Inkonsistenzen der Maschine) eliminiert, und so besser den Zusammenhang zwischen Input (Mahlgrad, Menge, Temp, Druck etc) und Output (Geschmack, ...) versteht.

Der Vorschlag, sich die mal persönlich anzuschauen ist auch wertvoll, wenngleich nicht so einfach umzusetzen aktuell. Aber ich schaue mal bei nem Store in der Nähe vorbei, ob der ein paar der Maschinen da hat.

Insgesamt nehme ich mit, dass ich mit allen der genannten Maschinen nichts wirklich verkehrt machen kann, was mich schon einmal beruhigt. Insbesondere das Thema "ZK für 2.300€ kaufen, wenn es auch Maschinen wie die Profitec P600 für 1.700€ gibt" ist für mich ne harte Nuss zu knacken.

Abschließend noch einmal eine Entschuldigung, da der Verweis auf mein Studentendasein hier deplatziert war und ggf getriggert hat. Ich werde dieses Semester mit meinem Master fertig und möchte mich vorab schon mal ein wenig belohnen, natürlich wächst mir das Geld nicht aus den Ohren und ich habe auch neben dem Studium dafür gearbeitet.

Vielen Dank für Eure Meinungen und Eure Zeit!

 

Puh, hier bekommen Zweikreiser mit PID, wie fast alle der von mir gennanten Maschinen ja ordentlich ihr Fett weg. Da geht meine Tendenz ja doch schon wieder Richtung Cinquantotto statt Mozzafiato. Andererseits mal nüchtern betrachtet, laut KM Review gibt es ja schon einigermaßen konstante ZK Maschinen in Sachen Temperatur..