Besserer "Espresso": mit KVA oder "Nespresso"?

Mir schmeckt der Kaffee aus der besser gewarteten und eingestellten Maschine besser.

Wir haben in der Firma im Kundenbereich eine Nespressomaschine (mit den Pads) und im Mitarbeiterbereich einen KVA. Der KVA wird regelmäßig gewartet und auf die vom Lieferanten empfohlenen Kaffee (Tschibo Espresso und Tschibo Schümli) eingestellt. Seitdem lass ich meine Aeropress zu Hause (zuviel Aufwand, zu missionarisch) und trinke aus der KVA.

Der Kaffee aus der Nespressomaschine hat am Anfang ganz gut geschmeckt (halt nespressomäßig langweilig und flach, zu wenig Süße) aber jetzt nach einiger Zeit schmeckt er mir garnicht. Das habe ich in Hotels mit Nespresso auch schon beobachtetet.

 

Nespresso ist im Prinzip eine Weiterentwicklung des italienischen Espressos: mittelmässiger, preiswerter Kaffee durch hohe Extraktionsrate trinkbar gemacht. Die Italiener erreichen dies durch dunkle Röstungen, niedrige Dosierung, Handhebler etc., Nespresso durch ebenfalls niedrige Dosierung und wahrscheinlich extrem feinem Mahlgrad ohne "Fines".

Problem: Was die Bohne nicht hergibt, kann auch die Maschine nicht kompensieren. Dadurch sind Nespresso wie auch dem italienischen 1-EUR-Espresso geschmacklich Grenzen gesetzt.

Ein VA hingegen hat halt einfach Probleme mit Espresso (günstige Maschine auch mit der Temperaturstabilität) und man handelt sich schnell Probleme ein, wenn der Mahlgrad zu fein ist. Wem aber die Konzentration nicht so wichtig ist, kann mit entsprechenden Bohnen sicher einen interessanteren Kaffee herstellen.

Gruss
BM

 

Ich beziehe mich auf die professionellen Nespressomaschinen, also die mit den Pads, wie sie in Firmen, Hotels und manchmal auch Restaurants rumstehen.

Die für den Heimbedarf haben ja Kapseln. Aus Heimmaschinen habe ich bisher kaum Kaffees getrunken und keine Erinnerung.

 

versuch macht kluch

 

beides leider unzutreffend, das zeug ist sehr grob und hat in der einstellung "ristretto" gerade mal fünf sekunden wasserkontakt.
allein die verwirbelung der 3-4 gramm innerhalb der kapsel unter druck extrahiert da etwas.

das ist eine beschimpfung, den richtiger espresso wahrlich nicht verdient hat

 

Interessante Lektüre: http://www.jimseven.com/2015/05/21/an-analysis-of-nespresso-part-i
Extraktionsraten weit über 20%, da kommt manch einer mit seinem ST in's grübeln...

Gruss
BM

Ps: Mit "Weiterentwicklung" meinte ich das Prinzip, nicht den Geschmack...

 

danke dafür, schöner test mit überraschendem ergebnis was die extraktion anbetrifft.
als dieses system ablehnender darf ich aber kein gutes bild an denen lassen, die viel zu große flußrate rückt es wieder gerade.

der geht ja sogar, mal völlig einzeln betrachtet. aber keine spur von körper und textur, und habe ich schon die sogenannte crema erwähnt?

 

ein wenig eigenpolemik ohne smileys schreiben?

unsinnlichkeit bei der zubereitung, ressourcenverschwendung (ja, auch der bau richtiger kaffemaschinen benötigt energie) gepaart mit grundsätzlicher kritik an der struktur eines möglichst geschlossenen systems (es ist sicher aus anderer perspektive clever ausgedacht), nicht zuletzt die verwendeten plastikgeräte in meines erachtens fragwürdigem design lassen in mir einfach keinen genuß aufkommen.
für mich kann ich nur feststellen, selbst wenn der geschmack der nixpressogetränke einigermaßen trinkbar daherkommt, ein genuß stellt sich durch das ganze drumherum nicht ein.
also warum sollte ich es trinken. zumal es nach dem essen nicht im ansatz so bekömmlich ist, wie ein richtiger espresso. wenn ich die wahl habe zwischen nixpresso oder keinen, wähle ich lieber keinen.

hebe ich auf und bekräftige sie gleichzeitig. im ernst, soll doch jeder trinken was mensch will.

 

Warum machst Du Dich dann bei jeder Gelegenheit zum Anwalt dafür.

Keine Panik ich glaube es Dir und ist eben auch eine Meinung die ich respektiere. Für mich ganz abgesehen vom Geschmack den ich nicht beurteilen kann und mag, da ich den Schei.. noch nie getrunken habe, gegen das System mit seiner Umweltverschmutzung und Resourcenverschwendung und gegen den Hersteller mit seiner weltweiten Ausbeutung von Ressourcen und Menschen sprechen allein schon so viele Dinge, daß ich das nie fördern würde, nie kaufen würde und mich schon gar nicht zum Fürsprecher dafür aufschwingen würde, selbst wenn da der köstlichste Espresso der Welt rauströpfeln sollte. Da das aber nicht der Fall ist fällt es mir sehr leicht einen großen Bogen um dieses System zu machen.

 

Bei den ganzen Umwelt Diskussionen wird meist jeweils nur der Müll (hier: Aluminium) betrachtet. Wenn ich aber die gesamte Umweltbilanz mit einbeziehe (also z.B. auch den Energiebedarf) dann wird es zumindest nicht mehr ganz so einfach!
Warum? Weil unser Fetter Siebträger viel mehr Energie benötigt. Und das auch im Standby (bei Maschinen mit Boiler).

Beispiel bei 8 Tassen Kaffee am Tag:
Nespresso: 8 Bezüge x 82g CO2 Fußabdruck/Kapsel x 365 Tage = ca. 240kg CO2
Siebträger: min. 250kg CO2 im Jahr.

Beim Siebträger habe ich jetzt nur den Stromverbrauch berücksichtigt. Bei Nespresso hingegen handelt es sich um den CO2 Fußabdruck von der Herstellung bis zur Entsorgung.
Alle Zahlen sind NICHT wissenschaftlich erhoben, sondern von mit geschätzt (aber auch nicht aus den Fingern gesaugt).

Damit es hier nicht zu falschen Annahmen kommt: Ich habe keine Geschäftsbeziehung zu Nestle, auch habe ich seit vielen Jahren keinen Nespresso mehr getrunken und beabsichtige dies auch in Zukunft nicht. Auch wird meine LM weiter CO2 in die Luft blasen lassen.

Prost
Dirk

 

Naja, Stromverbrauch ist ja nicht gleichzusetzen mit CO2-Ausstoß
Kommt ganz drauf an, welchen Strom du so nutzt

Aber die Nespresso braucht auch Strom, das Gerät selbst ist auch eher als Wegwerfgerät konzipiert (oder werden die auch noch nach 40 Jahren aus der Bucht gefischt und restauriert? eher nicht). Dazu dann die Alukapseln.
Ich kenne Nespresso-Nutzer und -Fans, und was die an Gerätschaften bereits gekauft haben, da wär bei den meisten bereits ein kleiner Siebträger abbezahlt, ganz ohne die enormen Kapselpreise.

 

Ich mach mich jetzt an die Entwicklung einer Expressi-Maschine die als Kapselhalterung vorne ne E61-Nachbildung aus verchromtem Plastik hat. Müsste sich eigentlich verkaufen wie geschnitten Brot

 

Das ist schon Richtig und mir auch klar. Deshalb habe ich auch 250kg CO2 bei einem durchschnittlichen Strommix angenommen.

Es ist in der Tat nicht ganz einfach ein realen CO2 Abdruck zu erstellen. Ich habe versucht hier auch die Maschine zu berücksichtigen. Also über alles.
bei der Angabe zum Siebträger hingegen nur den Stromverbrauch.

Und zur Sicherheit nochmal mein Standpunkt:
Ich bin KEIN FREUND von Kapsel Systemen. Mir würden sich die Haare kräuseln wenn ich noch welche hätte bei dem Gedanken an die Müllberge.
Was ich aber zum Ausdruck bringen möchte: Ich bin am Ende (und auch viele andere hier mit fetten ST) auch nicht sooooo viel besser !

 

Da ist ja schon mal die erste fehlende Angabe. Das Dein "Durchschnitt" stimmt, glaube ich einfach mal. Welche Standby-Zeiten und welchen Stromvebrauch hast Du denn für die Siebträgermaschine angenommen? Welche für das Nespresso-Gerät?

 

Daß das Nespressogerät sehr viel weniger Strom verbraucht daran besteht ja gar kein Zweifel, aber das allein machts ja nicht. Zu der CO2 Last durch den Strom (mit immer größerem erneuerbarem Energieanteil) kommt ja noch die Belastung durch die Produktion der Kapseln und deren Transport und Verpackung. Dazu die Verschwendung von wertvollem Aluminium das man sinnvoller verwerten könnte, dazu deren Umweltbelastung und Gefahrdung des Trinkwassers und zusätzlicher Verpackungsmüll, dazu noch die Produktion des Nespresso Gerätes selbst das sicher auch weniger lange halten wird als ein guter Siebträger also Neumaschine zwischendurch nochmal produziert und das alte wieder Müll. Ein Siebträger ist hauptsächlich Metall sogar sehr hochwertiges wie Edelstahl und Kupfer das heute zu fast 100% wiederverwertet wird.

Ergo der Siebträgerbenutzer IST SOO VIEL BESSER.