Betagte Eureka-Dosiermühle (Zenith?) macht Probleme

Diskutiere Betagte Eureka-Dosiermühle (Zenith?) macht Probleme im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo zusammen, bin als aktiver User neu hier, lese aber schon eine Weile mit und fand immer mal wieder hilfreiche Tipps. Jetzt beschäftigt mich...

  1. #1 LubitschsKaffeeOhneMilch, 24.02.2023
    LubitschsKaffeeOhneMilch

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    Hallo zusammen,
    bin als aktiver User neu hier, lese aber schon eine Weile mit und fand immer mal wieder hilfreiche Tipps.

    Jetzt beschäftigt mich ein Problem mit meiner alten Eureka-Dosiermühle, ein augemusterter Dino aus der Gastro. Genaue Modellbezeichnung kann ich anhand der Kennzeichnungen auf der Maschine nicht entschlüsseln.

    Die Mühle funktionierte bis vorgestern tadellos. Mahlgrade ließen sich gut feinjustieren, und ich bekam erfreuliche Ergebnisse auf die Tasse. Sozusagen von Null auf Gleich ändert sich das, nachdem ich Natural-Grind Mühlenreiniger hab' durchlaufen lassen. Selbst in der feinsten Einstellung wird jetzt nur noch Filterkaffee taugliches Mahlgut ausgeworfen.

    Da ich die Reinigung regelmäßig einmal die Woche mache, ohne das es Probleme gibt, kann ich da erstmal nur einen zeitlichen, aber keinen ursächlichen Zusammenhang erkennen. Trotzdem ist das Indiz des zeitlichen Zusammenhangs natürlich erdrückend. Was könnte da passiert sein?

    Trotz meiner zwei linken Hände, hab' ich's gewagt die Maschine komplett zu zerlegen, was mit einiger Flucherei verbunden war. Hatte vermutet, dass vielleicht die Feder defekt ist, was aber nicht der Fall gewesen ist. Wie problematisch der Abnutzungsgrad der Mahlscheiben ist, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn es daran läge, wäre es vermutlich ein eher schleichender Prozess gewesen, oder? Hab' dann alles gesäubert und tatsächlich wieder zusammengebaut bekommen, ohne dass eine Schraube übrig blieb'.

    Bei Einschalten erstmal die Sorge, dass ich die Elektrik falsch zusammengesteckt hab'. Aber die Maschine ließ sich problemlos wieder einschalten. Leider ist das Mahlgut immer noch nicht fein genug. Zwar feiner als vor der Reinigung, aber lange noch nicht so fein, wie es bis vor wenigen Tagen noch war.

    Woran könnte es liegen? Und nebenbei gefragt, weiß jemand, welches Modell ich da habe?

    Danke schon vorab für Eure Tipps.
     

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  2. #2 vectis, 24.02.2023
    Zuletzt bearbeitet: 24.02.2023
    vectis

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    Hallo und willkommen im Kaffee-Netz.
    Ich kenne diese Mühle zwar nicht konkret, aber es dürfte sich bei dem Mahlwerk prinzipiell um das der anderen Modelle, z.B. MDME, mit baugleichem Gehäuse handeln:
    Eureka Muehlen günstig Kaufen Spezialist für Kaffeemaschinen

    Die Mühle sollte übrigens die Type MDM/MN sein, die wie erwähnt allerdings einen weitestgehend mit den Modellversionen identischen Aufbau haben sollte; vielleicht einen abweichenden Mahlscheibendurchmesser (64, 70 oder 74mm?)
    Siehe nochmals: Eureka Muehlen günstig Kaffeemuehlen Ersatzteile Kaufen Spezialist

    Kennzeichnend für fast alle moderneren Eureka-Mühlen ist der Mechanismus der Mahlwerksverstellung, wie Du der Explosionszeichnung vielleicht halbwegs entnehmen kannst. Während der obere Mahlscheibenträger fest verschraubt wird, wird der untere Mahlscheibenträger quasi mitsamt dem darunter befindlichen Motor über eine Art Gestänge, welches über die Verstellschraube und ein Gewinde betätigt wird, nach oben in Richtung der anderen (fest sitzenden) Mahlscheibe gebracht. An sich ist das eine gute Sache, von der ich recht überzeugt bin.
    (Ich besitze eine Eureka MCI mit diesem Verstellmechanismus und eine große Quamar T48, deren Verstellmechanismus identisch ist.)

    Nun zu Deinem Problem.
    Dieser sogen. natural grind Mühlenreiniger ist nicht unbedingt eine gute Idee, da das Zeug auch Rückstände hinterlässt, die sich wie Kaffeemehlreste unter die Mahlscheiben setzen können. Wenn Du schreibst, dass Du die Mühle komplett zerlegt hast, dann gehe ich mal davon aus, dass Du auch die Mahlscheiben entfernt hast (die Schrauben sehen danach aus). Jedenfalls sollte das geschehen sein, denn nur so bekommt man festgebackene und uralte Kaffeemehlreste (oder eben Reste von dem Reinigungszeug) von den Unterseiten der beiden Mahlscheiben entfernt, sowie auch von dem jeweiligen Mahlscheibenträger.
    Nur so ist gewährleistet, dass hinterher alles wieder nach der Montage richtig positioniert ist.
    Wegen des erwähnten Verstellmechanismus sollten sich aber die Mahlscheiben schon noch ausreichend dicht aneinander führen lassen, solange diesbezüglich kein Montagefehler unterlaufen ist.

    Was den Zustand der Mahlscheiben selbst betrifft lässt sich anhand von Fotos kaum eine Einschätzung zu deren Brauchbarkeit abgeben. Daher würde ich angesichts der Herkunft und des Alters der Mühle (vermutlich 2002) von einer nicht unerheblichen Abnutzung ausgehen und neue Mahlscheiben empfehlen. Diese kosten nicht die Welt und Du wirst erstaunt sein wie sich neue Mahlscheiben nach etwas Einmalen (nicht übertrieben sehen, denn manche Leute meinen, dass man dazu schon ein Kilo günstige Bohnen durch die Mühle jagen muss) auf die Qualität des Mahlguts und somit auf den Bezug auswirken.

    Was für eine Feder hast Du denn bitte als mögliche Ursache gesehen?
    Und vielleicht teilst Du den Durchmesser der vorhandenen Mahlscheiben mal mit und wie oft Du dieses Zeug zum Reinigen verwendet hast (tatsächlich einmal die Woche?).
    ;)
     
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  3. #3 LubitschsKaffeeOhneMilch, 24.02.2023
    LubitschsKaffeeOhneMilch

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    Erstmal vielen Dank für Deine ausführliche Antwort @vectis . Ich fang' mal mit Deinen Fragen von hinten an .

    Der Durchmesser der Mahlscheiben beträgt 60 mm. Die hatte ich beide herausgeschraubt und gesäubert. Reinigungspulver hab' ich erst ca. fünfmal benutzt. Da ich die Mühle zum ersten Mal auseinander genommen hatte, wusste ich nicht, was mich erwartet. Ich hatte in meiner Unwissenheit vermutet, dass der Verstellmechanismus irgendwo eine Feder haben müsste. Tatsächlich fand sich so eine Feder am oberen Teil des Gestänges. Die sah allerdings tiptop aus.

    Quer unterhalb des Motors liegt ein Riegel, der an einer Seite gelocht ist. In diesem Loch ist das Längsgestänge eingehakt, das nach Oben zum Einstellrädchen für den Mahlgrad führt. Der Riegel selbst liegt noch mal in einer Art Metallschlaufe an deren Unterseite eine Schraube eingedreht ist. Wenn ich die Schraube dort unten weiter reindrehe, bewegt sich das Gestänge genauso nach Oben wie beim Feinerstellen des Mahlgradrädchens. Wenn ich die Schraube ganz weit reindrehe, habe ich Oben am Mahlgradrädchen kaum noch Spiel zum Drehen. Mir scheint es so, dass über das kleine Schräubchen lediglich der Einstellbereich des Mahlgradrädchens von Grob zu Fein begrenzt wird. Aber vielleicht ist die Bewandnis auch eine andere, und hier liegt der Schlüssels des Problems. Wie gesagt, ich hab' bisher noch nie ein Mühle zerlegt, und mein technisches Verständnis ist, ähem, doch einigermaßen begrenzt . Bevor ich in neue Mahlscheiben investiere, würde ich natürlich schon gerne sicherstellen wollen, dass das Problem nicht woanders liegt.

    Was das Modell betrifft: MDM/MN steht sogar auf dem Etikett, hab' ich immer schön dran vorbeigeguckt bzw. ich hielt es nicht für die Modellbezeichnung. Arrrgggh.
     
  4. vectis

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    Das liest sich schon so, dass hier eventuell eine Nachjustierung erforderlich ist. Kannst Du denn die Mahlscheiben - ohne dass sich Bohnen im Mahlwerk befinden - so weit mittels des Einstellrädchens zueinanderbringen, dass man ein leichtes Klirren hört?
    Das ist doch quasi die Referenz, von der ausgehend der Mahlgrad in Richtung gröber eingestellt wird. Schaffst Du das nicht ("Klirrpunkt"), dann würde ich mit der erwähnten Schraube so lange justieren bis das so funktioniert.
    Das ist bei diesem Mechanismus der Nachteil wenn er mal komplett demontiert wurde, aber vielleicht kommst Du ja ohne komplette Demontage von unten an besagte Schraube heran.
    Du könntest hier auch Fotos einstellen, so dass eine Einschätzung durch hier Mitlesende eventuell etwas einfacher ist.
    Viel Erfolg.
     
  5. #5 vectis, 25.02.2023
    Zuletzt bearbeitet: 25.02.2023
    vectis

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    @LubitschsKaffeeOhneMilch
    ich habe noch ein Detailfoto von einer Eureka Atom gefunden. Hier sieht man rechts die mit dem Verstellrad verbundene Stange mit der von Dir erwähnten Feder. Darunter befindet sich eine Mutter, deren Einstellung oder Position auf dem Gewinde eventuell auch eine Bewandtnis haben könnte:

    [​IMG]

    [​IMG]


    Wie gesagt bzw. geschrieben. Es dürfte ein Aspekt der Feinjustierung dieses Einstellmechanismus sein.
    Viel Erfolg weiterhin.;)
     
  6. #6 LubitschsKaffeeOhneMilch, 25.02.2023
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    Vielen Dank. Ich werde beizeiten noch mal das Gestänge (s. Foto) herausnehmen, vielleicht hakt es tatsächlich da. Den von Dir erwähnten Klirrpunkt hab' ich übrigens nicht wahrgenommen. Testdurchgänge mit Billigbohnen in den Mahlstufen grob bis fein zeigten im Ergebnis nur grob bis mittelgrobes Mahlgut, zum Vergleich habe ich mal das Ergebnis mit einer auf feinste Mahlung gestellten Billig-Solis herangezogen, die wir hier noch als Ersatzgerät stehen haben. Die Unterschiede sind gewaltig. Irgendwann tat sich auch nichts mehr bei der Feinheit, trotz höherer Feinstellung am Einstellrädchen (s. Foto).

    Wir haben inzwischen eine neue Eureka MCI Chrom bestellt, auch weil meiner Frau die zugegebener Maßen für unsere Küche arg überdimensionierte MDM/MN schon optisch ein Dorn im Auge ist . Aber mich lässt das Ding nicht los. Mal schauen, ob ich's wieder gängig bekomme. Vielleicht findet sich ja auch noch ein(e) Liebhaber(in) für diese Mühle, mit mehr technischer Erfahrung und Restaurierungsehrgeiz als ich. Zumal die Mahlergebnisse bis zum beschriebenen, plötzlich aufgetreten Problem wirklich überzeugend waren.
     

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  7. vectis

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    Danke fürs Einstellen des Fotos. Das sieht sehr ähnlich aus wie bei der Quamar T48.
    [​IMG]

    Die einzige Idee, die ich noch habe, sind die Schrauben an der unter dem Motor verlaufenden Querstange. Sind diese evtl. zu fest angezogen, so dass sich das nur bedingt durch die Regulierungszugstange anheben lässt?
    Denn der erwähnte Klirrpunkt, also das Berühren der beiden Mahlscheiben in leerm Zustand sollte auf jeden Fall bei der feinsten (fine) Einstellung erreicht werden. Vielleicht sind die Mahlscheiben dann doch bereits zu sehr verschlissen.

    Die neu bestellte MCI funktioniert ganz genauso und ich bin seit Jahren damit zufrieden, auch wenn sie im Vergleich zu den moderneren Versionen doch etwas laut ist. Manche Boardies raten daher eher von der MCI ab, aber wer wie ich kein Display an der Mühle haben mag und die Lautstärke in Kauf nehmen kann, der bekommt damit immer noch eine recht gute Mühle fürs Geld.
    Viel Freude damit und die MDM/MN bekommst Du bestimmt noch richtig eingestellt.
    ;)
     
  8. #8 LubitschsKaffeeOhneMilch, 26.02.2023
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    Danke für Deine hilfreichen Tipps. Hab' die Schraube jetzt so eingestellt, dass maximale Anhebung der Zugstange möglich ist. Höre jetzt auch den von Dir erwähnten Klirrpunkt. Allerdings ist das Mahlergebnis immer noch reichlich grob für Espresso. Mal sehen, ob ich der Maschine zeitnah noch neue Mahlscheiben gönne, jetzt kommt ja erstmal die MCI ...
     
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