Bezugsmenge ohne PID bestimmen

Ich habe seit rund einem Jahr eine BZ 10 im Einsatz. Den Shottimer habe ich so nachgerüstet, dass ich einen Küchentimer von Rossman, < 5,- €, neben die Maschine gelegt und 30 Sek. fest eingestellt habe. Lege ich den Bezugsschalter um, drücke ich gleichzeitig auf den Timer. Nach 30 Sek. piept er und ich schalte den Bezug ab. Ist zu wenig oder zuviel in der Tasse, ändere ich Mahlgrad und oder -menge an der Mühle.

 

Da könnte man auch wieder die Diskussion anfeuern, ob man ab Pumpenstart oder ab erstem Tropfen zählt. Meine BZ10 mit QM-Regler und EX4 braucht 10 bis 15 Sekunden bis überhaupt ein Tropfen fällt, da wären 30 Sekunden ab Pumpenstart zu kurz.

 

Bei gleichen Bedingungen ist es Wurscht, ob ab Pumpenstart oder ab erstem Tropfen gezählt wird. Die 10 - 15 Sekunden muss man eben einrechnen (Pumpenstart) oder abziehen (erster Tropfen).

 

Da das vergleichen verschiedener Maschinen eher müßig ist, ist das eben wenig Diskussion. Für meine eigene Reproduzierbarkeit ist es nur wichtig, dass ich es immer gleich mach. Ab Pumpenstart ist aber viel einfacher umsetzbar.

 

Ich will darauf hinaus, dass der Bezug zuende ist, wenn das gewünschte Blonding erreicht ist, nicht wenn eine bestimmte Zeit abgelaufen oder ein bestimmtes Volumen erreicht ist.

Das Abschalten nach Zeit, Volumen oder Gewicht ist einfach genauso falsch, wie die Kartoffeln nach den 5 Minuten, die es das letzte Mal gedauert hat, für fertig zu erklären.

 

Was dieses Forum machmal so zäh macht, ist, dass einer den anderen immer für dümmer hält, als er selbst ist. Gelegentlich lassen zwar, das will ich einräumen, einige Beiträge den Schluss zu, dass sie - vorsichtig ausgedrückt - nicht ganz durchdacht sind.
Natürlich stellt kein verständiger Nutzer den Bezug ausschließlich nach der abgelaufenen Zeit ab, sondern nur wenn alle anderen Bedingungen stimmen. Und dann ist mir das Piepen ganz recht. Bei gleicher Bohnensorte, Mahlgrad, Alter des Rösters (sic!), etc. muss man wohl nicht jedesmal aufs neue peilen, ob das Blonding nun stimmt.
Ich versichere beim Barte meines Großvaters, dass ich den Hebel nicht umlege wenns piept, aber die Tasse noch leer ist, ohne dem auf den Grund zu gehen.

 

Also bei mir wenn der Kaffee den gewünschten Geschmack erreicht hat. Wenn man einen guten wiederholbaren Prozess hat, kann man das durch Zeit und Gewichtsmessung am sichersten wiederholen und in einem gewissen Rahmen übermitteln. Wenn ich die Mühle einstelle und etwas später will meine Liebste einen Kaffee machen, muss ich ihr nur sagen xg Kaffee yg müssen in ts rauskommen. Und sie kann direkt einschätzen ob etwas vergleichbares in der Tasse hat oder irgendwas in der gesamten Kette schiefgelaufen ist. Zwar kann sie dann sagen, dass ihr zu viel Blonding dabei war, aber das ist eben subjektiv und hat wenig mit Reproduzierbarkeit von Rezepten zu tun.

übrigens ist das beim kochen auch nicht so viel anders, profiköche verlassen sich viel öfter auf messbares (kerntenperatur, Garzeit etc.) wenn man nämlich 300 Portionen gleichzeitig raushauen muss, wird man sonst kirre.

 

Shit, mein Kaffeeröster hat Geburtstag, jetzt muss ich meinen gesamten Workflow neu justiert!

 

Eier kochen nach Zeit klappt bei mir nie.
Deshalb wende ich den Kreiseltrick an.
Wenn es sich einigermassen gut dreht suf einem Teller ist noch gerade weich.
Sozusagen das Eierdrehblonding.
Abstoppen und Wiegen ist zum Einkreisen der Normparameter schon sinnvoll.
Wenn der selbe Roast dann weiter verwendet wird, wiege ich normalerweise nur noch die Bohnen ab.
Gruß