Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

Diskutiere Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig?? im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig?? Hallo Hans-Jörg, Halle Pempel, Hallo Kai, ... Halle Pempel! :-D [IMG] Das...

  1. #21 plempel, 01.04.2011
    plempel

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Halle Pempel! :-D

    [​IMG]

    Das ist Halle Berry, dahinter von links nach rechts Halle Hans-Jörg, Halle Pempel, Halle Kai. :-D

    sorry und weg
    Plempel

    Halle Berry ? Wikipedia
     
  2. #22 Marc Aurel, 01.04.2011
    Marc Aurel

    Marc Aurel Mitglied

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Ganz großes Kino!

    (auch wenn ich sonst nicht so der hollywood-typ bin)
     
  3. #23 Espresso_Fr, 01.04.2011
    Espresso_Fr

    Espresso_Fr Mitglied

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    na zum Glück ist Halle Kai abgeschnitten :)

    Den Oro gibt es unter anderem in Heidelberg:

    Kudlek GmbH Heidelberg Espressomaschinen, Reparatur, Wartung, Kundendienst

    Das war aber nur ein Beispiel für eine Barröstung. Probier einfach mal ein bisschen rum und frage gezielt nach einer Barröstung. Ich habe in meiner kleinen Büromaschine den Empresso vom Mahlwerkk Emmendingen. Der geht an sich auch ganz gut, ist aber etwas empfindlicher als eine Barröstung. Er gehört aber auch zu den Toleranten Allround Kaffees und macht sich gut mit Milch!

    Grüssle
    Kai
     
  4. #24 Stefansc, 01.04.2011
    Stefansc

    Stefansc Mitglied

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Halle Kai, Halle Hans-Jörg, Halle Pempel,

    na die würde an meiner Maschinerie alles dürfen ;-)

    Gruß
    Stefan
     
  5. osti

    osti Mitglied

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??


    ok, der Kaffee liest sich ganz ordentlich. Es gibt auch einen Caffe Poli in ner roten Packung, den würde ich meinem ärgsten Feind nicht wünschen ;-)

    daher die Nachfrage.

    aber du siehst ja selber, dass ein anderer Kaffee schon ganz anders reagiert bzw schmeckt... also viel Spaß beim Sorten probieren ;-)
     
  6. hawi

    hawi Gast

    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Es gibt einige Zweikreiserbenutzer, die behaupten, das müsse man gar nicht, weil man ja im Endeffekt eh nur ein oder zwei Sorten Kaffee verwendet, die zur Maschine passen (siehe auch "it's not a bug, it's a feature" ;-)).

    Die restlichen, die hin und wieder auch mal ein Bisschen Vielfalt in der Tasse haben wollen, versuchen es mit verschieden langen Cooling Shots und der Veränderung der Brühtemperatur hinzubekommen, was aber mangels direkter, definierter Einstellmöglichkeit für die Brühtemperatur bei Zweikreisern immer mehr oder weniger im Nebel gestochert ist.

    Andere Möglichkeiten der Temperatureinstellung bei Zweikreisern gibt es leider nicht.

    Bitte nimm' den etwas negativen Ton meines Beitrags nicht persönlich. Ich hab' mir nur hier im Forum schon so oft verbale Prügel eingefangen, wenn ich auf diesen prinzipbedingten Nachteil von Zweikreisern hingewiesen habe, dass ich fürchte, dass es jetzt wieder mal so weit ist.

    Ja, darauf wird es hinauslaufen. Es gibt durchaus Leute, wie z.B. meine Schwiegereltern, die damit völlig glücklich sind, weil sie ihre Traumbohne gefunden haben, die genau zu ihrer ECM passt. Die halten mich für völlig plemplem, wenn ich ein paar Tage später schon wieder eine andere Bohne in der Mühle habe. Mir selbst wäre das allerdings zu langweilig. :cool:

    Viele Grüße,

    hawi
     
  7. #27 Augschburger, 04.04.2011
    Augschburger

    Augschburger Mitglied

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    @hawi: You asked for it. :razz:

    Der Threadstarter hat schon eine Maschine; er erwartet allerdings, dass er nach einer (inzwischen zwei) Woche(n) "perfekten" Espresso ziehen kann.

    Das ist so, als ob Otto Normalhorst nach dem Bestehen der Führerscheinprüfung Klasse M an der Rally Paris Dakar teilnehmen wollte. Da hilft auch die Motorsteuerung per Chiptuning nix, Otto muss erstmal bremsen und Gas geben lernen. Da hilft's ihm gar nicht, wenn die Motorsteuerung ihm im richtigen Augenblick noch ein paar Extraprozent Leistung aus den Ecken des Kurbelwellengehäuses rauskratzt, damit er die Düne raufkommt. Die Dünen sind das Problem, nicht der Motor.
    Wenn er am Ziel ankommt, wird er mit seinem Standardmotor nicht auf dem Treppchen stehen, aber auch Chris Pfeiffer würde das mit Ottos Motor nicht schaffen. Chris würde es vmtl. mit einem gePIDeten Motor schaffen können. Weil Chris die Erfahrung hat (Obacht, Wortspiel ;-)).

    Die Moral von der Geschicht': Erstmal fahren lernen. Nach dem Runterfallen nicht aufgeben, sondern wieder aufsitzen und weiter probieren. Ist ja nur Sand drumrum, man tut sich nicht wirklich weh. Und wenn man 80% der Dünen zuverlässig rauf- und wieder runterkommt, dann kann man sich überlegen, was man braucht, um die restlichen 20% auch noch zu schaffen.

    Deshalb bin ich ein Befürworter von Zweikreisern für Anfänger. Da läuft die Maschine stabil in einem sehr engen Temperaturbereich (wenn man genügend cool flushed), damit fällt das Thema schonmal komplett aus der Liste der Variablen raus. Dann noch eine brauchbare Mühle (ich empfehle eine konische, damit ist das Mehl gutmütiger als mit einer Scheibenmühle). Ob der Tamper konisch oder flach, aus Plastik, Edelstahl oder unter Schwerelosigkeit poliertem Kryptonit ist, ist wurscht, wenn das bei einem Anfänger ('tschuldigung Stefan) einen Einfluss hat, dann stimmt ein anderer Parameter nicht, der Einfluss des Anpressdrucks wird m.M.n. überschätzt. Das ist für mich die Möglichkeit, unterschiedliches Kaffeemehl (z.B. noch 5gr trockener Rest vom Vortag) auszugleichen. Das fühle ich inzwischen aber auch beim Andrücken.

    Ich gebe Dir (hawi) vollkommen Recht, was die Temperatursteuerung betrifft, wenn man mit vielen unterschiedlichen Bohnen "experimentiert". Es gibt aber auch Leute wie meine Frau und mich, die morgens einfach nur einen leckeren Kaffee/Cappuccino trinken möchten, der so schmeckt, wie er immer schmeckt. Und da braucht man keinen PID für, sondern sucht einmal die Bohne passend zur Maschine. ;-)

    Irgendwann, vielleicht wenn ich Rentner bin, kaufe ich mir eine Maschine mit Temperatursteuerung. Dann habe ich die Muse, morgens um 9 Uhr nach dem Aufstehen einen Bohnenwechsel durchzuführen. Aber so lange ich um viertel nach sechs in der Früh total verpennt an der Maschine hantieren muss, bin ich froh, wenn der einzige Parameter der Anpressdruck ist - und dessen Auswirkungen sich in engen Grenzen halten. Ist quasi ein manueller Vollautomat, ich weiß.
     
  8. #28 Espresso_Fr, 04.04.2011
    Espresso_Fr

    Espresso_Fr Mitglied

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Moin,

    also ich hab jetz seit einiger Zeit mein PID am laufen, ich schätze mal knapp 2 Jahre. In der Zwischenzeit habe ich viele Kaffeesorten ausprobiert und bin zu dem Schluß gekommen, dass ich bei 90% der Kaffeesorten die Temperatur nicht ändern muss. Ich brühe bei 93° und bin mit dem Egebnis fast immer zufrieden. Von den 10% die nicht bei 93° laufen, läuft gefühlt die Hälfte bei gar keiner Temperatur.

    Ich habe seit fast einem Jahr aufgehört an der Temperatur zu drehen. Gedreht wird nur noch an der Mühle.

    Ich benutze den PID nur um eine möglichst konstante Temperatur zu haben. Heute würde ich mir allerdings auch einen Zweikreiser bzw. Dualboiler holen, aber damals ohne Frauchen war Espresso mein Fokus und nicht Latte blablabla und so ähnliches Zeugs.

    Grüssle
    Kai
     
  9. hawi

    hawi Gast

    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Genau, gib's mir hart und heftig!! :p

    Von "perfekt" war eigentlich nicht die Rede, sondern er wollte nur eine Anleitung, wie man bei einem Zweikreiser die Temperatur verstellen kann:

    Und da sein Kaffee bitter ist, ist das genau der Parameter, der auch meiner Erfahrung nach verstellt werden muss, um einen besseren Espresso zu bekommen.

    Ich seh das ein bisschen anders. Eine Maschine, bei der man die Temperatur nicht gescheit steuern kann, ist wie ein Auto, bei dem das Lenkrad blockiert ist, um mal bei der Auto-Analogie zu bleiben. Klar kann man damit fahren, aber man muss halt immer eine Straße suchen, die schnurstracks geradeaus geht, sonst hat man ein Problem.

    Deswegen verstehe ich ja auch nicht, warum die Leute elektronische geregelte Dualboiler-Maschinen immer als komplizierter zu bedienen ansehen als Zweikreiser. Ich muss doch die Temperatur nicht dauernd verstellen. Ich kann aber, wenn es denn sein muss, und das sehe ich eben als entscheidenden Vorteil an, mir die Arbeit zu vereinfachen. Wenn der Kaffee partout bitter ist, egal welche Parameter ich sonst geändert habe, dann probiere ich es eben mal mit der Temperatur.

    Ich spiele beim täglichen Kaffeemachen an unserer Maschine auch nicht dauernd an der Temperatureinstellung herum, sondern suche mir für die betreffende Kaffeesorte die beste Temperatur heraus und behalte die dann bei. Wenn ich dann irgendwann mal eine andere Sorte in die Mühle fülle, die eine andere Temperatur braucht, dann reduziere ich diese, bis der Kaffee nicht mehr bitter ist, oder erhöhe sie, bis der Kaffee nicht mehr sauer ist. Ist doch ganz einfach, oder? So, wie man im Auto am Lenkrad dreht, wenn eine Kurve kommt. Wenn keine Kurve kommt, fährt man halt geradeaus und kurbelt nicht dauernd wild am Lenkrad. :)

    Wer ist Chris Pfeiffer?!

    Und was machst Du, wenn die Temperatur das Problem ist? Siehe oben die Sache mit dem Lenkrad...

    Ausserdem halte ich - gerade für Anfänger - die Sache mit den Cooling Flushes für deutlich komplexer als an einem Regler eine Temperatur einzustellen (z.B. "hab' ich jetzt genug geflushed?", "wie lange darf die Pause zwischen zwei Bezügen sein, damit ich nicht flushen muss?", "wie lange muss ich flushen, wenn die Pause zwischen zwei Bezügen doch zu lange war, um wieder auf Temperatur zu kommen?", "nach einer wie langen Pause muss ich wieder komplett flushen?" usw. Du verstehst, was ich meine? :)).

    Brauchbare Mühle unterschreibe ich sofort, aber die Sache mit konisch vs. Scheibe kann ich so nicht bestätigen. Wir haben eine konische Mühle und eine mit Scheiben, und ich kann da in der Qualität des Mahlguts keine großen Unterschiede sehen.

    Wie schon oben kurz angedeutet: das mit dem Experimentieren ist ein netter Zusatz, den man nutzen kann, aber nicht muss. Mir geht es primär darum, dass eine Temperaturregelung (egal ob per elektronischem Thermostat oder per PID) eine Variable aus der Gleichung nimmt, nämlich die Notwendigkeit, erstmal die richtige Temperatur zu suchen. Das hatte ja auch Stefan geschrieben, dass er den Cooling Flush öfters vergisst und er den Kaffee dann wegkippen kann.

    Aber das ist doch kein Widerspruch. Morgens sind wir auch noch viel zu müde (und meistens zu spät dran :rolleyes:), um noch irgendwelche Kaffee-Experimente zu machen. Auch im morgendlichen Halbdusel hilft eine temperaturgeregelte Maschine ungemein, weil man den Cooling Flush nicht vergessen kann. :-D

    Das wiederum ist eine interessante Argumentation. Die meisten Zweikreiser-Benutzer beschimpfen nämlich die PID-Fraktion als diejenigen, die die Vollautomaten hätten. Könnt Ihr Euch vielleicht mal einigen?! :mrgreen:

    Viele Grüße,

    hawi
     
  10. #30 Stefansc, 04.04.2011
    Stefansc

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Hallo Ihr lieben Kaffeetrinker,

    wenn ich gewusst hätte, dass ich ein Streitthema beginne, hätte ich es gelassen :lol:.

    Zunächst vielen Dank Hawi für Deine Ausführung. Ich kann das durchaus nachvollziehen, was Du da schreibst und selbst ein eingefleischter Zweikreiser müsste sich wohl eingestehen, dass es das von Dir genannte "Gestochere im Nebel" ist, die gleiche Temperatur bei jedem Bezug hinzubekommen. Ich möchte auch nicht mit der Stoppuhr da sitzen, Cooling Flush-Zeiten stoppen oder Wassermengen messen, die ich da rauslasse und aufs Klackern der Heizung zu achten um mir den Espresso im rechten Augenblick zu ziehen. Nein, so eine Maschine ist sehr teuer und da soll sie doch bitte immer dann soweit sein, wenn ich das will. Insofern verstehe ich den PID-Gedanken.

    Das Problem bzw. die Frage ist ja nur:

    "Was macht das denn eigentlich aus?"

    Wie gesagt, ich habe noch kein "Temperaturgesurft" und habe dennoch fast immer gleiche Ergebnisse. Mir war vorher unklar, dass ich Temperaturdifferenzen von einigen Grad C habe zwischen den Bezügen. Ich habe immer nur das sehr heiße Wasser per Cooling Flush abgelassen, wenn eine längere Zeit Stillstand war. Also heißt das für mich (bei meinem momentanen Geschmacksvermögen), dass ich das vernachlässigen kann. Als Wein- und Whiskytrinker weiß ich, dass man das erstmal lernen muss, möglich dass das beim Espresso ähnlich ist.
    Von Vorteil ist natürlich dann bei PID, dass ich diese Unbekannte ausgeschlossen habe und gerade als Anfänger hat man ja das Problem, viele Faktoren die sich gegenseitig beeinflussen berücksichtigen zu müssen. Dann ist natürlich jede Variable, die festgemacht werden kann sehr hilfreich.

    Hans-Jörg, ich erwarte nicht, dass ich nach zwei Wochen den perfekten Espresso mache, ich versuche nur zu lernen, deshalb frage ich ja Euch ;-). So habe ich z.B. in den letzten zwei Wochen gelernt, dass der ursprüngliche Gedanke als ich diesen Thread gestartet habe falsch war. Denn da hatte ich mir irgendwie überlegt: Okay, etwas weniger Druck, also 3 Grad C kälter und alles ist gut und der Kaffee ist nicht mehr bitter - oder so ähnlich, keine Ahnung. Du hast vor zwei Wochen wohl müde gelächelt ob dieser Naivität, jetzt tue ich es auch.
    Durch dieses Forum bin ich in kurzer Zeit viel weiter gekommen, dennoch weiß ich natürlich nicht, was ein alter Hase anders machen würde. Irgendwann möchte ich aber schon gern den perfekten Espresso machen ;-). er schmeckt mir bei mir daheim zumindest schon mal deutlich besser als bei ca. 90% der Gastronomen, bei denen ich nach dem Essen einen Espresso trinke. Und da meine ich nicht die VA-Fraktion, sondern durchaus die, die da schöne Maschinen stehen haben (und wo aber ich als Anfänger tlw. schon sehe, welche Fehler gemacht werden).
    Um auf Deine Rallye-Anekdote zurückzukommen: Als Fahrschüler hatte ich bislang mehe Theorie als Praxisunterricht.

    Gruß
    Stefan
     
  11. #31 Stefansc, 04.04.2011
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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Hallo Hawi,

    da haben wir beide wohl gleichzeitig geantwortet. Hier gebe ich Dir vollkommen recht:

    Es fällt mir wirklich schwer zu beurteilen, was Du da schreibst. Aber wie gesagt, die Ergebnisse sind reproduzierbar und immer sehr ähnlich. Dennoch wäre es mir als Anfänger durchaus lieber zu wissen: da kommt immer Wasser mit der Temperatur XY raus und zumindest dieses Fragezeichen gibt es schon mal nicht.

    Gruß
    Stefan
     
  12. #32 Augschburger, 04.04.2011
    Augschburger

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Ähh, Momentn.
    Beim Zweikreiser wird nicht gesurft. Das sind die Einkreiser, die das brauchen. Beim Zweikreiser muss man nur und ausschließlich das überhitzte Wasser aus dem Brühkopf bekommen. Und das macht man nur, wenn die Maschine 'ne Zeit lang gestanden hat. Abhängig von der Maschine mehr oder weniger lang (je nach dem, wie sehr sie zum Überhitzen neigt). Die Überhitzungsneigung wird durch die Durchflussgeschwindigkeit/-menge im HX bestimmt, deswegen haben die Zweikreiser eine Reduzierscheibe im HX eingebaut, mit denen man die zirkulierende Wassermenge (ab Werk) einstellt.

    In der Theorie ist der Zweikreiser so konstruiert, dass Du "ewig" Espresso bei konstanter (und korrekter) Brühwassertemperatur beziehen kannst. Das System ist also so ausgelegt, dass es 2ml Tank-/Festwasser pro Sekunde von 10°C auf 93°C aufheizt. (Das kommt sogar ziemlich gut hin, bei geschätzen 1,5 Liter Kesselwasser dauert es morgens etwa gemessene 8 Minuten (wimre), bis die Heizung zum ersten Mal abschaltet = 3ml/Sekunde).
    Der Cooling Flush dient also nicht dazu, die Brühwassertemperatur einzustellen, sondern dazu, das im Brühkopf befindliche und überhitzte Wasser los zu werden. Danach ist die Temperatur rock solid - wie der Südfranzose zu sagen pflegt.

    Zur morgendlichen Auto Allegorie: Ich bin froh, wenn die Straße nur geradeaus führt, woanders will ich gar nicht hin. ;-)

    @Stefan: Streich das Fragezeichen. Du hast praktisch bewiesen, was ich oben schrub. Temperatursurfen ist mit dem Zweikreiser nicht möglich.
    Und nimm mir das mit dem perfekten Espresso bitte nicht übel, ich hab ne fiese Erkältung und als ich meinen Monsterbeitrag heute nacht geschrieben, wohl Deinen Thread mit einem anderen durcheinander gebracht - scusa.
     
  13. #33 Stefansc, 04.04.2011
    Stefansc

    Stefansc Mitglied

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Hallo Hans-Jörg,

    Pas de Probleme, wie der Nord-, Süd-, West- und Ostfranzose zu sagen pflegt. Habe hier nichts in den falschen Hals bekommen. Aha, dann habe ich ja wieder was gelernt und bin froh. Dachte dann ja schon, dass ich gaumenmässig so daneben liege, dass ich die Unterschiede gar nicht erschmecke. Das heißt also auch, dass ich zu lange flushen gar nicht kann, also die Temperatur zu weit senken? Wozu der Cooling Flush da ist habe ich schon verstanden, ob ich ihn wirklich brauche werde ich morgen mal testen. Dann sehe ich ja auch, ob es arg bitter wird.
    Wenn aber der HX unabhängig vom Kessel seine werkseingestellten 93 Grad macht, warum kann man denn die nicht problemlos ändern?
    Der HX heizt also vom Boiler unabhängig beim Bezug und das Heizungsgeklackere was ab und an zu hören ist, kommt nur vom Boiler?

    Gruß
    Stefan
     
  14. hawi

    hawi Gast

    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Hallo ihr Beiden,

    Wenn Du vor jedem Bezug einen genügend langen Cooling Flush machst, kommt immer Wasser der gleichen Temperatur heraus. Insofern gibt es dieses Fragezeichen wirklich nicht, wenn Du diese Routine durchhälst.

    Völlig richtig. Aber wenn es dann nicht passt, hat man ein Problem. Entweder man wechselt die Kaffeesorte (übrigens auch wieder eine Variable ;-)) und hangelt sich im Laufe der Zeit zu einer Sorte durch, zu der die Temperatur der Maschine passt. Die Alternative dazu: man fängt an, wie es die Zweikreiser-Kollegen aus den U.S.A. offensichtlich öfter machen als die hiesigen, und sucht auch beim Zweikreiser mit Temperatur-Surfing die richtige Temperatur. Da kommen dann solche Hilfskonstruktionen wie genau getimte Cooling Flushes, nach denen sofort der Bezug gestartet werden muss oder eine getimte Wartezeit nach einem vollen Cooling Flush zum Einsatz. Mir ist letzteres eindeutig zu unkomfortabel und (so wie es die Amis treiben) auch zu viel Voodoo. Andererseits bin ich jemand, der ungern Kaffee wegschmeißt, nur weil die Temperatur der Maschine nicht passt. Vor allen Dingen, wenn ich weiß, dass der Kaffee mir prinzipiell schmecken würde, wenn er denn mit der richtigen Temperatur gebraut würde. Da bin ich sehr eigen. :cool:

    Mein Fazit: man kann problemlos tollen Kaffee mit Zweikreisern machen, man braucht halt nur eine Sorte, die temperaturmäßig zur betreffenden Maschine und zum eigenen Geschmack passt. Man muss sich halt der Einschränkung bewusst sein, dass die Temperatur der Maschine konstant ist. Und der Frage von Stefan hatte ich entnommen, dass er diese Tatsache noch nicht wirklich realisiert hatte.

    Wenn man die Temperatur der Kaffeemaschine dann doch verändern will, halte ich nichts von den oben genannten Machinationen, die viele Zweikreiser-Befürworter dann mit dem Argument "geht doch, was willst Du eigentlich?" ins Feld führen. Dann sollte es dann konsequenterweise schon eine elektronisch geregelte Maschine sein.

    Da in Stefans Fall der Kaffee zu bitter ist, würde ich mal eine hitzeresistentere Sorte probieren. Hier im Forum laufen solche robusten Mischungen (die auch oft viel Robusta enthalten) oft unter dem Begriff "Barschlampe". Aus eigener Erfahrung kann ich auch diverse Sorten von Langen Kaffee | Qualität und Tradition | Kaffeerösterei im Sauerländischen Medebach empfehlen, von denen die viele gerne heiß gebrüht werden (z.B. Classico, Mokada, Fuerte, Oscuro und noch einige andere). Wenn Du da genauere Tips haben willst, sag mal bescheid.

    Viele Grüße,

    hawi
     
  15. #35 Augschburger, 05.04.2011
    Augschburger

    Augschburger Mitglied

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Narf. Nein. Argh. Nirch. Hmpft...

    Aufpasse:
    De Schederome vonne de Heize machte de Wasse inne de Kessel heißa. Capisci?
    Unde de heiße Wasse inne Kessel machte de Wasse inne de Heizekreise heißa. Comprende?
    Nixe Boila. Nixe werxeeingestellta 93°C.

    Die Maschine besteht aus (f*ck ist das spät) drei Teilen.
    1. Heizung (Schederom -> heißa)
    2. Pressostat (Druckfühler)
    3. Heat Exchange (HX)
    Wenn die Gicar (aka Black Box) der Ansicht ist, dass sich genügend Wasser sich im Kessel befinden tut, gibt sie der Heissung grünes Licht. Die Heissung macht das Wasser im Kessel so krass heiß, bis aufgrund von thermodynamischen Prozessen soviel Dampf im Kessel erzeugt wurde, dass der Pressostat sagt: "Ey korrekt Alter, is genug" und die Heissung ausschaltet.

    So.

    Jetzt hammer nach Adam Riese und seinen Nachfahren ca. 123° C im Kessel. Oder 1,2x bar. Das Wasser würde gerne kochen, kann's aber nicht, weil der plöte Dampf im Weg ist. Das ist der Nachteil eines geschlossenen Systems. Der Eine will, aber der Andere ist dagegen.
    Du kannst jetzt den Dampfhahn aufdrehen, dann kann der Dampf raus, aber plöterweise wechselt ein Teil des 123° C heißen Wassers in die Dampfphase und schon wieder kocht's ned. Im Sinne von blubbern und so.
    Sollte jetzt tatsächlich die Temperatur unter 123° C fallen, wird das sofort vom Pressostaten erkannt und der <zensiert> schaltet die Heissung wieder ein.

    Schedabiles Schysdem.

    Energie, die abgeführt wird, wird sofort wieder ergänzt. Und das alles (weil abhängig vom Dampfdruck) in einem unglaublich engen Temperaturbereich von Null Komma Ebbes Grad Celsius. Das ist der eigentliche Vorteil gegenüber den Einkreisern, wo über die Temperatur mit einer Hysterese von etlichen °C gesteuert wird. Die Steuerung über den Druck ist viel feiner, im Bereich von zehntel °C.

    Jetzt kommt ein plöter (scusa Koffeinschock) Italiener daher und verlegt ein Rohr (HX) durch dieses stabile System. Im Rohr wird Wasser "transportiert". Das ist aber dem System herzlich egal, es stellt die Temperatur weiterhin auf 123° C ein. Das Wasser in dem Rohr fängt an zu sieden, ist ja auch viel zu heiß. Zufälligerweiße hat der Italiener sich einen sogenannten Brühkopf ausgedacht, der ewig weit vom Kessel entfernt ist und deshalb eine viel niedrigere Temperatur hat, als das Kesselwasser. Und durch diesen Brühkopf muss das Wasser aus dem Rohr. Hui, es kühlt sich ab und fällt u.a. aufgrund Newtons Erkenntnissen in dem Rohr nach unten. Aber der Italiener war ja kein Energieverschwender, und so lässt er das vom Brühkopf abgekühlte Wasser in dem Rohr (HX) wieder erhitzen und thermodynamisch nach oben steigen, in Richtung Brühkopf. Auf dem Weg dahin, wird's wieder von dem 123° C heißen Kesselwasser erhitzt, kühlt am Brühkopf ab, zeigt eine Tendenz nach unten, etc...

    Die Moral von der Geschicht: Reduzier am Pressostat den Druck im Kessel und schon hast Du eine niedrigere Brühwassertemperatur. Man kann's nicht so toll ablesen wie an einem PID, es ist auch nicht so komfortabel, aber technisch durchaus ohne Kosten realisierbar.
     
  16. helges

    helges Mitglied

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Ja!

    [​IMG]
     
  17. hawi

    hawi Gast

    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Das hatte ich während meines Geschreibsels noch garnicht gelesen. An Dir ist definitiv ein Dualboiler-Nutzer verlorengegangen! :mrgreen: Im Prinzip so, wie Du es beschrieben hast, funktionieren die Dinger nämlich. Den Rest hat Hans-Jörg ja schon sehr umfassend erklärt.

    Viele Grüße,

    hawi
     
  18. hawi

    hawi Gast

    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Noch als Ergänzung: mit der Nebenwirkung, dass die Menge und die Temperatur des produzierten Dampfes nachlässt, wenn man die Temperatur zu weit senkt. Dann klappt zwar vielleicht der Espresso besser, aber die Morgenlatte wird nix mehr. :mrgreen:

    Viele Grüße,

    hawi
     
  19. #39 Stefansc, 06.04.2011
    Stefansc

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    AW: Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

    Hallo Hans-Jörg, hallo Hawi,

    @ Hans-Jörg. Vielen Dank für den nächtlichen Vesuch der Erklärung einer Zweikreismaschine und des Thermosyphons. Aber ich hatte das leider durchaus vorher schon verinnerlicht, wie das im Groben funzt, sorry, dass ich den Kessel Boiler genannt habe - aber genau den habe ich gemeint. Da Du aber schrobtest: daß das Brühwasser wenn es konstant durchläuft 93 grad hat und die auch bei Dauerbezug bestehen bleiben, fdachte ich, dass der HX nämlich nicht nur einfach ein Wärmetauscher wie die Heitung im Auto ist, sondern das das Brühwasser zusätzlich elektrisch beheizt wird. Ich dachte, es gäbe da also ein zusätzliches Element neben der Kesseltemperatur, die das Brühwasser auf Temperatur bringt. Der Rest mit Kesseldruck und Temperatur und Dampf und Gleichgewicht usw. ist mir alles klar - bin physikalisch nicht ganz blöde und Du hättest ruhig früher ins Bett gehen dürfen ;-). Ich vermutete also wegen dieser Aussage, es gäbe eine zusätzliche Stellgröße zum Kesseldruck, der die Brühtemperatur regelt.
    Dennoch Dank an Dich und ich werde Dich nicht mehr belästigen, okay?

    @ Hawi. Also ich habe mich durchaus bewusst für die Rocket entschieden und auch Pro´s und Contra´s Dualboilder mit PID / Zweikreiser (zumindest aus der bis dahin mir bekannten Theorie) betrachtet. Ich bin jetzt schlauer und da ich (noch) keine festgefahrene Sichtweise habe, die per Se richtig sein muss und nicht anetastet werden darf, erkenne ich natürlich an, dass ein Dualboiler mit direkter Temperatursteuerung systembeding überlegen ist. Du wirst aber verstehen, ich muss sie jetzt ja einfach lieben, meine bildschöne Giotto Evo, da kannst Du mir gar keine schönen PID-Dualboiler Augen machen - vergiss es. Ich bekomme guten Kaffee hin und ob ich aus der ein oder anderen Bohne mehr herausholen könnte, indem ich ein Grad reduziere - who knows oder wen kümmerts? Wenn die Sorte bei aller Sorgfalt der Einstellerei und korrekten parametern bitter schmeckt, dann geht diese Sorte bei mir halt nicht.
    Allerdings bin ich vollkommen einverstanden mit der Aussage der Vielfalt. In der VA-Zeit habe ich auch alle paar Monate den Kaffee gewechselt, weil mir der sonst ganz tolle Kaffee auf einmal nicht mehr schmecken wollte.
    Ich denke aber, Barschlampen gibt es genug, Babes - ich komme und bis ich euch alle durch habe vergeht einige Zeit.

    Gruß
    Stefan
     
  20. #40 Augschburger, 06.04.2011
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Bezugstemperatur ändern - wie mache ich es richtig??

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