Bezugszeit 60 sek +...na und?

Diskutiere Bezugszeit 60 sek +...na und? im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Ich hatte gerade einen "passenden" 25 sek Bezug (6,7 g in, 18g out) mit dem lm1 und Pratika...danach mit etwas mehr Mehl (7,5 on, 20 g out in 60...

  1. #1 DaBougi, 28.11.2017
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    Ich hatte gerade einen "passenden" 25 sek Bezug (6,7 g in, 18g out) mit dem lm1 und Pratika...danach mit etwas mehr Mehl (7,5 on, 20 g out in 60 sek)
    Beim ersten Mal war noch altes Totraummehl dabei, aber darum gehts nicht.

    Der lange Bezug (danesi oro) war zwar nicht ideal, aber mehr als nur ok. Keine extreme Bitterkeit oder so.

    Da habe ich überlegt...die ersten Tropfen fielen nach ca 30 sek...was passiert da? Bei Flowrate nahe 0 wird ja auch nicht viel extrahiert, weil das Puckanfeuchtewasser ja theoretisch schnell gesättigt ist...
    Also meine Frage ist (und das passt sicher auch zur Frage, ab wann man den Bezug misst)...ich habe zwei mal ca gleich langen Bezug mit ca gleicher Brewratio, aber einmal gehts fast gleich los mit Mäuseschwanz und einmal erst nach 30 sek...wie läuft da sie Extraktion ab?
     
  2. #2 gunnar0815, 28.11.2017
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    Ich zähle deswegen ab ersten Tropfen aber etwas verkürzt Zeit. 20 bis 25 Sekunden bei einem normalen Bezug. Gibt auch die Regel ab Pumpe an. Ab ersten Tropfen ist aber noch universeller.
     
  3. #3 gunnar0815, 28.11.2017
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    Die Flussrate ist aber entscheidend die wird bei beiden auch anders sein.
     
  4. #4 DaBougi, 28.11.2017
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    Jein...ab dem ersten Tropfen in der Tasse ist die Zeit quasi gleich, nur die startzeit liegt zwischen 5 und 30 sek...DAS finde ich ja so interessant. Channelling schließe ich auch weil Bodenloser (da sieht mans)
     
  5. cbr-ps

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    Hängt von der Bohne ab. Bei dunklen Röstungen kann ich mir so lange Bezugszeiten nicht vorstellen. Bei hellen Röstungen habe ich auch schon lange Bezugszeiten bei feinem Mahlgrad mit langer Preinfusion bei ca. 2 Bar und verlängerter Extraxtionszeit. Das reduziert die Säureneigung.
     
  6. #6 Kofeinator, 28.11.2017
    Zuletzt bearbeitet: 28.11.2017
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    Da hänge ich mich direkt dran - mit meinem kleinen Handhebler komme ich auch oft auf über 60 Sekunden. Ungefähr die Zeit, die dieser Satz braucht, um in die Stilblüten zu kommen...:rolleyes:
    Und gerade bei Druckprofilen wie cbr-ps es offensichtlich meint, sind solch lange Bezüge nicht selten. Diese meist mit Third-Wave-Hipster-Fruchtsäften und nicht der klassische Italiener.
     
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  7. #7 DaBougi, 28.11.2017
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    Dachte ich auch...aber genau darauf will ich hinaus...wenn 60 nur "Präinfusioniert" wird, und sei es noch so eine Barschlampe, kommt ja genauso kein neues, ungesättigtes Wasser nach wie wenn es nur 5 sek passiert (Achtung: Meine Meinung bzw Hypothese)

    Die Frage ist eben: Abgesehen von Puckquellverhalten, wo ist der Unterschied zwischen 5 sek Null Flow und dann 20 sek "Bezug" oder 30 sek Null Flow und dann ebenfalls 20 sek Bezug, mit gleicher BR und (die "Bezugs"zeit gerechnet) auch gleicher Flowrate.

    Ich weiss, dass die PI für "Feintuning" wie auch für Channellingreduzierung benutzt wird, aber sollte das "Stehende Wasser" darüber hinaus nicht quasi wirkungslos sein, selbst wenn es 1 Stunde lang mit 9Bar anliegt, und das ganze Spiel beginnt erst mit dem Beginn des Flows?

    Zusätzlich ist mir auch nicht klar, wie das Mahlgut erst 30 sek quasi "dicht" machen kann, dann aber den üblichen Fluss zulässt (nochmal: ohne zu channelln)
    Gut, vielleicht ein Special case, ein Grenzfall...

    Wie gesagt, die eigentlich interessante Frage die dadurch für mich aufgeworfen wurde bleibt:

    "aber sollte das "Stehende Wasser" darüber hinaus nicht quasi wirkungslos sein, selbst wenn es 1 Stunde lang mit 9Bar anliegt, und das ganze Spiel beginnt erst mit dem Beginn des Flows?"

    (klar ist das irgendwie Hirnwi**erei, aber irgendwie auch eine grundsätzliche Verständnisfrage)
     
  8. #8 Dale B. Cooper, 28.11.2017
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    Du hast bei PI (auch nicht bei deiner sehr langsamen) nicht null Flow. Jedenfalls nicht null Flow in den Puck..

    Grüße,
    Dale.
     
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  9. #9 Aeropress, 29.11.2017
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    Bei einer echten Preinfusion hast Du aber keinen oder sehr wenig Druck mit viel niedriger Extraktion, insofern kannst Du das zeitmäßig auch nicht 1.1 mit der echten Bezugszeit danach setzen. Insofern ist ab dem ersten Tropfen zählen zwar nicht 100% richtig aber imho richtiger als vom Start weg. Aber ist auch egal wenn mans immer gleich macht und für sich damit den individuell besten Geschmack optimert ists immer richitg.
     
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  10. #10 cbr-ps, 29.11.2017
    Zuletzt bearbeitet: 29.11.2017
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    Nein, Druckprofile kennt meine Strega nicht, das ist vorgegeben durch die Feder. Die einzigen Variablen die ich habe, sind die PI Zeit und Druck (=Leitungsdruck gesteuert über Druckminderer) und Kombination aus Menge/Mahlgrad. Mit letzterem kann ich Puckwiderstand und damit die Durchlaufzeit steuern. Ich bin da auch nicht mit „Third-Wave-Hipster-Fruchtsäften“ unterwegs, sondern teste gelegentlich mal mittlere Röstungen. Ich komme aber letztlich doch immer wieder zu dunklen und klassischen Bezugsparametern zurück. Langgezogene dunkle werden bei mir scheusslich ölig und bitter, lange PI bringen mir keine erkennbare Vorteile. Bezugszeit messe ich aber grundsätzlich nach PI, also wenn ich den Hebel freigebe, normalerweise beim ersten Tropfen aus dem Bodenlosen.
    Fruchtige Kaffees bevorzuge ich aus dem Filter.
     
  11. osugi

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    Also wenn es erst 30s dauert bis zum ersten Tropfen und dann durchrauscht, als wenn der erste Tropfen sofort durch gekommen wäre, dann würde ich ganz stark Channeling vermuten. 60s Bezüge sind mir auch nicht fremd, aber wenn nach 30s der erste Tropfen kommt, dann dauert es auch bestimmt weitere 10s in denen es nur vereinzelt tröpfelt, dann etwas schneller usw. Ein klassischer 30s Bezug nach langer Anlaufphase ist hiervon sehr verschieden!
     
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  12. #12 Kofeinator, 29.11.2017
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    Jetzt habe ich selbst einen Handhebler mit Feder und verpasse bei Dir die Schlagworte...andererseits ist das einem Druckprofil näher als 'Pumpe an - Pumpe aus'.
    Und die mittlere Röstung ist weit weg von italienischen Bohnen...habe ich mir das schön genug geredet? :oops:
    Ohne Ernst: die meisten Punkte von Dir unterschreibe ich gerne. Ich war da noch sehr im Durchschnitt drin.
     
  13. cbr-ps

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    Ja schon, aber das Profil ist eben fix vorgegeben durch die Feder. Die Third Wave Fraktion spielt mit ihren High End Geräten ja mit variablen Profilen, das geht hier eben nicht. Auf die Differenzierung wollte ich hinaus.
    Ja, das merke ich auch jedesmal, wenn ich sie mal wieder probiere. Mit sehr feinem Mahlgrad und langen Bezugszeiten geht es für mich so einigermassen, aber so richtig warm werde ich damit nicht. Wie gesagt, komme immer wieder zurück zu Ultrafrettchen und co. und trinke tendenziell fruchtiges dann doch lieber gebrüht.
     
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  14. #14 Geschmackssinn, 29.11.2017
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    mit federHH lässt sich doch auch manuell profilieren...
    zwar sehr nach Gefühl und nicht nach Zahlen, aber es geht.

    den Hebel einfach bremsen um den Federdruck zu minimieren
    (ist denk ich mal bekannt, gibt's auch Videos zu)

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  15. #15 cbr-ps, 29.11.2017
    Zuletzt bearbeitet: 29.11.2017
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    Ja, aber das ist aus meiner Sicht nicht reproduzierbare Spielerei. Wenn man sowas wirklich ernsthaft betreiben will, sollte man eine Strietman mit Manometer oder ein Pumpen High End Teil nehmen.
     
  16. #16 nnamretsuM, 29.11.2017
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    @thirdcrack kann sich dazu bestimmt signifikant äußern... lieben Dank schonmal ;)
     
  17. cbr-ps

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    Wofür? verstehe grad nicht worauf Du hinaus willst.
     
  18. #18 nnamretsuM, 29.11.2017
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    Hast Du Erfahrungen mit FederHH mit Manometer?
     
  19. cbr-ps

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    Nein habe ich nicht und ich halte den Workaround auch nicht für sinnvoll. Wenn man Kontrolle haben will, dann eine Lösung wie die von thirdcrack an der federlosen Strietman oder eben eine der einschlägigen High End Pumpenmaschinen...
     
  20. #20 faustino, 30.11.2017
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    > wenn nach 30s der erste Tropfen kommt, dann dauert es auch bestimmt weitere 10s in denen es nur vereinzelt tröpfelt

    Außer man macht es mit Pressure Profiling, das kann den Druck auch 30s bei 1bar halten und danach einen normalen Bezug anhängen (2. Bild). Mir hat das mit dem bei den Tests verwendeten Lavazza Cremoso gut geschmeckt.

    Der Temperaturverlauf im Sieb nimmt dabei allerdings einen seltsamen Verlauf. Das kommt meiner Meinung nach daher, dass Puck, Siebhohlraum und möglicherweise weitere Volumina zu Beginn des eigentlichen Shots, nach den 30s, dann schon mit (inzwischen etwa abgekühltem) Wasser gefüllt sind. Der große, heiße Schwall Wasser zu Beginn jeden Shots findet also nicht mehr statt. Dadurch ergibt sich ein langsamerer Temperaturanstieg in den nächsten Sekunden (geringere Flussrate = geringere Wärmeenergiezufuhr pro Zeiteinheit vom heißen Boiler in das kühlere Sieb) - der aber bei höherer als gewohnter Temperatur endet, da das Sieb von der PI vorgewärmt ist (der kleine PID-kontrollierte Boiler konnte bei PI-Flussrate den Brühraum aufwärmen, ohne selbst merkbar auszukühlen): Eine Maschine, die sonst im größten Teil des Bezugs auf +- 0,5 Grad konstante Brühtemperatur im Sieb liefert, legt wegen der 30s-PI plötzlich einen Anstieg um 7 Grad hin.
     
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Bezugszeit 60 sek +...na und?

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