Bezugszeit Delonghi EC680

kann ich nach 5 monaten praxis mit der maschine nicht bestätigen. ich ziele immer grob auf die 25 sekunden und das ist locker drin

 

Dann mache ich was falsch oder meine Maschine will nicht. Ich schaffe es kaum (mit einwandigen Sieben), trotz dass ich sie schon ein Jahr habe :-(

 

Es ist ein schmaler Grat. Benutzt du eine Feinwaage fürs Kaffeemehl? Ein paar Zehntelgramm Kaffeemehl können den Unterschied machen.

 

Das kann ich bei meiner Benutzung nicht bestätigen. Es stimmt, dadurch, dass der Druck nicht abgeregelt ist und die Maschine irgendwann einfach ausschaltet wird das Fenster zum einstellen kleiner. Heißt: Innerhalb eines gewissen Rahmens kann man verstellen und die Geschwindigkeit ändert sich nicht wirklich, und dann ein bisschen feiner/zu viel Pulver macht sie dicht.
Aber bis 40s ab dem ersten Tropfen waren bei MIR gar kein Problem.

Edit: Mit Graef-Sieben (2er), Comandante C40 Mk3 und Feinwaage. Ich empfehle die Feinjustierung der Zeit, wenn sie halbwegs passt, nicht über den Mahlgrad, sondern das Gewicht, wegen oben geschilderter "Problematik."

 

Eigentlich bin ich nicht sicher, ob ich das Problem recht verstehe.

Du meinst, dass entweder die Maschine "dicht" ist und die Pumpe automatisch abschaltet oder aber bei Bezugszeiten um 25s zuviel Wasser bzw. Kaffee in der Tasse landet beziehungsweise dass der Shot zu früh blond wird?

Ich habe gerade mit dem einbödig gemachten 1er-Sieb von Delonghi Espresso experimentiert und ja, der Grat ist schmal:

9,2g statt 8,9g Kaffeemehl brachte mich von etwas zu wässrig und Blonding bei 21 Sekunden sowie etwas zu heiß exakt auf den Punkt: Exakt nach 26 Sekunden wurde der Shot sehr hell und ich konnte den Bezug stoppen: Sehr guter Espresso.

Ich glaube auch, dass größere Siebe das "Fenster" etwas vergrößern.

 

Ja so ungefähr.
Ich versuche das "Problem" noch etwas in andere Worte zu fassen:
Die Maschine hat kein Expansionsventil. Die verbaute Pumpe, eine handelsübliche Ulka EP5, die wohl recht häufig verbaut sein dürfte, liefert aber 15bar, und in dem Bereich schaltet dann die Maschine ab, weil sonst was kaputt gehen könnte.
Jetzt passiert folgendes: sagen wir, wir haben die richtige Pulvermenge und einen etwas zu groben Mahlgrad. Es läuft in 20s durch, bei ungefähr 9bar. Nun stellen wir etwas feiner, weils zu kurz war. Es läuft in 22s durch bei 11bar. Noch etwas feiner. Es läuft in 25s durch bei 12bar. Reicht bei der Sorte aber noch nicht, also noch etwas feiner. 30s bei 14bar. Passt soweit, ist natürlich zu viel Druck aber naja. Bei ner Maschine mit Expansionsventil, also konstant 9bar, würde das ganze jetzt schon 40s oder so laufen, weil der Druck nicht steigt. Jetzt kommt der schmale Grat: Man benutzt keine Feinwaage, sondern Pi mal Daumen, und hat versehentlich ein halbes Gramm zu viel drin. Das reicht dann aus um den Druck soweit zu erhöhen, dass die Maschine abschaltet. Also relativ lange konnten wir verstellen, und dann von jetzt auf gleich bei geringen Änderungen ist die Maschine zu.
So zumindest meine Beobachtung und Theorie. Man kann damit gut arbeiten, aber man muss präzise sein v.a. beim abwiegen.

 

Muss leider sagen, dass ich über den Einfluss des Drucks auf das Ergebnis nichts weiß.

 

Hat wahrscheinlich nen Einfluss wie jeder andere Parameter auch, aber soweit ich das herausgelesen habe ist der eher gering und den kann man als Besitzer einer DeLonghi auch ignorieren, weil man eh keinen Einfluss drauf hat Das sollte nur vor Augen führen, dass man den Bezug nicht beliebig lange herauszögern kann indem man immer feiner mahlt, wie das bei anderen Maschinen der Fall ist.

Achso, als Ergänzung zum Beitrag eben: Das Expansionsventil reduziert den Druck, der beim Siebträger ankommt, auf einen eingestellten Wert von um die 9 oder 10bar. Das heißt: Bei anderen Maschinen bringt die Pumpe auch nen höheren Druck, aber das Expansionsventil begrenzt den halt.

 

Antwort ist dieselbe: Wenns viel zu schnell durchläuft, feiner mahlen. Wenn du schon am unteren Ende bist, nochmal das Mahlwerk feiner stellen. Übrigens kann ich meine Graef CM 800 auch auf "-1" stellen - nur falls du das übersehen hast

Nicht vergessen, dass Mühlen einen Totraum haben, sodass der feinere Mahlgrad erst nach ein bis zwei Shots vollständig im Sieb "ankommt". Wild zwischen Mahlgraden hin- und herspringen frustriert zuverlässig!

Ja, ein paar Zehntelgramm können einen großen Unterschied machen. Unbedingt eine Feinwaage verwenden.

Schon beim Befüllen des Siebes darauf achten, den Kaffee ein wenig zu verteilen. Nicht alles in die Mitte, sondern mal links, mal rechts, mal vorne, mal hinten ... außerdem tippe ich schon beim Befüllen zwischendurch mit dem Sieb(träger) aus mehreren Richtungen leicht gegen die Arbeitsfläche, um das Mehl aufzulockern und zu verteilen. Am Ende lockere ich die Kaffeeladung mit einem selbstgemachten Werkzeug (Korken, drei Zahnstocher) auf und klopfe nochmals kurz aus mehreren Richtungen gegen die Arbeitsfläche.

Der Druck beim Tampen ist nebensächlich, konzentriere dich ganz darauf, das Kaffeemehl gleichmäßig und gleich dicht im Sieb zu verteilen! Ich habe auch gute Erfahrungen mit der "nutation method" gemacht, bei der man den Tamper "kreiselnd" bewegt, ehe man gerade nach unten drückt und dreht. Am Schluss muss alles gleichmäßig und eben sein!

Wenn das Kaffeemehl zu dicht ist, geht kein/kaum Wasser durch, das staut sich dann unter Druck zwischen Maschine und Sieb. Wenn du den Siebträger ausspannst, spritzt es dir entgegen.

 

@Crem_simon: abwiegen ist immer gut. Tampen ist vorallem wichtig: Gerade. Ob mit 10, 20, 30 kg ist eigentlich unwichtig. Mach entspannt, es geht "nur" darum, Luft rauszudrücken und ein gleichmäßig dichtes Kaffeebett zu erzeugen.
Das doppelte Sieb hat mehr Kaffeepulver und damit einen höheren Wiederstand. Deshalb muss man eigentlich meist etwas gröber mahlen. Passt nicht ganz, dass es dann schneller läuft. Wieviel Kaffeemehl verwendest du im 1er und im 2er?
Das "Blop" liegt daran, dass nach Ende des Bezuges noch Druck im Siebträger ist. Der braucht so 20-30s, evtl auch länger, um sich abzubauen. Das Gerät ist eigentlich nicht unbedingt für die Verwendung anderer Siebe als der mitgelieferten konzipiert, die arbeiten mit deutlich geringerem Druck, deshalb hat man auch kein Magentventil eingebaut
Ansonsten lege ich dir nahe mal in diesem Thread zu stöbern: ec680 delonghi oder kmix021 kenwood siebträger?
Da ist eigentlich alles schon ganz oft gefragt und geschrieben worden. Musst ja nicht jede einzelne Seite lesen, aber so ein bisschen könnte dir gut helfen.

 

Also einen Doppelten mit 14 Gramm bekommt sie gut in der Zeit hin!

 

Hat damit ja nichts zu tun, du bist ja trotzdem im Feinheitsbereich von Espresso, da fehlt nur die Feinjustage. Deshalb baut sich trotzdem Druck auf. Und der muss sich hinterher erst abbauen. Also 30-40s warten, dann haste das Problem nicht mehr.

Jap, ohne Feinwaage ist das Mist. Und kostet auch nur 10€, die lohnen sich aber wirklich. Wenn dus dann hinkriegst, dann kannste wie die viele andere auch auf Dosiermethoden wie bündig abstreifen übergehen, aber aktuell macht das noch nicht so viel Sinn. Musste ich auch leidig feststellen

 

Ich hab nun wirklich viel Erfahrung gesammelt, aber eine Feinwaage brauche ich jedesmal. Ich halte es für ausgeschlossen, dass jemand Mengenunterschiede im Zehntelgrammbereich optisch erkennt und genau diesen schmalen Grat muss man beschreiten, wenn man den perfekten Shot will.

 

kommt vor. einfach siebträger wieder einspannen und für zwei, drei sekunden bezug starten. dann löst er sich.

 

Braucht ein Ristretto die gleiche Durchlaufzeit wie ein Espresso oder reichen hier z.B. 20 sec?

 

Ein Ristretto sollte länger laufen, nicht kürzer! Etwa 35-40s...

 

Verstehe ich nicht. Warum sollte der länger durchlaufen?