Bezzera BB005 Mahlgut bleibt in der Mühle kleben

Aber sicher

Das Phänomen, dass du entdeckt hast, nennt sich "Totraum", ein sehr leidiges und im KN gut dokumentiertes Problem.
Laut diesem Thread:

hat deine BB005 einen Totraum von ca. 6 Gramm plus Brocken (den kleineren Wert würde ich mal vernachlässigen). Was gar nicht mal so schlecht ist, da gibt es Mühlen mit dem doppelten Wert.

Das Problem läßt evtl. mit einer Reduzierung, da gibt es einige Möglichkeiten die ich für die BB005 allerdings nicht kenne, da ich die Mühle nie hatte, beheben oder du suchst dir eine rel. totraumfreie Mühle (div. Handmühlen, Tidaka CB1 o.ä, alles z.T. teuer oder sehr teuer oder richtig, richtig teuer).

Oder du mahlst die erste Portion in die Tonne.
Oder du versenkst den ersten Espresso im Cappu, da fällt das nicht so auf.
Oder du beißt die Zähne zusammen und trinkst den ersten einfach und freust dich, nichts verschwendet zu haben (solltest du nur einen Espresso am Tag trinken, würde ich dringend eine Handmühle empfehlen).

 

Toternst
Die meisten Mühlen werden in der Gastronomie genutzt, dort gibt es dieses Problem nicht, entweder ist der Druchsatz so groß, dass der Totraum zu vernachlässigen ist oder der Qualitätsanspruch ist zu niedrig, als das sich jemand darum scheren würde
Die Haushaltsmühlen, zu der auch die BB005 gehört, sind aus diesen Gastromühlen hervorgegangen und da spielt in der Entwicklung nach wie vor der Totraum ebenfalls eine eher untergeordente Rolle.

Er ist ja nicht von Bedeutung.
Zu Hause sieht es natürlich anders aus.

Da gibt es dann schon einige Mühlen mit nahezu Null totraum:

div. Handmühlen (z.B. Feldgrind, Comandante, Kinu, Lido, usw. usv.)
Tidaka CB1
LynnWeber EG1 u. HG1
Kafatek Monolith
Mahlkönig EK43
Baratza Sette (Achtung, nach wie vor sehr problembehaftet weil schnell kaputt und nicht annähernd so totraumfrei, wie die meisten sie gerne haben würden)
Titus o. Versalab
(ich habe sicherlich noch einige vergessen)

Alles entweder nicht elektrisch oder teuer...sehr teuer... eigentlich unbezahlbar oder im Falle der Sette (noch) nicht ausgereift

Für einige Mühlen gibt es Anleitungen, wie man den Totraum reduzieren kann (habe ich z.B. bei einer Anfim mit riesigem Totraum selber gemacht), mit Cola-Blech zurechtgeschnitten und gebogen, Einsätzen o.ä.

 

Dieser Thread ist evtl. interessant für dich, evtl. inspirierend

 

Hallo,
das Thema "Totraum" in Mühlen wurde hier im KN bereits wirklich sehr eingehend erörtert, wie man Dir bereits mitteilte.
Insofern bietet sich eine entsprechende Suche in den früheren Beiträgen an. Auch zur BB005 gibt es sehr viele Vorschläge zur Verbesserung, u.a. sogar einen modifizierten Auswurf aus dem 3-D-Drucker, dessen Datei der freundliche "Erfinder" hier sogar als download zur Verfügung stellt (auch hier bitte selber die Suchfunktion nutzen).
Dass eine Mühle den erwähnten Totraum aufweist dürfte konstruktionsbedingt in der Regel kaum vermeidbar sein; insbesondere in der Liga bzw. Preisklasse einer BB005, die jedoch eine gute Mühle ist. Es gibt nur wenige und sehr hochpreisige Mühlen, bei denen man versucht hat Totraum so weit wie möglich zu minimieren. Ob es dann nicht mehr von Bedeutung ist mag jeder für sich entscheiden.

 

Ach komm, ernsthaft? Du kennst den Thread und bist trotzdem überrascht, dass deine Mühle Bohnen-Reste speichert?

 

Hast du das Espressopulver heute nasal zu dir genommen

Sorry, für OT. Musste raus.

 

Eigentlich versuche ich, trotz erheblicher Totraumsumme meiner Mühlen, kein Mehl zu verschwenden, also die Antwort lautet nein (übrigens ist mir das schon mal passiert, konnte keine aufputschende Wirkung feststellen, hat sich auch nicht negativ auf meine Laune ausgewirkt, ganz im Gegensatz zu manchem post)

Um noch etwas aus dem Nähkästchen zu plaudern:
Es soll die ProM sehr wenig Totraum aufweisen (ich habe es selber aber noch nicht eruiert), die Mühle wird aber nicht mehr produziert (außer bei Ditting glaube ich, die Olympia Moca ist baugleich)
Die Nino, trotz ziemlich großem konischen Mahlwerk, hat ein verhältnismäßig kleines Totraum-Volumen, das habe ich bereits selber ausgewogen.
Die Zenith liegt im normalen Mittelfeld, man kann allerdings durch einen Umbau auf größere Mahlscheiben laut diesem Thread

auch hier was reißen.
Die Comandante ist hier natürlich überlegen, bis auf leichte Anhaftungen Totraum nahe Null.

Zu meinen anderen Mühlen kann ich sagen, die Super Jolly hat ebenfalls einen verhältnismäßig kleinen Totraum, die Anfim läßt sich von rießig auf mittelmäßig pimpen und die kleine Macap M2 dürfte ruhig ihrer Größe entsprechend weniger aufweisen.

Dieses Thema ist ein sehr viel diskutiertes, es läßt sich sehr schnell und sehr einfach, sehr viel darüber herausfinden.

 

Hallo Johannes,

wennn Du den 3D-Druck-Trichter bereits benutzt, lässt sich der Totraum recht gut ausräumen (ich benutze das umgebogene Ende einer Rouladennadel). Den Totraum technisch auf Null herunterfahren funktioniert meiner Ansicht am Besten bei Maschinen, bei denen der Motor oberhalb des Auswurfes montiert ist – dann kann im Grunde das Mahlwerk unten offen liegen und alles, was dort noch dranhängt, bleibt lediglich aus elektrostatischen Gründen kleben. Sinngemäß gilt das natürlich auch für Handkurbelmühlen. Das Problem ist dann natürlich die exakte Zentrierung der Mahlscheiben, wenn es kein Widerlager der Achse gibt.

Aber zurück zur BB005 – ich plane, in der kommenden Zeit einmal das Gehäuse komplett abzubauen und die Schleuderkammer (da, wo der Totraum sitzt) von hinten zweimal anzubohren, dort Pneumatik-Pushfits einzubauen und mit Teflonschlauch an ein Blasebalg anzuschliessen. Dann kann ich nach dem Mahlen des Restmehl einfach herauspusten. Das wird aber noch lange dauern – falls Du Zeit, Lust und Nerven hast, probier' das doch mal.

Grüße,
Christoph

 

Das automatische Pusten erfordert allerdings Fähigkeiten, die ich nicht besitze - der mechanische Teil scheitert derzeit nur an der mangelnden Zeit... es gibt doch parallel den "molto bene"-Thread, da scheint mir mehr Kompetenz hinsichtlich Hard- und Software vorhanden zu sein.
Wenn man mal alle KN-Themen zur Mühle bündelt, dürfte das ein ziemliches Monster ergeben, bei dem praktisch nur noch die Mahlscheiben original erhalten bleiben.
Grüße,
Christoph

 

Dass du es hier grundsätzlich mit der Totraumproblematik zu tun hast, wurde ja schon hinlänglich bemerkt und wird dir wohl auch klar sein. Zum klareren Verständnis: Was meinst du mit "nur halb so viel..." - verglichen mit was? War das Verhalten vor der Reiningung genauso oder hat sich das deutlich verändert mit der Reinigung? Oder hast du das in dem Zusammenhang nur bemerkt und es war schon immer so?
Daraus folgend: Suchst du eine Erklärung für eine Veränderung durch die Reinigung oder allgemeine Tipps zur Totraumreduktion? Wenn letzteres, ist hier glaube ich fast alles bereits gesagt, wenn ersteres, gibt es vielleicht noch Analysepotential.

 

Hey Christoph,
mein erster Betrag hier und ich stelle mich die Tage nochmal genauer vor. Aktuell bin ich auch an meiner BB005 dran und wollte einfach nochmal nachfragen, ob du einen Blasebalg integriert hast oder die Mühle so belassen hast wie du Sie davor hattest?

Grüße aus Hessen,
Balthasar

 

Hallo Balthasar,

Ich bin hier auch nur noch sehr selten, da ich mein passendes Setup gefunden habe und keinerlei Veränderungen in der nächsten Zeit plane. Aber herzlich willkommen!

Zu Deiner Frage:
Die BB005 ist schon ganz lange nicht mehr bei mir und ich habe das Experiment mit der „Pneumatik-Addition“ nicht umgesetzt.

Beste Grüsse, Christoph