Bezzera BZ10 - diverse Fragen

Diskutiere Bezzera BZ10 - diverse Fragen im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo liebe Forengemeinde, ich bin seit gestern glücklicher Besitzer einer Bezzera BZ10, die ich von meinem Bruder bekommen haben. Die Maschine...

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  1. #1 jaydabone, 28.01.2018
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    Hallo liebe Forengemeinde,

    ich bin seit gestern glücklicher Besitzer einer Bezzera BZ10, die ich von meinem Bruder bekommen haben. Die Maschine ist ca. 4 Jahre alt und wurde überhaupt nicht gepflegt (nie geputzt oder entkalkt - relativ kalkhaltiges Wasser).
    Mit Hilfe des Forums und durchforsten diverser Threads, habe ich mich der Maschine angenommen, ist mir denke ich auch weitgehen gelungen. An dieser Stelle schonmal danke an dieses großartige Forum und die aktiven Mitglieder!
    Ein paar Fragen haben sich dabei dennoch aufgetan, dazu komme ich gleich. Davor noch kurz ein Statusbericht, was ich gemacht habe und die Problemursachen:
    Die Maschine war denkbar sehr verkalkt, Schläuche als auch Ventile. Habe die meisten Teile (Schläuche und Ventile ausgebaut und entkalkt) den Kessel habe ich nicht angefasst. Ein Problem war definitiv das Ventil unter dem Pressostat, welches heisses Wasser und Dampf in den Kessel zurückgeleitet hat. Die Maschine hat permanent geblubbert und der Tankbereich glich einem Feuchtbiotop. Ausbau und Entkalkung des Ventils konnte zum Glück das Problem beheben.
    Beim Ausbau ist mir ein Widerstand (F20N) aufgefallen der lose im Gehäuse hing und an ein Kabel der Pumpe angeschlossen ist. Nach diversen Testläufen mit offenem Gehäuse hat es auf einmal geraucht aus dem inneren :eek: , habe sofort Stecker gezogen und nach der Ursache gesucht. Der Widerstand hing an dem Gumminuppsi der in die Pumpe ging und hat da etwas das Gummi angekokelt... Dachte erst es kommt von der Pumpe aber da war nix zu sehen. Nun habe ich seitlich an der Pumpe ein Täschchen gesehen wo der Widerstand genau reinpasst und wahrscheinlich auch hingehört, hat sich wohl beim zerlegen rausgelöst. Nun meine Frage und Theorie (habe noch nirgends was zu dem Widerstand gefunden) könnte es sein, dass der so heiss wird und dadurch das Gummi anfängt zu kokeln? Gehört er denn in das "Täschchen" an der Pumpe? Bin doch etwas verunsichert... Aktuell läuft die Testphase und es sieht soweit alles gut aus!


    Ein paar weitere Fragen habe ich zusätzlich:
    1. Ist es normal, dass das Relais relativ häufig klackt? Ca. alle 5 Minuten? Manchmal mit einem kleinen Funken im Relais. Ist das auch normal oder hat das evtl. einen defekt?
    2. Der Kesseldruck geht auf knappe 1,5 Bar ist das normal oder Zuviel?
    3. Beim Rückspülen mit Blindsieb ging der Brühdruck auf über 15 Bar, beim Espressobezug auf ca 13. habe jetzt am Expansionsventil die Mutter etwas gelöst und bin jetzt mit Blindsieb bei ca. 13,5 Bar passt das so oder soll ich das noch weiter rausdrehen? Der Druck war auch schon so hoch bevor das Expansionsventil ausgebaut und entkalkt habe... Die Position habe ich mir leider nicht gemerkt. Die Verbindungsstücke waren teilweise in den Gewinden verklebt, habe da mal mit Teflonband zusätzlich abgedichtet... Reicht das oder muss ich da noch einen Kleber besorgen?
    4. Ist es normal das beim Espressobezug auch Wasser über das Ablaufventil abgeführt wird? Oder spricht das für einen zu hohen Druck? Habe nach verstellen des Ventils noch keinen Espresso gezogen nur mit Blindsieb getestet...

    Soweit erstmal, ich würde mich über Rückmeldungen von Euch freuen!
    Viele Grüße,
    Jay


     

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  2. #2 jaydabone, 28.01.2018
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    Noch eine kurze Erklärung zu den Anhängen: Ein Bild zeigt wie der Widerstand am Gummiteil anlag und sich der Rauch entwickelte... Ein Bild des Widerstands und eins mit Widerstand an der Pumpe, da wo er hoffentlich korrekterweise hingehört :D
     
  3. #3 Kaspar Hauser, 28.01.2018
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    Der vermeintliche Widerstand ist ein Kondensator. Das sieht man schon an der Bauform oder spätestens an der Einheit des aufgedruckten Wertes ;-)
    Jetzt weiss ich wenigstens, was da drin ist. Den gibt's bei meinen anderen Pumpen irgendwie nicht.

    1. Falls du das Klacken vom Presso (oder einem von diesem angesteuerten Relais; hab die Details meiner eigenen Maschine nicht so intus) meinst, das ist recht normal. Der Druck muss ja irgendwie gehalten werden. Du müsstest im gleichen Rhythmus dazu ein Schwanken des Kesseldrucks beobachten können.

    2. Ist etwas hoch, aber das ist nicht schlimm. Wird nur zu heiß. Per Linksdrehung am Pressostat bekommst du den Druck runter. Achtel- oder Vierteldrehung reicht. Ist recht empfindlich das Ding. Bei abgenommenem Tassenblech kannst du die Schraube sogar ohne das Gehäuse zu öffnen erreichen. 1,2 Bar ist ein guter Startpunkt.

    3. Ganz schön viel. 11-12 Bar reicht auch.

    4. Ja, ist normal. Das liegt an der Pumpenkennlinie. Siehe: http://files.cemegroup.com/elettropompe/0/60/Scheda tecnica E high pressure.pdf?v=636527739248395350
     
  4. #4 jaydabone, 28.01.2018
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    Vielen Dank für die rasche und informative Antwort!
    Da hab ich mich wohl als Elektronoob geoutet :D
    Kann es denn sein, dass der so heiss wird oder ist er dann evtl defekt?

    Meinst du die Schlitzschraube auf dem Pressostat?

    Gut dann drehe ich das Ventil mal nach weiter auf... Frage ist hier natürlich wie weit kann ich es noch aufdrehen ohne dass es undicht wird. Im Anhang ein Bild wie es aktuell ausschaut, gefühlsmäßig schon weit rausgedreht. Rechts auch das Relais zu sehen, sind ab und an Funken normal wenn es schaltet?
     

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  5. #5 Kaspar Hauser, 28.01.2018
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    Da bin ich jetzt auch raus.

    Ja.

    Es geht ja nicht darum, wie weit da irgendetwas rein- oder rausgedreht ist, sondern nur darum, wieviel Kraft die Feder ausübt ;-)

    In Grenzen ist das normal. Ist halt ein Verschleißteil. Deshalb gibt es auch oft Relais, die vom Presso angesteuert werden, damit die Kontakte im Presso geschont werden, bzw. für weniger Strom ausgelegt werden können.


    Bitte.
     
  6. #6 Don Tomaso, 29.01.2018
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    Ein Kondensator sollte keinen Durchlass haben bei Gleichstrom, er dient hier wohl nur (Vermutung!) als Entstörkondensator. Soll dann auch nicht so halbschaurig auf Masse liegen.
    Aber jetzt mal eine ganz ernstgemeinte Warnung: Die Pumpe arbeitet mit 230 V, so stehts drauf. Bitte nimm die Maschine zu einem Fachmann, der die Elektrik sorgsam prüft und ggf repariert. Andernfalls ist von Stromschlag bis Brand alles drin, was du NICHT möchtest. Kostet sicher auch nicht die Welt.
     
  7. #7 jaydabone, 29.01.2018
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    Danke für eure Beiträge! Hatte heute nur wenig Zeit mich mit der Maschine zu beschäftigen. Habe heute morgen einen kurzen Testlauf gemacht und das Pressostat hat ziemlich laute Geräusche gemacht und vibriert. Das war gestern nicht so und hat dann auch aufgehört. Heute abend kurz angemacht und auch keine unnormalen Geräusche mehr. Evtl ist das Ventil doch defekt... Gibt es das auch einzeln oder macht es Sinn das komplette Teil zu tauschen? Gibt es auch im Set mit Relais zusammen, vlt auch sinnvoll gleich beides zu tauschen nach 4 Jahren?

    Heisst die Feder hat evtl. nicht mehr genug Spannkraft? Vlt. auch die tauschen?

    Ich habe an der Verkabelung nix verändert, auch mein Bruder nicht. Der hatte die Maschine nie offen und neu gekauft. Das müsste so serienmäßig sein. Wäre interessant, ob bei anderen Bezzera BZ10 Besitzer der Kondensator auch so angeschlossen ist. In der Explosionszeichnung taucht das Teil auf jeden Fall nicht auf. Normalerweise sieht man den ja auch nicht ist ja schön an der Pumpe versteckt.

    Definitiv bin ich jetzt vorsichtig mit der Maschine und überlege sie zu einem Fachmann zu geben. Wobei die Pumpe scheint in Ordnung zu sein. Aktuell Betrieb nur offen und unter Aufsicht. Eigentlich wollte ich ja gerne die Wartung selbst übernehmen, aber klar bevor was abfackelt oder man sein Leben riskiert, macht das wohl mehr Sinn. Kann mir jemand im nördlichen Raum Hamburgs eine gute Adresse empfehlen?
     
  8. #8 Alain, 11.02.2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11.02.2018
    Alain

    Alain Gast

    Das Bauteil ist ein s.g. Thermistor. In diesem Fall vom Typ NTC (Negative Temperature Coefficient), d.h. ein s.g. Heißleiter. Dass der heiß wird, ist sein Wesen und damit seine Daseinsberechtigung.
    Righty right!
    Ja. Die Hitze steckt ja auch schon im ersten Bestandteil des Namens 'Therm-'istor. Der '-istor' kommt vom Widerstand (Resistor).
    Solange er (beim Einschalten) noch kalt ist, begrenzt er den Strom. Wenn er im Betrieb heiß wird, begrenzt er den Strom nicht mehr. Das schont beim Anlaufen die Pumpe. Muss man nicht unbedingt haben, aber die BZ10 hat es. Das heißt BEZZERA hat 'n paar €-Cent mehr reingesteckt, um die Lebensdauer der Pumpe zu erhöhen. :)
     
  9. #9 jaydabone, 11.02.2018
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    Alain, vielen Dank für die Auflösung meiner offenen Frage! Dann ist alles wie es sein soll und ich habe wieder was gelernt ;)
    Hab die Maschine immer noch im offenen Betrieb, aber zeigt keine Auffälligkeiten mehr.
    Das Pressostat hatte ich noch getauscht, da die Maschine ab und zu laute Geräusche gemacht hat und ich vermute das das Ventil darunter nicht mehr richtig funktioniert hat.
    Auch die Frage der "Funken" oder vielleicht besser ausgedrückt Lichbögen im Relais ist mittlerweile geklärt und scheint normal zu sein. Vielen Dank an Angelo von Imprezza an der Stelle!
    Jetzt besteht noch ein paar Fragen für mich:
    1.Wird der Druck korrekt angezeigt. Da er mit neuem Pressostat 1,5Bar angezeigt hat und beim Bezug Blindsieb der Brühdruck auf 15 Bar hochging. Durch Regulierung vom Pressostat bin ich jetzt bei 1,1-1,3 Bar und beim Brühdruck auf 12Bar. Musste allerdings relativ viel nachdrehen... Könnte es sein das der Druck evtl höher angezeigt wird als er eigentlich ist? Das Expansionsventil ist ziemlich weit draußen, wenn ich weiter drehe fängt es an leicht zu pfeiffen. Evtl. müsste da noch die Feder getauscht werden. Kann man diese auch einzeln beziehen? Wenn ja dann wo?

    2. Ist es normal das die Schraube vom Duschsieb relativ weit rausschaut, sodass sie sich auch im Puck abzeichnet? Oder spricht das dafür, dass der ST zu voll ist?

    3. Welche Siebe empfehlen hier die BZ10 Besitzer? Als 1er Sieb habe ich schon öfters vom LM1er gelesen, da braucht man aber einen weiteren Tamper. Gibt es auch vernünftige mit 58er Duchmesser? Welche 2er Siebe sind zu empfehlen?
     
  10. #10 steffen2312, 12.02.2018
    steffen2312

    steffen2312 Mitglied

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    Ich hatte auch mal eine BZ10 (meine 1. Maschine)
    wenn die Schraube leicht im Puck zu erkennen ist dann ist das Sieb perfekt gefüllt.
     
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Bezzera BZ10 - diverse Fragen

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