Bezzera BZ99: Sicherheitsventil undicht

Moin,

mein BZ99-Restaurationsprojekt kommt langsam vorwärts, aber das Sicherheitsventil dampft ständig leicht vor sich hin, wenn die Maschine Druck aufgebaut hat. Es ist ein kombiniertes Entlüftungs- und Überdruckventil mit einem kleinen Stahlstift mit Kugel, die gegen die Schwerkraft auf eine Gummidichtung gehoben wird (dicht), dieses in einem größeren Kegel, der von einer Spiralfeder auf einen Konus gedrückt wird (undicht). Auf dem Kegel sitzt eine schwarze, sehr harte "Dichtung". Von den Spuren auf dem Kessel her muss das Ventil lange undicht gewesen sein und abgeblasen haben. Kann eine Dichtung dabei verspröden?

Falls jemand damit Erfahrung oder einen Reparaturvorschlag hat, bitte melden - ansonsten werde ich beim Sicherheitsventil aus nachvollziehbaren Gründen nicht viel experimentieren und schauen ob die Teile von Espressoxxl passen. Jetzt sind die beiden Funktionen "Entlüften" und "Sicherheit" offenbar getrennt, aber eine Blindverschraubung ist beim Kessel auch noch frei.

Danke und Grüße, Helmut

 

AW: Bezzera BZ99: Sicherheitsventil undicht

Moin,

bekommst Du per Mail.


Zu den anderen Kommentaren:

an das Sicherheitsventil werde ich mit der gebotenen Vorsicht gehen - als Kind ist mir mal eine Spielzeug-Dampfmaschine um die Ohren geflogen als ich auf Geheiß meines Vaters das fehlende Gewicht auf dem Sicherheitsventil (!) durch Fingerdruck ersetzt habe. Außer Knall und Nebel glücklicherweise nix passiert ...

Espressoxxl ist mit BZ99-Ersatzteilen ziemlich gut sortiert.

Ich habe einen O-Ring in das Ventil eingesetzt und den Kessel mit Druckluft getestet: bei 1,8 bar macht das Ventil auf. Das ist genau der Druck für den die Ersatzventile spezifiziert sind. Jetzt werde ich mich noch nach etwas sicher temperaturbeständigem umschauen. Und dann baldmöglichst das Gehäuse aufsetzen. Komisches Gefühl, neben einem Druckkessel im Betrieb zu stehen (s.o.).

Dass das Ventil vorher immer abgeblasen hat lag wahrscheinlich am Pressostaten - der schaltete bei 3 bar immer noch nicht. Er ließ sich aber problemlos justieren, jetzt schaltet er bei 1,2 bar ab und bei 1,0 wieder an. Wer weiß was der Vorbesitzer mit der Maschine angestellt hat. Schlimm genug sah sie aus.

Grüße, Helmut

 

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so, jetzt habe ich das mit picr.de hoffentlich verstanden, voilá:





Erstes Bild:
- links ein aufgesteckter Behälter in dem sich das Kondenswasser sammeln kann;
- rechts das Oberteil, in dem das Ventil geführt und durch Federdruck auf den Sitz (im Unterteil, noch am Kessel) gedrückt wird;
- vorne das "Innenteil" mit Konus und Feder.

Zweites Bild:
Innenteil des Ventils, zerlegt, man sieht den Stahlstift mit Kugel, der durch ausströmenden Dampf gegen die Schwerkraft nach oben gegen eine Dichtung gedrückt wird - erst Entlüftung, dann dicht.

Grüße, Helmut

 

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Moin,

ich war das Wochenende weg, daher erst jetzt die Antwort:

gut, dass wir drüber geredet haben ;-)

Beim Anschauen der Fotos nach Deiner Nachfrage fiel mir vorhin auf, dass ich ein Teil beim Zusammenbauen vergessen hatte: auf dem oberen Bild ist auf dem mittleren "Objekt" unter der Spiralfeder eine Scheibe zu sehen. Die hatte ich ausgelassen, und die Feder sass daher etwas tiefer auf und war nach dem Zusammenbau entspannter als ursprünglich. O-Ring wieder rausgenommen, Scheibe eingesetzt, Feder hat mehr Spannung, Maschine ist dicht


Zur Funktion (hatte ich in meinem ersten Posting schon versucht zu beschreiben): das Teil im oberen Bild Mitte ist dasselbe wie im zweiten Bild. Es funktioniert aussen als Sicherheitsventil (wird von besagter Spiralfeder mit dem konischen, dunklen Teil auf einen passenden Konus am Kessel gedrückt) und innen als Entlüftungsventil. Die inneren Teile sind im zweiten Bild zu sehen: der Stahlstift mit Kugel liegt ohne Druck auf dem (hier halb quer herausgezogenen Sicherungsstift) auf und gibt den Durchlass für Luft oder Dampf frei. Der Dampf strömt aus zwei Querbohrungen im oberen Teil, eine ist auf der linken Seite zu sehen. Strömt beim Aufheizen der Dampf immer schneller, drückt er irgendwann die Kugel innen in dem Gebilde gegen die Schwerkraft nach oben gegen einen O-Ring und macht den Durchlass dicht. Wenn die Maschine aufheizt, zischt es erst etwas, und irgendwann ist Ruhe. Man hört es noch ein kleines Weilchen brodeln, dann schaltet der Pressostat und die Heizung geht aus (ist vermutlich bei allen Zweikreisern so, aber ich habe keine Vergleichsmöglichkeit).

Viele Worte, aber das zu zeichnen wäre für mich auch nicht ganz einfach. Wird es trotzdem klar?

Im Prinzip läuft die Maschine jetzt, allerdings noch etwas "holprig", und "küchenkompatibel" muss sie auch noch werden. Ein paar Fragen werden wohl noch kommen ...

Grüße, Helmut

 

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Moin,

hier ein Bild von der Maschine vor dem Zerlegen:



Das Ventil sitzt hinten oben auf dem Kessel. Man sieht auch gut die Spuren vom ständigen Heraussuppen, da wohl der Pressostat zu hoch eingestellt war. Das war vielleicht zuletzt die einzige Möglichkeit, noch was aus der Maschine herauszubekommen, so verkalkt und verdreckt wie sie war.

Grüße, Helmut