Bezzera Magica: bitter, trotz idealer Bezugszeit, ein zu feiner Grat?

Hi Leute,
ich habe mal ein paar Fragen zwecks meines neuen Siebträgers, teilweise sind es bestimmt Anfängerfragen, teils weiß ich jetzt auch mittlerweile nicht mehr weiter.

Hier erstmal meine Ausrüstung:
Bezzera Magica
Mühle: Eureka Mignon
Bohne: Schamong Romano 70/30
Wasser: gefiltertes Wasser von einem Brita Wasserfilter
Feinwaage, Tamper, LM1-Sieb, da das 1er Sieb von Bezzera mit der erhöhten Espresso Menge mir nicht getaugt hat.

Ich habe mittlerweile ettliche Berichte, Youtube Videos, strukturierte Tutorials mir durchgelesen und angeschaut, sodass ich zumindest ne Idee habe, in welche Richtung das ganze gehen soll.

Folgende Siebe befülle ich derzeit wie folgt:

LM1 Sieb + Trichter: 9,5g

2er Sieb von Bezerra 21g

Mit diesen Werten komme ich zumindest auf halbwegs brauchbare Ergebnisse, sodass ich diese öfters als Fixwert nutze.
Nun die Problematik:
Mühle ist eingestellt (Scheibenmahlwerk mit zum klirrenden Punkt kommen lassen und dann schrittweise zurückgedreht).
Laut dem Youtube Tutorial von Wogan Coffee ( ) habe ich mich im 2er Sieb zumindest an die 21g Füllmenge/Füllvolumen herangearbeitet, sodass ich mit einer 5p Münze einen angepeilten Headspace zum Duschsieb bekomme. Beim Mahlgrad habe ich mich grob daran gehalten was in dem Tutorial empfohlen wurde, dass man das Mahlgut zusammenpressen soll und es dann ganz leicht auseinanderbrechen darf.
Mit abgestuften Listen habe ich mich nun an einen günstigen Mahlgrad meiner Eureka Mignon herangetastet. Ich messe aber immer noch sauber mit der Feinwaage das Mahlgut ab und dann wird erst das Sieb befüllt, damit ich eine Kontinuität erhalte.
Vor jedem Bezug führe ich einen Cooling Flush durch, die Maschine ist vorgeheizt (30 Minuten), der Siebträger bleibt dabei leer eingespannt, damit keine Hitze verloren geht.

Nun zum Problem:
1er Sieb:
Mit dem LM1 schaffe ich es, wenn ich mit dem Baordtrichter und dem Boartamper von Tidaka, verhältnismäßig stark getampert und das Mahlgut feiner mahle als „idealerweise“, mit 9,5g zumindeste nach einem Bezug von 21 Sekunden einen „halbwegs trinkbaren Espresso zu produzieren. Der Puk ist zwar nass und feucht, aber dieser lässt sich auch halbwegs in einem aus dem Siebträger entfernen. Etwas Kaffeemehl klebt dabei dann aber auch am Siebträger. Aber der nasse Puk soll ja normal sein.
Sobald ich auch nur „mittelstark“ tampere ist der Espresso sofort unterextrahiert und fließt in ca 12s komplett durch und ich habe 30ml Volumen am Ende. Also viel zu schnell..

2er Sieb:
Hier kriege ich etwas mehr gleichbleibende Ergebnisse.
Der Mahlgrad an meiner Eureka ist etwas gröber als bei meinem LM1 Sieb. Wenn ich den selben Mahlgrad nehme tritt bei 12 bar Maximaldruck, den die Maschine aufbaut kein Espresso aus, oder nur ein minimales tröpfelndes einseitiges Rinnsal.
Sobald ich dann etwas weniger tampere und den Mahlgrad minimal gröber stelle habe ich eine Bezugszeit von ca 15s und einen viel zu unterextrahierten Espresso. Trotzdem schmeckt der Espresso nicht..

Bisher habe ich es lediglich ein einziges Mal per Zufall geschafft mit dem LM1 Sieb einen sehr guten Espresso zu machen, der mir ausgewogen geschmeckt hat, nicht zu bitter war, was schnell passiert oder zu viel Säure beinhaltet hat. Das war aber auch eher ein Glücksshot.


Hat jemand für mich noch einen Tip, was ich als nächstes probieren kann, bzw. wie ich mich da herantasten kann. Ich habe das Gefühl, dass das System noch sehr intolerant ist, trotz abwiegen, gleichmäßigem Tampern, Mahlgrad fein nachregulieren etc..

Im Idealfall habe ich den gleichen Mahlgrad für mein LM1 Sieb und mein 2er Sieb

Habe schon überlegt ob ich nicht auch mal erstmal die Bohne wechsel. Eigentlich mochte ich bisher sowohl eine 100% Arabica Röstung als auch immer den klassischen 70/30 Mix aufgrund der Ausgewogenheit..

Meint ihr, dass es denn tendieziell möglich sein sollte den selben Mahlgrad für ein LM1er und ein 2er Sieb von Bezzera hinzubekommen?

Vielen Dank für eure Hilfe!

 

So habe jetzt nochmal deutlich die Kaffeemenge wie ihr empfohlen habt reduziert auf 16 und 17g mit einem feineren Mahlgrad. Die Bezugszeit kommt auch hin, sodass ich mich jetzt einfach in einem deutlich anderen Bereich befinde! Habe wahrscheinlich den Wald vor Lauter Bäumen nicht gesehen.. Aber ist dann demnach der Headspace des Espresso Puks demnach so unwichtig? Weil das ist ja schon deutlich mehr Abstand zum Duschsieb..

 

Okay, also habe ich mich einfach an einen Parameter gehalten den ich als zu wichtig eingestuft hatte und von dieser falschen Basisempfehlung falsche Rückschlüsse auf Mahlgrad, Gewicht etc. gezogen..

Also der Espresso schmeckt jetzt deutlich besser, aber stellt sich noch als etwas zu uninteressant heraus.. Aber immerhin habe ich das Gefühl, dass das System jetzt nicht mehr so fehleranfällig ist, sodass ich auch etwas mehr Spiel habe was Kaffeemehl, Mahlgrad, Extraktionszeit etc. angeht...