Bezzera Mitica Top und kalter Kaffee, was mache ich falsch?

Hallo, hab eine neue Bezzera Mitica Top und das Problem, dass der Espresso zu kalt ist. Die Anleitung gibt leider nicht viel her, so dass ich hier um Rat bitte:

Die Eckdaten:
- Kesseltemperatur erhöht auf 95°C (90°C ist original eingestellt)
- 1 Stunde reichlich Aufheizzeit
- Gruppe geflasht, dann Espressobezug, Temperaturmessung im Espresso 49°C.

Versuch 2 mit 100°C Kesseltemperatur (Maximum) gibt 56°C. Das kanns nicht sein.

Vergleich mit unserer Grimac Gastromaschine: Espresso hat 62°C trotz reduziertem Kesseldruck von nur 0,7bar.

Die Maschine ist im täglichen Einsatz, gerade morgens ist mir die Aufheizzeit von 1 h ohnehin zu lange. Im Web findet man Angaben von ca. 15-25 Minuten was völlig ok wäre. Es geht auch etwas kürzer mit Gewaltflashen der Gruppe, aber da ist mir der Aufwand zu gross. Meine Gaggia America aus 1957 braucht 50 Minuten und ist dann aber auf Volldampf.
Ich habe den Eindruck, dass das Thermosiphonprinzip nicht funktioniert. Die Kesseltemperatur ist nach 10 Minuten (95°C) erreicht und die Brühgruppe nur lau. Erst nach einer Stunde ist die Brühgruppe so, dass ich sie nur kurzzeitig anfassen kann.

Hat jemand Rat???

 

Hallo Fritzz, die Maschine ist fabrikneu und nicht verkalkt. Vielleicht ist aber was "anderes" im Kreislauf. Mich regt das grad auf und ich könnte die Kiste grad aus dem Fenster werfen......

Grüsse Michi.

 

Vielen Dank für die Ratschläge,

habe heute mit dem Händler telefoniert und er riet mir, die Brühgruppe mit der kleinen Inbusschraube zu entlüften. Ich hatte das probiert und wie fast schon erwartet, keine Änderung festgestellt. Da ich nun schon mit Werkzeug da stand und überhaupt keine Lust hatte, die Maschine einzupacken und zurückzusenden (viel lieber hätte ich sie dann direkt aus dem Fenster geworfen), habe ich sie oben geöffnet und mir das obere Thermosiphonrohr vorgenommen. Außerdem interessierte mich, was wohl in der Maschine den Kreislauf blockieren würde.....



Nach Demontage des Rohres ist mir die Verstopfung sofort aufgefallen. Das Winkelstück ist vom Querschnitt her auch kleiner als das Kupferrohr, so dass sich dort Verunreinigung aus der Produktion befand, vermutlich Dichtungsreste (ev. PTFE oder dgl.).....


Habe mehrmals die Maschine mit aufgesetztem Schlauch gespült und auf die Seite gelegt und den Kessel komplett entleert. Hier eine kleine Kostprobe des aufgefangenen Inhaltes:



Ich frage mich, wie diese Produktionsreste in einer neuen Maschine verbleiben können und wie sich das auf die Gesundheit auswirkt. Hatte ich doch die Maschine bei der Inbetriebnahme mehrmals als angegeben gespült. Jetzt ist sie jedenfalls richtig gereinigt und die Brühgruppe wird auch heiss. Ergebniss nach 1,5 Stunden Optimierung: 7mm Crema und sehr guter Geschmack, Temp. 72°C:


Garantie ist gut und schön aber der Akt, die Kiste wieder einpacken und und und......

Grüsse Michi.

 

nachdem das Problem noch nicht ganz beseitigt ist und ich erst nach deutlich über 30 Minuten brauchbare Ergebnisse hinbekomme und die ersten 5 Bezüge für die "Katz" sind, gebe ich hier auf und sende die Maschine an den Hersteller zurück (und will sie auch nicht mehr haben). Meines Erachtens ist der Querschnitt im Winkelstück zum Thermosyphonrohr zu klein dimensioniert, so dass zwar der Kessel die Temperatur in 10 Minuten hat, die Brühgruppe aber derart nachhinkt, so dass die Ergebnisse immer noch als "kalter Kaffee" bezeichnet werden können. Aufgrund der Garantiesituation habe ich mir den Griff zur Bohrmaschine erspart und will nicht mehr weiter an der Maschine experimentieren, das habe ich bei meinen alten Damen (Gaggia America 57, Faema Mercurio 51) ohnehin. Ich bin hier am Gewaltflashen der Gruppe, paar Leerbezüge, Dampf raus, Wasser raus und mache mich morgens etwas zum Affen an der Maschine, daher bin mir nicht sicher, ob sich der Maschinentyp für den morgentlichen Kaffee überhaupt eignet. Jetzt muss ich mir eine andere Lösung suchen, da ich gar keine Maschine für den Morgen mehr habe und meine Rancilio Silvia, die ich vor der Bezzera hatte, verschenkt habe - mal sehen was kommt......

 

sehen wir es mal ganz nüchtern:
Es ist soviel Produktionsrückstand im Kessel, dass sogar der Thermosyphonkreislauf verstopft und das vom Kunden (in dem Fall ich) bemerkt wird und die Maschine nicht mehr richtig funktioniert. Scheinbar ist bei Bezzera keinem bekannt, dass die Produkte aus der Maschine durchaus in den Mägen ihrer Kunden landet. Vielleicht schreibe ich mal an Bezzera und erinnere sie daran, dass sie Hersteller von lebensmittelverarbeitenden Produkten sind. Für mich ist das eigentlich eine Sache für das Gesundheitsamt. Es werden Lebensmittel aus dem Regal genommen, weil z.B. ein kleines Metallstück darin gefunden wurde (zuletzt bei Hipp am 12.10.16) und bei Bezzera schert man sich wenig drum, was im Kessel zurückbleibt und wer sagt denn, dass nicht in vielen Maschinen Rückstände sind, die nur nicht bemerkt werden, weil sie nicht so gewaltig wie bei meiner Maschine sind, so dass nicht gleich alles verstopft aber das Zeugs fleissig verzehrt wird. Ich habe dem Händler mitgeteilt, dass ich die Maschine nicht mehr will, weil ich befürchte, dass die Maschine kurz mit Pressluft durchgepustet wird und gut. Die Maschine gehört vollständig geöffnet und komplett gereinigt. Ich möchte das nicht machen wegen der Garantie, außer jemand von euch interessiert sich brennend dafür und übernimmt die eventuellen Kosten, dann zerlege ich das Ding sofort und poste hier alle Bilder wie es im Inneren aussieht. Falls sich aber keiner meldet, so geht die Maschine morgen zurück. Sollte der Händler nur daran denken, irgend einen Abzug von den Kosten in Erwägung zu ziehen, gibt es noch das Gesundheitsamt, das (so glaube ich) sich dafür durchaus interessiert.

Grüsse Michi.