BfR Studie zu Blei in Siebträgern nach Entkalkung

Ein bisschen einfach ein mögliches Problem mal eben so wegzuwischen ohne selber eigentlich die notwendige Kompetenz und Kenntniss zu haben um das wirklich beurteilen zu können. Zumal man ja sonst wohl eher dazu neigt gesetzliche Grenzwerte als zu optimistisch einzuschätzen. Sagen wirs doch wies ist, eigentlich will mans doch nicht wissen, da dass manchen den Spass an der Maschine verderben könnte. Hoffen wir einfach mal diese Kopf in Sand Einstellung rächt sich nicht, die Latte was Blei im Organismus anrichten kann ist jedenfalls lang und teilweise massiv (Krebs, Knochenschwund, Magen- Darmprobleme, Sterilität etc.). Die Mengen die man so durch Espresso zu sich nimmt sind sicher gering, aber sowas möchte man eigentlich gar nicht haben und wenns Maschinen gibt, die das eben gar nicht haben ist das sicher nicht sinnlos diese zu bevorzugen.

 

Ich wurde explizit gefragt und habe explizit meine Meinung dargelegt.

'Wegwischen' bedeutet in meiner Wahrnehmung: bewusst ignorieren und den Schaden anderer in Kauf zu nehmen. Solltest du das so gemeint haben, dann möchte ich dir sagen, dass das nicht stimmt. Das gilt dann ebenso für:

Wir haben uns sehr wohl Gedanken gemacht und in unserer Maschine Messing ersetzt wo immer es geht.

Ich glaube, das habe ich nicht gesagt und auch nicht gemeint. Vielleicht jemand anders ?

 

Und ich meine eben, ich finde so macht man es sich zu einfach. Aber das kann natürlich jeder selber halten wie er meint. Ich denke bei vielen Sachen an Deiner Maschine achtest Du sehr wohl auf Funktion und Qualität über dem Mindeststandard, schon irgendwo nicht wirklich logisch wenn man das dann bei Gesundheitsfragen plötzlich so viel lockerer sieht, auch wenns ne ganz andere Baustelle ist. Aber muss jeder selber wissen, ich sag eben nur mir wärs zu einfach so zu denken.

Na also, dann passt Dein Aussage aber erst recht nicht oder gibts den Hersteller Iskanda und den Kaffeetrinker Iskanda?
Dein letztes Zitat hat mit Dir persönlich gar nichts zu tun gehabt (eigentlich der ganze Text nicht), auf sowas wie möglichst wenig bleiverdächtiges Material an einer neuen Maschine zu achten ist eben aber sicher nicht Mumpitz auch wenn das andere so sehen wollen. Immerhin hast Du ja auch einen Stahlkessel und anders dafür getan, also ist der Hersteller Iskanda ja doch einer der etwas genauer hinguckt als der Iskanda aus dem Kommentar oben, und das ist ja gut so.

 

Das man es bei Gesundheitsfragen fünf gerade sein sollte: das meinte ich nicht. Meine Mutter hat das mit der Gesundheit sehr ernst genommen und so habe ich da schon eine Idee mitbekommen, was gut und was nicht so gut ist. Leider leben wir in einer Welt, die im Prinzip völlig kontamiert ist (pauschal gesagt), da persönliche Interessen eher nicht hinter dem Gemeinwohl zurück stehen müssen (auch wir alle nehmen uns ja die Freitheit 25 Kilo Metall für 25 ml Kaffee aufzuheizen, etc etc).
Man kann nun sagen: da ich es nicht in der Hand habe, ist es auch egal wie gesund ich lebe. Oder man sagt ganz im Gegenteil: Gerade deswegen vermeide ich was immer geht.

Ich tendiere zu 2. Variante und wahrscheinlich viele andere auch. In der Praxis muss man sich aber eingestehen, dass das nicht immer mit vertretbarem Aufwand möglich ist und man muss abwägen. Das war meine Abwägung zum Thema Blei. Die kam natürlich aus der Entwicklung der Maschine. Bleifreies Messing ist sehr teuer, Edelstahl no teuerer. Also haben wir ersetzt was immer geht.

Und so erklärt sich meine hier dargelegte Einstellung. Für mich habe ich in dem Bereich das geschafft, was für mich ok ist - auch wenn 0,00 mg das allerbeste wäre. Für unsere Maschine ist das anders: wenn noch was ersetzbar wird, dann ersetzen wir es (ein Teil haben wir zur 2. noch Produktion ersetzen können und rüsten es in den ersten Maschinen nach).

Um etwas Konstruktives beizutragen: Man kann in den bestehenden Maschinen für recht wenig Geld einige bleihaltige Teile ersetzen. Es gibt Ventile mit PPS Körper und die gängigen Ulkapumpen gibt es P-Versionen (EP4, EP5) - also ohne Messingstutzen.

 

@Iskanda: etwas OT, aber da du bleifreies Messing erwähnst: Ist da der Materialpreis höher oder nur die Bearbeitung teurer, da Zerspannungsmaschinen öfter gewartet werden müssen? Pb wird ja glaube ich dann oft durch Si ersetzt, das sollte den Preis aber nicht wirklich beeinflussen. Oder ist die Nachfrage zu gering?

 

Die Bearabeitung ist teurer, da es beim Bohren und Fräsen sehr schmiert.

Greetings \\//

Marcus

 

Ist das Schmieren ein Problem? Als Laie dachte ich, dass man da sowieso so viel schmiert wie irgendwie möglich und das Problem eher ist, dass das bleifreie Messing viel härter ist bzw. die Späne nicht brechen? (und dann Si als harter Spanbrecher verwendet wird)

 

Ich hatte das Thema mit 2 Firmen durchgesprochen. Das Material ist teurer. Das ist vermutlich aber nur eine Frage der Menge. Der entscheidende Faktor ist Bearbeitungsaufwand (Dauer, Verschleiß der Werkzeuge).

Messing kann bis zu 3% Blei enthalten. Im Fall von Serto (siehe den Link weiter unten) sprechen wir von 2,2%. Das kann man noch etwas reduzieren, in dem man das Blei zum Teil ausspült. Ich habe mich erkundigt, was da gemacht wird und was ich verstanden habe, hat uns wenig begeistert. Zum Auswaschen nimmt man nämlich nicht nur Wasser. Für den zu erwartenden Nutzen waren uns die Kosten (Geld und Umwelt) zu hoch.

Dazu kommt noch, dass bleifreies bzw. bleireduziertes Messing spröde ist. Durch die Belastung (Druck / Hitze) sind perspektivisch (....>5 Jahre) Risse zu erwarten. Das verschlechtert die Kosten/Nutzenrechnug noch einmal, zumal diese Klemmringverschraubungen nicht gerade günstig sind. Ein Tausch der ganzen Rohre wird teuer. Alle Verschraubungen aus Messing von Serto machen in unserer Maschine 62 Euro zzgl Steuer aus (konische 0815-Verschraubungen wären bei knapp 15 Euro). Sie sind aber ihr Geld wert, muss man dazusagen und wir haben uns aus gutem Grund dafür entschieden (kein Löten, radiales Einsetzen, man muss nicht sehr fest anzeihen und trotzdem immer dicht bis zu 100bar).
Das ganze Set gibt es auch in Edelstahl. Die Mehrkosten sind bei dem knapp 7fachen. Bleireduziertes Messung wird das 3-4 fache kosten (geschätzt)

Wer gerne etwas weiterlesen möchte: http://www.serto.com/fileadmin/serto/PDF_Dateien/UpToDate/UTD_27_de.pdf

 

Top, vielen lieben Dank für die ausführliche Info!

 

Gerne.

 

alternative Fakten

woher kommt jetzt das Blei von der Rocket? Barsis Rocket hat doch einen Edelstahlboiler? Müsste man dann beim kauf etwa auch noch darauf achten wie es gelötet/geschweißt wurde? ( ich kenn die Fachtermini leider nicht)

wie kann ich feststellen ob der Hersteller bleifreies Messing verwendet? -gibt es da eine spezielle Typenbezeichnung etc ? ich denke hierbei an die Strietman - weiß jemand ob dieses Messing bleifrei ist?

 

Frag' doch einfach mal bei "Alternative Fakten Deals" nach

 

Ich glaube die "Endstücke" des Kessels sind Messing, außerdem zahlreiche andere Teile wie die E61 und vermutlich die Pumpe auch teilweise?

Manche werben vielleicht mit bleifreiem Messing, wobei ich bisher nichts gefunden habe.

Iskanda, weißt du, wer die im Artikel angesprochene Firma ist? "Bereits seit letztem Jahr setzt ein führender Hersteller in der Ka eemaschinenbranche SERTOVerschraubungen aus Messing blei frei mit Erfolg ein."

 

Das stimmt so im wesentlichen. Ausserdem: Magnetventile, Fittinge.

Ich glaube La Cimbali.

Ja, finde ich auch eigenartig, zumal man hohe Mehrkosten in Kauf nimmt. Meine Vermutung: man hat das bei einigen Maschinen gemacht, traut der Sache nicht oder hat es aufgegeben (weil potentiell Undichtigkeit droht oder es für die Serie zu teuer ist).

 

Also meine R58 hat Kupfer. Vor einiger Zeit hatte Rocket mit bleifreien MessingFlansch geworben. Das konnte ich jetzt aktuell in den Beschreibungen der Maschinen nicht mehr finden.

 

Kupfer

 

@Aeropress Danke Habe es korrigiert

 

Hallo zusammen! Ist wirklich ein interessanter Thread!
Ich hatte auch vermutet, daß das mit dem Kupfer bei der R58 zusammen hängen muss. Irgendwo her muss das Blei ja kommen. Im Edelstahl gibt es soweit ich weiß keinerlei Schwermetalle, was z.B. für ECM im direkten Vergleich zu Rocket spricht, da ja ECM bekanntermaßen Edelstahlkessel verbauen. Gibt es dazu vergleichbare Tests hier im Forum? Kann mir nicht vorstellen, daß es da zu ähnlich grenzwertigen Ergebnissen kommt.

 

Im Kupfer ist ebenfalls kein Blei, höchstens in Messing.

 

Dann woher kommt das Blei bei dem Test? In der R58 ist ein Kupferkessel mit bleifreien Messingflanschen verbaut. Also irgendwie leuchtet mir das nicht ein. Vielleicht aus den hauseigenen Wasserleitungen!?