Bialetti Brikka oder Mukka?

Diskutiere Bialetti Brikka oder Mukka? im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo, aus meinem bialetti Weihnachtswunsch ist leider nichts geworden - nun muss das Weihnachtsgeld herhalten - hab mich zu sehr auf die bialetti...

  1. #1 milchkaffeesucht, 26.12.2008
    milchkaffeesucht

    milchkaffeesucht Mitglied

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    Hallo,
    aus meinem bialetti Weihnachtswunsch ist leider nichts geworden - nun muss das Weihnachtsgeld herhalten - hab mich zu sehr auf die bialetti gefreut :lol:

    Jetzt stehe ich vor der Wahl: Bialetti Brikka oder Mukka?

    Ich trinke schon häufiger Milchkaffee/Cappucino als Mokka pur (Espresso auch schon mal pur).

    Der Mokka aus der Brikka soll ja wegen etwas höherem Druck noch etwas besser (weniger Säure, Magenschonender) als aus anderen Herdkannen schmecken.
    Wie ist das mit der Mukka? Da gibt es ja auch ein Ventil, das den Mokka direkt zum Milch aufschäumen nutzt. Man kann aber auch einfach nur Mokka damit kochen. Schmeckt der Mokka aus der Mukka genausogut wie der aus der Brikka?

    Dieses Ventil der Mukka ist wohl aus Plastik. Ist die Technik zuverlässig, oder sollte man da gleich Ersatzventile dazukaufen? Die Brikka funktioniert dagegen glaube ich mit nur einem Zusatzdeckel über dem Auslass, also mit einfacherer Technik.

    Ich habe auch noch so einen kleinen Elektroquirl, mit dem ich bisher schon mal geschäumt habe. Mit der Brikka würde ich daher in einer Tasse die Milch vorschäumen und dann den Brikka Mokka zugeben.

    Zuletzt noch die Größe: Bisher benutze ich eine normale alte Aluherdkanne. Da kommt etwa 200ml Mokka heraus (meist eher etwas sauer). Da ich eher an etwas größere Portionen in Form von Milchkaffee gewöhnt bin, würde ich bei der Brikka eher zu 4 Tassen Variante greifen - sind etwa 80 bis 100ml, die dabei herauskommen. Kommt man mit der Mukka auf eine ähnliche Menge?

    Was würdet ihr empfehlen?
     
  2. Caruso

    Caruso Mitglied

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    AW: Bialetti Brikka oder Mukka?

    Nur bei entsprechend feiner Mahlung und dichter Packung der Partikel können beim kontrollierten Durchströmtwerden mit ca. 92° - bei manchen Kaffees kann es auch weniger, aber auch einmal 96° sein - heissem Wasser und bei dem dadurch entstehenden Druck von ca. 9 - 10 bar in den üblichen 25 s auch die schlecht wasserlöslichen, aber sehr aromatischen Stoffe aus den Trümmern der gerösteten Kaffeebohnen herausgelöst werden, ohne dass zu viele der unangenehm bitteren und unerwünschten Stoffe gelöst werden.

    Dass kochendes Wasser schlecht für den Kaffee ist, war schon im 18. Jh. den Connaisseurs bekannt, trotzdem wird bis heute dem Kaffee damit zu Leibe gerückt. Der Unterschied zwischen druckloser Extraktion wie in der French Press und Extraktion mit geringem Druck wie in einer normalen Bialetti, einer Brikka oder Mukka ist nicht so groß wie der Unterschied zu kontrollierter Extraktion unter hohem Druck mit ca. 9 - 10 bar in ca. 25 s.

    Wenn ich einen langen Kaffee will, dann schmeckt er mir aus der French Press am besten. Da genügen ein einfacher Wasserkocher - die gradgenaue Regelung von Auber wäre schon toll - und frisch geröstete und mit einer halbwegs passablen Mühle frisch gemahlene, gute Bohnen, um den vollen Genuss zu haben. Es kann nichts überkochen oder anbrennen, es gibt keine Ventile und Dichtungen, und die Reinigung ist sehr einfach.

    Und wenn ich einen Espresso will, dann gibt es nur den ST.

    Seit dem Beginn des 19. Jh. wurden zahlreiche Versuche mit unterschiedlichsten Methoden und Maschinen zur Zubereitung von Getränken aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen ausprobiert, aber nur die Espressomaschine mit Siebträger und Hebel oder Pumpe ist in der Lage, eine derartige Geschmacksexplosion auszulösen.
     
  3. Sirrah

    Sirrah Mitglied

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    AW: Bialetti Brikka oder Mukka?

    Hi,
    über die Mukka liest man bei Chefkoch und Amazon sehr viele schlechte Erfahrungsberichte.

    Die Brikka funktioniert und es gibt - abgesehen von angebrannten Kaffeeresten unter dem Gewicht und dem Plastikdeckel - bei meiner 2er bisher keine Probleme.

    Der Mokka kann auch aus der Brikka ausgesprochen eklig schmecken. Ich habe von bitter bis sauer schon alle möglichen Überraschungen in den Ausguß gekippt.

    Seit ich die Brikka mit Mahlgut aus der auf die Classic eingestellten Compak bestücke, ist das Gebräu besser geworden - wie bei den anderen Herdkochern auch. ;-)
     
  4. Caruso

    Caruso Mitglied

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    AW: Bialetti Brikka oder Mukka?

    @S.Bresseau:

    Ich habe zwei Bodum Kannen, eine kleine für 2-3 Tassen und eine große, offiziell für 10 Tassen, für 4 oder mehr Personen, die gleichzeitig Kaffee trinken wollen. Beide haben feine Metallnetze als Siebe, und sie sind sehr leicht zu putzen. Ich habe sie schon einige Jahre, nehme die kleine immer auf Reisen mit, und die ist noch immer ganz. Der elektrische Wasserkocher, auch mein kleiner, feiner Reisewasserkocher von kenwood, ist sehr viel effizienter als eine Bialetti auf einer zu großen Herdplatte, und die Menge kenne ich in der Zwischenzeit auch ziemlich gut. Nachziehen kann der Kaffee praktisch nicht, da ich sofort nach dem Runterdrücken den Kaffee in die Tassen gieße, um ihn heiss zu trinken. Und wenn ich mehr Kaffee will, dann mache ich ihn wieder frisch, da er beim Stehen sehr rasch sehr viel vom Aroma verliert.

    Mit der French Press schmecken mir "Universalröstungen" wie der Caruso von Alt Wien (eine Mischung von Sandalj aus Triest, die in Wien in der Schleifmühlgasse geröstet wird) wie auch reine Espressoröstungen, z.B. Portioli Top, gleich gut. Eklig schmeckt er aus der French Press - bei mir - nie.

    Der Unterschied zwischen 0 und 2 bar ist - auch wenn das viele Brikka-Benutzer nicht gerne hören - nicht sehr groß. Erst bei einem Druck (weit) jenseits der 5 bar, die Handhebelmaschinen mit zu schwacher Feder schaffen, beginnt die Sache wirklich interessant zu werden. Im Laufe der Entwicklung der Espressomaschinen mit Pumpen hat man zahlreiche Versuche angestellt, um den "optimalen" Brühdruck zu bestimmen. Man hat z.B. solche Extraktionskammern gebaut, um den Extraktionsprozess möglichst genau studieren zu können:

    [​IMG]

    Mit Rotationspumpen kann man, im Gegensatz zur Handhebelmaschine mit Feder, beliebig hohe Drücke erreichen. Resultat aller dieser Versuche war der bis heute hier überwiegend empfohlene Druck von ca. 9 bar, bei dem die für die meisten Testteilnehmer sensorisch besten Ergebnisse erzielt wurden.

    Wenn dich das interessiert, dann versuch doch, dir "Espresso Coffee" von Illy/Viani zu besorgen. Ich hab mein Exemplar günstig in den USA über Eurobuch.com, eine Metasuchmaschine für antiquarische Bücher (ausser ZVAB), gefunden. Bisher noch immer das beste Buch über Kaffee.

    Sehr gut ist auch "The Professional Barista's Handbook" von Scott Rao.
     
  5. #5 milchkaffeesucht, 03.01.2009
    milchkaffeesucht

    milchkaffeesucht Mitglied

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    AW: Bialetti Brikka oder Mukka?

    Nun ja, die Energieeffiziens eines im Privathaushalt laufenden großen Siebträgers mit 30 min Aufwärmzeit und dann noch der restlichen Laufzeit am Tag im Vergleich zu einer 4 mal am Tag für 5min auf dem Herd stehenden bialetti dürfte dann noch deutlich schlechter aussehen:rolleyes:... Da kann ich mit einer bialetti ganz gut leben;-)

    Bei einem Mehrpersonenhaushalt mit mehreren Intensivtrinkern mag sich das ja dann ab irgendeinem höheren Verbrauch ändern.

    Meine Frage stand hier ja schon etwa eine Woche, in der Zwischenzeit hatte ich eine 2er Brikka aus dem Forum angeboten bekommen und freue mich nun auf das Kännchen:-D Eine Mühle kommt nun auch noch dazu; das wird erst mal eine einfache günstige gebrauchte Gaggia mm nur für die Bialetti, also eher grob gemahlene Böhnchen. Bin schon sehr auf das Ergebnis mit frischen caffe Fausto Bohnen gespannt.

    Über die Mukka hatte ich auch noch eher gemischte Rezensionen gefunden und hab die Idee fallen gelassen.
     
  6. Sirrah

    Sirrah Mitglied

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    AW: Bialetti Brikka oder Mukka?

    Hi,
    die Herdkocher gehören entweder auf Gas oder eine Reisekochplatte. Meine hat gigantische 500 Watt. Da die Milch vor dem Kaffee auf der Platte erhitzt wird, geht letzlich nicht viel Energie verloren.

    Gestern abend gabs einen Bericht über Kaffee im TV. Gezeigt wurde auch die Bialetti-Produktion. Gefragt wieso die Dinger aus Alu sind, sagte die Dame von Bialetti, daß das Alu porös ist und im Laufe der Zeit den Geschmack des Kaffees annimmt. Ausspülen deswegen immer nur mit klarem Wasser.

    @Caruso,
    die Brikka schafft mehr als 2 bar. Der Unterschied zur Gaggia Classic ist aber deutlich schmeckbar. Als Low-Cost-Einstieg finde ich die Herdkocher - vor allem im Vergleich zum neumodischen Kapselkram - eine echte Alternative.

    @Milchkaffeesucht
    bei der Brikka immer vor dem Befüllen das kleine Sicherheitsventil bewegen und kontrollieren, daß das Gewicht nicht hängt. Die Ventile bei den neuen Bialettis sind beweglich, damit sie nicht mehr so leicht verkalken können.

    Nach dem Abkühlen das Gewicht hochziehen. Das lässt den Überdruck ab und Du kannst die Kanne problemlos auseinanderschrauben.

    Letztlich gehts um den Geschmack. Zu Hause kann man eigentlich nicht so viel Kaffee trinken, daß sich ein 2000 EUR Dualboiler plus Luxus-Mühle mit dem ganzen Geschiss für High-End-Espresso wirklich rechnet. Aber nach dem ersten Godshot und passendem Spielgeld denkt man darüber nicht mehr wirklich nach. :lol:
     
  7. #7 Daniel H., 29.02.2020
    Daniel H.

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    Falls du hier die Bialetti ansprichst, die wenigsten Wissen dass die Extraktion bereits bei weniger als 100Grad , also kochendem Wasser stattfindet. Hier tut man der Herdkanne unrecht. Wenn man es richtig macht ist der Kaffee fertig bevor dass Wasser auch nur zu kochen beginnt.
     
    cbr-ps gefällt das.
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