Bialetti Espressokocher

ja, dass da Wasser drin bleibt ist normal.
Welche Menge dir „relativ viel“ erscheint, kann ich natürlich schlecht erraten.

 

es kommt mehr wassser raus, wenn man die hitze ein wenig reduziert gegen ende des bezugs.
wenn das wasser zu heiß ist und schnell verdampft, dann sollte man den bezug beenden, weil die temperaturen zu hoch werden.

wenn man aber länger und kühler brüht, dann geht ein wenig wasser mehr mit durch den kaffee und das ergebnis wird laut james hoffmann auch besser

 

James Hoffmann hat kürzlich erst ein Nerd Video zum Moka Pot gemacht.
Ich glaube er hat meist 60% der Wassermenge rausgebracht.

 

Das Video ist großartig.

 

Ja, hätte ich das nur damals gehabt als ich mich abgemüht habe die richtigen Parameter zu finden … Bin gespannt auf die nächsten Teile. So ganz falsch scheine ich es aber immerhin nicht zu machen.

 

Mit dem Wechsel auf Induktion ist's krass wenn ich kochendes Wasser reinfülle. Nach 30s im Vollgas Modus kommt der Kaffee. Ich werde den Tipp beherzigen, mit kleiner Stufe zum Ende weiter zu machen, dass ein bisschen mehr Kaffee kommt und das Ding runder macht

 

Laut Video soll man ja lieber nicht Vollgas geben sondern eher auf niedrigerer Stufe erhitzen. Nach dem Anschauen des wirklich tollen Videos hab ich kurzzeitig überlegt, die Bialetti aus dem Keller zu holen. Aber nein, sowas werde ich höchstens mal in den Urlaub mitnehmen.

 

Das letzte Wasser bleibt drin, schon aus geschmacklichen Gründen.
Afaik wird der Bezug nach dem Swoosh-Geblubber 'rechtzeitig' gestoppt:
Wassertank kurz kalt abspülen = Druckreduktion = keine Überextraktion / weniger bitter

 

Der Threadtitel ist irreführend, denn die Bialetti-Kanne macht keinen Espresso.
Der korrekte Begriff dafür ist "Cafe Express" - ein Brühkaffee unter Druck. Die Kanne wurde vor Unzeiten erfunden, um ohne grosse Anschaffungskosten in Privathaushalten unkompliziert einen "Cafe Express" herstellen zu können. In Bars und Restaurants kam der Cafe Express zu dieser Zeit aus den grossen Säulenmaschinen, die anfangs mit Kohle, später mit Gas oder Strom beheizt wurden. Im Laufe der dreissiger Jahre kam man dahinter, dass die Wassertemperatur der schlecht regelbaren Säulenmaschinen beim Kontakt mit dem Mahlgut viel zu hoch war, das Ergebnis war dementsprechend bitter und enthielt jede Menge Stoffe, die man heute nicht mehr im Kaffee haben möchte. Der nächste Schritt war dann, das Wasser aus dem Kessel vor dem Bezug etwas abzukühlen. Nach 1945 haben dann WMF und Rowenta das Verfahren zur Herstellung von Cafe Express perfektioniert, in der Hauptsache durch eine Reduktion des Brühdrucks ( und damit der Wassertemperatur) auf 0,3 bis 0,7 bar.
Bei der Bialetti-Kanne, die seit Ihrer Erfindung unverändert gebaut wird, hat sich diese Entwicklung nicht niedergeschlagen.
Das Video ist daher spannend, weil dort mithilfe der angebrachten Sonden analysiert wird, was im Laufe des Bezugs
passiert und wie man unerwünschten Extraktionen gegensteuern kann.
Das allerdings macht dann die Handhabung umständlich und ändert im Ergebnis wenig daran, dass die Bialetti-Kanne im Alltag ein schlecht steuerbares und heute eigentlich auch veraltetes Gerät ist. Was jetzt nicht heisst, dass man damit kein trinkbares Ergebnis herstellen könnte. Das Ergebnis ist aber von dem, was man mit zuverlässigen und damit auch reproduzierbaren Zubereitungsarten aus Kaffee an Geschmackserlebnissen herausholen kann,
doch sehr weit entfernt.

 

naja du sollst aber schon heiß starten, machts ein bissl nervig in der handhabung, aber funktioniert wirklich gut

die extraktion so lange wie möglich laufen lassen (ohne blubbern)
das mit dem abspülen hab ich nie verstanden, ich schütte einfach beim blubbern alles in die tasse und dann kann das ding so lange weiter extrahieren wies will



ich hab aus der bialetti seltenst das pure ergebnis getrunken. entweder "cappucino" draus gemacht oder in letzter zeit eher nen americano.

 

"das mit dem abspülen hab ich nie verstanden, ich schütte einfach beim blubbern alles in die tasse und dann kann das ding so lange weiter extrahieren wies will"

m.M.n. der wichtigste Punkt bei der Bialetti
und ob man dann wirklich alles einschüttet oder nicht hat auch nochmal großen Einfluss auf den Geschmack - wohingegen ich immer kaltes Wasser nehme, nicht nur bei Brikka sondern auch normale Bialetti, funktioniert bestens und schmeckt mir besser, habs auch schon mit warmem/heissem Wasser probiert und das Ergebnis war deutlich schlechter

 

aber wo ist der unterschied, ob ich den kaffee in die tasse schütte, oder erst zum waschbecken renne, das ding abschrecke und dann erst in die tasse gieße?!
oder hab ich was falsch verstanden?

 

die Zeit - während du das alles machst spruzzelts munter weiter und versaut den guten Kaffe, der noch in der Kanne ist statt in der Tasse

ich schütte einfach beim blubbern - ist der entscheidende Punkt - gibt das dezente gewollte Blubbern und das heftige Gespruzzel gegen Ende, welches ich nicht in der Tasse haben will

geht halt auch um die Menge die man in der Tasse haben will - je länger spruzzel je mehr Menge -
Ich gehe bei der2-tassen- Brikka auf maximal 60 ml Output bei 80-100 ml Wasser in der Kanne

 

aah sorry, beim ersten lesen dachte ich, du seist ein verfechter des abkühlens vorm ausgießen

 

habs probiert und verworfen

 

Hierzu ein paar Takte:
Schon sehr früh wurde bei der Herstellung der Doppelfilter-Kaffeemaschinen festgestellt, dass eine zu hohe Temperatur des Brühwassers dem Brühergebnis schadet. Obwohl schon der Brühdruck nur zwischen 0,35 und 0,5 atü lag, wurde in die größeren Maschinen Kühlungen für das Brühwasser eingebaut. Zunächst wurde die ganze Brüharmatur mit Frischwasser gekühlt. Dies geschah sehr aufwändig mittels Thermostat und Magnetventil. Das Kühlwasser wurde durch extra dafür angefertigte Kanäle in der Brüharmatur geleitet, kühlte diese und somit auch das durchströmende Brühwasser. Das Kühlwasser selbst wurde direkt in den Ablauf geleitet.

Ungefähr ab Beginn der Fünfziger befand sich diese Kühlung in den Maschinen der Serie Export ( E100; E150; E250; E600 und E800)

Bald darauf wurde diese Art der Kühlung durch so genannte Wärmetauscher ersetzt. Hierbei wurde das kalte Wasser, welches der Kesselfüllung diente, im Gegenstrom durch einen Wärmetauscher geführt. Durch diesen floss gleichzeitig in einem getrennten Rohr das Brühwasser vom Kessel zur Brüharmatur. So wurde das Brühwasser etwas gekühlt und das kalte Wasser zur Kesselnachfüllung etwas angewärmt.

Diese Wärmetauscher fanden sich in allen Maschinen der Serie Export (E10; E15; E25; E60; E80; E100; E150; E250; E600 und E800 sowie in den danach entwickelten, moderneren Geräten der Type Europ (ES1/3; ES1/5EL; ES2/5EL; ES2/5ELS und ES2/5ELT) und der Intermatic Serie ab der Type Intermatic 150A.

 

Wir bei WMF nannten diese Rohre "Kühlrohr". Je nach Maschinentyp gab es diese Kühlrohre in verschieden Längen und Dicken. Hier im Bild ist ein Kühlrohr mit verschiedenen Anschlüssen zu sehen. Man konnte dadurch unterschiedliche Brühtemparaturen einstellen.
Unten ist der Anschluß für das Brühwasser welches oben durch den Wasserfilter zu den Vorratsbehältern lief. (Wenn die Maschine nur 1 VB hatte wurde der zweite Abgang mit Hutmutter dicht gemacht!) Links die Anschlüsse fürs kalte Wasser!
Gruß, Oldtimer

 

Das ist völlig richtig, trotzdem möchte ich eine Lanze für die Bialetti brechen.
Das Ding hat eben Kultstatus und wird heute noch in ganz Italien für den täglichen Kaffee zu Hause verwendet. Die Italiener wissen was guter Kaffee ist, an jeder Ecke gibts eine Bar um auch "richtigen" cafè zu trinken und trotzdem steht zu Hause zusätzlich die klassische Alu-Bialetti. Aus Nostalgie oder weil sie wenig Platz braucht und billig ist, was weiß ich. Jedenfalls gehört das was aus der Bialetti herauskommt zum geschmacklichen Kulturgut.

 

Caffe aus einer Edelstahl Bialetti ist immer noch viel besser als jeder Kaffee aus einer nespresso oder kva.