Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

Diskutiere Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Würde gern ein Nachtsichtgerät o.ä. zur Tierbeobachtung aus reinem Spaß an der Freude erwerben. Bisamratten am Seeufer, Vögeleins, Käuzchen,...

  1. #1 lattenroesti, 10.06.2010
    lattenroesti

    lattenroesti Mitglied

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    Würde gern ein Nachtsichtgerät o.ä. zur Tierbeobachtung aus reinem Spaß an der Freude erwerben. Bisamratten am Seeufer, Vögeleins, Käuzchen, Fröschis und was sonst so noch alles kreucht und fleucht. Da, wo ich es einsetzen möchte, ist es abends/nachts ziemlich finster. Kaum künstliche Lichtquellen.
    Bin erschlagen von den vielen Varianten und Modellgenerationen und wollte mir das Durchforsten der Jagd- und Militärforen ersparen. Vielleicht habe ich ja auf der Suche nach einem Tipp hier Glück. 100-200m Reichweite würden genügen, mehr schadet natürlich nicht. Vergrößerung wäre nicht schlecht. Habe Null Ahnung, aber gut soll es schon sein. Hat jemand von Euch so etwas oder kann eine Empfehlung geben? Würde mich sehr freuen. Besten Dank.

    Liebe Grüße Lattenroesti
     
  2. galgo

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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    kann dir leider keinen tipp geben,

    mein biometzger hat mal vor jahren behauptet, dass die nachtsichtgeräte die jäger zum wildsauschiessen benötigen, teilweise schon unter das kriegswaffengesetz fallen :shock:

    gru0 galgo
     
  3. #3 lattenroesti, 10.06.2010
    lattenroesti

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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    :shock:
    galgo, das ist ja eine interessante Info. Muss ich wohl doch mal mehr recherchieren. Hoffentlich sind das nicht gerade die einzig brauchbaren Geräte und das andere eher Spielzeug.

    oh oh, mit dem ganzen Waffenzeugs wollte ich eigentlich nichts tun haben, selbst wenn ich als Kind im Wohnzimmer meines Großvaters mit dem Luftgewehr gegen Papprehe und Pappschweine an der Türe schießen durfte :cool:
     
  4. #4 Tschörgen, 10.06.2010
    Tschörgen

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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Hi.

    Hat das nicht schon jede Digiknipse? Nicht? - Dann zählt meine alte Kamera zu den Kriegswaffen. :shock: Hier mal ein Beispiel:

    [​IMG]

    Es war stockdunkel und mein Hund sollte eigentlich bei der Arbeit sein!:lol:Geschossen natürlich ohne Blitz!
    Was die Nachtsichtgeräte betrifft, die gab es doch nach der Wende auf jeden Trödelmarkt?!
    Würde mich wundern wenn nichts mehr zu holen wäre. Notfalls mal deinen Biometzger im Ort interviewen. :-D

    Gruss Tschörgen
     
  5. #5 lattenroesti, 10.06.2010
    lattenroesti

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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Danke Tschörgen. Kamera mit Nachtsichtfunktion. Das ist ja vollkommen an mir vorbeigegangen.:oops: Wenn man damit auch in die Ferne gucken könnte, wäre das natürlich das Sahnehäubchen.
    Schönes Foto! Wenn Du Deinem allerliebsten Gefährten auf diese Weise nachspionierst, merkt er eigentlich was davon?
    Ja, am besten Nachttrödelmärkte zum Ausprobieren. Das wär's. Gute Idee.
    Bei uns hier gibt's übrigens nur harmlose Fleischer und keine Zermetz(ge)ler mit Bio-Kriegswaffen. B-Waffen:shock:
     
  6. galgo

    galgo Mitglied

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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Tschörgen, wenn die wildsau wie dein hundswiedel nur in sechzig zentimeter entfernung liegt, kann man sie auch ohne nachtsichtgerät zu tode kitzeln

    saluti, galgo
     
  7. JörgM

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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Hallo,

    also um es mal kurz zu machen.

    Die "günstigen" Geräte sind sog. Infrarot -Restlichtverstärker.
    Wirklich gute Erfolge nur mit einem zusätzlichen Infrarotstrahler der dann Akku-oder Batteriebertrieben ist.

    Ein guter Einstieg ist m.E. das ex - Bundeswehrgerät z.B. bei E-Bay

    Kostet so ab 200 EUR.
    Zzgl. Infrarotstrahler - damit schleppt mann dann aber schon ein paar Kilo durch die Gegend.

    Die 59 Eur bei "Tchibo und Konsorten" erhältlichen Geräte sind "Spielzeug" - und selbst die funktionieren erst richtig gut mit IR-Strahler.

    Vergrößerung ist meist 2 fach ( Spielzeug) bis 5 fach ( Bundeswehr).

    Wenns wirklich was taugen soll - wird es arg, arg teuer!!

    Aus der Erfahrung kann ich Dir nur den Tipp geben, Dir sowas vor dem Kauf mal anzusehen.

    Das funzt längs nicht so wie bei "Mission Impossible" - oder "Modern Warfare"......

    Gruss!
    Joerg
     
  8. Sanug

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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Hmmm, also, erstmal denke ich, dass du die billigen Dinger der unter-100-Euro-Klasse, die bei diversen Discountern ab und zu angeboten werden, höchstwahrscheinlich vergessen kannst. Meine Ideen, wenn es kein ausgedientes Militärgerät sein soll:

    Eine infrarotempfindliche Digiknipse, oder Videokamera. Es gibt diverse Kameras von Sony mit dem sogenannten Night-Shot-Modus. Da die Reichweite der eingebauten Infrarotfunzel aber kaum geländetauglich sein dürfte und ähnlich wie ein eingebauter Blitz nur bis vielleicht 5 oder 10m reichen wird, benötigst du noch einen Infrarotstrahler. Diese gibt es beispielsweise als Zubehör für Video-Überwachungsanlagen. Dafür benötigst du dann noch eine Stromquelle. Es gibt aber auch spezielle Infrarot-Taschenlampen, da kenne ich aber die Reichweite nicht, und billig sind die auch nicht.

    Ganz anderer Ansatz: Ist es wirklich stockdunkel, oder ist Restlicht vorhanden? Dann leihe dir mal ein hoch lichtstarkes Fernglas des Kalibers 7x50 (genau diese Größe und keine andere!) aus, es sollte allerdings kein rotvergüteter Chinaschrott sein. Dank ihrer großen Öffnung (50mm) bei niedriger Vergrößerung (7-fach) sieht man mit diesen so genannten Dämmerungsgläsern bei schwachem Licht erheblich mehr als mit dem bloßen Auge! Jäger greifen deshalb auch gerne zu dieser Größe. Billig und gut sind die russischen "Tento" Gläser, sofern sie nicht dejustiert sind und keine Doppelbilder liefern. Etwa 1000g-1500g Gewicht, keine Batterien, auch für andere Zwecke einsetzbar, Preise ab 50 Euro (gebraucht auf dem Flohmarkt oder in der Bucht).

    Nebenbei bemerkt: ein gutes Fernglas macht Spaß, ein sehr gutes (Preislage ab 1000 Euro) kann süchtig machen!
     
  9. ad42

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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Hhmm, von den genannten Käuzchen abgesehen pflegen Vögel recht bald nach Sonnenuntergang schlafen zu gehen. Frösche machen in der Nacht eigentlich auch nichts Anderes als tagsüber. Bisamratten sind zumindest hier bei uns so wenig scheu, dass man sie besser tagsüber oder höchstens in der Dämmerung beobachtet. Käuzchen und Fledermäuse sind, denke ich, so schnell und leise, dass du nicht viel zu sehen bekommen wirst.
    Das Beobachten kann durchaus Spaß machen, aber plane mal ein, ein paar Stunden irgendwo im Dunkeln zu sitzen und bestenfalls ein paar Schemen zu Gesicht zu bekommen -- die meisten Tiere wirst du nur hören.

    Mit günstigen Geräten kannst du diese Entfernungen meiner Meinung nach komplett vergessen -- falls du mehr als "da bewegt sich irgendwas" erreichen möchtest. Ausnahme: Du hast das Glück Tiere ab Fuchsgröße aufwärts mitten auf einer freien Fläche zu erwischen. Unter nicht perfekten Bedingungen sind schon fünfzig Meter ziemlich viel -- anderenfalls müsstest du massiv(!) in Beleuchtung investieren.

    Ich habe keine Erfahrung mit dem angesprochenen BW-Gerät, kann mich sonst aber nur Jörg anschließen.

    ad
     
  10. #10 lattenroesti, 21.06.2010
    lattenroesti

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    AW: Bin NICHT mehr auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Ihr habt mir sehr wertvolle Informationen und Ansätze zum Hinterfragen und Nachdenken gegeben. Eure Skepsis war angebracht. Ergebnis: Nachtsichtgerät-Idee verworfen. Der Night-Shot-Modus von Kameras deckt die Reichweite nicht ab. Die BW-Geräte-Idee habe ich auch geprüft. War erst ganz euphorisch (zwischendurch auch mal über Fero 51 nachgedacht). Alles Wesentliche steckt bereits in Euren Antworten.
    • rausgeschmissenes Geld, da eben kein "Misson Impossible". Und ja, ich möchte mehr als "da bewegt sich irgendwas" erreichen.
    • Begrenzte Lebensdauer (im Vergleich zum Nacht(fern-)glas)
    • "arg, arg teuer!!" - brauchbare Neugeräte für den -ich zitiere- "kleinen Geldbeutel" ab 2500 EUR (nur für ein Auge) und ab 4500 EUR (für beide Augen)
    • preiswertere BW-Geräte benötigen (meist) Hochspannungspatronen, an die nicht so leicht ranzukommen ist. Sehr schwer und unhandlich.
    • Qualität der Altgeräte oder verbauter alter Teile sehr unterschiedlich (hohes Risiko)
    • Hohe Entwicklungsdynamik auf diesem Gebiet, Abwarten scheint sinnvoller
    "Wirklich stockduster?" Ja, sehr "finster" - zumindest im Vergleich zur Stadt"dunkelheit". Danke ad42 für die Klarstellungen zum Thema nachtaktive Tiere. Ich freue mich darauf, hier einiges nachzuholen. Und ja, es gibt viel zu hören. Genau das macht mich ja gerade neugierig.

    Ich schwenke -wie empfohlen- auf ein gutes Nachtglas um, natürlich 7x50 - Ey ey, sir! ;-) Nein, kein blinder Gehorsam, die Parameterwahl hat mich wirklich überzeugt! Habe bereits ein recht ordentliches Zeiss 8x30 für den Tag. Die Suchtgefahr kann ich hiermit zumindest erahnen. Bei der Auswahl tendiere ich derzeit zum Zeiss Marine. Will es mir ansehen.
    Bin bei der Suche auch über Spektive gestolpert, die zugegebenermaßen nur bedingt dämmerungstauglich sind. Allerdings lassen sich hier Kameras (oft auch Kompakt-) anschließen. Auch sehr reizvoll.

    Zu Ferngläsern/Spektiven: Interessant ist, wie unterschiedlich mitunter gleiche Modelle bewertet wurden - ist sehr vom Einsatzzweck abhängig: Vogelkunde, Jagd, Astro, auf und am Wasser (z.B. Segeln, Beobachtungen vom Ufer).

    Besten Dank noch einmal an alle, Lattenroesti
     
  11. #11 Sanug, 21.06.2010
    Zuletzt bearbeitet: 22.06.2010
    Sanug

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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Ja, damit wären wir bei einem sehr schönen Offtopic-Thema: Ferngläser! Ich habe mich damit mal intensiv beschäftigt, aber mehr aus Interesse an der Astronomie. Da hatte ich unzählige Gläser, heute besitze ich nur noch ein 8x30 Diafun von Zeiss (West) als Reiseglas, sowie für den Nachthimmel ein russisches Tento 20x60.

    Trotzdem kann ich hoffentlich einige nützliche Tipps geben für die Jagd / Dämmerungsgläser der Stärke 7x50 und 8x56, die dank der großen Austrittspupille von mehr als 7mm noch das Letzte aus dem vorhandenen Restlicht herausholen. Es ist in der Tat beeindruckend, wie viel mehr man mit so einem Glas sehen kann, im Gegensatz zum unbewaffneten Auge.

    Hier meine Kaufempfehlungen, gestaffelt nach Preis:

    1. Russisches 7x50 Porroglas der Marken Tento, Kronos oder Revue (Vorsicht, nicht alle Revue-Gläser sind aus russischer Produktion!). Nur noch gebraucht erhältlich. Nur 20 bis 80 Euro, leider sehr viel Schrott im Umlauf. Viele Gläser sind dejustiert und haben Doppelbilder, eine Reparatur ist aufwändig und unverhältnismäßig teuer, da die Gläser mit Pech abgedichtet sind. Funktionierende Exemplare vom Flohmarkt können erstaunlich scharfe und gute Bilder liefern. Labberige Mechanik, nicht wasserdicht, nur eingeschränkt brillenträgertauglich. Unterschiedliche Verarbeitungsqualität, manche Gläser sind richtig gut und ordentlich mehrschichtvergütet.

    2. Carl Zeiss Jena Binoctem 7x50 aus DDR-Produktion. Auch als "aus Jena" für den Export in den kapitalistischen Westen gelabelt im Umlauf (Schnäppchen!). Nur noch gebraucht zu Preisen ab 100 bis 250 Euro zu haben. Auch hier wird viel dejustierter Müll verkauft. Neuere Baujahre haben eine Mehrschichtenvergütung, diese schimmert rötlich. "MC" steht aber nicht immer drauf! Die alten Gläser mit der einfachen Vergütung sind weniger leistungsstark. Besser nicht per Versand und unbesehen kaufen, sondern nur nach eingehender Prüfung, oder von seriösen Gebrauchthändlern.

    3. Carl Zeiss Jena (DDR, vor der Wende) oder Docter (fast identisch, nach der Wende) Nobilem 7x50. Neu 800-900 Euro, gebraucht 200-500 Euro. Schwere, gummiarmierte Porrogläser von hervorragender Qualität. Ausgezeichnete MC-Vergütung und Bildqualität. Gebraucht ein echtes Schnäppchen, aber leider sehr begehrt und oft recht teuer. Docter-Gläser haben eine sehr lange Werksgarantie (ich glaube 30 Jahre) und sind daher ein sicherer Kauf. Defekte Vor-Wende-Nobilems können instand gesetzt werden, das lohnt bei entsprechend niedrigem Kaufpreis. Es gibt eine wasserdichte Variante für den nautischen Einsatz mit dem Namen "Navidoc" (selten auch "Navigator"), die haben eine spezielle Vergütung und deshalb ein minimal warmtoniges Bild, sind wasserdicht und haben eine Einzelokulareinstellung statt des Mitteltriebs. Ein solches Nautik-Glas habe ich mal besessen, der Blick dadurch war eine wahre Freude, aber astronomisch ist es nur unter extrem dunklem Himmel brauchbar (Alpen, Himalaja, Kanaren, Wüste), weshalb ich es schweren Herzens wieder verkauft habe.

    4. Zeiss (West) Victory 8x56 Dachkantglas. Das Ende der Fahnenstange in Preis und Qualität. Etwa 1500-2000 Euro. Durch ein 7x42 aus der Victory-Reihe habe ich mal auf der Photokina geschaut. Die Brillanz haut einen um, diese Gläser sind das Nonplusultra, wenn es auf den Euro nicht ankommt. Merke: Sehe nie durch ein Fernglas, dass du dir nicht leisten kannst! Suchtgefahr!

    5. Zeiss (West) 7x50 Marine. Klassisches Porroglas, Preis und Leistung sind mir unbekannt, dürfte aber auch sehr gut und mit Sicherheit nicht billig sein.

    Es gibt natürlich noch unzählige Gläser anderer Hersteller in unterschiedlichsten Qualitäten. Es ist nicht einfach, das richtige Glas zu finden, deshalb empfehle ich, mit den ersten beiden Empfehlungen mal anzufangen, da sich die Investition im Grenzen hält, und das Geld trotzdem sehr gut angelegt ist. Upgraditis kommt von ganz alleine ;-)

    Noch etwas: Das sind Spezialgläser für die Dämmerung! Am Tage sind sie natürlich auch brauchbar, machen aber wegen des hohen Gewichts, des engen Bildwinkels und wegen der recht geringen Vergrößerung nicht wirklich Sinn und Spaß. Für tagsüber gibt es andere Empfehlungen :cool:
     
  12. #12 lattenroesti, 27.06.2010
    lattenroesti

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    AW: Bin NICHT mehr auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    genau :-D

    Sanug, das macht ja Spaß mit Dir. Geballte Ladung Insiderwissen - ohne durch x andere Foren streifen zu müssen. Über die russischen Modelle müsste ich mich noch mal schlau machen. Und die Bucht ist voll von Zeiss Binoctem (und Jenoptem- Gibt es hier einen Unterschied?). Hätte schon fast zugeschlagen, hatte dann aber gelesen, dass es für die Sehhilfen-Fraktion nicht ganz so geeignet ist. Das wird dann vermutlich auch auf das Docter Nobilem zutreffen. Weiß noch nicht, ob ich auf Brillenträgerokulare verzichten möchte. Aber es ist in jedem Fall erstaunlich, wie gut diese Gläser noch mithalten können. Hast Du toll beschrieben.

    Habe auf Grund Deiner Ausführung mal gezielt nach dem Victory gegraben. Das nimmt ja derzeit eine Ausnahmestellung ein. So viele Begeisterungsrufe. In Deinen Augen Grund genug, um auf das 8x56er Maß zu schwenken? Für das Victory läuft aktuell ein verführerisches Angebot für ca. 1350 EUR. Wenn es das Victory in 7x50 geben würde, wäre es vermutlich eine sehr einfache Entscheidung. Wobei Dachkant... Die Form des Zeiss Marine, welche nur mit Porro möglich ist, finde ich aber auch ganz praktisch - steht gut. Es kommt nicht so modern daher, die optischen Werte sind OK und es passt noch gut zum Segelhobby. Preislich ist es leider auch obere Liga. In Dresden gibt es einen guten Fotoladen. Sie würden mir Gläser der engeren Auswahl bestellen und dann wird man sich wohl "handelseinig".
    Mahlsehn, wann das sein wird. Denn um ehrlich zu sein, bin ich schon schwach geworden und habe ein gebrauchtes Spektiv erworben. Es soll wohl einigermaßen dämmerungstauglich sein (Diascope 85). Und jetzt warte ich sehnsüchtig auf eine Möglichkeit, ein verlängertes Wochenende einzuschieben. Urlaub kommt leider erst später.
    Wenn Dein Tento für Astro geeignet ist, ginge da auch was mit dem Spektiv (20-60)? Hast Du hier beobachtungstechnisch einen Einsteigertipp, der Freude bringt? Da bräuchte ich auch sicher noch Astro-Adapter. Bin kein Astro-Freak, aber durch ein Studium, das die Astronomie streifte (geodätische Astronomie), latent vorbelastet. Vielleicht holt mich die Faszination wieder ein, die nach dem vielen Messen und Rechnen auf der Strecke blieb.

    Sanug, und wenn mein Conquest für den Tag nicht mehr gut genug scheint, komme ich auf jeden Fall auf Dich zurück.:)

    Liebe Grüße Lattenroesti
     
  13. #13 Sanug, 28.06.2010
    Zuletzt bearbeitet: 28.06.2010
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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Hallo,

    die Jena-Gläser (Binoctem, Jenoptem heißen die neueren Nach-Wende-Modelle) sind nicht brillenträgertauglich - die russischen 7x50 mit Einschränkungen schon, sofern sie mit den umklappbaren Gummi-Augenmuscheln ausgestattet sind. Die Nobilem- und Navidoc-Gläser haben auch einen für Brillenträger ausreichenden Pupillenabstand und flexible Gummiaugenmuscheln.

    Die Nobilem-Gläser halte ich für hervorragend im Preis-Leistungsverhältnis, insbesondere beim Gebrauchtkauf. Da stellt sich nur die Frage: Nobilem oder Navidoc? Wenn Du Skipper bist, ist das Navidoc sicher die richtige Wahl. Die Einzelokulareinstellung des Navidoc mag im Vergleich zum Mitteltrieb des Nobilem nachteilig erscheinen. Allerdings ist beim Porroglas nur so eine Wasserdichtigkeit zu erreichen. Und ein 7x50 ist sehr gutmütig, da die Tiefenschärfe groß genug ist, um nicht ständig nachstellen zu müssen. Einzig bei nächtlichen Beobachtungen im Nahbereich sehe ich den Mitteltrieb im Vorteil, sowie bei altersbedingten Problemen mit der Nah-Fern-Adaption.

    Bei 7x50 mit Einzelokulareinstellung gibt es noch zwei interessante Gläser, die ich vergessen habe zu erwähnen: das Fujinon, und sein chinesischer Nachbau. Letzterer kostet schlappe 200-300 Euro, hat eine ausgezeichnete Qualität, und der Haupt-Nachteil gegenüber Fujinon und Nobilem besteht in seinem immensen Gewicht von über 1600g. Ich weiß aber nicht mehr, ob diese Gläser wasserdicht sind.

    Über das Zeiss Marine habe ich bislang keine Erfahrungsberichte gelesen. Wie teuer ist das eigentlich? Zeiss Victory für 1350 Euro ist schon als günstig zu bezeichnen, allerdings ist die Vergrößerung von 8x auf dem Boot möglicherweise schon zu viel wegen der Zitterei. Da ist für den Doppelnutzen ein klassisches 7x50 Porro möglicherweise die bessere Wahl.

    Mit Spektiven habe ich mich nie beschäftigt, denn ich sehe da zu viele Nachteile: kleines Sehfeld, Stativ ist Pflicht. Der Vorteil eines Fernglases ist ja, dass ich es ohne Aufwand schnell in die Hand nehmen und schauen kann. Ein Stativ ist natürlich bei hoch vergrößernden Gläsern eine feine Sache, aber will ich mir das antun? Für Astronomie ist das 20x60 so gerade noch kurzzeitig freihand nutzbar, sofern man eine ruhige Hand hat. Ist aber nicht jedermanns Sache. Abstützen an einem Baum ist mindestens empfehlenswert.

    Das Tento 20x60 ist leider nicht brillenträgertauglich und hat einen etwas anstrengenden, knappen Einblick. Dafür entschädigt es die Nicht-Brillenträger mit einem riesiges Sehfeld und einer Schärfe bis zum Rand! Hervorragend geeignet für den leicht aufgehellten Stadthimmel, denn da braucht man die hohe Vergrößerung und nicht zu viel Öffnung. Orionnebel, Mond, Plejaden, das sind meine Lieblingsobjekte, aber es eignet sich auch schon als Kometensucher. Diese Objekte dürften mit deinem Spektiv ebenfalls lohnend sein. Sternhaufen und Nebel sind generell zu empfehlen, am Planeten sieht man nicht viel wegen der zu geringen Vergrößerung, mal vom Jupiter abgesehen, der mit jedem Gerät schön ist (aber auch hier darf man nicht zu viel erwarten, Wolkenbänder sieht man erst im Teleskop)
     
  14. #14 ChristianK, 28.06.2010
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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Als ich den Thread gesehen habe, da dachte ich schon Holger geht jetzt auf die Pirsch nach Garagenpinklern....
     
  15. #15 lattenroesti, 29.06.2010
    lattenroesti

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    AW: Bin NICHT mehr auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Sanug, nochmals Danke :). Wasserdichtigkeit bei Porro-Gläsern nur durch Einzelokulareinstellung möglich - das war nur einer von vielen Aspekten, der für mich neu war. Auch wenn die Tierbeobachtung im Mittelpunkt stehen soll, zur Bootsperspektive habe ich jetzt das entdeckt (incl. Navidoc, Fujinon, Zeiss):http://www.steiner.de/media/_ex/misc/Yacht_04_07_Test.PDF . Preis für Zeiss Marine (Nautic) derzeit min. 1400 EUR.

    Wenn es mich einmal erwischt hat (war auch bei der PV Lusso so), komme ich nicht mehr los davon, daher Fernglas und Spektiv. Beides als Neukauf ist undenkbar. Beim Spektiv reizt mich vor allem die Option, das Gesehene auch photographisch festhalten zu können. Die stationären Voraussetzungen sind gut, weshalb das Stativ kein Problem ist. Besten Dank auch für die Tento-Einschätzung und Deine Astro-Lieblinge. Da bin ich ja gespannt.

    Weiß gar nicht, womit ich anfangen soll vor lauter neuen Möglichkeiten, vor allem: Wann. Mit 2-3 Doppios wird der Tag zwar auch immer länger, aber so viel freie Zeit haben doch wirklich nur Schmitz' Nachbarn.

    Wir haben doch noch gar nicht über Zielfernrohre gesprochen...:mrgreen:
     
  16. Sanug

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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Mein wichtigster Tipp an dich: lass dir Zeit! Ferngläser laufen nicht weg, und ein Fehlkauf ist teuer und ärgerlich. Probiere alles, was du bekommen kannst, aus, dafür ist auch die Photokina-Messe in Köln (September, glaube ich) eine ganz ausgezeichnete Gelegenheit.

    Über Steiner-Gläser habe ich noch nicht viel Gutes gehört, die sollen teuer, aber nicht wirklich toll sein. Swarovski wird da schon eher hoch angesehen.

    Meine Empfehlung geht immer noch zum Docter Navidoc, schau mal auf die Webseite von Teleskop-Service. Die schicken dir so ein Glas vielleicht sogar zur Ansicht. Du musst ausprobieren, ob du auch mit Brille das ganze Sehfeld überblicken kannst, und ob dir das Glas zusagt. Ich wage zu bezweifeln, dass zwischen dem Navidoc und dem fast doppelt so teuren Zeiss Marine Welten liegen, habe letzteres aber noch nicht in den Händen gehabt.
     
  17. #17 Sanug, 01.07.2010
    Zuletzt bearbeitet: 01.07.2010
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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Noch ein Nachtrag zum Thema Spektive. Man sollte den Vorteil des zweiäugigen Sehens beim Fernglas nicht unterschätzen! Binokulares Sehen ist nicht nur weitaus entspannter als monokulares, sondern man sieht auch mehr. Zwei Augen sehen nämlich wirklich mehr als eins, vorausgesetzt, man hat zwei gesunde Augen mit ähnlich guter Sehstärke. Für mich ist das neben den anderen angeführten Argumenten ein starker Grund für das Fernglas und gegen das Spektiv.

    Bei höheren Vergrößerungen wird die Handunruhe leider zum limitierenden Faktor beim Fernglas. Wo das anfängt, ist individuell sehr unterschiedlich. Viele Menschen haben bei Vergrößerungen ab 10x ihre Probleme, ein Glas längere Zeit ruhig genug zu halten. Mein Tento 20x60 kann ich auch nur sehr kurzzeitig freihand benutzen, viele Menschen können das überhaupt nicht. Sich an einem Autodach, einer Mauer oder einem Baum abzustützen kann eine gute Verbesserung bringen. Für Astronomie empfiehlt sich ein Stativ, jedoch wird es in Zenitnähe dann sehr unkomfortabel.

    Aus diesen Gründen gibt es hier zwei interessante Lösungen: stark vergrößernde, lichtstarke Großferngläser mit Schrägeinblick sind zur Beoachtung von Galaxien, Nebeln und Kometen bei Astronomen sehr beliebt. Die Stärken gehen von 20x80 bis etwa 25x100. Das sind ganz schön spezielle, dicke Boliden, bei denen ohne Stativ gar nichts geht.

    Auf der anderen Seite gibt es hochinteressante Gläser mit integrierter Bildstabilisierung, die das Handzittern elektrisch oder mechanisch wirksam unterdrücken. So was wollte ich mir immer mal kaufen, denn so ein Glas ist sowohl für Astronomie als auch für die Naturbeobachtung ein absoluter Genuss, wenn es in die Vergrößerungen von mehr als 12x geht. Canon, Nikon und Fujinon haben ausgezeichnete Gläser mit elektronischer Stabilisierung, von Zeiss gibt es einen fast unbezahlbaren Boliden (€ 5600,-) der Stärke 20x60 mit mechanischer Bildstabilisierung, und es gibt noch ein paar seltene russische Gläser mit dieser Technik.

    Es ist ein weites Feld, und man kann sehr schnell viel Geld ausgeben. Um langfristig Freude zu haben, empfehle ich nochmals, dir Zeit zu lassen, dich ausgiebig zu informieren und durch jedes erreichbare Glas hindurchzusehen.
     
  18. #18 lattenroesti, 04.07.2010
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    AW: Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

    Sanug, weiß gar nicht mehr was ich sagen soll. Bin begeistert. Da hast Du ja wieder Stoff fürs nächste halbe Jahr gegeben. Auf jeden Fall werde ich das Fernglas besonnen auswählen. Wenigstens das. Danke für den Tipp mit der Photokina in Köln. Das ist doch ein schöner Anlass, in diese Ecke zu fahren.

    Und an das Spektiv muss man sich tatsächlich gewöhnen. Kann Deine kritischen Argumente immer besser nachvollziehen. Einerseits ist es schon irre, Details aus einer Riesenentfernung erkennen zu können, andererseits ist das Sehfeld wirklich kleiner als ich mir vorgestellt habe. Beides bedingt sich natürlich. Noch habe ich es nicht im eigentlichen "Beobachtungsgebiet" ausprobiert, muss aber kleinlaut zugeben, dass ich bereits zweifle. Und für die Astro-Geschichte wäre auch noch Schrägeinblick besser gewesen. Stichwort: Zenitnah! Hätte Dich mal eher direkt danach fragen sollen. Und es gab auch ausreichend Hinweise, so etwas vorher mal in die Hand zu nehmen. Weiß nicht, was mich da gestochen hat. Willcremas Wespen vielleicht. Jetzt schwirrt einfach nur noch dieses "hättse hättse hättse" von Rene Marek umher.:oops:
     
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Bin auf der Suche nach einem Nachtsichtgerät

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