Bitte um Kaufberatung für Einsteiger. Trotz Foren-lesens kein Ziel in Sicht :S

Hallo allerseits,

ich hatte gehofft, ohne eine dieser typischen Einsteiger-Posts auszukommen, bin aber immer noch zu keinem Ergebnis gekommen. Und so langsam reißt meiner besseren Häfte der Geduldsfaden


Also, Ausgangslage:
Dank eines Baristas in einem Café in der Nähe, der wirklich genial leckeren, fluffigen Milchschaum produziert, will ich mir wieder eine richtig gute Siebträgermaschine zulegen, mit der ich mir auch wieder richtig leckere Cappuccini bauen kann.

Bedarf wird so ungefähr bei einem morgens und 2-6 am Nachmittag liegen. Wobei die cappu-haltigen Nachmittage vermutlich sogar nur am WE stattfinden.
Es geht also nur um ziemlich wenig Bezug. Dafür dürfte das Cappu/Espresso-Verhältnis aber bei 2:1 liegen.
Allerdings muss ich eben nur 2-4 Cappus bauen, dann wird getrunken (AKA "Pause für die Maschine"), dann kommt die nächste Runde (und die nä..., und ...

Ich selber habe früher so eine primitive Krupps-Thermoblock-Maschine gehabt und mir nie groß Gedanken um die Technik gemacht. Sprich: ich bin Laie. Es müsste also möglichst eine Maschine sein, die Fehler verzeiht. (gibt es bei dem Punkt überhaupt Unterschiede oder betrifft das nur das Thema "Handhebel vs. Maschine"?)

Eine Budgetgrenze gibt's erstmal nicht. Ich will eine Lösung (aber letzlich natürlich die Preiswerteste)

Wenn man sich solche Einsteiger-Kauffragen durchliest, tauchen üblicherweise die Gaggia CC, die Silvia, die QuickMill 0820 und als Zweikreiser der Oscar (ggf. als "ViennaPro") als Empfehlung auf. Oder eben so "Endlösungen" wie Domobar, ECM Technika & Co.

Meine Fragen:
1. was ist der Unterschied zwischen Gaggia CC und Silvia? Im Prinzip sind es doch beides Einkreiser?! Welches Argument gibt es dann für die deutlich teurere Silvia?
2. Im Kaffeewiki steht als Nachteil der Silvia das Thema Temperatursurfen. Theoretisch habe ich das ja bei jedem Einkreiser. Hat man das bei der Silvia besonders (z. Bsp. im Vergleich zur Gaggia) oder wurde es da nur besonders ausgewälzt?
3. Ich kenne bisher nur Thermoblock (also Durchlauferhitzer-Geräte). Die sind 2-3 Minuten nach Einschalten "heiß" (was immer das dann konkret bedeutet). Was muss man bei einem Boiler-Gerät als Wartezeit vernünftigerweise einplanen? Ich habe von "5min mit Leerbezug" bis "30min, besser 1h" eigentlich alles gefunden
4. Wie groß ist überhaupt der Unterschied zwischen Thermoblock und Boiler? Ist Boiler soviel besser? (ok, ziemlich subjektive Frage..., aber ich frag' trotzdem mal)
5. Das kaffeewiki unterscheidet zwischen Zweikreiser (zwei Kreise, ein Boiler) und Dualboiler. Heißt dass, wenn ich "Zweikreiser" lese, ist das immer ein Single-Boiler?
6. Man liest oft, das eine richtige Espressomaschine eigentlich nicht ohne eine E61-Brühgruppe auskommt. Auf der anderen Seite soll die E61 bei langen Standzeiten überhitzen. => verstehe ich das richtig, dass ich mir bei unserem Bezugsprofil demnach mit einer "Endlösung" (z. Bsp. Vivaldi II) *keinen* Gefallen tue?
7. Wenn ich die Erklärung zur E61 im wiki richtig verstanden habe, müsste Dualboiler mit E61 doch ein Widerspruch sein, oder (weil E61 am Zweikreiser erklärt wird)? Warum haben die >2k-Euro-Geräte dann noch eine E61? Was verstehe ich da falsch?
8. Ich habe versucht, über so Features wie "Magnetschalter", "PID", "Expansions/Entlüftungs-ventil" die Auswahl einzuschränken, bin aber eher verwirrt. Was davon ist wirklich elementar, um auch bei geringem Barista-Talent und ggf. wechselnder Bohne gute Ergebnisse zu erzielen? Bsp. PID: Sehe ich das richtig, dass ein PID eigentlich nur in "kleinen" Maschinen nötig ist, ich aber bei meiner Bezugsgröße auch keine große Maschine nehmen kann und also so'n Teil brauche? Oder ist das alles nur "Jammern auf hohem Niveau"? Wie wichtig ist neben einer stabilen Temperatur ein stabiler Druck (Stichwort Expansionsventil)? Was ist mit Preinfusion? (bin ich ab da im Bereich "Kosmetik"?)
9. Dualboiler-Maschinen sollen ein Entkalkungsproblem haben. Wieso? Und heißt die Lösung dazu nur "öfter Entkalken" oder Schlimmeres?

So. Sorry für den langen Text. Danke schon mal für eure Beiträge!

VG
Thomas SV

PS: Meine Frau geht an das Thema übrigens viel pragmatischer ran: ihr gefällt das Rot der Oscar....

 

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erstmal Danke für die Antworten!

@Tara: das Du bei dem Rot etwas reserviert reagierst, verwundert nicht bei Deinem "Eisenschwein"-Erfahrungsbericht

Habe mir nach euren Kommentaren noch mal die Beschreibung im Wiki zu Gemüte geführt.

@chrisjoerg: Die Vivaldi ist eine Dualboiler-Maschine und zu denen steht im Wiki:
"[Bei Zweikreisern] wird immer Frischwasser zum Brühen verwendet, während ähnlich dampfstarke und temperaturkonstante Einkreiser und auch manche Haushalt-Dualboiler einen großen Brühkessel haben, in dem das Wasser demzufolge lange verweilt (und Metall-Ionen aufnehmen kann)."

Da fällt mir auf:
=> Was passiert eigentlich mit dem Wasser im Boiler, wenn man mit dem Trinken fertig ist? Bleibt das Wasser im Boiler? Was ist, wenn man mal die Woche über nicht zum Trinken kommt (Stichwort Legionellen)?

Noch eine Frage zu Taras Empfehlung, sich das alles mal in Natura anzugucken: Wo gibt's denn gute Läden mit entsprechender Beratung (und Ausstellungsgeräten)? Ich wohne in Stuttgart und Dortmund und komme regelmäßig an allen Bahnhöfen dazwischen vorbei (kann also auch mal in Essen/Köln/Frankfurt/Mannheim vorbeigucken).

 

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Hmmm. Die Vivi (die mir übrigens optisch gut gefällt) hat dann ja auch noch gleich 2 Boiler. Wenn ich die alle 2 Wochen leere könnte das eine ziemlich miese Energiebilanz abgeben...

Ich denke, ich muss mir das in 1-x Läden vor Ort angucken.

Hier übrigens noch was zu "Wasser steht in der Maschine rum": http://www.kaffee-netz.de/grunds-tz...gesundheitlich-unbedenklich-2.html#post819162

Im Wiki steht bei http://kaffeewiki.de/index.php?title=Zweikreismaschinen noch was von "Metall-Ionen gehen in Wasser über, dass zu lange im Topf steht". Ich habe aber leider keine Ahnung, wie sehr das stimmt. Bei Alu ist das ja bekannt, bei Edelstahl sollte es eigentlich nicht vorkommen (zumindest nicht, wenn hochwertiger verwendet wird. Billiger Edelstahl hat einen erhöhten Nickelanteil, der sich mit der Zeit rauslöst). Keine Ahnung, was so Kupfer oder Messing verursachen.

 

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Ich muss sagen, dass mir die SAB Nobel sehr gut gefällt! Weniger gut gefällt mir dabei, dass SAB offensichtlich die Preinfusion frisch wieder rausoperiert hat. Aber in der Preislage gibt's einige schicke Maschinchen

Ein andere Punkt: ich bin über die Sunbeam gestolpert, die hier in D von Gastroback als "Advanced Control-irgendwas" verkauft wird. Ich finde dieses "modische" Design zwar höchst bedenklich und kann mir bei den gammelig gemachten Werbebildchen kaum vorstellen, dass das Produkt was taugt, aber diverse Tests sowie Featureliste verglichen mit dem Preis lassen doch staunen. Gibt's die Maschine überhaupt schon real zu kaufen? Bei amazon steht "in 1-2 Monaten" und auch sonst habe ich hier nur gelesen, dass die zukünftigen Besitzer drauf warten. (?)

 

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@Dale: jep. An dem Punkt bin ich auch. Suche gerade schon über einen 2. Thread nach geeigneten Läden.

Thema dürfte damit erledigt sein. Im Prinzip habe ich jetzt genug Ahnung, um die Leute in den Läden zu verstehen Und ob ich z. Bsp. die bei der E61 gepriesenen Vorteile (u.a. wohl Temperaturstabilität) im Vergleiche zu einer direkt angeflanschten Brühgruppe bemerke und für wichtig halte, kann ich eh nur durch Espresso-probieren rauskriegen...

Also: ab in'n Laden und Espresso-saufen bis der Arm zittert :shock:

 

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@Hako: Sorry. Ich bin nicht so für "political correctness". Meines Erachtens nach ändert es nichts und bringt niemanden weiter. Sehr schön auch an den diversen Wortschöpfungen für "Farbige" zu sehen. Aber egal, ich spar's mir jetzt. Ausserdem definitiv OT!

Zurück zum Thema:
Ich war jetzt in 2 Läden und beide haben die Bezzeras zumindest nicht schlecht gemacht. Und ich mag dieses Kipphebel-Design.

Kennt jemand hier die Bezzera Magica? IMHO eine schicke E61-Maschine für ca. 1100 Euro. (quasi eine BZ10 mit "alter" E61, dafür etwas schicker verpackt) Im Vergleich zur BZ10 ca. 150 Euro teurer. Wie seht ihr die Magica im Vergleich?

 

AW: Bitte um Kaufberatung für Einsteiger. Trotz Foren-lesens kein Ziel in Sicht :S

Ist das Wasser-nachfüllen bei der Giulia nicht total unpraktisch? Ich finde die runde Dicke eig. auch schick. An der Magica gefällt mir aber, dass man die Tassenablage als Ganzes an der Reling hochheben kann. Im Vergleich zur BZ10 schreckt mich die längere Aufwärmphase (da gibt's an Angaben auch alles von "nur 5-7min länger" bis "eher 15min länger als elektr. beheizte Brühgruppe")

Und ich schwanke noch, ob ich den Espresso Perfetto - Leuten glauben soll, die die E61 quasi als zwingend für einen guten Espresso betrachten oder ob ich eher dem Laden in Münster glaube, der das eher im Reich der Esoterik sieht.

Geschmacklich fand ich den E61-Espresso tatsächlich etwas besser, aber es waren auch 2 verschiedene Bohnen aus 2 verschiedenen Läden...

 

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Keine Ahnung, ob sich hier jemand für die Auswertung interessiert, aber ich poste es mal:
Nachdem ich im Laden in den E61-Siebträger einen ähnlichen Kaffee habe schmeissen lassen, wie in die BZ10 schmeckte er auch ähnlich. Selbst wenn die E61 mit ihrer Preinfusion also einen Einfluß auf den Kaffeegeschmack hat: bei dieser Bohne war er - besonders verglichen mit dem Einfluß des Bohnenwechsels - vernachlässigbar.

Zwischenzeitlich habe ich auch aus einer Silvia genial leckeren Espresso getrunken, der dem aus der Hebelmaschine daneben nur wenig nachhing.

Fazit:
Ich glaube, dass man mit allen Siebträgern mit hinreichender Temperaturkonstanz während des Bezugs leckeren Espresso machen kann. Die Gerätewahl ist also viel nebensächlicher, als ich mir das vorher ausgemalt habe. (auch die Siliva gilt da übrigens als "temperaturkonstant", man muss nur bei der richtigen Temperatur loslegen )

Ich habe mich dann für eine Bezzera entschieden, da sie preislich die interessantesten Zweikreiser sind und ich die Hebeltechnik mag. Und dort für die Magica, da ich sie schöner finde als ihre beiden "dicken" Schwestern, während mir die BZ10 wiederum zu "spuchtig" ist. Leicht ungeplant habe ich jetzt also auch eine E61. Zur Aufheizzeit: ich habe es bisher nicht geschafft, diese Zeit zu messen! Warum? Auch 10min sind zuviel, als das man daneben stehen bleibt. Und wenn man dann wiederkommt, ist die Kiste heiß und ich habe dann auch meist vergessen, wann ich sie angemacht habe... Fazit: "Aufheizzeit" ist gefühlt immer noch ein Sorgenthema, in der praktischen Anwendung bisher aber unerheblich.

Vermutlich muss ich meine Geschmacksnerven erst ein paar Jahre trainieren, bevor ich meine Maschine geschmacklich von der 2000-Euro-Klasse trennen kann. (und ich glaube aktuell noch nicht, dass das überhaupt geht.) Zumindest bekommt man mit der 1000Euro-Klasse Espresso hin, der den Körper schmeckbar abbildet und den man entsprechend auch ohne Zucker trinken kann.