Bitterer Geschmack trotz "richtiger" Ausführung?

Diskutiere Bitterer Geschmack trotz "richtiger" Ausführung? im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hey hey :-) In kurz: Ich halte mich an alle Faktoren (inkl. gutem Equipment) und bekomme trotzdem einen relativ "flachen" und vor allem bitteren...

  1. #1 JuraFlo, 02.10.2023
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    Hey hey :)

    In kurz: Ich halte mich an alle Faktoren (inkl. gutem Equipment) und bekomme trotzdem einen relativ "flachen" und vor allem bitteren Espresso. (Siehe Anhang)

    In lang: Ich mahle mit einer Commandante Mühle, verwende Volvic Wasser und brühe mit einer Flair58+.
    Die Röstung würde ich als normal bis dunkel bezeichnen. Aufjedenfall aber nicht richtig dunkel.
    Mit 19,5g Input extrahiere ich extra etwas unter (damit es nicht so bitter wird) und komme auf 35g Output in 25sec bei 9 Bar (bzw. auf der flair58+ soll man wohl eher mit 8 Bar arbeiten).
    Die flair58+ heize ich auf heissester Stufe vor und befülle mit kochendem Wasser. Laut James Hoffmann die korrekte Methode bei der Maschine.

    Es schmeckt aber leider immer noch bitter.
    Ich bin noch relativ neu im game und jetzt gehen mir etwas die Variablen aus mit denen ich spielen kann.
    Habe ich irgendetwas vergessen? :)
     

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  2. FRAC42

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    Diese bis auf die Maschine sehr ähnlichen Thread kennst du?

    Espresso bleibt extrem Bitter

    Und: Was sind das für Bohnen, die du verwendest? Welcher Röster, welche Sorte?
     
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  3. #3 quick-lu, 02.10.2023
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    Das wichtigste hast du vergessen, welche Röstung?
     
  4. cottec

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    Ich finde dein Profil sehr sehr seltsam.
    Versuchs mal lieber so???
    upload_2023-10-2_9-55-20.png
     

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  5. Lancer

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    Oder das eines klassischen Handhebels:


    [​IMG]
    Gerade der nach hintenraus abfallende Druck kann der Bitterkeit entgegenwirken.
     
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  6. Punsch

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    Ich schätze der Druck wäre als grüne Linie dargestellt. Die braune ist Gewicht über Zeit und somit passend.
     
  7. cottec

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    haha stimmt, da hast du recht, ich und meine Lesekompetenz :)

    aber gut, vielleicht werden wir ja noch erleuchtet, wie der Druckverlauf ungefähr war.

    Was aber positiv auffällt ist der sehr konstante Fluss, das ist ein gutes Zeichen.

    Ich könnte mir noch vorstellen, dass hier sauer/unausgewoge/astringierend mit bitter vertauscht werden und der quasi Ristretto einfach länger durchlaufen müsste, dass er gut wird.

    Evtl den Fluss auf 2ml/s hochkorrigieren
     
  8. #8 JuraFlo, 24.10.2023
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    Entschuldigt, dass ich hier nicht geantwortet habe. Ich habe scheinbar eine E-Mail Notification erwartet und keine bekommen :)

    (1) Kenne ich diesen Thread "Espresso bleibt extrem Bitter"?
    Nein, danke für den Hinweis. Ich habe ihn gelesen und mehrere take aways:
    – Probierpakete bei Röstern versuchen -> Welche könnt ihr empfehlen?
    – Etwas kälter beziehen bei einer dunklen Röstung. (Hoffman sagte hier immer möglichst heiß, aber ich kann ja einfach mal auf die mittlere Temperatur gehen)
    – Hier wird auch oft von "süßem" Espresso gesprochen. Ist wirklich süß gemeint? Ich habe nie etwas "süßes" in einem Espresso rausgeschmeckt...
    – Ansonsten leider so wahnsinnig viele widersprüchliche Aussagen :)

    (2) Welche Röstung verwende ich?
    Also zwei Varianten die ich getestet habe mit ähnlichem Ergebnis:
    – Elbgold Araku: Da steht nirgends drauf wie der geröstet ist. Nur ein Ökosiegel und S5, S9 & S795 was auch immer das heißt

    (3) "Falscher Bezug bzw. pressure profile"
    Wenn ich das richtig verstanden habe sieht man nicht den Druck dort, sondern die Durchlaufgeschwindigkeit. Ich denke um die so konstant zu halten MUSS ich quasi etwas gegen Ende den Druck rausnehmen (wie ja auch vorgeschlagen), weil quasi der Gegendruck des Pucks ja weniger wird.

    (4) Länger durchlaufen um weniger Bitter zu werden.
    Really? Ich dachte es wäre genau umgekehrt. Aber kann ich sehr gerne mal machen :)


    Frage meinerseits: Welches "Probierpaket" würdet ihr verwenden und wie würdet ihr hier ans Testing gehen? Stelle es mir schwierig vor mit so vielen verschiedenen Bohnen dann auch noch alle Variablen richtig festzulegen. Wie ist hier best practice?

    Vielen Dank schonmal für die ganzen Antworten :)
     
  9. #9 mabuse205, 24.10.2023
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    Doch, das steht da, sogar sehr exakt:
    ARAKU | 1kg

    Ich habe den selbst schon bezogen, der ist schon so wie beschrieben und auch nicht extrem zickig.
    An der Röstung sollte es nicht liegen.
     
  10. #10 mabuse205, 24.10.2023
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    Ich würde nicht unter 500 Gramm starten pro Sorte.
    Bei 250 Gramm hast du gerade mal 12 Bezüge, dass fände ich zum Üben/ Einstellen etwas wenig.

    Und auch nicht mit sooo vielen Sorten starten.
    Keine hellen Röstungen.
    Mindestens medium.
     
  11. FRAC42

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    Gar keins. Idealerweise 500 g frische Bohnen von einem lokalen Röster, bei dem du den Espresso aus den Bohnen vorab probieren könntest und weißt, was der kann.

    Probierpaket können einen am Anfang in den Wahnsinn treiben. Kaum hat man den Bogen raus, schon ist die Tüte leer und alles geht von vorne los.

    Ansonsten:
    • Gute, frische Bohnen verwenden (s. o), zwischen 2 und maximal 12 Wochen ab Röstdatum.
    • Erstmal nur Zweier Bezüge machen, das 1er Sieb meiden.
    • Dosis konstant halten, auf +/- 0,1 g genau.
    • Daraus in 20-30 Sekunden doppelt so viel Espresso (in Gramm!) machen wie Bohnen verwendet wurden. Oder was immer der Röster empfiehlt.
    • Wenn das nicht klappt den Mahlgrad anpassen, sonst nichts!
    Das sollte recht fix zu einem guten Ergebnis führen, welches du dann nach Geschmack tunen kannst.
     
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  12. #12 JuraFlo, 05.11.2023
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    Vielen Dank, das ist ein guter Startpunkt für mich.
    Eine Rückfrage: Wieviel g sind ein zweier Bezug? Ich bin jetzt mit 15g gestartet.
     
  13. #13 JuraFlo, 05.11.2023
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    So, ich habe mich nun an die Ratschläge gehalten, die Bohnen gewechselt und habe interessanterweise ein ähnliches Ergebnis.
    Trotz sehr schneller Durchlaufzeit ist der Espresso bitter statt sauer.

    Bohnen: Äthiopien Guji Espresso medium roast. Geröstet am 16.10. Manufact Coffee Roasters aus der Sternstraße in Hamburg. Elevation 1850m. (Sind das alle Werte die man angibt?)

    Bezugswerte: 15g in, 30g out, 17,5sec (aber ein paar Sekunden auf 1 Bar ca. "pre infused". Wenn ich mehr Druck gemacht hätte wäre der Espresso schon rausgekommen). Kein Channeling, sauberes Kaffeebett am Ende.

    Geschmack: Der Espresso riecht sehr gut, leicht vanillig. Hat eine Crema, ist allerdings relativ dunkel. Der Geschmack ist nach wie vor bitter, ganz besonders im Abgang. Eigentlich kein bisschen sauer was mich bei der schnellen Durchlaufzeit wundert.

    Frage: Müsste der Espresso bei den Werten nicht eigentlich sauer sein? Oder sind die Bohnen auch nicht so gut?

    Danke für die Hilfe :)
     

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  14. FRAC42

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    Die Bohnen klingen für meinen (!) Geschmack vielversprechend. Das der Espresso bei 17 Sekunden sauer schmeckt ist völlig normal, wenn die Bohnen nicht sehr dunkel geröstet sind werden die aber auch bei längeren Bezugszeiten eine gewisse Fruchtnote haben.

    Um die Brühzeit zu verringern kannst du entweder den Mahlgrad feiner wählen oder die Dosis erhöhen. Ich arbeite lieber mit höheren Dosierungen und würde hier empfehlen bei gleichem Mahlgrad mal 16, 17 oder 18 Gramm zu probieren. Vermutlich läuft bei 17 und 18 Gramm recht langsam, dem könntest du mit einem gröberer Mahlgrad begegnen.

    Ob 15,16,17 oder 18 Gramm für einen Doppelten: nichts davon ist falsch. Manche machen sich Sorgen um Unterfüllung des Siebs, ich teile diese Sorgen jedoch nicht.

    Wenn du einmal eine Dosis gefunden hast, die dir gefällt, bleib dabei und mach das Feintuning nur über den Mahlgrad.

    Mach aber erst mal den nächsten Doppelten aus 16 Gramm ohne sonstwas zu verstellen. Würde ich nicht wundern wenn der schön in 25 Sekunden durchlãuft. Weniger sauer schmecken wird er allemal.
     
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  15. #15 yoshi005, 05.11.2023
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    Versuche mal, den Espresso so fein zu mahlen, dass du in Richtung 30sec Bezugszeit kommst. Und versuch mal, das System maximal zu erhitzen.

    Das klingt zunächst einmal kontraintuitiv, ich würde aber auf Unterextraktion tippen. Das kann ebenfalls unangenehm/bitter schmecken.
     
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  16. #16 HoloDeck, 05.11.2023
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    Weniger Druck, längere Durchlaufzeit?
    Versuch macht kluch :D
    Mit meiner Robot 14g in, 25g out in 35s, mittlere bis dunkle Röstung, nicht brennheiß, Druck geschätzt 7bar zu Beginn, wird gehalten und nach gefühlten 5-7s abfallenend gegen Ende und es wird nicht bis zum letzten Tröpferl ausgequetscht. (die aufgezeigten Druckprofile zeigen das eh sehr schön)

    Gutes Gelingen!
     
  17. #17 yoshi005, 05.11.2023
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    Das Thema Druck/Druckprofile würde ich in den Blick nehmen, wenn alles andere ausdiskutiert ist. Zumindest, wenn im Bezug irgendwie 6-9bar zustande kommen.

    Das Druckprofil ist die Kirsche auf der Sahnetorte, aber in diesem Stadium nicht essenziell.
     
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  18. #18 HoloDeck, 05.11.2023
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    Diese Erfahrung kann ich nicht teilen.
    Wenn ich beim Handhebler zu fein gemahlen habe und mir zu Beginn des Bezuges schon der Schädel platzt, ob der notwendigen Kraft, dann brauch ich mir über den Röstgrad, die Frische und die Herkunft der Bohne keine Gedanken machen.
    Hoher Druck am Ende des Bezuges hat imho wenig Sinn, nur weil es geht, wo ich mitunter Inhaltsstoffe extrahiere, die dem guten Geschmack nicht dienlich sind.
    Gerade beim Handhebler finde ich es erstaunlich, daß mit viel weniger als den dogmatischen 9bar sehr gute, weil schmackhafte, Resultate erzielt werden können und gerade bei diesen einfachen Geräten kann der Druck sehr leicht und schnell in einer großen Spanne variiert werden.
    Just my 5 Cents...
     
  19. #19 Theus, 05.11.2023
    Zuletzt bearbeitet: 05.11.2023
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    Würde auch mal zum vergleich die niedrigste Temperaturstufe an der Flair ausprobieren. Mit der Höchsten plus kochendes Wasser, könnte die Temperatur schon recht hoch sein (nach Useraussagen erreicht man damit ca. 96C). Vlt. einfach mal in die andere Richtung gehen.. Etwas warten bis sich das Wasser nach dem Kochen beruhigt und niedrigere Temperaturstufe und gucken was passiert. Hab zwar nur Erfahrung mit dem Robot, kann da aber sagen, dass es bei dunkleren Röstungen schnell ins bittere kippt, wenn man da vorheizt.. Da ist kühler oft mehr. Die höchste Stufe der Flair ist ja auch eigentlich für helle Röstungen gedacht... Mittel fürs mittlere und die niedrigste Stufe für dunkel. Auch können die erreichbaren Temperaturen von Maschine zu Maschine durchaus etwas variieren, so dass man eigentlich nicht pauschal sagen kann, die höchste Stufe und kochendes Wasser wäre für die Flair 58 immer die Beste.
     
  20. #20 JuraFlo, 05.11.2023
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    Danke für die ganzen Infos!
    Zweiter Versuch, leider immer noch sehr bitter, besonders im Nachgeschmack.

    Daten: Eine Mahlstufe feiner +1g mehr Espressopulver. Also 16g In und 30g Out in 30s.

    Geschmack: Weiterhin extrem bitte im Nachgeschmack.

    Hmmmm.... Also jetzt könnte ich als nächstes tatsächlich mal die niedrigere Temperaturstufe testen. Wobei ich nicht finde, dass er "verbrannt" schmeckt. Gerade auch weil es eine mittlere Röstung ist.
     

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