Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

Diskutiere Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo zusammen, ich bin seit heute neu hier in diesem Forum und neben einem 'Hallo' für die Runde, möchte ich auch eine Frage stellen. Ich...

  1. phynv

    phynv Gast

    Hallo zusammen,

    ich bin seit heute neu hier in diesem Forum und neben einem 'Hallo' für die Runde, möchte ich auch eine Frage stellen.

    Ich habe eine Bialetti Musa New; das ist eine aus Edelstahl. Ich verwende sie - denke ich - in der richtigen Art und Weise:

    - Wasser in den unteren Teil einfüllen
    - Kaffeepulver nicht andrücken
    - langsame Energiezufuhr
    - den oberen Teil nur mit lauwarmen Wasser säubern

    Ich benutze als Kaffee die Sorte Qualità Rossa von Lavazza. Nun kommt es seit einiger Zeit vor, dass die Maschine sauren und/oder bitteren Kaffee ausspuckt, obwohl ich auch das Kaffeepulver selbst in einer Aromadose aufbewahre.

    Ich habe vorher auch mal Hausbrandt-Kaffee verwendet und da kam es ebenfalls des öfteren vor, dass der Kaffee bitter war. Nun auch beim Lavazza, obwohl ich eigentlich kaum Probleme bisher damit hatte.

    Ich habe die Maschine jetzt seit Anfang Juni und habe den Filter noch nicht ausgetauscht. Meint Ihr, es könnte daran liegen?

    Vielen Dank für Eure Hilfe und Grüße,
    phynv
     
  2. #2 jan.gagel, 24.07.2008
    jan.gagel

    jan.gagel Mitglied

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Hallo,

    erstmal willkommen im Forum. Zum Problem, verwendest du fertig gemahlenes Pulver oder ganze Bohnen und mahlst die selbst?

    Ich trinke auch manchmal einen Kaffee aus der original Bialetti (aus Alu) und hab eine spezielle Vorgehensweise entwickelt.

    Ich mahle den Kaffee grundsätzlich frisch vor dem Bezug, egal ob ich die Bialetti oder die Siebträgermaschine nehme. Der Mahlgrad ist auch nicht so riesig weit von einander entfernt.

    Ich fülle Wasser bis zur Unterkannte des Überdruckventils in den unteren Teil der Bialetti, dann das frisch gemahlene Kaffee-Pulver in den Mittelteil. Dabei presse ich das Pulver leicht an und fülle es schließlich bis zum Rand auf. Ich habe eine kleine Herdplatte speziell für die Bialetti (gibts z. B. bei Pearl um die 20 Euro), da mein Cerankochfeld für die Bialetti nicht wirklich geeignet ist.

    Nachdem ich das Pulver eingefüllt habe, setze ich die Bialetti zusammen und stelle sie (mit geöffnetem Deckel) auf die eingeschaltete Mini-Herdplatte. Beginnt jetzt der Kaffee nach einigen Minuten in den oberen Teil zu fließen, schalte ich die Herdplatte beim ersten Tropfen bereits ab. Ich nehme die Bialetti sogar kurz von der Platte weg, bis die Extraktion nahezu zum Erliegen kommt, und stelle sie anschließend wieder drauf.

    Die Extraktion läuft eher dickflüssig und gibt einen kräftigen Kaffee, genau wie ich ihn mag. Das hängt teilweise am Mahlgrad und am leichten Pressen. Vorgemahlenes Pulver vom Supermarkt läuft ziemlich schnell durch und wird deshalb nicht so kräftig und gut.

    Lavazza hat gerne den Hang zum saueren Kaffee. Ich verwende die Bohnen von Alnatura (DM-Drogerie) zumindest für die Bialetti. Man kann sogar im Siebträger einen Espresso mit guter Crema mit diesen Bohnen machen, aber da verwende ich lieber original italienische Bohnen vom Röster.

    Zur Reinigung schaube ich die Bialetti einfach auseinander und reinige alles mit warmen Wasser. Hin und wieder sollte man die Dichtung und den Sieb entnehmen und auch das Steigrohr innen etwas reinigen. Aber die Verschmutzungen im Steigrohr sind bisher nicht wirklich der Rede wert. Die Edelstahlversion kann man u. U. mit Spülmittel oder sogar mit Kaffeefettlöser reinigen. Damit habe ich aber keine Erfahrungen, ich hab ja die Alu-Version, die von Kaffeefettlöser angegriffen wird.

    Ciao Jan
     
  3. phynv

    phynv Gast

    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Guten Morgen Jan,

    zuerst vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich habe Deine Ratschläge (bis auf die Bohnen) jetzt direkt mal in die Tat umgesetzt und bin gespannt auf das Ergebnis.

    Ich verwende das fertig gemahlene Pulver, da ich meine Mühle nicht im Einsatz habe. Aber ich könnte es in der Tat einmal probieren.

    Welche Vorteile haben die Bohnen von Alnatura?
    Was mich halt wundert ist, dass die Maschine im Anfang ihres Gebrauchs halt keinen bitteren Kaffee produziert hat und seit einiger Zeit eben schon. Daher würde ich vermuten, dass sich etwas verändert haben muss...

    Viele Grüße,
    phynv
     
  4. PuMi

    PuMi Mitglied

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    so mache ich das auch! :) Vor allem das runternehmen wenn der Kaffee anfängt durchzulaufen bringt deutlich etwas!
     
  5. phynv

    phynv Gast

    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Hi Ihr beiden,

    bin wieder da - vom Kaffee trinken ;-)

    In der Tat konnte ich mit der von Euch beschriebenen Methode eine Verbesserung erreichen. Zwar ist die Säure immer noch nicht weg, aber der bittere Geschmack hat sich deutlich verringert. Und vor allem: der Kaffee riecht nicht mehr 'verbrannt'.
    Ich habe diesen Geruch in meinem ersten Posting nicht erwähnt, weil ich glaubte, es sei normal, dass der Kaffee gegen Ende des Brühvorgangs immer stinkt. Jetzt habe ich allerdings bemerkt, dass dem nicht so sein muss und daher gehe ich davon aus, dass die Hitze einfach zu hoch war, obwohl das Ceranfeld nur auf leicht eingestellt war.

    Vielleicht sollte ich mir doch die von Jan erwähnte Herdplatte besorgen...

    Das nächste, was ich ausprobieren werde, ist die Kaffeesorte. Die Alnatura-Bohnen bringt mir meine Frau heute Abend mit :)
    Habt ihr eigentlich Erfahrung mit Handmühlen? Ich selbst besitze eine elektrische von Braun. Sind Handmühlen besser (Wärmeentwicklung, Mahlwerk...)?

    Viele Grüße,
    phynv
     
  6. PuMi

    PuMi Mitglied

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    also wenn es anfängt so zu "zzzzpsssstzzzzschhhh" zu machen ist zu spät! :) Wenn nur noch Tröpfchen und Lust kommen riecht es meist schon verbrannt. Deswegen eher sofort runter und wenn dann kurz wieder auf die Platte. Zudem schenke ich den letzten Rest aus der Kanne auch nicht ein, sondern lasse den Bodensatz auf jeden Fall drin.
     
  7. phynv

    phynv Gast

    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Ja, habe ich heute Morgen auch so gemacht. Und zudem habe ich mir jetzt noch bei Pearl die erwähnte kleine Kochplatte bestellt. Sie kostet übrigens nur noch 9,99..., allerdings kommen da 2,50 Minderbestellzuschlag hinzu.

    Bin gespannt :)
     
  8. #8 jan.gagel, 24.07.2008
    jan.gagel

    jan.gagel Mitglied

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Hi,

    also wenn der Kaffee verbrannt riecht, wird er auch "verbrannt", also zu heiß.

    Zum Kaffee kann man im Allgemeinen sagen, daß Großröster wie Tchibo und Jakobs (auch Lavazza, Segafredo..) die Bohnen eigentlich viel zu schnell rösten, deshalb kann sich das Aroma nicht so gut entfalten. Zudem ist das Ausgangsmaterial evtl. auch nicht die 1a-Qualität. Kleinröster können hier eine deutlich bessere Qualität und auch eine deutlich bessere "Frische" liefern. Es gibt zwar da auch schwarze Schafe, aber gerade die kleinen italienischen Röster arbeiten noch mit viel Liebe. Genau so wie ein fränkisches Bier von Brauerei zu Brauerei unterschiedilch ist, aber viel besser schmeckt, als eins vom Großbrauhaus. Oder die Wurst vom Metzger um die Ecke ist besser als die vom Supermarkt. So, oder so ähnlich ist es auch mit Kaffee.

    Gut, Alnatura ist jetzt nicht wirklich ein kleiner italienischer Röster. Liefert aber doch eine bessere Qualität als die Großröster.

    Vielleicht bevorzuge ich den Alantura auch, weil ich verschiedene Qualitäts-Stufen gewohnt bin, und deshalb auf der Ebene der Bialetti nicht so anspruchsvoll bin, wie beim reinen Espresso.

    1. Die höchste Qualität hat für mich der reine Espresso, der aus meiner Siebträgermaschine kommt. Der wird auch als reiner Espresso so getrunken. Hier verwende ich Bohnen der Rösterei "Varesina Caffé" und zwar die Bohnen "Rio's Caffé" aus Varese in Italien.
    2. Die nächstgelegenere Qualität liefern mir die Alnatura-Bohnen im Cappuccino oder Latte Macchiato ebenfalls bezogen von meiner Siebträgermaschine (ECM Technika II).
    3. Die dritte Stufe ist dann die Bialetti. Daraus bereite ich eigentlich meinen sonntäglichen Filterkaffee ebenfalls mit den Alnatura-Bohnen (gleicher Mahlgrad wie für die Technika II). Den Kaffee trinke ich zum Frühstück am Wochenende mit Milch und Zucker.
    4. hin und wieder, gerade wenns schnell gehen muß, trinke ich sogar noch Kaffee aus der Pad-Maschine. Ist schnell hochgeheizt, macht keinen Dreck und ist einfach schnell. Das Ergebnis ist auch deutlich besser als Vollautomaten-Kaffee und Filterkaffee.
    5. normaler Filterkaffee kommt für mich eigentlich nicht mehr in Frage. Ich weiche wenn möglich auf Tee aus, oder trinke lieber keinen Kaffee.

    Ciao Jan
     
  9. Wate

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Handmühlen sind echte Alternativen zu elektrischen Mühlen. Wer das Kurbeln nicht mag, für den ist es nichts. Allerdings dauert eine Portion ca eine Minute zum Kurbeln. Bei Bialetti wegen der größeren Menge wahrscheinlich so 2 Minuten. Handmühlen sind günstig und haben eine sehr gute Qualität was die Verarbeitung (z. B. Zassenhaus) und den Mahlgrad (konstant, stufenlos einstellbar, kein Überhitzungsproblem weil - so schnell drehst Du nie... ;-)) betreffen.
     
  10. #10 jan.gagel, 24.07.2008
    jan.gagel

    jan.gagel Mitglied

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Hi,

    gerade fällt mir noch was zur Portionierung der Tassen ein. Es gibt nämlich da so eine landläufige Meinung, daß man eher eine große Bialetti für sagen wir mal 6 Tassen kauft, man kann damit ja auch Kaffee für 2 Tassen bereiten. Diese Aussage ist nicht ganz in Ordnung. Die Bialetti ist nämlich im Durchmesser und in der Höhe des Pulver-Bereichs genau auf eine feste Anzahl von Tassen ausgelegt. Daher sollte eine 6-Tassen-Bialetti immer 6 Tassen (also voller Wasser- und Mittelteil) zubereiten.

    Es gibt zwar Redizierungs-Einsätze, bei denen man zwischen zwei Größen unterscheiden kann, aber trotzdem paßt die Höhe dann nicht mehr, da der Durchmesser ja gleich bleibt.

    Als ich das Thema Mühle mal angegangen bin, habe ich mir in einem Supermarkt einfach eine der günstigsten Handmühlen gekauft. Die hatte damals gerade mal 7,99 Euro gekostet. Die Mühle ist so billig gefertigt, daß man das Mahlwerk so fein einstellen kann, daß beim Siebträger kein Tropfen mehr durch das Mehl gepreßt werden kann. Mein Ziel war es, zu testen ob es wirklich soviel besser ist, frisch gemalenes Pulver zu verwenden, anstelle des vor gemalenen. Es ist wirklich 1000 % besser. Die Mühle ist jetzt ein reines Showobjekt und wurde durch zwei elektrische Mühlen ersetzt. Ist wirklich eine Erleichterung, da die 2 bis 3 Minuten Kurbeln jetzt durch 10 Sek. Automatik erledigt werden.

    Bei den hochwertigen elektrischen Mühlen wird das Pulver beim Mahlen auch nicht mehr erwärmt, als in einer Handmühle. Ich selbst verwende ausschließlich für Espresso die Eureka MCI mit Timer. Die Mühle kostet zwischen 300 bis 400 Euro (je nach Händler), setzt aber doch Maßstäbe in Sachen Qualität. Ich bin mit dieser Mühle sehr zufrieden. Sie ist schnell, leise, saut nicht unnötig die Arbeitsoberfläche ein, und stellt mit dem Timer immer nahezu die gleiche Menge bereit.

    Gut, für die Bialetti würde ich nicht gleich mit einer solchen Kanone auf Spatzen schießen. Ist doch irgendwie Overkill. Aber vielleicht kommt demnächst noch der passende Siebträger dazu, wer weiß? Und lieber in eine gute Mühle investieren, als eine teure Maschine kaufen, bei der Mühle sparen und dann total verärgert sein, daß das nix wird.

    Ciao Jan
     
  11. Wate

    Wate Mitglied

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Klar, elektrische Mühlen haben Vorteile und hochwertige elektrische haben auch kein Problem mit der Überhitzung.

    Wollte durch meine Antwort nur sagen, dass es pronzipiell ok ist (von der Qualität und den Anforderungen), in eine Handmühle zu investieren. Der, der eine Macap oder Mazzer kauft, macht sicherlich auch nichts falsch;-).
     
  12. phynv

    phynv Gast

    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Hey Ihr beiden,

    merci für die Antworten.

    Jan, Deine Aufstellung ist wirklich sehr hilfreich für mich. Ich habe mir Deine Tips und Erfahrungswerte notiert und werde dies mal nachfühlen.
    Klar, der Alnatura ist sicherlich kein reiner Espresso und eine Bialetti macht auch ebenfalls nicht einen solchen, aber zur Zeit ist die Bialetti tatsächlich für mich eine große Qualitätssteigerung.
    Ich bin es gewohnt über den Tag viel Kaffee zu trinken. Und zwar den typischen 'Bürokaffee' aus einer billigen Kaffeemaschine. Seit langer Zeit habe ich dieses Konsumverhalten abgeschafft. Als ich in Italien (Umbrien) meine Bialetti erwarb, war ich überrascht, wie gut Kaffee auch zu Hause schmecken kann und seit Anfang Juni trinke ich jeden Morgen mit meiner Frau zusammen eine Tasse frischen Kaffee aus der Bialetti..., natürlich mit heißer, aufgeschäumter Milch.
    Mir schmeckt diese Art sehr gut. Eine Siebträgermaschine ist auch geplant, allerdings noch nicht in den nächsten Wochen. Das ist eher was für nächstes Jahr; bis dahin will ich aber zumindest mit der Bialetti weiterhin guten Kaffee herstellen.

    Eine Frage noch, Jan: wo beziehst Du denn "Rio's Caffé"? Lässt Du ihn Dir importieren oder gibt es einen Store?

    Noch kurz zur Portionierung: ich befülle meine Bialetti immer mit der normalen Menge, also für eben die max. Tassenzahl.

    Was das Thema Mühlen angeht: wie gesagt, ich habe eine elektrische Mühle von Braun, die auch eigentlich ein hochwertiges Mahlwerk haben soll. Die hat ebenfalls - wie Deine - einen Timer dran. Am besten wird es sein, ich probiere sie einfach mal aus und schaue, welches Ergebnis ich damit erreichen kann.

    Grüße,
    phynv
     
  13. #13 nobbi-4711, 24.07.2008
    nobbi-4711

    nobbi-4711 Mitglied

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Nach allem, was ich über Bialetti weiss, ist langsame Energiezufuhr genau falsch. Meiner Verfahrensweise ist es, die Platte voll vorzuheizen und die Bialetti auf die vorgeheizte Platte zu stellen, um die Kontaktzeit mit der Platte zu minimieren (geht bei Ceran schlechter als bei alten runden Elektrofeldern). So verhindert man, dass sich die ganze Kanne mit zu hoher Hitze vollsaugt; das geht bis zum "nachträglichen Verbrennen" im überhitzten Oberteil. Vorheizen - rauf - pladdern - runter, fast wie ein Quickie :mrgreen:

    Greetings \\//

    Marcus
     
  14. #14 jan.gagel, 24.07.2008
    jan.gagel

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Hi,

    den Rio's Caffé beziehe ich in einem kleien Espressoladen in Nürnberg. Ist zwar ca. 110 km von meinem Wohnort entfernt, aber ich verbringe doch ganz gerne mal einen Tag in Nürnberg. Leider konnte ich keinen weiteren Laden ausfindig machen, wo man diesen guten und gleichzeitig auch günstigen Kaffee bekommt. Es gibt aber auch andere Marken wie z. B. New York, der aus der Nähe von Florenz kommt. Den bekommt man auch im Nürnberger Laden "Espressowelt" auf der Insel "Trödelmarkt".

    Vom Büro-Kaffee zum Bialetti-Kaffee ist wirklich ein großer Qualitätssprung (in die richtige Richtung), keine Frage. Es ist auch ein sehr ehrlicher Kaffee ebenfalls mit relativ kurzer Kontaktzeit gebrüht. Ich finde auch die einfache Technik der Bialetti sehr interessant, zumal der Kaffee nicht von oben nach unten, sondern von unten nach oben fließt.

    Zu den Mühlen. Da gibts sehr große Qualitätsunterschiede. Die großen Bar-Mühlen haben oft ein Kegelmahlwerk. Die nächst kleineren Mühlen haben dann Scheibenmahlwerke, die ebenfalls sehr präzise arbeiten. Die billigeren Mühlen, vor allen Dingen in Vollautomaten, haben kleine Kegelmahlwerke. Von den letzteren bin ich nicht so sehr überzeugt. Ich habe auch so eine billige Kegelmahlwerk-Mühle, die an die Qualität der Eureka bei Weitem nicht rankommt. Die Eureka hat ein Scheibenmahlwerk, welches man stufenlos und in sehr kleinen Nuancen einstellen kann. Der Alnatura wird übrigens in der billig-Mühle gemahlen. So kann ich unterschiedliche Mahlgrade zwischen Espresso und Bialetti-Kaffee haben.

    Noch etwas, was ich in meiner Qualitätsaufstellung ganz vergessen habe. Dabei handelt es sich um den Preis. Der Alnatura kostet etwa 12 Euro pro kg, der Rios liegt mit 16 Euro schon etwas drüber, der New York liegt in etwa bei fast 25 bis 30 Euro pro kg. Irgendwo um die 20 bis 25 Euro sollte man schon pro kg rechnen, um an gute Qualität zu kommen. Nur würde ich keinen 30 Euro teuren Kaffee in die Bialetti stecken. Dazu wäre mir die Qualität des Kaffee's zu viel wehrt, zumal die Bialette nicht alle Nuancen herausholt. Deshalb verwende ich eher den billigeren Alnatura dafür.

    Ich war auch ein Fan von Lavazza, bis ich meinen neuen Siebträger bekam. Darin schmeckte er auch sauer, brachte überhaupt keine Crema und schmeckte überhaupt nicht wie ein Espresso.

    Sicherlich gäbe es noch unzählige andere Espresso-Bohnen, die mir bestimmt auch schmecken würden. Ich habe mich aber auf den Rios eingeschossen, vom Preis, von der Qualität und vom Geschmack her. Er liefert mir auch eine gute Crema und ist so mein Favorit. Das Gesamtbild paßt eben.

    Gerne teste ich manchmal auch andere Bohnen, z. B. habe ich vor einigen Wochen den Izzo getestet. Auch sehr gut, für mich jedoch zu instabil im Geschmack (manchmal gut, manchmal eher nicht so gut), und auch zu teuer. Jetzt habe ich eine frische Dose Lucaffé hier, die ich eigentlich letzte Woche schon testen wollte. Aber das ist immer eine etwas größere Prozedur. Bis bisher aber beim Rios geblieben.

    Ciao Jan
     
  15. Sirrah

    Sirrah Mitglied

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Hi,
    in Italien wird hauptsächlich auf Gas gekocht. Dafür sind die Bialettis auch ausgelegt. Bei Gas steht von Anfang an die volle Leistung zur Verfügung. Da kommt man mit Elektro nur mit einer vorgeheizten Eisenkochplatte heran. Allerdings muss man mit der Hitze auch aufpassen. Wirds von unten zu heiss, kanns schnell mal bitter werden. Meine Rommelsbacher darf ich nicht auf maximaler Hitze betreiben, die läuft momentan nur auf Stufe 5 von 6.

    Meine Edelstahl-WMF-Concept ist vom Kochverhalten her ganz anders. Die macht eher Filterkaffee und kann auch problemlos kalt aufgesetzt werden. Der Einsatz zum Reduzieren funktioniert hier auch prima. Sie ist weniger zickig, aber ihr Oberteil wird im Gegensatz zu meinen Bialettis nicht heiss genug, um mit wenig Wasser in Espressomengen zu arbeiten.

    Keine Ahnung, obs bei der Musa auch so ist, aber die Concept ist dank des dünnen Edelstahls schneller auf Touren als die dicken Aludinger.

    Man kann bei den Herdkochern auch mit der Wassermenge spielen oder den Kochvorgang beenden, indem man das Unterteil in kaltes Wasser taucht. Dann kommt bei gutem Timing der letzte Schwall zu bitterer Schaum nicht in den Kaffee.

    Die Oliviers laufen auf den Herdkochern auch prima. Klar kommt man nicht an einen Siebträger heran, aber das Ergebnis kann mit Milch locker eine schlecht bediente Gastrokiste abhängen. Probiert doch mal die Boardröster durch.

    Meine aktuelle Bohne (Stern-Espresso) hatte ich vor ein paar Wochen in der Dallacorte von Marcus. Natürlich macht er daraus mit der Dallacorte einen besseren Kaffee, aber meine Billigausrüstung schlägt sich erstaunlich tapfer.

    Was mir am meisten fehlt, ist die schlechte Kontrollierbarkeit. Was unten herauskommt, ist leider zu oft ein Zufallsprodukt. Ob ich da mit der Gaggia Classic mehr Glück habe, wird sich zeigen.

    @Marcus
    Das spricht letztlich auch dafür, lieber mit mehreren kleineren als mit einer großen zu arbeiten.
     
  16. phynv

    phynv Gast

    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Hi zusammen,

    danke Euch für die Antworten. Ich habe das WE jetzt mal genutzt, um verschiedene Parameter (Hitzezufuhr, Dichtungen wechseln, Brühvorgang unterbrechen...) zu verändern und leider kann ich nicht sagen, dass es wirklich besser geworden ist.
    Ich habe jedes Mal wirklich extrem bitteren Kaffee erzeugt und langsam komme ich zu der Überzeugung, dass ich möglicherweise eine schlechte Charge Kaffee abbekommen haben könnte.

    Heute gehe ich neuen Kaffee kaufen um in der Woche jetzt neue Tests zu machen. Im Laufe der Woche sollte ja auch meine Reisekochplatte eintreffen, vielleicht bekomme ich damit ja schon wieder ein ganz anderes Ergebnis.

    @Sirrah: meinst Du, der letzte Schaum erzeugt den bitteren Geschmack? Ich habe natürlich den Brühvorgang immer bis zum finalen 'Schmatzen' durchgezogen, wobei ich das halt ja vorher auch gemacht habe und bei weitem keinen so bitteren Kaffee bekommen habe.

    @Jan: nimmst Du von Alnatura die Marke 'Espresso'? Oder welcher genau ist das? Ich habe am WE mal nachgesehen, konnte mich dann aber nicht entscheiden und wollte nochmal nachfragen.

    Habt Ihr anderen eigentlich auch die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, die Kanne nur kurz bei großer Hitze auf der Platte zu lassen?

    Viele Grüße,
    phynv
     
  17. Sirrah

    Sirrah Mitglied

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Hi,
    Jolly Crema läuft auf den Herdkochern auch gut. War mal ein Tip von Kaffeesolo.

    Ich hatte den Effekt anfangs häufiger. Bei mir passt es momentan anscheinend und der letzte Schluck aus der Moka-Express war vorhin genauso ok wie der vorher abgefüllte Rest.
     
  18. #18 jan.gagel, 28.07.2008
    jan.gagel

    jan.gagel Mitglied

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Ja, genau den Espresso in ganzer Bohne von Alnatura. Ist eine silberne / rote Verpackung
     
  19. phynv

    phynv Gast

    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Ja super, dann werde ich mir den mal besorgen.

    Merci :)
     
  20. MichiV

    MichiV Mitglied

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    AW: Bitterer Kaffee mit Bialetti Musa New

    Also auf den letzten Schaum sollte man in der Tat verzichten. Der Schaum, der beim Zischen raus kommt ist in Wirklichkeit kein Wasser mehr, sondern Dampf, und der ist deutlich heißer als das Wasser und dadurch ist der letzte rest sehr Bitter. Da zum Schluss nur noch Dampf aufsteigt, kommt das Typische geräusch zustande. Man kann versuchen, die ersten Tropfen (sehr lecker) die rauskommen mit dem Teelöffel aufzufangen um zu probieren und dann die letzten Tropfen (sehr bitter) auch mit dem Teelöffel auffangen und wieder Probieren. Ein riesen Unterschied!

    Hier nochamal meine Tipps:


    -Den Sieb voll mit Kaffeepulver machen (auf keinen Fall fest drücken, da das Wasser sonst schlechter und erst bei einem höhren Druck durch komm, dadurch wird das Wasser aber deutlich über 100grad heiß, was dem Cafe nicht gut bekommt)

    -Kanne mit heißem Wasser vorwärmen

    -Kanne auf Herdplatte bei niedriger Stufe stellen

    -Sobald Wasser raus kommt Kanne von der Platte nehmen und warten bis kein Cafe mehr raus kommt. Wenn kein Cafe mehr nachfließt ohne dass es Blubbert, dann Kanne wieder auf Platte stellen, und warten bis kein Cafe mehr raus kommt. Das ganze wird so lange wiederhohlt bis es leicht zischt und blubbert. Durch die interwalle wird mehr Coffein gelößt und er Cafe wird stärker und gleichzeitig weniger bitter, da das Wasser nicht zu heiß wird, da es ja ständig von der Platte genommen wird.

    -Sobald die Kanne anfängt leicht zu blubbern, SOFORT in die Tasse einschenken um nicht alles an Cafe das beim Zischen und Blubbern raus kommt mit einzuschenken. Wenn die Kanne zischt, dann bedeutet es, dass das Wasser was oben raus kommt unten schon Dampf und kein Wasser mehr ist. Der Dampf ist aber deutlich heißer als das Wasser was zuerst hochfließt. Da der Dampf weit über 100grad heiß ist, soll man verhindern, dass der Cafe der duch zischen und blubbern raus kommt mit abzufangen. Wenn die Kanne also anfängt zu zischen, dann fließt der deutlich heißere Dampf durch, was den Cafe aber bitter macht.

    Ein Cafe in der Mokkakanne zubereitet gelingt besser, wenn man mit niedriger Hitze (ist aber in jdem Fall über 95Grad heiß)) und weniger Druck arbeitet, als mit höherer Hitze und mit mehr Druck, da das über 100grad heiße Wasser dem Cafe schlechter bekommt, als eine längere durchlaufzeit!

    - Ein einfacher Trick den "Mokka" in der Mokkakanne mehr in Richtung "Espresso" zu bekommen ist, in dem man einfach leicht kohlensäure haltiges Mineralwasser verwendet. Durch das Erhitzen baut sich nicht nur ein Druck durch Dampf auf, sondern noch zusätzlich durch das entweichen der Kohlensäure. Dadurch ist der Druck bereits bei einer niedrigeren Temperatur aufgabeut und so wird der Mokka nicht zu bitter. Aber achtung, stark kohlensäure haltiges Wasser fürht dazu, das der Druck noch bevor das Wasser richtig heiß ist zu groß ist. Das führt dazu, das der Kaffee dann kalt ist. Also einfach experementieren mit dem Kohlensäuregehalt.
    Durch das verwenden von kohlensäurehaltiges Wasser kann man das Pulver im Sieb auch leicht andrücken, da der Druck ja jetzt sehr hoch wird, ohne dass das Waser sich über 100grad erhitzt. Das kommt dem Aroma sehr zu gute!
     
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