Boykott von "the Barn" in Berlin

Hm, meines Wissens darf nur der Kinderwagen nicht rein. Das Kind und die Begleitperson schon? Also ab in die Manduca mit dem Lütten und gut is?

 

Um ihn dann mit zugesch....... Windel auf den Tresen zu setzen und sagen: DAS! ist echte Crema!

Ich befürchte man will u.a. verhindern dass eine Horde frische Muttis in dem Laden stundenlang ihre Masernparties feiern.
Dann wäre nicht nur der Espresso fürchterlich sauer, sondern auch der Besitzer.
Im Endeffekt gilt wohl der gleiche Grundsatz wie bei Kim Jong Un II in Nord Korea - Sein Laden, seine Party, seine Spielregeln!

Mein Espresso schmeckt aber besser!

 

Muss ich mal hingehen, wenn ich in Berlin bin.

 

Nächste Episode: Stillen ist im Barn verboten, da "es sich um einen gehobenen Laden handelt" http://www.tagesspiegel.de/berlin/s...en-und-kinderwagen-unerwuenscht/12978750.html
Finde The Barn macht tollen Kaffee, aber diese Firmenpolitik, -philosophie schmeckt mit nicht. Finde Boykottaufrufe aber auch doof. In Berlin hat man ja den Vorteil zwischen vielen gute Cafés wählen zu können, aber ich muss ja nicht ganz Berlin auffordern es mir nachzumachen - dann wird es in "meinem" Café auch sehr eng

 

Na, ob die Version des Betreibers nicht doch glaubwürdiger ist als die der Petitions-Starterin? Fehlt bloß noch, dass sie sich beschwert, jemand habe sie angesehen.

 

Der Inhaber wird aber folgendermaßen in dem von Dir verlinkten Artikel zitiert:

 

Endlich habe ich auch bei uns einen Kaffee gefunden, wo ich meinen Kaffee ohne tratschende Mütter in Ruhe geniessen kann .

 

Ich kann mir schon vorstellen, wie das abgelaufen ist. Es gibt halt Mütter, die stillen gekonnt und unauffällig und es gibt Mütter, die machen da eine Performance draus. Und diese Künstlerinnen wollen halt nicht im hinteren Teil des Cafes stillen, die brauchen die Bühne!

 

Die beiden Versionen des Geschehens liegen soweit auseinander, das kann man kaum kommentieren. Auffällig finde ich es aber schon, dass immer derselbe Laden solche Schlagzeilen produziert, gibt in Berlin doch ein paar mehr Cafes. So kommt man jedenfalls auch zu einem gewissen Bekanntheitsgrad.

 

bad publicity is better than no publicity

 

Also ich sehe es nicht gerade als 'bad publicity', wenn ein Ladeninhaber sein Konzept konsequent verfolgt und seinen Laden nicht als Bühne für eine mitunter bewusste, öffentlichkeitswirksame Selbstdarstellung mancher Berliner Szene-Mütter versteht… Zumal es ja wohl einen 'beruhigten Bereich' gäbe, in dem durchaus ein Stillen möglich wäre. Könnte eine 'ruhige Mahlzeit' nicht ohnehin bekömmlicher sein, als eine quasi 'To-Go-Mahlzeit' bereits im Säuglingsalter…?

Gruß, Sebastiano
.

 

Es ist irgendwie seltsam, wenn Männer sich Gedanken darüber machen wie, wo und wann Frauen stillen sollten.

 

Daran ist nichts seltsam, schließlich haben Männer in den allermeisten Kulturen seit Jahrtausenden bestimmt was sein darf und was nicht.
Und als Mensch (!) hat jeder seine Grenze ab wann er peinlich berührt ist. Das kann eine stillende Mutter sein oder auch ein knutschendes Paar in der Bahn auf dem Nebensitz.
Ich möchte die Möglichkeit haben im öffentlichen Raum frei zu sein, jedoch ohne dabei jemand anderen daran zu hindern selbst frei zu sein.
Wenn man mit diesem Bild im Kopf durch die Straßen geht oder im Café sitzt, merkt man erst wie häufig man ausweichen oder etwas hinnehmen muß, wenn man die Situation nicht verändern kann.
Stichwort aus einer anderen Richtung: Gassi

 

Kommt ja auch noch drauf an, ob nur bei "stillenden Müttern" gemeckert wird oder auch schon bei Vätern oder Müttern, die Tochter/Sohn mitgenommen haben und die mittnemal etwas lebhafter werden.
Wenn schon da gequakt wird, wär das für mich n No-Go.
Vielleicht evtl. nur bei Kindern - die Älteren dürfen ruhig etwas lauter sein?
Aber ich komm ja eh nicht in die Nähe dieses Ladens, und In-Läden sind eh nicht mein Ding.

 

War klar. Dann frag mal Frau Plempel* zu diesem Thema.

*auch einst stillende Mutter

 

Primär ging es mir um die Frage des Stillen in einem beruhigten, hinteren Bereich. Die "stille Ecke". Eigentlich ein passender Name. ;-)

Sei es drum. Mich nerven in Cafes und Restaurants vermutlich einfach andere Dinge deutlich mehr, so dass mir für diese Diskussion das Verständnis fehlt.

 

Das Problem ist vermutlich, dass jeder beim Thema Kinderwagen und stillende Mütter ein anderes Szenario im Kopf hat. Nach über 10 Jahren Jobben in einem Cafe fallen mir auch als erstes Mütter mit gar nicht erzogenen Kindern ein, die sich selbst als Maß aller Dinge sehen, dem sich alle anderen anzupassen haben. "Sorgst du bitte dafür, dass dein Kind nicht hinter den Tresen läuft?" "Also das musst du schon selber mit Jan-Hendrik ausmachen" Ja, das ist so lange her, da hießen die Kinder noch so, nicht Paul, Fritz oder Emma. Und drei Mütter, die mit ihren Kinderwagen elf Plätze bei minimalem Umsatz belegen, sind auch nicht unbedingt der Traum eines Gastronomen. "Früher" traf man sich auf dem Spielplatz, heute im Cafe.
Vermutlich trifft das alles nicht auf die TE zu, ist aber der Film, den ich im Kopf habe. Von daher habe ich jedes Verständnis für die Betreiber der Barnes. Und nein, ich war dort noch nicht und werde vermutlich auch nie dort hin gehen.

 

Wie sagte der Kommentator heute Morgen im Radio so schön zum Thema Stillen im Schaufenster: Es heisst ja auch "Stillen" und nicht "Bloggen", weil Stillen Stille erfordere.
Treffender kann man es nicht ausdrücken.

Gruß,
Volker

 

Das wäre wünschenswert, aber das Wort kommt m.M. daher, ein schreiendes Kind still zu bekommen.
Aber man sollte das ganze nicht hochstillisieren ;-)

 

Selbst auf WDR 5 kam heute Morgen um kurz vor 9 Uhr, in der Sendung Morgenecho, ein herrlich ironischer Kommentar einer Frau zu diesem Thema.
Das "Problem der stillenden Frauen" scheint in diesem Viertel wohl ein weit verbreitetes "Problem" zu sein, was diese Geschichte auch gleich wieder in ein ganz anderes Licht rückt.