Boykott von "the Barn" in Berlin

Wasgehtdennhierab ?
Einer der wenigen Kaffeebezogenen Kommentare hier werden in der Luft zerissen ?
Ich dachte - endlich einer der den Laden vom Kaffee her bewertet u. nicht ob Kinder, Brüste, ... erwünscht sind (interessiert mich nicht die ...),
u. schon wird ihm böswillige subjekivität unterstellt.

WIR alle geben hier rein subjektive Meinungen zum besten, genau dafür ist das Forum da !

 

Nur kurz, weil ich nicht weiß, ob sich das auf meinen Post oder auf turriga bezieht:

Besonders "kaffeebezogen" war insbesondere das ursprüngliche Posting doch nun wirklich nicht. Weder auf Geschmack/Bohne etc. wurde besonders eingegangen. Dagegen aber sehr wohl auf eben die Nebenkriegsschauplätze und Vorurteile, die dich ja nach eigener Aussage auch nicht interessieren (Style des Ladens, Hornbrille, Englisch, Engstirnigkeit des Besitzers, usw.). Inzwischen wurde der Post editiert, aber die Grundaussage bleibt. Sorry, aber das ist doch keine Bewertung eines Espressos. Das war eine weitere Wiederholung ganz im Sinne des Threadtitels.

Und dass die Aussage "schmeckt mir nicht" in Ordnung ist, hat ja auch keiner angezweifelt. Meine Bewertung "schmeckt mir" ist eben auch nur eine von Vielen und nicht mehr oder weniger wert.

 

erkennt jemand in der barriere die spielfigur aus mensch-ärgere-dich-nicht?

 

Eigenartiger Thread ...

Ich hätte kein Problem mit einem Kinderwagenverbot in einem gastronomischen Betrieb, da die Dinger einfach immer größer und vor allem breiter werden. Da gibt es schon in Supermarktgängen Probleme. Ich habe auch keinen Bock, mich zwischen lauter Riesenwägen durchzuquetschen, die einfach irgendwo abgestellt werden, egal ob da Platz ist oder nicht. Das finde ich rücksichtslos.
Ich kenne auch aus dem Ausland viele kleine Gastrobetriebe, wo Kinderwägen einfach keinen Platz haben, da kein Platz da ist. Niemand macht einen Aufriss, weil er seinen Kinderwagen draußen lassen muss, sondern tut das einfach - oder sucht ein anderes Lokal auf.

Mit dem Stillen ist das so eine Sache. An sich die natürlichste Sache der Welt. Ich kenne Frauen, die neben einem sitzen und ihr Kind stillen, ohne das man das groß bemerkt. Und dann gibt es die Kultistinnen, die ihre Euter (bin auch Frau und darf das sagen) weithin sichtbar auf dem Tisch ausbreiten und ein riesen Gewese machen, bis ihr Kind endlich an der vorgesehenen Stelle liegt. Das ist nicht natürlich, sondern affig mit einem Touch Exhibitionismus. Ich habe da schon ausgesprochen unästhetische Darbietungen gesehen, mit entsprechend lautstarker Erläuterung für die Allgemeinheit, sodass man auf Essen nicht mehr wirklich Lust hatte. Hätte ich einen gastronomischen Betrieb, hätte ich mit normalem Stillen kein Problem, mit Still-Aufführungen allerdings schon.

Ich denke, das größte Problem ist, dass Kinder hierzulande nicht mehr als ganz selbstverständlicher Teil des Lebens gesehen werden, der eben zu integrieren ist. Das gilt für die, die sich am liebsten in einer kinderfreien Umgebung aufhalten wollen, aber auch für die, die ihre Kinder ungerührt den größten Scheiß machen lassen und aus dem natürlichen Vorgang des Stillens eine Aufführung machen. Mein Partner und ich (beide kinderlos) leben neben einer Grundschule und werden öfter gefragt, ob uns der Lärm nicht nervt. Es handelt sich um Kinder, die vor und nach der Schule die Straße entlanggehen und in der Pause auf dem Hof spielen - für 2 oder 3 x je 15 Minuten. Wer sich davon so massiv gestört fühlt, dass er sich beschwert oder auch nur darüber nachdenkt, hat ein anderes Problem, das mit Kindern erst mal nichts zu tun hat. Außerdem gibt es im Haus ein Baby, das jetzt ein paar Monate alt ist. Es schreit recht häufig (keine Ahnung, warum), und die Eltern sind ziemlich geschlaucht. Jedes Mal, wenn man ihnen im Hausflur begegnet, entschuldigen sie sich vorauseilend. Wir wohnen direkt darunter, und tatsächlich: Wenn keine Musik und kein Fernseher läuft, hört man das Kind tatsächlich, wenn auch sehr leise. Die Reaktion der Eltern zeigt, wie viel Gegenwind die bekommen - nur dafür, dass ihr Kind ein Kind ist, das sich eben auch wie ein Kind verhält und nicht wie ein Miniatur-Erwachsener.

Ich kenne The Barn nicht, würde es aber wegen des Kinderwagenverbots nicht boykottieren. Denn es ist nicht nur so, dass ein Gastronom entscheiden darf, was er in seinem Laden will und was nicht, es gibt auch keinen Anspruch darauf, dass einem ein Café oder Restaurant mitsamt seiner Geschäftspolitik gefällt. Etwas mehr Gelassenheit wäre da wünschenswert. Immerhin handelt es sich nicht um das einzige Café in einem kleinen Dorf, sondern um einen Laden in Berlin, wo es gefühlt so viele Gastros wie Einwohner gibt und man eine reichliche Auswahl hat.

 

Kurz mein Eindruck zum Laden.. ich hatte nur zu frischen Kaffee von Quijote zuhause, brauchte etwas reifes zur Überbrückung. Von "The Barn" hatte ich gehört und wußte wo der Laden zu finden ist, also nix wie rein und an die Theke - kurz erklärt was ich suche (dunklen italienischen Espresso) und dann antwortet mir der Verkäufer nachdem er meinen Monolog mit "Ja, mhmm, ok" kommentierte auf englisch. Ok er versteht deutsch, antwortet auf englisch.. ich war etwas verdutzt, redete dann aber auch in Englisch weiter. Seine Empfehlung war irgend eine dunkle Röstung, nach Hinweis auf den Kilo-Preis bei über 40€ entschied ich mich für die 250g Packung - so teuren Kaffee habe ich noch nie vorher gekauft, aber bin generell für feine Sachen zu haben und dachte wieso nicht.
Den Kaffee zuhause grob eingestellt, lief im 3ten Versuch ganz ordentlich durch. Den etwas seltsamen Geruch der Bohnen nahm ich zur Kenntnis, die Besonderheit im Geruch konnte man dann allerdings auch ziemlich dominant schmecken. Nicht vordergründig sauer oder bitter, aber ziemlich speziel.. mit Fantasie war etwas schokoladiges dabei, aber hauptsächlich irgendwas seltsames richtung Zimt und Zitrus.. kein typischer Espresso Geschmack und damit auch nicht im entferntesten ein dunkler Italiener wie gewünscht. Jedenfalls überhaupt nicht mein Ding. Dann spinnt auf einmal meine Mühle, ich wollte leicht feiner mahlen - aber sie lies sich nicht mehr richtig verstellen. Erst als ich sie fast komplett zerlegt hatte ging es wieder wie gewohnt, irgendwas aus dem Kaffee hat sie blockiert, klang auch seltsam. Vermute dass irgendwelche Verunreinigungen drin waren die meine Mühle nicht klein bekommen hat, erst als der Mist raus war lief sie wieder.
Hatte ich noch nie - als der Kaffee alle war, war ich froh. Nun ist Dantes Inferno von Quijote in der Mühle und endlich schmeckt es wieder wie in Italien, und riecht auch schon beim mahlen so lecker.

Die Kombination aus Preis, seltsamer Ladenpolitik und diesem seltsamen Geschmack hinterlassen bei mir eher ein Gefühl von Touri-Abzocke als Kaffeekultur. Ich denke dort werde ich so schnell nicht wieder einkehren. Gerade das pseudo Hipster englisch Gerede geht mir im nachhinein auf den Keks. Beim nächsten Engpass gehe ich wieder wie sonst um die Ecke in die alte Schönhauser zu Macchina Caffe - die haben das Manaresi Sortiment im Laden, auch sehr lecker.

 

"Going to far into Blonde just dilutes the Shot without affecting the Taste - Jim Schulman"

 

Mann Buzzdee! Du warst wohl der erste, der glaubte, dort gäbe es italienische Röstungen. Ich geh doch auch nicht in die Pizzeria, wenn ich Schupfnudeln will.

 

Du, wer Kinderwägen mobbt, blockiert auch absichtlich Mühlen.

 

Klug ist das schon, die Mühle beim Kunden zu hause auszuschalten. Dann kommt er wieder öfter in The Barn ;-)
Kleiner Scherz, bitte nicht ernst nehmen

 

Aber der Italiener wird dir wenigstens auf Deutsch antworten.
"Schupfenudelen abä isch nigcht, aba meine pasta wirde dir auch schmecke"
Wenn ich in Deutschland als Deutscher in einen Laden gehe, das Personal Deutsch spricht und die mir auf Englisch antworten würde ich einfach in meiner Heimatsprache antworten:
Ihr Loimsiader dann verkofts doch aiern muckafuck an an andere Krisperln dia si net verarscht vorkomma mit eierm bleden Gschwätz, Wo simer denn...
VG Peter

 

In dem Laden einen italienischen Espresso zu verlangen ist so wie Maggi im 3 Sterne Lokal, da bekommt man zur Strafe speziell präparierte Tüten mit Mühlenbrechern. Aber im Ernst helle Bohnen sind nicht selten megahart frag mal einen der sowas mit ner Handmühle beackert mich z.B., da kann ein Mahlwerk mal zeigen was es kann oder eben nicht.

 

Ich find die Aktion ja ziemlich gut und versuche mir das verdatterte Gesicht des bärtigen bemützten Hipsterbarista vorzustellen. Der hat sicher vor lauter Schock sein Deutsch vergessen und konnte nur mit Mühe in seiner Muttersprache antworten. Ich hätte im Anschluss ja noch die behaarte Männerbrust blankgezogen und gefragt, wo ich für meinen flat white aus Eigenmilch abzapfen kann.

 

Was hat denn der Röstgrad mit der Qualität der Bohne zu tun? Ist ja nicht so dass ich nach Tschibo-Kapselkaffee gefragt hätte. Ich habe ihm einfach gesagt was MIR schmeckt, und er hat mir daraufhin irgendwas empfohlen. Wo is denn das Problem? Wenn die Kunden alle so einen Ruß labern wie ihr hier zusammen schreibt wundert mich garnix mehr. Ein gutes Weingeschäft hat auch diverse Geschmacksrichtungen im Angebot, oder gibt es Läden die nur Weißwein führen und sich vor lachen krümmen wenn jemand Rotwein verlangt?

Ich hatte übrigens schon diverse hellere Röstungen, von Machhörndl zbs. - und der hat mir wunderbar geschmeckt und ich konnte nicht feststellen dass das meiner Mühle irgendwelche Probleme bereitet hätte. Ist ja nicht so dass ich da völlig festgefahren wäre. Nur wenn mich einer fragt was mir schmeckt.. sind das eben vornehmlich die schokoladigen Italiener.

 

was willst du damit sagen? hat mit dem kommentar leider überhaupt nichts zu tun, aber mitdenken scheint gerade nicht mode zu sein.

 

Aber kapiert hast du leider auch nix.

Was hattest du denn für eine Mühle benutzt und mit welchen Mahlscheiben? Es soll ja Leute geben, die z.B. die Mazzer Mini e mit Mazzer SJ-Mahlscheiben bestücken und sich dann wundern, wenn die Mühle dann bei schwerer zu mahlenden Bohnen nicht mehr mag.

 

Erklär mir was es zu kapieren gibt, ich lese von dir selten etwas mit Substanz - lasse mich gern überraschen . Jemand der mehr Geld in Tamper investiert als in seine Maschine ist mir ohnehin ein Rätsel.

Meine Mühle ist eine Demoka 203, mit den Mahlscheiben die ab Werk montiert sind. Ich schrieb aber bereits dass sie sonst hellere Röstungen problemlos bearbeitet, ist also ziemlich unlogisch nach der Mühle zu fragen.

 

Ok aber das allein wäre eigentlich kein Grund für so ein schlechtes Erlebnis, denn mir schmecken dunkle Röstungen zwar am besten, aber ich bin hellen nicht abgeneigt - trinke ich auf Arbeit auch gern aus der Aeropress. Das hätte also durchaus ein Erfolgserlebnis werden können - aber eben nicht mit solchen Verunreinigungen und solchem Service - Chance vertan.

 

Auch danke an BuzzDee für die gute Beschreibung. Wenn ich in dem Thread hier lese, dann hab ich im Hinterkopf immer das Lied "Cafe" vom Ringsgwandl am laufen. Leider ist das auf Youtube&Co grade nirgends zu finden aber das passt wunderbar zu diesen Hipsterläden^^