braucht man wirklich Kleinröster?

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

die frage war eher an die runde gedacht, als an mich selbst, denn so wie du es schreibst, hanhabe ich es :-D
zurück zum kleinröster:
Klares statement von mir: Ja wir brauchen die!

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Ich kann zwar nicht gross mitreden (vgl. Pseudonym), aber aufgrund meiner bescheidenen Erfahrungen bin ich zur vorläufigen Erkenntnis gelangt, dass der wohl grösste geschmackliche Fortschritt mit dem Wechsel von gemahlenem Supermarktkaffee zu frischen Bohnen gemacht wird, man also mit dem Wechsel zu einer (viel) besseren Maschine wohl keinen so grossen Sprung mehr machen kann. Der Kleinröster hier um die Ecke macht super Kaffee, sowohl für Herdkanne als auch für die Espressomaschine, jedenfalls schmecken mir die beiden Sorten sehr gut, und so teuer ist es nicht.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Für mich gibt es eine Reihe an Gründen, weshalb ich Kleinröster bevorzuge.
Einerseits steht man in direktem Kontakt mit dem Röster und ist somit auch näher am Produkt dran, das man kauft. Darin sehe ich eine höhere Transparenz und ich kann mehr über den gekauften Kaffee erfahren. Darin ist auch schon die Beratung inbegriffen, bspw. dahingehend, welche Temperatur optimal ist, wie das Geschmacksprofil idealtypischerweise aussehen kann, welche Fehler ich bei der Zubereitung gemacht habe, usw. Das kann niemand im Supermarkt leisten.
Darüber hinaus habe ich eine gewisse Sicherheit, dass der Röster die Anbaubedingungen des Kaffees und den Handelsweg kennt und ich dadurch die Möglichkeit habe, ein faires Produkt zu kaufen. In der heutigen Zeit empfinde ich das als immer wichtiger.

Zudem weiß ich bei vielen Großröstern als Kunde noch nicht einmal, welche Kaffeesorten sich in der Packung verstecken. Bspw. habe ich momentan einen Manaresi Gold, der rein von der Packung her einen 100% Arabica verspricht. Erst hier habe ich erfahren, dass auch Canephora-Bohnen enthalten sind. So etwas passiert beim Kleinröster einfach nicht.
Weiterhin habe ich dort viel mehr Möglichkeiten, mir ein bestimmtes, passendes Geschmacksprofil zu erarbeiten - oder diesem entsprechend einzukaufen, nicht nur weil ich viele Kaffees im Ausschank verkosten kann.

Natürlich gelten die Vorteile nicht pauschal für alle Kleinröster, ebensowenig wie die Nachteile nicht für alle Großröster gelten. Überall gibt es Abweichungen nach oben oder unten. Und Großröster lassen sich auch differenzieren und es ist ein großer Unterschied zwischen Jolly Caffe und Lavazza.

Was ich außerdem anfügen möchte: Gerade wenn man eine günstige Maschine hat, lohnt es sich, das gesparte Geld in höherwertigen Kaffee zu investieren. So mache ich das und bin sehr damit zufrieden, auf eine breite Kaffee zurückgreifen zu können und mit diesem zu experimentieren.
Dabei fällt mir nämlich noch ein Grund ein: Ich trinke nicht so viel Kaffee, als dass sich immer 1kg rentieren würde. Ich möchte außerdem viel häufiger durchprobieren. Mit den Supermarktpackungen bin ich längerfristig an eine Sorte gebunden.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Dann ist Dein Problem doch gelöst. Ob "man" das genauso sehen muss ist doch eine völlig andere Frage.

Anyway: Es gibt auch Kleinröster, da gibts den Kaffee onlind für 15,50 €/kg, da wäre mir die Distanz zum ordentlichen Supermarktkaffee nicht mehr groß genug. Und Discounterplörre für 8€ ist kein Kompromiss.

Gruß

Gerd

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Für 14,50 € gibts den hier oft hochgelobten Parrottacaffe Gran Crema.
Soll ja keine Werbung sein, aber ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis wird man selten finden können.
Frage an den TO: Warum soll ich soviel Achtsamkeit auf eine handwerklich ausgefeilte Espressoherstellung verwenden, wenn ich dann mit Supermarktbohnen mir jegliche Chance verbaue, daß meine Mühe von einem halbwegs brauchbaren Erfolg gekrönt wird? Das paßt nicht zusammen: Siebträgermaschine, gute Mühle, handwerkliche Mühe und dann: Supermarktbohnen.
Gruß, Carlo

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Bei einer halbwegs vergleichbaren Qualität sind die großen Röster eigentlich eher teurer als die Kleinröster. Das was wirklich günstig ist, taugt leider nicht viel.
Unabhängig davon macht es mir einfach Spaß, in einem kleinen Geschäft zu kaufen. Wein kaufe ich auch viel lieber direkt beim Winzer als im Supermarkt.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Ein anderer Ansatz wäre selbst zu rösten. Selbst mit einem HPR, den es manchmal unter 100 Euro kostet, erzielt man schnell Ergebnisse, die bedeutend besser sind als Supermarktware. Preislich ist man dann bei etwa 10 Euro/Kilo, wenn man Standardsorten nimmt. Man braucht halt etwas Zeit und Freude beim rösten.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

die, die hier fragen, fragen ja, weil sie es "richtig" wissen wollen.
Und um Espresso usw richtig zu machen, benötigt man eine brauchbare Maschine mit einigermaßen Temperaturkonstanz, eine gute Mühle und frische Bohnen.

So lernt man es dann auch richtig.
Erst wenn man das kann, dann kann man sich überlegen, wo man Abstriche machen möchte. Wenn du das bei den Bohnen tun möchtest, dann tust du das.

Nachzuvollziehen ist es für mich nur teilweise.

Lieber trinke ich eine Tasse guten Espresso... als zwei Tassen mittelmäßigen.
Unabhängig davon habe ich hier auch noch einen Kaffee aus nem Luxemburgischen Supermarkt liegen, von den ich eigentlich glaube, das kann nichts geben... einfach weil er berits ein Jahr alt ist,
aber das ist nun Hobby diese 7 Euro das Kilo zu investieren...
Es intressiert mich einfach, da viele VA Besitzer auf diesen Kaffee fliegen.
Wenn er nix ist, trag ich ihn ins Büro.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Grundsätzlich ist es egal, ob die Bohnen vom Groß- oder Klein- oder Selbströster kommen, wenn man mal von Bio u. fair Trade absieht, was ja für viele Kleinröster auch nicht unbedingt ein Thema ist. Entscheidend ist, dass der Kaffee meinen Geschmacksvorstellungen entspricht und für meine Verhältnisse bezahlbar ist. Auf Empfehlung habe ich vor längerer Zeit einmal Supermarktkaffee für unter 15€ gekauft (den Namen habe ich vergessen), der recht gute Ergebnisse, für Cappu sogar sehr gute Ergebnisse lieferte. Ein großer Nachteil der Supermarktbohnen ist auch, dass sie meist über 6 Monate alt sind und man muss viel suchen, bis man etwas Erträgliches bekommt.
Ich kaufe seit längerem ausschließlich bei sog. Kleinröstern, letztendlich auch aus Bequemlichkeit, weil die Bohnen relativ frisch sind und ich mich darauf verlassen kann, dass ich in etwa das bekomme, was in der Beschreibung angegeben ist. Ein wichtiges Kriterium ist für mich auch, dass es Kleinpackungen gibt und wenn da mal ein Fehlgriff dabei ist, sind es 5-6€. Bei Aldi u. Co muss ich bei Bohnen fast immer 1 Kilo nehmen. Zugegeben, ich muss nicht auf jeden € schauen, bemühe mich aber trotzdem preiswert einzukaufen.
Von daher spricht auch für Anfänger einiges dafür bei den Kleinröstern zu kaufen, weil es da auch Probierpakete gibt. Aber das sollte nicht als Zwang gelten und ich schaue niemanden schief an, der mir sagt, er habe für 12€/kg einen guten Espresso bekommen.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Es wurde eigentlich schon alles gesagt, ich hau trotzdem auch mal in die selbe Kerbe, vielleicht ein bisschen konkreter ;-)

Der einzige Supermarktkaffee, der in meiner noch recht kurzen Espresso-Karriere etwas getaugt hat, war ganz zu Anfang mal ein Poccino aus einer Sonderaktion bei Plus für unter 10 Euro. Alle anderen Supermarktkaffees waren bisher nicht nur schlecht, sondern angesichts der Qualität völlig überteuert (1kg Lavazza kostet ca. 13 Euro, Illy ist noch teurer). Ich habe aber auch schon teuren Mist bei den lokalen Kleinröstern gekauft. Leider, denn ich hätte gernen "meinen" Röster quasi vor der Tür.

Wenn ich bei Olivier oder Parotta 1 Kilo kaufe, kostet mich das inkl. Porto ca. 18-20 Euro.

Wenn man selbst dafür noch zu geizig ist, sollte man einfach mal ausrechnen, wieviel man pro Monat mehr bezahlt. 1 kg reicht bei ca 4 Einfachen am Tag für über einen Monat. Die große Frage lautet also: Will man für die Ersparnis eines einstelligen Eurobetrags pro Monat wirklich so große Kompromisse machen und jeden Tag nur miese Plörre statt leckerem Kaffee trinken? Dann ist man m.E. im falschen Forum.

Viele Grüße
Stefan

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

dank an meinen vorschreiber, denn dadurch habe ich den supermarkrtthread wieder gedunden, denn das war wie vieles hier schon mal thema.
http://www.kaffee-netz.de/bohnen-und-kaffee/35311-taugen-supermarktbohnen.html

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Ich röste selbst und meine Körperhöhe beträgt 185cm, bin ich jetzt Klein- oder Großröster?
Gruss Roger

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Hochröster.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Ja, wir brauchen Kleinröstern,wie jeden anderen Inhabergeführter Einzelhandel auch! Sie liefern persönlichen Service,Fachkenntnis und Spaß beim einkaufen. Denn da stehen Menschen die mit Leidenschaft und Sachkenntnis ihre Waren anbieten. Im Supermarkt habe ich niemanden der mir sagen kann wie etwas schmeckt oder wie man es zubereitet oder benutzt. Mal abgesehen von der Geschmacksvielfalt die sich da bietet. Da möchte ich nur auf die wirklich schönen Diskussionen fruchtiger versus schokoladiger Espresso hinweisen. Und wieso sollte ich etwas trinken oder essen wenn es nur passabel ist?!Wenn es besser geht für ein paar Euro mehr?! Sorry für diese Luxuseinstellung,
aber am Existenzminimum leben "wir" hier nicht gerade(essen und trinken ist das was Dich nährt, will sagen gesund ,fit und leistungsfähig hält) ...... kreuzigt und steinigt mich dafür -ich kann damit leben... orangette

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Herrliche Grundsatzdikussion!
Abgesehen davon, dass Kleinröster exrtrem wichtig sind für das KN, sollte die Frage jedoch lauten: Wie schaffen es die Italiener täglich ihren Espresso zu trinken ohne zu sterben? Oder anders gesagt: Warum kommen die besten Maschinen aus Italien, die Kultur aus Italien, der beste Kaffee aus Rostereien aus Italien, die besten Tassen aus Italien, usw.?
Hat jede Mama einen Zweikreiser für 1500€ in der Küche?, kauft der Barbesucher in seiner traditionellen Bar nur Schrott? Wie kommt es, dass 1 Kg Industriekaffee bis zu 30€ kosten kann, wenn keiner ihn kauft?

Hier in D. muss ich natürlich zugeben, dass das Angebot einfach schlecht ist. Ich kaufe deshalb auch nur bei "Kleinröstern" die immerin in ihrer Nische zu den Großen gehören.

Letztlich frage ich mich aber auch, was trinken eigentlich die Italiener?
Svente

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

weder noch, sondern Pessimist!

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

1kg geht bei mir in etwa10 TAGen Durch.
Zweipersonen haushalt.meine Frau trinkt zwei am Tag.:-D

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Natürlich handelt es sich um eine Grundsatzdiskussion. Aber der Kern des Disputs ist meiner Meinung nach weniger eine Preis-, sondern eher eine Einstellungsfrage. Jemand, der abgepacktes Fleisch aus dem Supermarkt, CDs bei Saturn, Anzüge bei Karstadt und Brötchen beim Discounter kauft, wird auch seinen Kaffee aus dem Supermarkt beziehen. Für mich kommt nichts von diesen Beispielen in Frage. 'Support your local dealer' und so. In Hamburg genieße ich zurzeit den absoluten Luxus, meinen Kaffee röstfrisch von Pingo oder dem Elbgold zu beziehen. Andere Städte/Gemeinden haben eventuell gar keinen Kleinröster, der qualitativ hochwertige Kaffees röstet. Nichtsdestotrotz unterstütze ich lieber kleinere Hersteller/Produzenten, da es meiner Meinung nach gilt, dem Einheitsbrei, den große Konzerne für die Welt vorgesehen haben, vorzubeugen.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Wie viele Stunden Schlaf hast Du?
ich habe keine Ahnung wie lange der Espresso bei mir hält, das schwankt sehr stark. Ich hatte so abgeschätzt: bei ca. 8 g pro Espresso reicht ein Kilo für 125 Einfache , das sind 4.1 am Tag.