Brühdruckreduzierer = Schattenparker?

AW: Brühdruckreduzierer = Schattenparker?

Hallo Gunnar,
ja, überwiegend Cappus, aber auch einige Espressi am Tag.
Genialen Cappu hinzubekommen ist sowieso nicht ganz einfach - wir sind da schon Perfektionisten. Die Milch verändert den Kaffee sehr. Wir nehmen nur wenig Milch, weil wir das Aroma nicht ertränken wollen (es gibt ja Leute, die trinken alles als Basis und knallen da Milch drauf, bis man es ertragen kann - Gastronomie-Cappu ist meistens untrinkbar, auch beim Italiener mit schönem Siebträger...). Man muß u. U. auch ein wenig anders tampen oder sogar mahlen - wenn Espresso prima ist, kann er sich im Cappu wieder ganz anders machen. Fettarme Milch ist mir zu wässrig, die bekomme ich in keiner Form runter. Wir testen gerade den Kaffee bei weniger Druck (und sogar etwas erhöhtem Kesseldruck für eine gute Temperatur) und trainieren unser Geschmacksvermögen. Es gibt natürlich Bohnen, die im Cappu einfach traumhaft sind - Olivier No. 1 oder 4 z. B. Der feine Siena ist aber bisher auch nicht übel (als Espresso sehr gut - trotz niedrigem Druck).

 

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Hi,
wir haben den reduzierten Brühdruck (10 Bar am Maschinenmanometer, ca. 9 Bar am Sieb, geschätzt) jetzt ja noch mal 6 Wochen getestet und dabei extra nur Picada getrunken, um mal so richtig rein zu schmecken. Gestern Abend dann der Vergleich mit 12 Bar - 2 Bar höher, so wie ab Werk eingestellt gewesen - am Maschinenmanometer (ca. 11 Bar am Sieb). Unser Fazit: Bei der Domobar Super bringt der höhere Druck deutliche Vorteile. Allen 3 Testtrinkern schmeckt der Kaffee besser, insbesondere im Cappu (aber auch beim seltener getrunkenen Espresso) - dabei verwenden wir nur das Doppelsieb.
Die Crema wird voll goldbraun und dicht, die Flußmenge scheint auch zu passen (nur mit dem Auge "gemessen", aber nicht deutlich weniger, man merkt kaum einen Unterschied bei der Füllhöhe), der Kaffee blondiert später, schmeckt voller/viel aromatischer, aber nicht überextrahiert (Bezug ca. 30 Sek, was ich zuvor auch bei 2 Bar weniger Brühdruck ungefähr benötigte, um die richtige Füllmenge zu erreichen). Der Kaffee emulgiert besser (leuchtet mir auch ein, da eben höherer Druck). Der Kaffeepuck ist 1a (zuvor hatte ich manchmal den Eindruck, er sei innen nicht überall gleichmäßig durchfeuchtet). (Meistens) kein Channelling Problem (bzw. nicht anders als vorher bei 2 Bar weniger). Den Mahlgrad (war eh schon fein) und die Füllmenge (16 g für Cappu) konnten wir praktisch gleich lassen, ebenso die Brühtemperatur (den Kesseldruck hatten wir ja schon etwas erhöht, dann wieder gesenkt und wieder erhöht).
Kurzum ein deutlicher, positiver Kaffeequalitätsschub.
Modellbedingt oder eben Geschmackssache - wir haben für unseren Fall nun (wieder) den passenden Brühdruck und bleiben dabei.
Wollte ich nur mal berichten, nachdem wir es ja zum 2. mal mit weniger Druck probiert haben.

 

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Na ist auch immer so eine Sache mit Messwerten. Wer weiß wie genau die Messergebnisse sind.
Mir scheint auch das es in den ersten 5-10 Sek. wichtig ist den richtigen Druck zu haben.
Kann gut sein das es bei V-Pumpen mit langsameren Druckaufbau dann in diesem Bereich der Druck grade passt und der zu hohe Enddruck nicht mehr viel ausmacht oder sogar positiv ist. Wer sagt das ein konstanter Druck das beste ist vielleicht ist ja grade eine Druck- oder Temperaturänderung zum Schluss das Richtige.
Das wichtigste Instrument ist dein Geschmack und wenn es dir so besser schmeckt ist es für dich so auch richtig.

Gunnar

 

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Hallo Tanja,

wegen deines Postings habe ich jetzt meinen Brühdruck von 9 auf 10 Bar angehoben. Barista (der jetzt auch im Schatten parkt) hat wie du auch beschrieben, dass die Blondphase früher einsetzt, weil das für mich immer ein Problem ist, habe ich jetzt mal 1 Bar hinzugegeben. Mal gucken wie es wird, aber die ersten Shots waren ganz gut.

Gruß
Christian

 

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Bin recht neuer Oscar-Besitzer, und noch ohne Mod. Hier wurde immer wieder angesprochen, dass bei den Oscarianern die Meinung geschürt wird, ohne Mod wär ihr Maschinchen nichts. Das ist natürlich Käse weil stark subjektiv, und zudem im Bezug auf die Oscars vielleicht auch spezieller als bei anderen Maschinen. Was ich meine: ich habe im Moment so gut wie immer einen zerschossenen Puck, häufig ist der Bezug zu heiß (ich mache nach dem tampern kurz vor dem einspannen Leerbezug, dann gehts), seit dem Ausmessen des Druckes am Siebträger ist alles klar: 16 bar. Also bei der Oscar reden wir unter umständen nicht um die Brühdruckreduzierung von 12 auf 9, sondern erstmal von unerträglichen 16 auf 12bar (oder noch weiter). Vielleicht ist das nicht bei allen Oscars so, ich jedenfalls bin SEHR gespannt auf die Auswirkungen meiner Druckreduzierung...

 

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naja, du wirst kaum beim bezug auf 16bar kommen. ich schätze mal eher auf 13bar bei 1ml/s. ist immer noch schlimm genug, aber man kann damit ordentlichen espresso machen (wenn ich meinen druck auf 12bar hoch drehe, schmeckt der espresso schon wesentlich bitterer, auch wenn der puck keine löcher bekommt).
gruß, max

 

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@numenius Sehe ich auch so der Puck muss nicht unbedingt zerschossen sein. Der Geschmack leidet sehr bei zu hohem oder niedrigem Brühdruck. Probier mal nur die ersten Tropfen vom Zweier (5-10 Sek. Bezug) und zieh die Tasse dann weg. Mach das noch mal nach der Reduzierung.
Gunnar

 

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...äähh...ich meinte eigentlich, daß ich fast immer channeling habe...

Wobei das jetzt beim Mirella Napoli deutlich weniger geworden ist als bei dem Dschungelespresso. Aber der Druck muss trotzdem runter, beim Rückspülen meine ich immer, mir fliegt gleich die Maschine um die Ohren...

 

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Ach so dann hab ich dich falsch verstanden. Aber auch ohne solltest du ihn runter stellen.
Gunnar

 

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@Barista: mich würde interessieren, auf welche Druckwerte du die Veränderungen durchgeführt hast. Bin selbst am Überlegen, ob ich den Druck nicht schrittweise reduziere, um den optimalen "Geschmackswert" zu erwischen.

 

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0,5bar machen schon einen unterschied, also wenn man die möglichkeit hat, in solchen schritten zu testen, sollte man es wohl tun. 9,5bar waren bei mir schon etwas zu viel, unter 9,0 schmeckte es dann auch nicht mehr.
gruß, max

 

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Was mir auffällt, die Hochdruckbrüher sind alle auf möglichst starken Espresso aus ( und parken in der Sonne ), meinen mit niedrigem Druck nicht alles aus den Bohnen herauszuholen. Mein Sohn ist selbst Fan von eher leicht bitteren Espressi, trinkt am liebsten Doppio Ristretto, er hatte aber einen angeborenen Herzfehler der schwereren Art und durfte bis zu seiner umfangreichen OP mit 5 Monaten nur sehr wenig Flüssigkeit zu sich nehmen ( 400ml / Tag ), da hat er sich immer über die sehr bitteren Medikamente in Tropfenform gefreut , das scheint seinen Geschmack geprägt zu haben. Bei höherem Brühdruck werden sicherlich einige Aromen mehr extrahiert, evtl. emulgiert das Öl auch etwas besser ( Crema ), und wenn man die eigentlich nicht erwünschten Aromen in der Tasse haben will weil es einem selbst besser schmeckt, ist das absolut erlaubt ( mit den Euros für das Equipment kauft man diese Freiheit mit ). Es gehen allerdings die feinen Differenzierungen der Fruchtsäuren dabei unter.
Gruss Roger

 

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Ja, natürlich. Ich bin doch nicht verrückt und parke bei der Hitze auch noch in der Sonne :lol:

Bei meinen Brühdruckreduzierexperimenten hatte ich kein Manometer zur Verfügung und so hab ich den Brühdruck bei dem "Wert" festgestellt, wo es mir am besten geschmeckt hat. Beim letzten Franken Kaffee-Netz Event in Nürnberg hat dann ergojuer sein selbst gebautes ST Manometer dabei gehabt. Der Brühdruck war bei knapp unter 10 bar und da bleibt er auch noch eine Weile, da dass Ergebnis für MICH PERSÖNLICH einfach passt.

Grüße
Andi

 

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Ich träume immer noch von einer Maschine mit einem simplen eingebauten Brühdruckmanometer und einem von außen bequem per Handrad verstellbaren Expansionsventil. Dann könnte man bequem verstellen und gleich das Ergebnis begutachten.

 

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geht bei der Livia 90 nicht der Rücklaufschlauch vom Expansionsventil in den Tank??? Bei der Bezzi ist es so.

 

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Also ich habe endlich nach vier Jahren mit 12 bar Druck nun 9 bar, wobei ich (damals noch ohne Manometer) einen Zwischenschritt ueber ca. 10-11 bar genommen habe.

Am Anfang ist es schon eine Umgewoehnung, ich hatte das Gefuehl, das der Espresso im Abgang etwas waessrig war. Das liegt aber m.E. daran, dass davor bei hohem Druck ein unglaublich intensiver Geschmack entstanden ist, der stark saemig und nach kraeftigem Espresso geschmeckt hat. Die Nuancen, die den einzelnen Sorten zugeschrieben wurden, habe ich aber selten erlebt. Und bei genauem Hinschmecken war das vermeintlich waessrige (bei 9 bar) eine feine Saeure. Bei 12 bar war nie soetwas wie Saeure zu schmecken (ich rede hier von angenehmer Saeure).

Ich wuerde jedem, dessen Maschine einen hohen Druck produziert (gelegentlich ist das ja wohl noch mehr als 12 bar), empfehlen, den Druck, optimalerweise in 0,5 bar-Schritten abzusenken. Und wenn der Espresso dann bei 10 bar optimal schmeckt, na gut, dann sind es eben 10 bar. Genehmigt Eurem Geschmackssinn allerdings ein paar Tage der Gewoehnung.

Viele Gruesse

Trevor

 

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Ich haette da auch schon einige Verbesserungsvorschlaege fuer unsere Maschinen.

Die naechste wird bei mir auch eine mit Dual-Boiler, sowas wie die DC Mini, damit die Espresso-Temperatur endlich unabhaengig vom Boilerdruck ist.

Viele Gruesse

Trevor