Brühtemperatur messen - Scace zur Arme?

Na klar Es gibt ja auch nicht das definierte 'Messziel'. Also kannst du bauen wie du willst und auswerten wie du willst.Hatten wir ja kürzlich auf Youtube,

Ich kann aber gerne erklären wie wir es geamcht haben, nachdem wir das Scace intensiv genutzt hatten (mit 1 x kaputt-benutzt durch die Belastung)

Einen Holzgriff der Länge nach durchbohrt und einen T-Typ mit 15 cm Fühlerlänge, 1mm Durchmesser durchgeschoben. Ich meine wir hatten die Spitze mit einem schwarzen Filzstift angemnalt, um so einen Bohrpunkt im Sieb zu bekommen.


Dann haben wir das Sieb (1er und 2er) mit einem 1mm Loch durchgebohrt (was besser ging als erwartet). Den Fühler haben wir durchgesteckt und dann nach einem geeigneten Verschluß gesucht.

Das hat mehrere Anläufe gebraucht, weil Druck und Hitze jedem 2K-Kleber zugesetzt haben.

Das obige Bild zeigt nicht das finale Modell. Durch das Tampern hat man Sensor nach und nach nach unten gedrückt. Mein Kollege hat dann eine Stütze gebaut, die ihn dann in der Vertikalen an einer Position stabilisiert hat.

 

Denkbar. Wir haben darüber auch viel nachgedacht.

Um es vorwegzunehmen: eine eindeutige Antwort habe ich auch nicht. Was ich mir aber denke: Das Kaffeemehl ist durchaus eine ganz ordentliche Einflußgröße, die während des Bezugs relevant ist. (1) Es wird vom Wasser durchströmt und (2) nimmt Wärme (und Wasser auf). Um am Ende des Bezugs (3) entfernt man diese 'Einflußgröße' aus dem System (Ausschlagen) Das würde ich als 'realer' bewerten, als ein Kunsttsoffklotz, der im System verbleibt und der nicht von Wasser durchströmt wird.

Ausser: man möchte isoliert einen Temperaturverlauf des einfließendes Wasser messen. Wenn es nur darum geht, ist ein Scace 'besser'. Wie man dann diesen Temperaturverlauf bewertet ist dann noch ein eigenes Thema und du siehst das schon absolut richtig:

Einschränkend muss man dann aber auch korrekterweise sagen: Auch im Scace wird die Messung 'verzerrt' und zwar in dem Raum zwischen Kunststoffklotz und Duschsieb. Da mischt sich nämlich das einfließende Wasser. So die ganz reine 'Durchflussmessung' ist das auch nicht.

 

Danke Iskanda für die Klärung.

Ich finde, das eine schliesst das andere nicht aus. Welches "Temperatur-Profil" ideal für die Extraktion ist kann man diskutieren, die Flat-Kurve ist ja immer noch von Schomer. Und ich hab als Kunde auch nichts dagegen wenn bei einem Produkt steht "wir haben die Temperatur der Maschine so optimiert, dass wir am meisten extrahieren".

Am Ende würd ich wohl dann trotzdem noch gerne eine Scace-Kurve sehen - ist halt das einzige, was sich vergleichen lässt (auch bezgl. Aufheizen und Recovery).
So war's ja auch beim Quickmill Thermoblock - das wurde dann letztendlich interpretiert als "gleich temperatur-stabil wie eine Dalla Corte Mini", das ist dann Äpfel mit Birnen verglichen.

Das wichtigste ist sicher, das Messverfahren zu deklarieren und darauf hinzuweisen, dass es keine "Scace"-Messung ist...

Gruss
BM

 

Genau. Man kann nicht pauschal sagen, dass die eine Methode besser ist, als die andere. Deswegen findet man auf unserer Seite beide Varianten gut dokumentiert.

Ich denke die Methode ist entscheidend und der Nachweis was man wie gemessen hat. Ein Scace in eine Maschine einzuspannen und Messwerte abzulesen und dann eine Qualitätsaussage zu machen, wird dem Thema jedoch nicht gerecht. Ein Scace ist nichts 'idiotensicheres'.

'Eine' Kurve hilft dir gar nichts.Daraus kann man ableiten was man will.

Es gibt für das Scace eine Beschreibung, wie man sinnvoll messen kann. Und in der Beschreibung ist auch eine nachvollziehbare Erklärung enthalten, die ich gut fand. Mit diesen Erläuterungen hat für mich zum 1. Mal die Messung mit dem Scace einen Sinn (sprich: eine Aussage) ergeben. Ich finde jedenfalls: so kann man es machen.

Der Link: https://www.worldcoffeeevents.org/w...rewing-Temperature-in-Espresso-Machines-2.pdf

 

Der Vorteil von einem Scace ist halt das wenn man sich an die Anleitung hält Maschinen tatsächlich testen und vergleichen kann. Alles andere sagt nichts aus wenn man keinen Bezug zu anderen Systemen herstellen kann. Die "Schomer-Methode" mit dem Kaffeepuck ist allerdings auch problematisch weil je nach Kaffee, Position des Sensors, Mahlgrad, Tampgrad u.a. das Ergebnis differiert. Außerdem wird der Sensor sozusagen durch eine Art "Mikro-Channeling" freigespült und verhält sich am Ende des Bezuges anders.

 

Nö, da sind wir uns schon einig - das Scace macht nur Sinn mit dem Protokoll zusammen, weil so auch alle anderen Maschinen getestet werden. Erst dadurch lassen sich die Maschinen "vergleichen" in dem was sie tun.

Gruss
BM

 

Ich denke dass in mehrfacher Hinsicht nicht stimmen muss. Aber das ist nur meine Meinung und möglicherweise findet sich hier über die interessante Diskussion ein Konsenz, wie das geleistet werden könnte. Was ich weiß (oder denke zu wissen) trage ich gerne dazu bei.

Dann hat das Scace aber macro-Channeling und ist dauernd freigespült

 

Anscheinend entsteht im Scace eine Art Strömung durch die Düse. Gleichzeitig ergibt sich ein Wärmeaustausch mit den Kunststoffblock. Das ergibt wohl eine relativ konstante Messung. Das Ding ist raffinierter als man so denkt....

 

Nicht nur "eine Art Strömung". Es strömt wirklich.

Auch das wird stimmen. Was daran hinterfragt werden kann, hatte ich ja beschrieben.

Wie sollte das auch unkonstant sein?

Denkbar. Wenn das aber auf die 3 vorangestellten Selbstverständlichkeiten bezogen sein soll, dann lässt sich für mich nichts Raviniertes herauslesen. Aber ich mag die Hinweise auch missverstanden haben.

 

Es ging mir dabei um die Aussage vorher, dass im Scace ein undefinierte Messmethode vorliegt (macro-Channeling) als Pendant zum undefinierten , unter wechselnden Bedingungen stattfindenden Mikro-Channeling im Kaffeepuck. Das Problem sehe ich beim Scace so nicht....

 

Warum?

 

Weil die Messbedingungen definiert und konstant sind im Gegensatz zu Kaffeemehl, das sich während der Messung verändert (Mikro-Channeling, die Messung selbst beeinflusst das Messergebnis) und das auch bei jeder Messung anders beschaffen ist...(z.B. durch die Puck-Erstellung)

 

Einen relevanten Faktor aus einem System zu entfernen, nur weil er eine angenommene Schwäche hat, halte ich für nicht vorteilhaft.

Das hängt aber eben auch von der Zielsetzung ab.

 

Das stimmt ==> besonders bei Rota-Pumpen kühlt die Brühgruppe rapide ab wenn kein Widerstand in Form eines Kaffepuks durchströmt wird.

 

Da sich im kN aber wohl kaum einer für den Privatgebrauch den Luxus eines Scace leisten will, werden am Ende wenige vergleichbare Messungen herauskommen.

Das Durchbohren des Holzgriffs kann man sich bei einem Bodenlosen auf jeden Fall sparen. Und selbst bei einem Standard-ST hatte ich vor Jahren das Kabel einfach am Sieb vorbei durch den ST.Ausgang geführt. Den Stecker konnte ich ja problemlos zwischendurch abschrauben.

Dann lass doch mal das finale Modell mit Abstützung sehen. ;-)

 

Ja klar. Morgen oder Mittwoch mach ich ein Bild. Ist nicht bei mir zu Hause.

 

Der Vorteil ist, dass bei den vielen 100 Einspann-Vorgängen der Sensor nicht verbiegt und ggf. bricht.

Aber es geht sicher auch 'ohne', insbes. wenn es ein

ist.

 

Eben, warum einen ummantelten wie auch immer rohrgelagerten 15cm Fühler nehmen, wenn ein Kabel mit Fühlerspitze den gleichen Dienst erledigt und gleichzeitig nicht die Anschaffung eines durchzubohrenden ST-Griffes erfordert.

Aber bei einem T-Typ-Fühler bin ich eh raus. Das Conrad/ Voltcraft Teil kann ja viel, ist aber für K-Typen vorgesehen.
Der Unterscheid zwischen K T Typen liegt in der Messgenauigkeit.
der T-Type bietet: bei–40°C bis +125°C eine Genauigkeit von ±0.5°C
der K-Type bietet bei –40°C bis +375°C eine Genauigkeit von ±1.5°C

Entscheidend für uns dürfte aber doch die Temp-Konstanz und die Frage, ob die Espressomaschine XY eine gleichbleibende Temperaturkurve bietet, sein.
Ob der auf 92°C eingestellte PID im Sieb gleichbeibend mit 92° angezeigt wird ist doch nebensächlich.

 

Sag ich auch nicht - dass sollen gefälligst die Hersteller und Reseller machen, wenn es um Temperatur-Profil, Aufheizen und Recovery geht.
Bei der ursprünglichen Frage (vor einem Jahr) ging es ja darum, ob die Maschine zu kalt ist - da genügen 10s Brühwasser in einen Styro-Becher oder die "Siedepunkt-Methode", wie ich es weiter oben schon erwähnt habe.
Du musst schon die ganze Diskussion lesen...

Gruss
BM

 

Für die Class1-Varianten stimmt das. Ich kann mir aber vorstellen, dass im Allgemeinen die günstigern Class-Varianten verkauft werden. Dann wäre es 2,5%.

Das denke ich auch. Oder sagen wir: Ich denke diese 'Größe' ist recht gut greifbar und hat einen Wert für die Realität. Die oben angeführte Beschreibung einer Messung und deren Auswertung hat das mE auch zum Ziel. Und: Wenn es etwas konstant funktioniert, kann man sich darauf einstellen.

Was mir so als Frage von damals in den Sinn kommt: Gelten die 2,5° immer für den einen Sensor...also weicht er immer um 2,5% ab. Oder variiert das dann ?