Caffe Bar - Maschine

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Das ist nun Unfug, wenn Du vorher etwas recherchierst und weißt, auf welche Shops Du achten mußt, bekommst Du dort an fast allen Ecken, die man als Tourist so frequentiert, mittlerweile ganz hervorragenden Espresso. Ich schätze mal, London hat so ca. 20 explizite 3rd-Wave-Läden und ein Umfeld von nochmal 30, 40 Cafés, die es auch können.

 

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Guter Kaffee ist für den erfolgreichen Betrieb einer Bar sicher kein Hinderniss, allerdings auch keinerlei Garantie für einen Erfolg.
Wollte ich heute eine Bar eröffenen, würde ich mir einen guten klassischen Kaffee eines Boardrösters aussuchen (den Monaco von Fausto halte ich dafür z.B. für sehr geeignet) und versuchen, diesen in gleichbleibend hoher Qualität zu ziehen, um damit handwerklich perfekte Kaffeegetränke zu produzieren.
3rd Wave, bzw. fruchtigen Kaffee gäbe es nur als zusätzliches Angebot und besondere Sorte (wie z.b. koffeinfreien Kaffee).

 

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vielleicht sollte man sich erstmal auf eine "kaffeenetzweite" Difinition von "3rd wave" einigen... würde diese und künftige Diskussionen extrem erleichtern...

 

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Vermutlich ist auch das mal wider eine Frage, wie man die Grenzen zw. 1st 2nd und 3rd zieht.
Klar - Starbucks war der Begründer der 2nd!
Aber ich wage mal die These: "draußen nur Kännchen" wird immer weiter verdrängt und die Starbucks-Klone werden auch nicht gerade besser ... und kleinen Bars mit großer Maschine und miesem Getränk auf Espressobasis gibts ja auch zu Hauf. Also kann man wohl einige der - per Definition - 2nd-Waver gut und gerne in die 1st-Kiste stecken - auch wenn sich das Getränk Espresso nennt.
Wenn hier jemand "flächendeckende 2nd Wave" fordert, dann ist damit doch sicher gemeint, dass man ein akzeptables auf Espresso basierendes Getränk bekommt. Das mag für Starbucks wohl gelten (wobei viel zu teuer), aber für viele der Anderen eben noch lange nicht.

Gruß

Schefzig

 

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Laufschuhe? Check!
Krankenkassenkarte? Check!
Todesmut? Einigen wir uns auf unentschieden.

Also den Mann mit der Espresso-Ape gefragt was er denn so von 3rd wave Espresso hält, ob er sowas auch verkaufen würde, was seine Kunden so wollen.

Der Mann hat nicht zugeschlagen sondern mich angeschaut als würde ich ihn fragen ob Düsseldorf nicht doch viel schöner ist.

Kurz: Seine Kundschaft will Espresso. Dafür zahlen sie EUR 1,40 das Pappbecherchen. Die Zahlungsbereitschaft steigt mit der Dauer des Kaffee-Entzugs, das wars.

Und schon musste er den nächsten aus der Schlange bedienen. Der Mann macht nämlich richtig feste Umsatz.

 

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Die Wellendefinition ist vor allem etwas amerikanisches. Das "draußen nur Kännchen" Phänomen ist m.E. typisch deutsch und untrennbar mit der Melitta-Filterkaffee-Welt verbunden. Und die lief immer parallel zur amerikanischen Kaffeekultur.

Auch die momentane "Kaffee-Bewegung" in Deutschland (und auch in NL und BE) ist da, aber trotz einiger Ähnlichkeiten eigenständig und weder ein Rüberschwappen noch ein Kopieren der amerikanischen 3rd wave: Mehr und mehr Menschen wollen statt J's Dröhnung lieber gute Quali in der Tasse, sind bereit dafür mehr zu bezahlen, fordern aber soziale und ökoligische Nachhaltigkeit und fördern so eine wachsene Kleinrösterkultur.

Bei 1,40 für einen guten Espresso kann ich mir das sehr gut vorstellen!


Grüße, Olli

 

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Wenn er dann jeden (!) Tag mind. 200 Espressi verkauft, keinen Urlaub macht, keine Reparaturen etc. auf Ihn zukommen, also alles perfekt läuft hat er max. 5.600€ Umsatz. Davon ziehen wir Material und Betriebskosten ab. Dann bleiben vor Steuer vielleicht 4.000€ über.
Steuer und Versicherungen runter bleiben keine 2.000€ in der Tasche.

Und 200 Espresso müssen erstmal gemacht werden. Pro Getränk braucht man mind 1 Minute. SOviel Pause haben die Banken nicht um 200 Kaffees zuzulassen.

Gruß

Gerd

 

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Weitere Analysen können gerne jeden Werktag in Bonn angestellt werden. Der Mann hat sich strategisch optimal aufgestellt auf dem Laufweg zwischen den verschiedenen Büros einer Firma, direkt neben einem großen Taxistand. Da ist den ganzen Tag Laufkundschaft und zur Mittagszeit (ca. 11-14 Uhr, natürlich nicht für jeden aber die Leute gehen ja nacheinander) ist richtig Durchsatz. Da reden wir nicht über 1 Espresso pro Minute sondern eher 2 Espresso und 2 Cappu in insgesamt 1min. Und jetzt komm mir keiner von wegen das dauert länger - wenn man nur einmal pro Tag die Dampflanze sauberwischt, spart man eine Menge Zeit.
Von daher sind 200 Stück im Extremfall in einer Stunde möglich, Cappu etc kostet natürlich auch mehr als 1,40.

Aber den genauesten Überblick über seinen Umsatz hat natürlich nur sein Sachbearbeiter im Finanzamt denn garantiert wird über jeden Espresso genauestens Buch geführt (also abends, wenn er zuhause ist) und alles penibelst an das Finanzamt gemelden. Glaube ich.

 

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Ja, das glaube ich auch. Gerade kleine Gastronomen sind ja bekannt für ihre penible Buchführung.

Womit Du elegant den Bogen zurück zum On-Topic gezogen hättest: Wieviel Kaffee muß fließen, damit eine Kaffee-Bar nicht dahinfließt ...


Grüße, Olli

 

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Jaja - im Beruf gehört zu meinen Hauptaufgaben Unternehmesrisken und erfolgsaussichten abzuschätzen und darauf basierend die "richtigen" Unternehmensentscheidungen zu treffen. Manche sehen mich als "Chefbedenkenträger", manche als "Lebensversicherung"

Gruß

Gerd

 

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Dann ist Dein Job dem meinigen gar nicht so unähnlich!
Nur was Du als "Chefbedenkenträger" bezeichnest umschreibe ich gerne mit "ich darf meckern und kriege noch Geld dafür" :-D

Grüße, Olli

 

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Wow, d.h. alle 18 Sekunden verlässt ein fertiges Getränk die Maschine. Neben Latte-Art sollte bei den Barista-Meisterschaften vielleicht auch einmal ein Geschwindigkeitswettbewerb gestartet werden.

Wenn mich hier am Schreibtisch mein Job anödet, träume auch ich (wie wahrscheinlich die meisten Boardies) einmal ein wenig davon, wie es wäre, eine nette kleine Bar zu haben, witzigen Gespräche mit den Kunden zu führen und geniale Kaffeegetränke zu produzieren. Mir ist aber glücklicherweise bewusst, dass das ein Traum ist, der zudem alle negativen Seiten dieser Sache ausblendet (z.B abends nach 22.00 Uhr noch die Unterlagen fürs Finanamt fertig machen, Samstags in die Metro fahren um Ware zu kaufen etc.etc.).

 

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Der Mann hat eine dreigruppige Maschine im Einsatz und nutzt sie auch. Das Doppiosieb wird bestimmungsgemäß für zwei Espresso verwendet. Verkünstelte Sieb-polieren-Kaffee-wiegen-glattstreichen-tampern-Shows gibts da nicht.
- ST 1 raus, ausklopfen
- zwei Klicks
- ST 1 rein und Bezugstaste, zwei Pappbecher druntergeworfen
- ST 2 dito
- Milch nachschäumen und alle vier Cappus nachkippen
- 2mal Milch in Cappu
- vier Getränke fertig

Latte-Art ist ja eine nette Spielerei für die Damen. Aber seinen Lebensunterhalt macht der Mann mit "ZweimalLaddeMaggiadozumMitnehmen"

 

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Vielleicht mit Espresso und für 15 Minuten. Trotz allem muß bei dem Durchsatz auch mal geputzt werden, neue Becher müssen rangeholt werden, es muss kassiert werden, die neue Bestellung muss angenommen werden, Deckel auf "die Latte" etc.


Und mehrere Stunden läuft das auch nicht so. Und wenn - gönne ich es ihm...

Gruß

Gerd

 

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Würde er 1,50 nehmen, täte er sich leichter mit dem Rausgeben, schon wieder ein Handgriff gespart :mrgreen:

Greetings \\//

Marcus

 

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1,50 - das sind bei zwo Expresso 3€ - nicht sehr trinkgeldfreundlich. Preise sollten zum Aufrunden einladen ;-)
Und wenn eh Wechselgeld gegeben werden muß, dann macht eine Münze mehr oder weniger den Kohl nicht fett.

 

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Selbst WENN 2500€ (inklusive Gewerbesteuer, Wartung usw.) hinkämen wären die 3500€ NICHT dein Bruttogehalt. Wegen des Arbeitgeberanteils, den du nun selber finanzieren musst kannst du das Ganze noch mal um den Faktor 1.5 kürzen (optimistisch gerechnet). Dann blieben dir also höchstens 2500€ BRUTTO!
Netto wären das also kaum mehr als 1500€. Jetzt hast du aber immer noch nicht Urlaub und Krankheit eingerechnet, gehst bei der Rechnung also von 60 Stunden/Woche an 52 Wochen im Jahr aus. Wenn du also nun etwas 4 Wochen (Krankheit plus Urlaub) abziehst erwirtschaftest du so im Jahr 16500€ (Netto), also im Monat im Schnitt unter 1400€. Und das setz auch voraus, dass du dein Pensum das ganze Jahr über so durchziehen kannst.
UND bei der ganzen Geschichte bleibt dir IMMER nur ein freier Tag pro Woche, an dem du dann einkaufen und die Abrechnungen erledigen müsstest.
Also gehen würde das vielleicht schon, wäre aber letztlich schon eine sehr entbehrungsreiche Geschichte.