Cappuccinomaschine für Anfänger gesucht

Die Mühle ist schonmal eine sehr gute Wahl, damit kannst du lange Freude haben (für Filter und den Siebträger).

Da du offensichtlich auf eine gebrauchte Maschine schielst: Bist du in der Lage, kleinere Reparaturen selbst durchzuführen, bzw. gewollt das auch zu tuen?

Wenn du die Milch für die beiden Cappus auf einmal aufschäumst, und wirklich nicht kurz danach wieder welche beziehen möchest, wird ein Einkreiser oder Monothermoblock noch gut funktionieren. Die QM 0820 und die Rancilio Silvia sind klassische Basiseinsteigermaschinen. Wenn du bei Italienischen Röstungen bleibst, kann das lange funktionieren. Etwas teurer ist vielleicht dieses Angebot ([Verkaufe] - Lelit Glenda PL41 PLUS T) auch etwas. Dieser Einkreiser hat einen PID-Regler, welcher die Temperatur konstant hält (kein Temperatursurfen nötig).

Wenn aber gerade der Bedarf an Milchgetränken schnell höher wird, sind Dualthermoblocks oder Zweikreiser/Dualboiler natürlich komfortabler.
Die QM 3004 wäre hier die große Schwester der 0820 mit zwei Thermoblocks, so dass ohne Zeitverzug zwischen Espressobezug und Schäumen (und vice versa) geschaltet werden kann (oder auch simultan).

 

Denke auch das ein Einkreiser funktionieren kann, gerade wenn Platz/Budget auch ne Rolle spielen.

Vom Workflow kannst du halt nicht während dem Bezug nebenher schäumen, sondern machst zuerst je einen Doppio in eine Cappuccinotasse (oder einen Doppio mit dem 2-er Auslauf 50:50 in 2 Tassen) und getrennt danach 2 Portionen Milchschaum. Das Hochheizen geht sowohl bei Gaggia Classic, Rancilio, Lelit und Thermoblocks sehr schnell (kenne die Maschinen bis auf die Rancilio).

Die kleinen Einkreiser können generell sehr guten Schaum erzeugen, sind allerdings nicht so die Dampfmonster, dh. es dauert etwas länger.

Preisstabil sind alle genannten Maschinen, und insbesondere die Lelit PL41plus (Bonus: PID) oder die Rancilio würde ich dir empfehlen. Selbst defekt gehen die noch für 150+€ weg. Reparierbarkeit ist bei allen gut (zur Quickmill kann ich nichts sagen).

PS: eine Handmühle mag nicht jeder, vielleicht probierst da mal eine vorher aus (muss ja nicht die 1Zpresso sein). Von Frauen gabs jetzt zweimal Feedback zu meiner Kinu m47: "das Kurbeln ist ja fast Morgensport" und dass man mit links schon ordentlich greifen muss sodass der Korpus sich in der Hand nicht mitdreht. Das Teil wiegt auch 1,1kg. Alles im Grunde kein Problem, dh. eine Frage der Gewöhnung bzw. des Anspruchs an mehr oder weniger Komfort, wie das etwas längere Prozedere beim Einkreiser bzgl Cappuccino auch.

 

Mit Thermoblocks (zumindest den Ascasos und QMs) lässt sich Latte Art fähiger Schaum, auch im 600 ml Kännchen, sehr gut herstellen. Es funktioniert etwas anders als an (potenten) Boilermaschinen, aber da du mit denen auch noch keine Erfahrung hast, wirst du dich nichtmal umgewöhnen müssen. Für Anfänger ist es sogar einfacher, wenn die Milch nicht in knapp 10 s zu Bauschaum wird. Zwischen Mono und DualTBs gibt es da keine großen Differenzen, Letztere können halt simultan und/oder ohne Wartezeit nacheinander Beziehen und Schäumen (was ein Einkreiser auch nicht kann). Bedenke auch die nötige Abkühlzeit zwischen Schäumen und Bezug bei diesen (EK und MonoTB).
Ansonsten gibt es keine systembedingten Nachteile zwischen TB und Boilertechnologie. In Sachen Energieeffizienz und Aufheizzeit sind Erstere im Heimbereich überlegen. Bei beiden System muss ohne PID gesurft werden und ohne OPV wird es schwieriger, reproduzierbare Bezüge zu erreichen. Die Lelit, welche hier gerade verkauft wird, wäre hier der einfachen QM 0820 und der Silvia daher überlegen und deswegen eher meine Empfehlung.
Monatliches Entkalken würde ich nicht tuen, insbesondere da Durchlaufentkalkungen bei Boilermaschinen nicht unbedingt das Wahre sind. Gefiltertes Wasser (Härte nachher messen!) oder Flaschenwasser sind hier schon besser, je nach dem was bei euch aus der Leitung kommt. TBs sind da in der Tat etwas robuster, aber auch geschmacklich ist sehr hartes Wasser eher suboptimal.
Ferngesteuertes Einschalten geht bei den meisten Maschinen, einige müssen über einen Schalter eingeschaltet werden und würden rausfallen, alles hier Diskutierte sollte aber funktionieren (Ob ich > 2 kW Geräte mit Heizung im Schlaf unbeobachtet einschalten lasse ist eine andere Frage).
Zwischen Gronenberg und 1ZPresso, Commandante, Kinu u.Ä. liegen Welten! Das wird, wenn nicht gerade 3rd Wave Bohnen drin ist, deutlich einfacher gehen.

Du musst erstmal für dich entscheiden, inwiefern dir "Komfort"funktionen wie PID, gleichzeitiges/ohne Zeitverzug Schäumen/Beziehen und zügigere Aufheizzeit wichtig sind.

 

Nicht jede, es gibt Maschinen (z.B. LS Vivaldi), die fallen nach Stromkontakt nur in einen Stand-By- Schlaf und müssen „händisch“ durch Tastendruck geweckt werden.

 

Man steht zwar länger an Schäumen beim Thermoblock, aber dafür ist die Wartezeit, bis der Dampf da ist deutlich geringer. Einfach Schalter umlegen, kurz warten bis der Dampf trocken ist, fertig.
„Ewig“ ist auch relativ, ich schätze, pro Tasse vielleicht 45-60 Sek. Einen großen Vorteil von der Quickmill hast du noch unterschlagen (oder ich hab’s überlesen), du musst nach dem Schäumen nicht entlüften. Die Tassen Ablage der QM wird sehr schön heiß, da kann man den Espresso derweil zwischenparken.

 

Sehr vernünftiger Ansatz! Du willst testen und Dich nicht festlegen. Damit bist Du an der Stelle absolut flexibel. Und es ist für die Maschinenauswahl nicht relevant.

Ausprobieren würde das Argument ausräumen. Aber einen verlässlichen Eindruck bekommst Du auch, wenn Du Dir entsprechende YouTube Videos anschaust. Natürlich von Leuten, die es können und nicht von so Bolzen, die es absichtlich vergeigen. Links könnte ich raus suchen. Es geht, es ist eine andere Technik als mit einem fetten Boiler, den Du sowieso nicht anzuschaffen gedenkst. Gerade als Anfänger ist man durchaus dankbar, 10 sec. mehr zu haben. Und wenn alles so läuft, wie bei einem Hobbystart, wirst Du bei einem durchaus denkbaren Maschineupgrade dann ganz neu auswählen können, was Dir vorschwebt. Jetzt ist es der Start.

Gebrauchtkauf ist ebenfalls eine sehr sinnvolle Sache zum Kennenlernen. Aaaaaber... nur, wenn das Gerät keine Baustelle ist. Leider ist das bei den Kleinanzeigen so eine Sache, weil angeblich alle Geräte super gepflegt sind. Es gibt hier einen Thread mit Gruselbildern, was dann alles tatsächlich zu finden ist. Gerade bei Sachen, die Du verlinkt hast, wäre ich sofort skeptisch. Vergiss auch nicht zu schauen, was die passenden Geräte mal am Black Friday gekostet haben. Oft ist der Unterschied nicht gravierend. Bedenke dabei ebenfalls, dass Du ein Neugerät auch wieder mit geringem Wertverlust weiterverkaufen kannst. Bessere Gebrauchtkäufe sind Rückläufer bei Händlern, oder von verlässlichen KNlern.

Bei Deinen Betrachtungen zu möglichen Geräten fehlt mir völlig der Punkt des Reinigungsaufwands. Kommend vom Filter ist das typabhängig schon sehr unterschiedlich bei den Geräten. Muss einen nicht stören, sollte man aber bedenken, weil es zum Standard der Zubereitungsprizedur gehört (und das korrekte Vorgehen u.U. eben auch für den Wiederverkaufswert relevant ist).

 

Ja du musst nach jedem Dampfen frisches Wasser in den Kessel bringen, sonst liegt dir u.U. irgendwann die Heizung trocken und brennt durch.
Außerdem pumpt sonst die Maschine beim nächsten Bezugsstart erstmal kaltes Wasser in den Kessel, wodurch sie die Temperatur in den Keller geht.
Die QM kann im Prinzip so lange Dampf erzeugen, bis der Tank leer ist, die pumpt immer stoßweise Wasser in den Thermoblock, welches dort verdampft.
Nach dem Schäumen muss man nur dran denken, die Lanze wieder einzuklappen, sonst gibts sauerei.
@reinigen: nach dem Bezug lasse ich bei der QM immer etwas Wasser durch die Brühgruppe laufen und wische die Dusche feucht ab.
Der Puck der QM ist tendenziell feucht und daher bleibt immer etwas Kaffeemehl an der Dusche kleben.
Beim eintauchen der Dampflanze spritzt manchmal etwas Milch umher wenn ich nicht aufpasse (ich lasse die ersten 5 sek sehr feuchten Dampf in ein extra Glas laufen und tauche dann bei laufender Pumpe die Milch ein), da wische ich dann weg.
Ich ganz persönlich finde den Workflow an der QM alles in allem aber komfortabler als an einem Einkreiser mit Boiler. Die Silvia steht etwas solider, da schwerer, ansonsten fällt mir bei dem von dir genannten Anforderungsprofil (keine Temperatur- oder Brühdruckspielereien) kein Vorteil ein (kenne von deiner Auswahl ansonsten die Gaggia Classic und die Silvia).

Edit: die von dir verlinkte QM ist erst 2 Jahre alt, da würde ich bedenkenlos zugreifen.

 

Ich weiß nicht wo du wohnst aber es gibt ja in Deutschland einige Ballungsräume, in denen es möglich ist, Händler in circa einer Autostunde zu erreichen. Dann wäre es natürlich das Allerbeste, einen seriösen Händler in deine Kaufentscheidung einzubeziehen, evtl. sogar wenn möglich und gewünscht eine gebrauchte Maschine bei ihm zu erwerben und ihn gleichzeitig zu fragen, ob er bei Bedarf auch unterstützend helfen könnte, ein in Zukunft mögliches Upgrade zu begleiten; eine Betreuung also in etwa so, wie sie manchen von uns beim Metzger oder Bäcker unseres Vertrauens widerfährt.

 

In die Knie gehen diese Maschinen nicht, im Gegensatz zu Boildern kannst du schäumen, bis der Tank leer ist, eigentlich ein Vorteil...
Die Kaffeemacher sind meineserachtens halt Gastroboiler gewöhnt (und haben zu Hause beispielsweise eine GS3, die nicht gerade Schwach auf der Milchbrust ist), da muss man sich etwas umstellen, was sie vielleicht bei ihren Tests nicht ganz so gut hinbekommen haben. Auf meiner Ascaso Duo schäume ich für einen Cappu ca. 30 s (und die soll etwas weniger Wumms als MonoTBs haben).

Die Rancilio hat ein OPV, ja.
Von QM gibt es die Evo 70 Serie, mit PID, regelbarem OPV und regelbarer Präinfusion, mit einem oder zwei TBs. Für den Einstieg mit italienischen Röstungen wird es die 0820 oder 3004 aber tuen, danach kann man dann mit gutem Wiederverkaufswert weitersehen.

 

Grad mal schnell gemessen (Temperaturen in der Tasse dienen nur zum Vergleich, keine Profi-Messung direkt an der Brühgruppe).
Nach 5 min war die Maschine samt Tassenablage heiß, Tassen und Messingsiebträger kalt
Temp 57 Grad in der kalten Tasse; die zweite Tasse (Siebträger durchgeheizt durch den 1. Durchlauf) hatte 64 Grad
Nach 10 min waren die Tassen auf der Ablage noch kalt, Temp in der kalten Tasse 69 Grad
Nach 15 min wurden die Tassen langsam warm, Temp in der kalten Tasse auch 69 grad.
(Eine kleine Unschärfe gibts, weil mein Siebträger bei Versuch 2 durch den 1. durchlauf vielleicht wärmer war als üblich..)
Denke also, nach 10 min kannst du die gut einsetzen, musst dann ggf. die Tassen noch vorwärmen. Aber wenn du sie in der Früh gleich anstellst (vorm duschen o.ä.), sind 15-20 min ja auch schnell rum..

 

10 min sind mit ein, zweimal Leerbezug (auch zum Heizen der Tassen nutzbar) gut machbar. Mit einer Handmühle, guter Puckvorbereitung, usw. ist das schnell rum. Bei Boilermaschinen wird diese Zeit sehr schwierig erreichbar.

 

Ich glaub, ich muss meinen Mann auch mal so erziehen

Definitiv: ja!
(Das Bild ist von vorgestern, war aber einer meiner schlechteren Versuche, das geht noch feinporiger..)

 

Das steht und fällt mit dem Kaffee/Milchvehältnis und vor allen den Bohnen. Bei Langen bist du aber schon bei einem guten Kleinröster. Mit einem Alter nach Röstung zwischen zwei Wochen und zwei Monaten und etwas Übung solltest du viele Cafes qualitativ schlagen können.

 

Mach Dich bitte von dem Gefühl frei, TB sei "minderwertiger"oder "geht gerade so" für die Espressozubereitung. TB oder Boiler ist einfach nur ein Unterschied in der Technik ohne Wertigkeit. Vergleich es wie Diesel- oder Benzinmotoren beim Auto. Mit beiden Konzepten kann man Fahrspass haben. Sie sind nur für andere Anwendungsfälle gedacht. (Oder von mir aus vergleiche Verbrenner- und Elektromotoren, wenn wir modern sin müssen...)

Zum Reinigungsaufwand der Quickmill hast Du schon gehört: Lanze freihusten falks verwendet, Maschine ausschalten, Duschsieb abwischen, Tropfschale leeren wenn Du kein Gefäß unterstellst, aller 14 Tage Sieb abschrauben und abbürsten, Tank auswaschen. Fertig.
Beim Boiler: Lanze auch hier freimachen, Entlüften, nach jedem Bezug kurz flushen, Wasserstand kontrollieren, am Ende des Tages Rückspülen (bei wenigen Bezügen mit grossen zeitlichen Abständen durchaus auch nach jedrm Bezug, Trofschale ganz sicher täglich leeren (den Rhythmus vergisst Du nicht, wenn sie Dir einmal übergelaufen ist), einmal die Woche mit Pulver rückspülen und Duschsieb ausklipsen und bürsten. Usw. Ich rede nicht von Entkalken, oder Spritzer vom Gehäuse abwischen, oder Abklopfbehälter leeren, weil das für beide gleich wäre.
Das meinte ich aber damit, dass es in jedem Fall mehr Aufwand ist, als Filtertüte in den Müll und Filterhalter kurz unters Wasser bei Deiner aktuellen Methode.