Carimali Systema P1 (Teilrestaurierung durch Ahnungslosen...)

Diskutiere Carimali Systema P1 (Teilrestaurierung durch Ahnungslosen...) im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Angefixt durch dieses Forum hier habe ich günstig eine Carimali Systema P1 erstanden. Das Ding steht etwa seit 7 Jahren in einem trockenen Keller...

  1. #1 ohne_titel, 08.02.2017
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    Angefixt durch dieses Forum hier habe ich günstig eine Carimali Systema P1 erstanden. Das Ding steht etwa seit 7 Jahren in einem trockenen Keller und war vorher im Gastroeinsatz. Bis auf die Kunststoffgitter der Abtropfschale ist die Maschine äußerlich heil und für mich auch noch ausreichend ansehnlich. Chassis und Gehäuse sollen daher unbearbeitet bleiben.
    Ein erster Test hat ergeben: die Maschine heizt auf, saugt bei Kaffeebezug Wasser aus einem Eimer, der Kessel ist gefüllt. die Ventile für Heißwasser und Dampf sind undicht, daher erreicht die Maschine nicht den Abschaltdruck.
    Ich möchte das Ding nicht komplett auswaiden, sondern nur da tätig werden, wo es wirklich notwendig ist.
    Ich warte seit vielen Jahren elektronische Geräte und bin daher bewandert, was die elektrische Seite angeht. Darüber hinaus bin ich überaus ahnungslos, was Kaffeemaschinen betrifft. Daher bitte ich euch, mir etwas zur Seite zu stehen.
    Zu Beginn stellen sich einige Fragen:
    - Ist es sinnvoll, erstmal die undichten Ventile instandzusetzen, und dann weiter zu testen, oder gibt es Dinge, die man auch auf jeden Fall sofort tun sollte?
    - Welche Maßnahmen sollte man auf jeden Fall durchführen, welche nur bei Fehlfunktionen etc.?
    - bei 30 - 40 Betriebsstunden/Woche incl. Aufheizphasen und recht wenig Bezügen:
    Mit welchen Betriebskosten ist zu rechnen, bringt eine Kesselisolierung eine Ersparnis, die über die Materialkosten hinausgeht?

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  2. Jfh

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  3. #3 ohne_titel, 08.02.2017
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    das ist vor meiner zeit - das lasse ich mir nur von dieter bürgy sagen...
     
  4. #4 mactree, 08.02.2017
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    Keine Angst und immer ran! Das wichtigste sind Fotos, dann kommen Fotos und dann die Fotos...

    Wenn du nachher ein kleines Teil in der Hand hältst und keine Ahnung mehr hast wo das hingehört hilf oft nur das Foto.
    Wenn die Maschine offen ist, dann entkalke sie auch:

    das hier fand sich im 11l Kessel einer zweigruppigen Z11 die stand bestimmt auch 7 Jahre trocken und wurde davor in der Gastro benutzt:

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    das war ein gutes Kilo!
     
  5. #5 ohne_titel, 08.02.2017
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    das sieht ein bisschen aus wie bei mir unterm sofa...
    als ergänzung: die maschine war mit wasser gefüllt. sowohl das wasser, das aus der heißwasserdüse kam, als auch das aus der brühgruppe waren klar und geruchsneutral - von einigen kaffeebröseln abgesehen.
     
  6. #6 mactree, 08.02.2017
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    das war bei der Z11 genauso...
     
  7. #7 Fraenky, 08.02.2017
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    Ich habe auch eine 1 Gruppige Gastro Maschine auseinandergenommen und die gleichen Erfahrungen gemacht wie @mactree.
    Du musst sowieso entkalken und bei einer Durchlaufentkalkung ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein kalkbrössel irgendwo ansetzt erheblich. Es gibt einige Engstellen in diesen Maschinen. Flowmeter, Düse, Verengung vor der HX,..

    Ich würde ein Komplettrevision empfehlen, für einen der schwierigsten Parts bist du ja sowieso gut gerüstet.
    Nach meiner Meinung ist es am schwierigsten das Ding wieder dicht zu bekommen, aber das ist lösbar und die Elektrik ist eben auch nicht zu unterschätzen. Dafür hast du ja scheinbar das Rüstzeug.
     
  8. #8 ohne_titel, 08.02.2017
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    Daher war meine Hoffnung, nicht alles in alle Einzelteile zerlegen zu müssen...
     
  9. #9 Fraenky, 08.02.2017
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    Nimm mal das Sieb und die Dusche ab und schau was darunter ist. (Bitte Foto)
    Wenn es darunter blitzblank ist, dann okay.
    Aber 90% sicher ist das nicht so.
    Und weil es überall so aussehen kann, trinkt man aus ner ollen Gastromaschine keinen
    Espresso mit ruhigem Gewissen.
     
  10. #10 sokrates618, 09.02.2017
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    Hallo ohne_titel,
    wenn Du das Sicherheitsventil abschraubst kannst Du im Kessel sehen, wie stark dieser verkalkt ist. Im HX setzt sich erfahrungsgemäß noch mehr Kalk ab. Sollte es nicht so wild sein, würde ich die Maschine erst einmal betreiben wie sie ist gemäß dem Motto: "never change a running system".
    Bei jeder Demontage solltest Du Dir zuvor die entsprechenden Dichtungen besorgen. Die kosten nicht die Welt und es ist ärgerlich, wegen solcher Kleinigkeiten jedes mal nicht mehr weiterzukommen. Wahrscheinlich müssen erst einmal die Ventildichtungen und die Siebträgerdichtung erneuert werden.
    Eine Kesselisolierung ist aufwändig bringt nur etwas, wenn sie sorgfältig durchgeführt wird. Hierzu muss der Kessel komplett demontiert und am besten mit zwei Lagen Amaflex-HT isoliert werden. Das lohnt sich auf die Dauer nur, wenn man seine Arbeitsstunden nicht einrechnet.
    Zu den Stromkosten gibt es einen eigenen thread: https://www.kaffee-netz.de/threads/stromverbrauch-espressomaschinen-wer-macht-mit.3532/
    Gruß, Götz
     
  11. #11 ohne_titel, 11.02.2017
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    Manges geeigneter Kamera nicht im Bild: Heute habe ich das Sicherheitsventil mal abgeschraubt. Zu sehen ist wenig, mit einer aus einem Kabelbinder improvisierten Probensonde kann man aber ertasten & beproben, dass am Grund etwa 5 mm hoch feine beige Flocken liegen. Unter das Duschsieb konnte ich noch nicht schauen, aber dass die Schraube auch mit sanfter Gewalt nicht aufgeht, lässt nichts gutes ahnen.
     
  12. #12 ergojuer, 11.02.2017
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    Die Schraube wirst du schon noch herausbekommen. Wenn sie dabei kaputt geht, kommt eine auf die Bestellte. Dazu ne brühkopfdichtung und ein neues Duschesieb, je nachdem, wie verranzt es ist.
    Ich würde dann diese Teile verbauen und die Maschine in Betrieb nehmen. Danach kannst du begutachten, was funktioniert und was nicht. Wenn du dann entkalken willst und ergo demontieren musst, weißt du besser was wirklich nötig ist. Beim Wiederaufbau weißt du dann auch, was vorher funktioniert hat.

    mobil getippt
     
  13. #13 Fraenky, 11.02.2017
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    Nach einer echten Revision, so wie das hier immer wieder vorgestellt wird, ist die Schraube handfest angezogen. Und wenn man das Duschsieb ab und zu abnimmt stets ohne Gewaltanwendung zu lösen.

    Ist sie fest, deutet das auf mangelnde Aufmerksamkeit hin, .um das mal mild auszudrücken.
    Rechnen wir mal. Du schreibst 7 Jahre im Keller das wäre dann 2010, die letzte Revision ist in 01/2008 vermerkt
    Das wären nur 2 Jahre. Falls das Duschsieb also 2 Jahre nicht unten war, kann sich da, je nach rückspülhäufigkeit schon einiges an kaffeefett eingebrannt haben. Bei meiner Gastro hab ich den ausgebauten BG Kopf mit samt Sieb einige Tage eingeweicht mit kaffeefettlöser stehen lassen müssen um die Platte zu lösen.

    Die Schraube kann man natürlich auch besser lösen, wenn man nach unten drücken kann, sprich das Ding auf dem Tisch liegt.
    Hat man nicht genügend Druck, hat man so einen Schraube auch schnell versaut.
    Wenn du im Service arbeitest weißt du das ja : WD40, gut passender Profi Schraubendreher (wiha, Zebra, ...) und ordentlich Druck, evtl. sanfter Hammerschlag, punktuelle Erwärmung (starker Lötkolben, mikrobrenner etc, mit Gefühl einsetzten).
     
  14. #14 ohne_titel, 11.02.2017
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    sagen wir mal so: Da war schon mal ein nicht ganz so gut passender Nicht-Ganz-So-Profi-Schraubendreher dran... und um ein Loch für den Ausdreher bohren zu können, muss ich mir erst ein Winkelbohrfutter ausleihen.
     
  15. #15 ohne_titel, 15.02.2017
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    Das Duschsieb ging mit etwas einweichen dann doch noch ab. Darunter: kein Kalk, aber jede Menge Kaffeefett etc. Deutliche Kratzspuren von früheren heftigen Reinigungen, überhaupt überall Spuren sehr regen Gebrauchs.
    Die Ventile sind zerlegt und an sich brauchbar, aber: die Dichtungen fehlen vollständig und die Dichtungsträger sind "bis auf Null" abgenutzt. An/In den Leitungen und Ventilen kein Kalk, aber teils etwas schwarze, leicht lösliche Ablagerungen.

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  16. #16 ohne_titel, 16.02.2017
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    Einige Erkenntnisse reicher, einige Fragen mehr.
    - Da waren noch Dichtungen drin, aber so hart, dass ich sie für Metall hielt - das fiel aber erst auf als ich die Dinger schon am Schleifbock waren, um etwas provisorisches dranzubasteln. Jetzt steckt zum Testen eine Schraube drin und eine Baumarktdichtung dran - dadurch baut das Ding 4mm weiter auf, muss also etwas mehr gegen die Feder arbeiten, aber der Federweg ist lang genug.
    - Die Leitung zum Dampfhahn war nicht nur verdreht, sondern hatte an der verdrehten Stelle einen Riss. Das ist jetzt vorerst zugelötet und wieder dicht.
    - Dafür leckt jetzt das Sicherheitsventil etwas, das ich abgeschraubt hatte, um im Kessel zu puhlen.
    - Der Pressostat schaltet bei 1,4 bar ab und bei 1,0 wieder ein.
    - Dampf und Heißwasser funktionieren unterhalb von etwa 1 bar gut, darüber machen die Ventile nicht auf. liegt das an meiner Bastellösung oder gibt es dafür eine andere Ursache?
     
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Carimali Systema P1 (Teilrestaurierung durch Ahnungslosen...)

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