Carimali Uno 22517: I'll be back

War nicht im elektrischen Sinn "parallel" gemeint. Mehr im Sinn von "beide zusammen". Gefällt mir aber nicht so gut - der Presso wäre ja im Normalbetrieb untätig. Und wenn er dann mal als Sicherheitsfeature tätig sein soll - wer weiß, ob der dann so tut, wie er soll. Ist ja für permanentes ein- und ausschalten gemacht.

 

Gerade mal probiert, ob der Auber noch funktioniert und ob man den auch mit einem K-Type Sensor betreiben kann. Man kann:

So etwa stelle ich mir den Anschluss fürs Sicherheitsventil und für das Entlüftungsventil vor:

Da fehlen noch die bestellten Winkel, beide Ventile stehen hinterher senkrecht. Der Temperatursensor kommt in den Kaltwasserzulauf unten links neben der Heizung. Wenn dann kaltes Wasser einströmt, springt sofort die Heizung an (bevor die Kesseltemperatur fällt). Also eine Feedforward-Regelung in Bezug auf das Kaltwasser als Störgröße. Bin gespannt, wie gut das in der Praxis funktioniert.

 

Ok...hat ein Bißchen gedauert, dafür gibts auch etwas zu berichten. ursprünglich hatte ich den Auber so eingebaut

Der Grundgedanke war, dass man einfach, also durch Abnehmen der Tassenablage, die Temperatur einstellen kann. So war das dann inklusive Verkleidung:

Das Ganze hat super funktioniert. Die Parameter des PID habe ich einfach über die Autotuning-Funktion eingestellt. Das hochfahren hat auch problemlos funktioniert (dazu später mehr :-( ).
Herrlich...endlich eine lautlose Uno...
Leider war die Freude von kurzer Dauer. Als die Maschine einen Tag durchlief, habe ich mich einmal gefragt, ob es dem PID nicht doch etwas zu warm wird. Ich hab dann einmal drangelangt - war ziemlich heiß, so oben in der Maschine. Ich habe dann eine Weile hin und her überlegt, ob es einen anderen Platz gibt. Als ich mir nach einer Weile einen Cappu ziehen wollte, war der Regler aus. Und zwar endgültig. In der Anleitung stets ja auch. Working Conditions 0..50°C.
Mir kam da ein uralter Thread in den Sinn, zur Bezzera BZ10, so vor über zehn Jahren war das eine der ersten Haushalts-Siebträger mit PID. Damals wurde die Frage betreffend der Haltbarkeit der Elektronik kritisiert - aufgrund der Hitze im innern der Maschine, die der Elektronik nicht zuträglich sei. Tja...wohl war. Mein Auber hat nur ein paar Tage durchgehalten.

 

Jetzt hätte ich natürlich den Presso wieder einbauen können. Allerdings habe ich dann dank ein paar Tips im Forum einen XMT7100 PID gekauft, der ist dem Auber ziemlich ähnlich. Den habe ich nun so eingebaut:

Das hat auch prima funktioniert. Man kommt von oben auch an den PID dran. Wenn man einen Holzkochlöffel nimmt, risikert man auch keinen Stromschlag und man verbrennt sich auch nicht die Finger.
So sieht das eingebaut aus:

Leider hat hat dieser Regler keine Anfahrfunktion. Das heißt, beim Hochfahren macht der Regler immer wieder einmal eine Pause, weil der D-Anteil den P und den I-Anteil immer wieder ausbremst. Es gibt offenbar Versionen des Reglers, die eine spezielle Anfahrfunktion besitzen, aber meiner kann das nicht. Dazu kommt (durch den I-Anteil) ein ziemliches Überschwingen auf über 1.5 bar Überdruck, alles nicht so schön.
Ich habe das dann so gelöst:

Genau...mit einem Pressostaten.
Damit das Ganze besser funktioniert, habe ich den D-Anteil am Regler ganz ausgeschaltet. Dadurch funkt dieser beim Hochfahren nicht dazwischen, allerdings steigt der I-Anteil natürlich extrem an. Damit dadurch die Temperatur nicht überschwingt, trennt der Presso bei 1,3 bar den Regler vom Strom.
Am unteren Umschaltpunkt, so etwa bei 1,25 bar, schaltet der Regler wieder ein. Der I-Anteil ist durch das Abschalten wieder auf null, und die Maschine läuft im reinen PI-Betrieb auf etwa 1,2 bar (nicht vom zweiten Kabel am Presso irritieren lassen, das hat keine Funktion. Da hatte ich noch ein paar andere Konstellationen ausprobiert und war dann zu bequem, das Kabel wieder zu entfernen).
Das Ganze funktioniert einwandfrei, stetig und geräuschlos, auch wenn die Konstellation in Summe doch etwas schrägt ist. Besser wäre ein Regler, der eine Anfahrfunktion hat, also volle Pulle läuft und erst beim Annähern an die Solltemperatur auf Regelbetrieb geht. Aber so gehts auch...

 

Im Betrieb ist mir noch etwas Interessantes aufgefallen: im Innern des Kessels kann es zu ziemlichen Temperaturgradienten kommen (naja, ein paar Grad).
Da mein Fühler ganz unten sitzt, ist die dort gemessene Temperatur manchmal einiges niedriger, als es dem Druck entspricht, den die Druckanzeige anzeigt. Speziell beim Hochfahren, wenn der Presso bei 1.3 bar abschaltet, zeigt der Regler nicht mal 122°C an.
Ich dachte erst, das sein ein konstanter Offset. Ist aber nicht so: nach einiger Zeit entspricht die angezeigte Temperatur (unten im Kessel) dem Druck an der Druckanzeige gemäß Dampftafel. Auch wenn der Druck, z.B. beim Kesselfüllen oder Milchschäumen abfällt, läuft der Temperaturverlauf im Kessel nicht synchron mit.
Eins funktioniert gut: wenn kaltes Wasser in den Kessel läuft, fällt die gemessene Temperatur sofort stark ab, und der Regler springt schnell an. Nicht, dass deswegen der Espresso besser wird. Aber ist doch schön...
Den Temperaturabfall beim Milchschäumen regelt das Ganze auch einwandfrei aus.