Channeling: Zu grob oder zu fein - Unterschied erkennen

Diskutiere Channeling: Zu grob oder zu fein - Unterschied erkennen im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Guten Abend liebe Gemeinde, Kleine Frage aus Interesse: habe meine Mühle (Iberital Challenge) auseinandergenommen und bin daher gerade dabei, den...

  1. #1 schoeni_, 20.05.2017
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    Guten Abend liebe Gemeinde,

    Kleine Frage aus Interesse: habe meine Mühle (Iberital Challenge) auseinandergenommen und bin daher gerade dabei, den Mahlgrad neu einzustellen. Dabei ist mir aufgefallen, dass ein Bezug mit zu grobem Mahlgrad ziemlich ähnlich aussehen kann wie ein Bezug mit zu feinem Mahlgrad - nämlich dann, wenn's channelt.

    Genauer gesagt war ich mit dem Mahlgrad einigermaßen zufrieden, wollte aber noch ein Stück feiner gehen, und siehe da: aus 25 Sekunden Durchlauf werden mit völlig gleichen Parametern (bis auf minimal feiner gestellter Mühle) plötzlich 14 Sekunden und ein wahrhaftiges Rauschen. Bei mehreren Testbezügen hintereinander teilweise deutliche Channels am Rand zu erkennen, teilweise auch nicht. Mahlgut mit Nadel sauber verteilt und gleichmäßig, auch am Rand, getampt.

    Da frage ich mich nun:
    1. Wie könnte man denn nun, bei sauber aussehendem Puck und ohne das Wissen, dass man zu fein unterwegs ist, erkennen, DASS man zu fein unterwegs ist? Gerade vor dem Hintergrund, dass der Puck nicht zwangsläufig immer offensichtlich für das Channeling spricht.
    2. Was denn eigentlich gegen das Channeling tun, wenn Sieb voll (Duschabdruck zu sehen), Kaffee frisch, sauber getampt, Mahlgut ordentlich verteilt? Wüsste nicht was sonst noch helfen könnte. Eventuell mal Menge etwas verringern und feiner gehen?
    Wie gesagt, ist nun kein akuter Fall, denn ich weiß ja, was Abhilfe schafft, allerdings kann das, gerade beim Einstellen der Mühle, für Frust sorgen, wenn man eigentlich von 'zu grob' ausgeht, aber eigentlich das Gegenteil der Fall ist..

    Liebe Grüße und schonmal vielen Dank für eure Gedanken!
     
  2. osugi

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    Zu fein wofür? Feines Mehl an sich führt ja nicht zum Channeling, sondern das unsaubere Verteilen oder Tampen desselben. Es mag höchstens sein, dass gröberes Mahlgut diesbezüglich einfacher zu handhaben ist.
     
  3. #3 Dirk2/3, 20.05.2017
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    Laut Helge Schneider : Lernen lernen popernen!
    Gruß
     
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  4. osugi

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    Wenn sauber verteilt und getampt, dann kann man eigentlich nur noch eins gegen Channeling tun: noch sauberer verteilen und tampen!
     
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  5. #5 schoeni_, 20.05.2017
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    Nunja, aber es führt dazu, dass das Wasser den Puck leichter seitlich umspülen kann, denn so gut das Mehl auch verdichtet ist, der Bereich zwischen Mahlgut und innerem Siebrand kann nicht 'miteinander' verdichtet werden und ist deshalb eben sehr anfällig - vor allem eben wenn das Wasser den Weg durch das zu feine Mahlgut nicht findet. Oder siehst du das anders?
     
  6. osugi

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    Hmm es lasten während des Bezugs über 9 bar Druck auf dem Puck. Ich kann mir schwer vorstellen, dass das nicht ausreichen soll, um den Puck am Rand insoweit abzudichten. Die Praxis mit Bezügen bei Mahlgraden bis knapp zum Klirren der Mahlscheiben und dabei ohne Channeling sprechen auch eher dagegen.

    Was mir in diesem Zusammenhang und etwas Querlesen in deinen Beiträgen noch auffiel: Du hast eine Lelit Maschine? Hat diese ein Überdruckventil? Wenn nicht, dann könnte es m.E. daran liegen. Und zwar steigt bei zu feinem Mehl mangels Ventil der Druck zu sehr in die Höhe und dadurch bricht der Puck. Wäre zumindest eine mögliche Erklärung.
     
  7. #7 schoeni_, 21.05.2017
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    Habe inzwischen eine Rocket. Daran liegts nicht :) Ist ja auch ein sporadisches Problem und war eher eine theoretische Frage.

    Habe nun auch heute den Kaffee gewechselt und da war der Mahlgrad am Anfang auch ein wenig zu fein und das Problem trat nicht auf, sondern es kam einfach nichts mehr durch. Vielleicht spielt auch einfach die Bohne manchmal eine Rolle, habe sonst alles gleich gemacht.
     
  8. #8 Kaspar Hauser, 21.05.2017
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    Wenn die Mühle fein genug kann, mahlt man in 99% der Fälle zu fein. Besonders als Anfänger.
     
  9. #9 schoeni_, 21.05.2017
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    Mit welchem Ergebnis?
     
  10. #10 Dirk2/3, 21.05.2017
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    Zu fein ist relativ.
    Menge und Mahlgrad gehören immer zusammen, dachte ich.
    Zumindest wäre bei zu fein wenig Menge nötig, was eventell, je nach Siebgrösse, zu Channeling führt. Ist das gemeint? (Neben der Möglichkeit von Überextraktion)
    Gruß
     
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  11. #11 Equinox83, 21.05.2017
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    M.E. lässt sich nicht sicher erkennen ob der Mahlgrad zu grob oder zu fein ist, solange Channeling vorliegt. Ich würde immer zuerst versuchen das Channeling in den Griff zu bekommen. Wenn der Bezug sauber läuft, kann man dann über das Gewicht in der Tasse den Mahlgrad einstellen.

    Wenn bei zu feinem Mahlgrad regelmäßig Channeling auftritt, würde ich den Fehler eher irgendwo im Zubereitungsprozess suchen, denn wenn sonst alles richtig läuft, sollte einfach nichts mehr aus der Maschine herauskommen.
     
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  12. #12 Zufallszahl, 21.05.2017
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    Ich glaube es ist gemeint dass ich aus 16g Kaffeepulver 32g Getränk auf zwei Arten erzeugen kann:

    1) richtiger Mahlgrad, kein Channelling
    2) zu feiner Mahlgrad, Channelling

    Zweiteres dürfte aber nicht so gut reproduzierbar sein und am Bodenlosen erkennbar..
     
  13. #13 Kaspar Hauser, 21.05.2017
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    Der Kaffee ist bitterer als er sein muß.
    Bzw. die Flußrate ist nicht optimal, was sich dann auch in der Menge in der Tasse zeigt.

    Ich habe mir das in meinen 10 Espressojahren inzwischen gemerkt: Wenn etwas nicht stimmt, nochmal gröber und von dort versuchen.

    Durch das ewige: "die Mühle muß fein genug Mahlen" ensteht irgendwie ein Druck in Richtung feiner, so daß man oft nicht merkt, wann man über das Ziel hinaus ist
     
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  14. #14 infusione, 21.05.2017
    Zuletzt bearbeitet: 21.05.2017
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    Tut nichts zur Sache...
     
  15. #15 Bernie_J, 21.05.2017
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    Worum geht's hier eigentlich???
     
  16. #16 Kaspar Hauser, 21.05.2017
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    Hast du auch etwas konstruktives zu diesem Thema beizutragen?
     
  17. Hoba68

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    Möchte mich Kaspar Hauser anschließen, bei wirklich eingestellten 9 Bar mit der Rotapumpe passen auch 25 Sek.

    Bei vielen Maschinen mit Vibrapumpen ist der Druck in der Spitze zu hoch. Mahle ich so fein, dass es 25 Sekunden + werden, wird es schnell zu bitter.
     
  18. #18 AndreadieKaffeetante, 08.06.2022
    AndreadieKaffeetante

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    Hallo

    Und ich habe jetzt auch die Erfahrung gemacht es sind die Bohnen.
    Ich habe mir Minges Bohnen zum probieren mitgenommen und da spuckt mir die Rancilio mit nur dünne Plörre aus. An der Kaffeemenge und Mahlgrad habe ich nichts verändert.
    Ich habe bewusst genauso getampt und nach ganz kurzee Bezugszeit hat der bodenlose Portafilter ein böses Channeling gezeigt.
    Ich werde dann die Filter wechseln und spiele noch mal mit den Mahlgrad und dann sehe ich weitee.
    Erschlagt mich bitte nicht am besten gingen bei mir die Melitta Espresso Crema Bohnen.

    Grüße Andrea
     
  19. joost

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    Röstdatum? Alternativ: MHD?

    das stimmt so pauschal nicht. Besonders bei sehr günstigen Maschinen, die mit vollen 15 bar in den Puck donnern, wird zunächst der Puck betoniert, reisst dann irgendwann und durch die Rißstellen plörrt das Wasser. Das passiert je nach Siebgeometrie auch schon bei 9 bar (großer Durchmesser, dünner Puck, 58mm-Einersieb z.B.*). Das ist wie im Sandkasten - dünne Sandkuchen brechen leichter.



    ______________________________________________
    Bei einer Pavoni mit den kleinen aber eher tiefen Sieben hängt man dann schon eher mal am Hebel und definitiv nichts geht mehr.
     
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  20. #20 AndreadieKaffeetante, 08.06.2022
    AndreadieKaffeetante

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    Hallo

    Joost , das MHD ist März 2024.
    Und mit den Rißstellen gebe ich Dir Recht.
    Ich mache heute noch die Mühle sauber und dann wage ich noch einen Versuch.
    Dankeschön und Grüße Andrea
     
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Channeling: Zu grob oder zu fein - Unterschied erkennen

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