Conti Prestina mit zeitgenössischer Kontroll-Leuchte

Diskutiere Conti Prestina mit zeitgenössischer Kontroll-Leuchte im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Ich habe in den vergangenen drei Monaten eine Conti Prestina nach Totalzerlegung komplett aufgearbeitet. Dabei habe ich einen ab Werk nicht...

  1. #1 vectis, 16.05.2021
    Zuletzt bearbeitet: 16.05.2021
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    Ich habe in den vergangenen drei Monaten eine Conti Prestina nach Totalzerlegung komplett aufgearbeitet.
    Dabei habe ich einen ab Werk nicht vorhandenen Netzschalter nachgerüstet und - weil ich den Originalzustand belassen und keine Löcher bohren wollte - eine Kontroll-Leichte für den Pressostaten an geeigneter Stelle nachgerüstet.

    Diese Stelle ist das in der Regel mit einer Blindkappe versehene Loch im Frontblech, welches sich unterhalb des Manometers befindet. Dieses Loch dient bei gasbetriebenen Exemplaren zur Kontrolle der Gasflamme, während es bei Maschinen mit elektrischer Heizung eben besagte Blindkappe aufweist.
    Der Durchmesser beträgt 31mm und dahinter ist nur bedingt Platz, da dort zwei Kupferleitungen vorhanden sind.
    Nach langer Suche fand ich eine passende Leuchte, die von dem nicht mehr existierenden Hersteller BRETER aus Mailand stammt. BRETER hat sowohl Schalter als auch Kontroll-Leuchten für Schalttafeln etc. in verschiedenen Größen und Ausfertigungen gefertigt, so dass die Auswahl nicht ganz einfach war.
    Eine solche Lampe weist meine Decarli ab Werk auf, aber in einer kleineren Version:

    [​IMG]

    Schön finde ich diese Lampen, da sie einen verchromten Metallring als Blende und eine aus Glas bestehende Linse haben. Die gab es in verschiedenen Farben, hier nun ebenfalls in rot.
    (bin noch auf der Suche nach einen grünen Leuchte :D)

    An der Prestina wurde das Ganze nach der Verkabelung natürlich noch vorsorglich "spritzwassergeschützt" mit einer hitzebeständigen Folie, die mit kleinen Kabelbindern fixiert ist, versehen. Der Platz reicht gerade so. :eek:

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    Der Vorteil ist aus meiner Sicht, dass man im Bedarfsfall ohne Probleme auf den Originalzustand zurückrüsten kann, und diese Lampen vom Stil und der Verabeitungsqualität eher zu einer älteren Handhebel-Maschine passen als die gängigen Plastikleuchten wie man sie aktuell angeboten bekommt.

    Bei Interesse kann ich gerne Fotos dieser BRETER-Leuchten einstellen. Es gibt auch sehr ähnliche und in derselben Materialqualität produzierte Leuchten der ebenfalls in Mailand anässig gewesenen Firma ERSCE, die allerdings einen recht breiten Körper aufweisen, so dass entsprechender Platz vorhanden sein sollte.
    Ich habe solche Exemplare von ERSCE und BRETER nun in meinem Fundus und würde bei Bedarf auch ein oder zwei an einen Interessenten abgeben. Alles weitere ggf. per PN.

    Gruß
    Vectis
     
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  2. #2 benötigt, 16.05.2021
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    Thema gespeichert, wenn sowas mal ansteht. Scheint irgendwie so, als wäre das immer so vorgesegewesen.

    Insgesamt wirkt die Prestina auf den Bilder absolut makellos. War sie in so gutem Zustand, oder ist das alles Ergebnis Deiner Restaurierung?
     
  3. #3 vectis, 16.05.2021
    Zuletzt bearbeitet: 16.05.2021
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    Danke für die Blumen.:D
    Aber wie so oft täuscht das etwas auf den Fotos.

    Ich habe den Rahmen und dessen sonstigen Teile schwarz pulverbeschichten lassen, die Teile der Blechverkleidung jedoch im O-Zustand belassen.
    Zum einen lag das daran, dass ich das "Senf-Gelb" von Conti gerne behalten wollte und es keinen passenden RAL-Farbton (bei RAL-Classic zumindest nicht) gibt (eventuell noch bei der erweiterten RAL-Design-Linie).
    Zum anderen kann die Maschine meiner Meinung nach ruhig etwas Patina haben, weswegen ich mich auch mit dem Polieren der Edelstahlbleche zurückgehalten habe.
    Wichtig war mir die Maschine hinsichtlich der inneren Komponenten wieder uneingeschränkt betriebsfähig zu machen. Das nahm einige Zeit in Anspruch, wobei ich mit viel Glück und Geduld alle festgerosteten Bolzen etc. habe herausdrehen können, ohne dass mir welche abbrachen, was leider vielen Prestina-Aufbereitern passiert ist.
    Über EVAAD in Südfrankreich bekommt man noch erstaunlich viele Teile für die Conti-Hebelgruppe, dann noch einiges bei TSE.

    [​IMG]

    [​IMG]

    Der Zustand beim Kauf war äußerlich also schon noch für das Alter in Ordnung, aber innen sah es dann wie so oft etwas anders aus...

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    Dieses 1500-Watt Heizelement wurde offenbar beim westfranzösischen Vertriebsunternehmen SPECAF (siehe auch das ursprüngliche Schild am Rahmen) mal im Rahmen einer Wartung nachgerüstet. Das originale Element für 1200 Watt ist flacher. Ich habe es nun durch ein passenderes von ASCASO, eigentlich für eine La Spaziale-Maschine gedacht, ausgetauscht. Das hat nun 1300 Watt. Viele gute Tipps fand ich im Forum der französischen Espresso-Freunde bzw. den dortigen Threads zur Restaurierung mehrerer Prestina.

    Diese Prestina ist von 1974 und war vom Vorbesitzer irgendwo in Westfrankreich aus einem Gastronomiebetrieb erworben worden. Er hatte sie dann in seinem kleinen Museum neben anderen Maschinen zu stehen, das seinem Café angeschlossen ist (Baristoteles in Bochum), aber nie in Betrieb genommen.

    [​IMG]

    Hier bei mir zuhause lief dann noch ein halber Liter gut abgestandenes Wasser aus dem Kessel.
    :eek:;)
     
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  4. #4 vectis, 16.05.2021
    Zuletzt bearbeitet: 16.05.2021
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    Und weil ich nicht nur "tolle Lämpsken" mag, sondern auch diese Schilder aus Aluminiumblech, sollte das SPECAF-Schild gegen das schönere CONTI-Schild ausgetauscht werden. (Das fehlende kleine Blechetikett mit der Seriennummer vorne rechts an der Frontplatte habe ich mir nachfertigen lassen).
    Conti selbst gab nach anfänglich nettem E-Mail-Kontakt keinerlei Unterstützung oder Rückmeldung. Es scheint dort niemanden mehr zu geben, der sich noch mit den älteren Conti-Maschinen auskennt und die in früheren Threads noch als Ansprechpartnerin erwähnte Madame Edith Godin, welche noch Ahnung hatte, ging vor drei Jahren in Rente (so wurde mir mitgeteilt).

    Aber ich fand eine französische Annonce, in der u.a. auch dieses Schild mit angeboten wurde. Es stammt von einem früheren Conti-Vertriebspartner, der in Montélimar ansässig war, so dass sich diese Anschrift anstelle der monegassischen Werksadresse erklärt.
    Egal, Hauptsache der mir so viel besser gefallene Conti-Schriftzug ist drauf:
    [​IMG]

    :)
     
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  5. #5 benötigt, 16.05.2021
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    Insbesondere so prominent an der Vorderseite einfach netter.
     
  6. vectis

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    genau :)

    [​IMG]

    und hier die Farbe, wobei die kleinere Comocafé eine winzige Nunance heller ausfällt. Aber es ist das klassische "jaune de Conti".

    [​IMG]

    Hier sieht man dann schon die kleinen Lackmacken der lackierten Bleche der Prestina.
     
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  7. #7 benötigt, 16.05.2021
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    Besonders cool finde ich die Glasrückwand, durch die man die Komponenten, Kaffeesäcke auf dem Boden und vermutlich dann auch Zwerge arbeiten sieht ;)
    FD714DDB-B83D-4179-88FA-41703760591C.jpeg
    Sorry, ist nicht despektierlich gemeint, sah nur verwirred real aus. ;)

    Die Macken auf den Blechen kommen mir nicht schlimm vor, da gibt es deutlich übler zugerichtete Maschinen. Ob so Farbunterschiede zwischen den Geräten auch über lange Exposition zu UV-Licht o.ä. zustande kommen können?
     
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  8. vectis

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    Hehe:D
    Ja, das Edelstahlblech auf der Rückseite spiegelt hier leider den Soda-Club und ne Tüte Brötchen.

    Die erwähnten Farbunterschiede sind schon so oder so vorhanden. Die beiden seitlichen Bleche sind ja auch innen lackiert, wo keine UV-Strahlung zu einem Ausbleichen hätte führen können. Diesen innen befindlichen Farbton habe ich dann auch mit dem RAL-Farbfächer verglichen. Ebenso bei der kleinen Comocafé.

    Aber ich habe mal im französischen Forum angefragt ob es in Frankreich um die 1970er Jahre herum ein mit dem RAL-System vergleichbaren Farbcodex o.ä. gab. Bislang gibt es dazu keine Antwort.
    Ich könnte mir auch vorstellen, dass das mit irgendeinem damals verwendeten Lack von Peugeot, Citroen oder Renault korrespondiert, aber wer weiß?
    Und wie schon geschrieben gibt Conti selbst zu solchen Fragen keinerlei Antwort.
    Die meisten Prestina wurden ja in dem ebenfalls ab Werk ausgeführten schönen Rot-Ton restauriert. Ich kenne aber auch Exemplare, die mit einer dunkelbraunen Lackierung ausgeliefert wurden.
    Da ich aber schon einige Maschine mit roten Gehäusen habe sollte die Prestina so bleiben wie sie war.

    (außerdem kommt in den nächsten Tagen eine rot lackierte Cimbali Eleva aus der Lombardei zu mir, aber das wird dann die nächste Baustelle :eek::p;))

    Bei Home Barista wurde mal eine Prestina gezeigt, die vollkommen in Messing bzw. messingfarben gehalten ist.
    Wäre nicht mein persönlicher Geschmack, sieht aber interessant aus:

    [​IMG]

    (Quelle: All Brass Conti Prestina Time Capsule - Page 2)
     
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  9. #9 vectis, 16.05.2021
    Zuletzt bearbeitet: 16.05.2021
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    Beim Kauf der Prestina war sogar noch das richtige Original-Manometer vorhanden, dessen Nadel aber auf "2-Uhr" festhing.
    Also fix bei einer mit Glück gefundenen, in Italien ansässigen Ersatzteilquelle das adäquate Ersatzteil geordert, das jedoch eine etwas andere Skala und einen weißen Zeiger aufweist.
    Aber als "Originalfetischist" liess mir das Originalteil keine Ruhe und es gelang mir das Teil wieder funktionsfähig zu bekommen und die Nadel zu justieren.
    Hier mal der Vergleich zwischen Original und "Fälschung", die auch noch einen Plastikkörper aufweist, während das Original noch in einem Blechgehäuse sitzt:

    [​IMG]

    Aber man kann ja nie genügend Ersatzteile im Fundus haben.
    ;)
     
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  10. #10 mactree, 16.05.2021
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    Sehr schön geworden. Hat die jetzt einen festen Platz in der Küche?
     
  11. #11 vectis, 16.05.2021
    Zuletzt bearbeitet: 16.05.2021
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    Relativ gesehen ja, denn im Augenblick steht sie dort neben einer kleinen Sama Export.
    Die ist im Alltagsgebrauch doch etwas schneller betriebsbereit. :D
    Aber dank meiner sehr toleranten Frau dürfen beide Maschinen zumindest einige Zeit dort nebeneinander stehen. Das sieht dann so aus:

    [​IMG]

    Nicht gerade die ultimativ vorzeigbare Kaffee-Ecke für die entsprechende Rubrik, aber an dieser Stelle wechseln sich die Maschinen aus meiner Sammlung ohnehin mehr oder weniger regelmäßig ab.
    Hier ein Bild aus der Zeit kurz nach dem Kauf, also die Conti noch mit dem SPECAF-Schild und ohne Kontroll-Leuchte.
     
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  12. Feitz

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    also ehrlich, das sieht so hässlich aus, die Farben passen überhaupt nicht zusammen, das zwickt sich regelrecht.
    Ich denke, Du solltest mir die kleine Comocafé abtreten, meine Prestina ist rot, da stört es nicht ganz so arg... ;-)
     
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  13. vectis

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    Nein danke, denn sonst fühlt sich die andere so allein.

    [​IMG]

    [​IMG]

    ;)
     
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