Dachbodenfund Brugnetti Aurora Serie Panoramic

Das ist nur meine eigene Erfahrung. Jedoch gibt es sicherlich auf beiden Seiten Käufer d.h. es ist egal ob restauriert/unrestauriert.

 

Wer im Oldtimer Markt Heft "Preise" nachguckt, findet so manch seltene Modelle bei den steht z.B. "für Preisnotierungen sind sie zu rar".
Wenn wir dann die Preise für Alltagsklassiker angucken (bei Autos sind das Ente, Käfer Kadett...) hier bei Espressomaschinen zum Beispiel E61, LSM Tipo 6x, Gaggia ... dann gibt es selbst bei denen eine reisengroße Preisspanne.
Woran liegt das? Meine Vermutungen:
- Zum einen gibt es deutlich weniger Verkäufer als auch Käufer für alte Espressomaschinen als für alte Autos.
- Eine LSM Tipo 6x wird unrestauriert (nachdem was ich mitbekommen habe) z.B. zwischen 200 und 1000 € gehandelt (wenn man es mitbekommt).
erst wenn man die Maschine zerlegt hat kennt man die Kosten, die auf einen zukommen. Dichtungen und kleinkram rd. 150 - 200 €.
Aber wenn dann was anderes noch defekt ist, z.B. Ersatz für eine verschlissene Handbebelbrühgruppe rd. 500 €, defekte Heizung: gerade nicht lieferbar- also Nachfertigung für min. 200 €, neuer Lack, 200 € (aber vielleicht kann ich ihn retten), Falls Teile neu verchromt werden müssen von 50 € bis weit über 200 €, je nach Anzahl und Größe. Defekte Ventile können hier preisgerecht durch die aktuellen Versionen ersetzt werden. Dazu viele Stunden Arbeit für Zerlegen, entkalken, zusammenbau.

Welche Preis wird diese alte LSM Alltagsmaschine am Ende Wert sein? ich habe gute instandgesetzte Exemplare von 600 bis 2500 € gesehen.

Ein alter Käfer, R4, Ente, Fiat 500 mit TüV kostet heute rund 8000€ oder mehr, aber mit Autos kennen sich auch mehr Leute aus. Aber einen vergammelten Käfer zum aufarbeiten in die Werkstatt geben wird schnell mehr als 10.000 € kosten. Der Aufwand ist der gleiche wie bei einem alten Porsche 356A, aber da bekomme ich das Geld nachher vielleicht wieder raus. (Zustand 3 min 60.000 €)

Bei seltenen Espressomaschinen ist die Diskrepanz noch größer. Nicht die Maschine macht den Hauptinvest aus, sondern die eventuell benötigten Teile und Arbeiten. Nachfertigungen von Teilen gehen nur wenn man selber die Möglichkeit hat oder einem die Maschine das Wert ist - auch wenn man das Geld nicht wieder raus bekommt.

Dies ist der Grund, warum es sich für Laien eher anbietet Maschinen im Istzustand zu verkaufen, statt eine Restaurierung zu beauftragen und nachher viel Geld zu inverstieren ohne am Ende einen entsprechenden Preis zu erreichen.

 

Der Markt für Oldtimer ist im Vergleich zu dem für historische Espressomaschinen riesig, daher gibt es da auch mehr Marktbeobachtung und Transparenz. Bei häufiger gehandelten Maschinen wie den erwähnten Tipo 6 oder Faema-Modellen mag eine Einschätzung noch möglich sein, bei anderen, sehr selten gehandelten Maschinen geht das eben nicht. Erschwerend kommt dazu, dass Angebote nicht automatisch Rückschlüsse auf tatsächlich erzielte Preise zulassen. So gibt es Maschinen, die seit langer Zeit entweder durchgehend
oder immer wieder aufs Neue angeboten, aber nicht verkauft werden. Andere werden nach Verhandlungen zwischen Interessent und Verkäufer veräussert, ohne dass der tatsächlich bezahlte Preis je bekannt wird. Das kann man gut oder schlecht finden, bleibt aber einfach Realität.