Dachbodenfundstück

Diskutiere Dachbodenfundstück im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo! Ich habe dieses Maschinchen auf dem Dachboden gefunden: [img] Wer kann mir sagen wie das Teil heißt, wo es herkommt, wei alt etc. pp.?...

  1. #1 heavyonwire, 26.05.2008
    Zuletzt bearbeitet: 26.05.2008
    heavyonwire

    heavyonwire Mitglied

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    Hallo!

    Ich habe dieses Maschinchen auf dem Dachboden gefunden:

    [​IMG]

    Wer kann mir sagen wie das Teil heißt, wo es herkommt, wei alt etc. pp.? Gibt es vielleicht sogar Tipps wie man daraus einen brauchbaren Espresso beziehen kann?
     
  2. #2 heavyonwire, 26.05.2008
    heavyonwire

    heavyonwire Mitglied

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    AW: Dachbodenfundstück

    Ja, ist eine Nockit. Mit dem Hinweis habe ich es dann auch gefunden...

    [​IMG]
     
  3. H.D.

    H.D. Mitglied

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    AW: Dachbodenfundstück

    wow, netter Fund. Wie alt ist sie?
    In den 60er-70er Jahren war das bei uns ziemlich "in" hab ich gehört...
    Mal schauen, irgendwo steht bei mir auch so ein Teil herum.

    Liebe Grüsse H.D.
     
  4. #4 gunnar0815, 26.05.2008
    gunnar0815

    gunnar0815 Mitglied

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    AW: Dachbodenfundstück

    Arbeitet die ohne Druck nur mit Schwerkraft?
    Gunnar
     
  5. #5 heavyonwire, 26.05.2008
    heavyonwire

    heavyonwire Mitglied

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    AW: Dachbodenfundstück

    Moin!
    Soweit ich es begriffen habe läuft es nur mit Schwerkraft. Der Hebel an der Seite drückt zwar den Stempel runter, dieser hat aber 2 große Löcher, so dass hierüber kaum Druck aufgebaut werden kann. Er gibt wohl nur das Ventil frei und dann "pieselt" es durch den Siebträger.
    Aber vielleicht hat ja jemand noch ein paar Hinweise wie das Gebräu erträglicher wird???

    Vielen Dank schon mal!
     
  6. H.D.

    H.D. Mitglied

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    AW: Dachbodenfundstück

    ...hm. Tee einfüllen?
     
  7. #7 marsupilami, 11.04.2009
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19.04.2009
    marsupilami

    marsupilami Gast

    AW: Dachbodenfundstück

    Eine Nockit braut köstlichen Espresso, aber natürlich nur wenn sie noch intakt ist ;-) und das keineswegs nur mit Schwerkraft - die Maschine hat einen Kessel, der mit einem Heizkörper umwickelt ist und presst Dampf durch den Kaffee - meines Wissens eine der ersten wenn nicht DIE erste kleine Espressomaschine für den Haushalt überhaupt !! Mein Vater hat etliche Jahre beim Hersteller in Wien gearbeitet und weiß alles über diese Maschinen :-D
     
  8. Bane

    Bane Mitglied

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    AW: Dachbodenfundstück


    das ist dann aber eher ein Mokka. prinzip siehe bialetti.

    espresso ist was anderes...
     
  9. Alfred

    Alfred Mitglied

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    AW: Dachbodenfundstück

    Da wäre ich mir jetzt nicht so sicher - wozu wäre denn dann der 3.te Hebel da?
    Denke also, dass die erst aufgeheizt wurde, und dann das Ventil aufgemacht wurde - gab ja viele solcher Maschinen , sozusagen pumpen- und hebellose Espressomaschinen.

    Wenn da alles schön dicht ist, kann man damit richtigen Espresso machen - aber mühsam ist es halt ...

    Übrigens verwirrst Du uns Wiener mit Mokka - bei uns ist ein Mokka einfach ein Schwarzer - die Bialetti ist die Bialetti, oder eben die Herdplattenmaschine, oder Neapolitanerin..
     
  10. #10 marsupilami, 18.04.2009
    marsupilami

    marsupilami Gast

    AW: Dachbodenfundstück

    mein vater war von 1949 bis 1959 bei nockit in wien beschäftgt.die firma existiert schon lange nicht mehr. ersatzteile sind wohl kaum mehr zu bekommen.die arbeitsweise ALLER nockit espressomaschinen war wie folgt:eek:ben ein behälter für kaltes wasser. seitlich ein hebel mit welchem man die zuläufe zum unten liegenden heizkessel verschliessen konnte und gleichzeitig ein ventil zur vorne eingesetzten armatur (sieb mit gemahlenem kaffee) geöffnet hat. das im kessel erhitzte wasser war genau die menge einer kaffeeportion. durch besondere, patentierte aus-trittsöffnungen aus dem kessel wurde heisswasser und etwas dampf ge-mischt und somit der kaffee schonend zubereitet und wenig gerbsäure war dadurch im kaffee enthalten. am armaturenauslauf war bei den meisten typen ein federbelastetes ventil, sodass der kaffee mit geringem überdruck auslaufen musste, wodurch auf dem kaffee in der tasse eine "cremeschicht" vorhanden war, wie dies auch heute noch in cafe`s serviert wird. NOCKIT hat von der kleinen haushaltmaschine bis zur grossen 4- gruppigen kaffeemaschine das ganze:roll: sortiment geliefert. übrigens der dritte schwarze GRIFF links an dem dachbodenfundstück ist kein hebel sondern diente dazu die maschine festzuhalten wenn man die armatur einsetzen wollte. :cool:
     
  11. Alfred

    Alfred Mitglied

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    AW: Dachbodenfundstück

    Mit 3.tem Hebel meine ich schon den geriffelten (von uns aus rechts).
     
  12. #12 marsupilami, 19.04.2009
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    marsupilami Gast

    AW: Dachbodenfundstück

    der rechte hebel hat eine verschiebbare gerillte hülse mit welcher der hebel links in einem loch fixiert werden kann und so die verbindung zum kaltwassertank geschlossen hält. wenn der kaffee fertig gekocht ist schiebt man die hülse nach rechts und der hebel geht durch federdruck wieder nach oben, der kessel wird wieder mit wasser gefüllt.:)
     
  13. #13 muckefuck, 19.05.2009
    muckefuck

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    AW: Dachbodenfundstück

    Komisch, dass sich noch keiner beschwert hat :lol:

    Hier klaue ich mal eine Erkenntnis, die auch aus dem Kontext gerissen auch hier zutreffend sein müsste:

    Ohne Hebel/Pumpe = keine 9 bar bei ~90°C = kein Espresso nach heutiger Definition.

    ...was natürlich nicht heißen soll, dass der Kaffee daraus nicht schmeckt ;-)
     
  14. #14 ottensen01, 19.05.2009
    Zuletzt bearbeitet: 19.05.2009
    ottensen01

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    AW: Dachbodenfundstück

    Moin!
    Das beschriebene Brühverfahren ähnelt imho einer Bialetti Brikka. Bei ihr drückt der Dampfdruck das Wasser durch den Kaffee in den oberen Behälter. Anders als bei der Standard-Bialetti endet das Steigrohr oben jedoch nicht einfach in einer Prallplatte, sondern in einer kleinen Bohrung, die mit einem Gewicht abgedichtet ist, so dass sich zunächst ein Druck aufbauen muss, bevor das Gewicht angehoben und der Auslauf geöffnet wird. Der Kaffee, der aus einer Mukka herauskommt, ist geschmacklich schon als Espresso zu bezeichnen. Die Nockit hat zusätzlich offenbar eine "Nachfüllautomatik" und bietet die Möglichkeit, den Kaffee zu tauschen, ohne dass das System abkühlen muss. Ich finde es sehr durchdacht.
     
  15. #15 muckefuck, 19.05.2009
    muckefuck

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    AW: Dachbodenfundstück

    Da gebe ich dir vollkommen recht, das System ist absolut genial! Und das Gerät sieht auch klasse aus!

    Mein Kommentar war nicht als Kritik an dem guten Stück gemeint, dass viel zur Bereicherung der Kaffeekultur beigetragen hat.

    Nur: Sobald es um Vollautomaten geht, wird akribisch auf der Definition von Espresso herumgeritten und auf jedes bar, °C oder N Anpressdruck bestanden. Daher finde ich es nicht ganz fair, wenn hier die Definition heißt: "Sieht aus wie Espresso und schmeckt so ähnlich".

    Ist wirklich nicht böse gemeint. Falls noch jemand weitere Fakten über das Gerät kennt: Immer her damit :-D

    Hier läuft parallel eine Diskussion über Druck/Temperatur bei Bialetti, die zum Erkenntnisgewinn beitragen könnte:

    http://www.kaffee-netz.de/grunds-tzliches/28308-wasser-dampftemperatur-bialetti-e61.html#post310619
     
  16. Alfred

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    AW: Dachbodenfundstück

    Denke das sollte man im Zusammenhang mit der technischen Entwicklung sehen.
    Espresso steht da für mich durchaus stellvertretend mit andern Bereichen des täglichen Lebens, etwa HiFi oder meinetwegen das Thema Rasur: Ewig war es ein Streben nach Verbesserung, der Vollautomat und meinetwegen auch Nespresso sind gute Beispiele dafür, dass es plötzlich nur mehr um Komfortgewinn geht - findet man ja auch bei diversen Plastik-Musikplayern und Vielklingen-Rasierern mit Flutschstreifen (vom Teufelszeug Dosenschaum will ich gar nicht reden).
    Darum werden von uns Freaks historische Gerätschaften wohl mit mehr Wohlwollen betrachtet, auch weil sie uns Informationen darüber liefern, wieso sich regional Kaffeespezialitäten anders entwickelt haben.
    ich denke halt, dass das die Ursache ist - und schön anzuschauen sind solche "Wunderwerke" allemal.
     
  17. #17 Ted2Ted, 11.03.2012
    Ted2Ted

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    AW: Dachbodenfundstück

    Also ich bin verblüfft, was man hier so findet. Ich habe letztes Jahr auf einem Flohmarkt eine Nockit gekauft, die jedoch nicht funktioniert hat. Das hat mir keine Ruhe gelassen und ich musste sie komplett zerlegen. Der Mechanismus ist einfach und genial. Nun funktioniert sie wieder und ich kann mich damit beschäftigen, den richtigen Espresso und den richtigen Mahlgrad dafür herauszufinden.

    Funktion meiner Maschine:
    Drehteller mit gefrästen Nuten (einfaches Ventilsystem zwischen 2 planen Metallflächen). Der rechte Hebel, nach vorne gezogen bewegt den Drehteller im inneren des Behälters und verschließt den Zulauf von oben (Wasservorrat). Gleichzeitig wird ein einfacher Schalter an der Unterseite betätigt, der die Heizung um den Brühkörper einschaltet. Das Wasser wird erhitzt und tritt direkt mit dem dadurch aufgebauten Druck über den Siebträger aus. Das leichte Nachdampfen ist der Zeitpunkt, den Hebel wieder nach hinten zu drücken (Verhindert unnötige Beanspruchung der Heizung, da keine Temperaturüberwachung). Wird der Hebel nach hinten gedrückt, wird die Heizung wieder ausgeschalten und das Ventilsystem öffnet den Zulauf vom Wasserbehälter und lässt überschüssigen Dampfdruck über das Standrohr entweichen. Ich war fasziniert.

    Jedenfalls eine nette Spielerei.

    Aber Vorsicht beim Zerlegen: Die Dichtung ist eine sogenannte Stopfbuchsendichtung und besteht aus einem Dichtungsfaden, der ganz vorsichtigt entfernt und wieder verwendet werden muss (Chirurgenarbeit). Die Einstellung der Dichtung mit der unteren Befestigungsschraube ist eine Gradwanderung zwischen Dichtheit und Anpressdruck des Drehtellers. Wenn die Maschine länger nicht in Betrieb ist, kann beim ersten Benützen eine leichte Undichtheit auftreten, die sich durch Benetzung der Dichtung jedoch rasch wieder gibt.

    Ich habe noch andere alte Kaffeemaschinen
    - Olympia Express ca. Bj. 1960 für die ich derzeit eine Kolbendichtung suche
    - unbekanntes Modell mit Trockenspiritus- aber schön
     
  18. HelgeK

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    AW: Dachbodenfundstück

    Danke für den interessanten Bericht! Eine Bitte - könntest Du noch Bilder dazu einstellen?
     
  19. #19 Ted2Ted, 11.03.2012
    Zuletzt bearbeitet: 11.03.2012
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    AW: Dachbodenfundstück

    kann mir jemand erklären, wie ich hier Bilder hineinstellen kann?

    Ergänzung:
    Die Maschine sieht genauso aus, wie auf dem Foto des ersten Beitrages mit folgenden Ausnahmen:
    - Betriebsanzeigelämpchen habe ich nicht
    - vollständiger Firmenaufkleber an der Vorderseite (Nockit, Metallwarenfabrik.....)
     
  20. #20 KlausMic, 11.03.2012
    KlausMic

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