Dampf riecht muffig

Alter Thread, aber neues Thema:

Ich habe ein ähnliches Problem mit meiner Bezzi. Die ist ja nun gar nicht mal so alt (3 Monate) und daher bin ich ein wenig ratlos... Ideen sind willkommen!

Seit "einer Weile" (hab's zufällig gemerkt, daher ist ein genauer Startpunkt nicht feststellbar) riecht der Dampf "muffig", also irgendwie nach Keller / feuchtem Staub / etc. Das ist jetzt kein beißender/stechender Geruch, eher eben muffig/abgestanden - ein bisschen so, als wenn irgendwo ein Schimmel in der Maschine leben würde.

Ich habe dabei das Gefühl, dass dies besonders beim ersten Dampfstoß so ist und danach etwas besser wird. Ist aber nach kurzer Pause reproduzierbar. Das Kesselwasser aus dem Heißwasserausfluß riecht auch ähnlich. Ob auch das Brühwasser davon betroffen ist, konnte ich noch nicht genau feststellen. Wegen der Münchner Wasserhärte verwende ich Brita-gefiltertes Leitungswasser.

Ich habe nun Tank und Maschine gründlich gereinigt (Rückspülen mit Kaffeefettlöser tu' ich eh spätestens alle zwei Wochen, jetzt eben noch zusätzlich intensiv den Tank geschrubbt usw.) und diverse Kessel voll frischem Wasser durchlaufen lassen, sozusagen "aus allen Rohren" gefeuert.

Ergebnis: Problem NICHT behoben, stört mich nach wie vor. Allerdings schmecke/rieche ich sowohl bei Espresso als auch bei Milchschaum keine Veränderung... nerven tut's trotzdem.

Wer hat Tipps?

 

Wie hast Du denn das alte Wasser aus dem Kessel geholt? Da die Elektronik automatisch den Wasserstand im Kessel nachregelt, ist es bei der Bezzera ja etwas schwierig das Wasser komplett aus dem Kessel zu holen. (Eine leicht erreichbare Wasserablaßschraube wäre imo wünschenswert)

Um einen hohen Anteil frischen Wassers in den Kessel zu bekommen, heize ich die Maschine auf, schalte sie dann aus und lasse dann das Heißwasser aus dem Hahn ab, solange der Druck reicht. Wenn die Maschine dann wieder eingeschaltet wird, kommt relativ viel frisches Wasser in den Kessel. Durch mehrmaliges Wiederholen kann man den Anteil des alten Wassers kräftig reduzieren.

Grüße
Robert

 

Genau so hab' ich's auch gemacht - bisher aber eben ohne Erfolg. :cry:

 

Ich denke, dass es kaum Möglich ist, dass Milch über die Aufschäumdüse in den Kessel gelangt. Im Kessel herrscht Überdruck!

Über den Brühkopf kann auch nichts in den Kessel gelangen, es sei denn der HX ist undicht.

Ich vermute, dass es Kalkablagerungen o.ä, ist, was aus dem Wassertank in den Kessel gelangt.

Abhilfe schafft aus meiner Sicht die regelmäßige Entnahme von Heißwasser. Ich persönlich heize mit dem Heißwasser meine Tassen vor. Es kann aber auch helfen täglich ein Tässchen Heißwasser zu entnehmen. Dann geht der Muffelgeruch schnell weg.

Gruß

Gerd

 

Hm. Sollte ich vielleicht ergänzen:

(1) Kalk sollte bei einer drei Monate alten und Brita-Filter-Wasser betriebenen Maschine doch eigentlich kein Problem sein, oder?

(2) Nutze ich das Kesselwasser aus dem Heißwasserhahn auch für's Tassenwärmen usw.

Hoffnungsloser Fall? :wink:

 

den Überdruck gibt es aber nur solange, wie die Maschine auch heiss ist. :wink:

Mir hat man mal erzählt, dass folgende Vorraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Milch in den Kassel gelangt.
a) das Entlüftungsventil hängt nach dem Abkühlen des Kessels. Der ehedem heisse Dampf kondensiert im Kessel zu kaltem Wasser und es entsteht ein Unterdruck im Kessel.
b) Das Dampfventil ist ganz leicht undicht bzw nicht in Richtung Kessel dicht. Es kommt also zum Druckausgleich des kalten Kessels über das Dampfventil. Luft strömt von aussen ein.
c) Der Barista hat die Dampflanze zum Feierabend im Milchkännchen hängen lassen. Die Barmaschine wird nun über Nacht ausgeschaltet (was in der Gastronomie meines Wissens nach eher vermieden wird) oder es kommt nachts zu einem Stromausfall. In beiden Fällen kühlt die Maschine ab.

a+b+c) Über das nur in einer Richtung 100% schliessende oder latent undichte Dampfventil wird Milch aus dem Kännchen in den Kessel gesogen. Das ganze soll dann ne ziemlich ekelige, stinkige Angelegenheit werden. So hat es zumindest ein mir persönlich bekannter Maschinentechniker wohl schon mehrmals erlebt

 

Hallo,
hatte bei der älteren Bezzi auch das Problem das im Teewasser ziemlich viele
Partikel schwammen, allerdings ist das nicht weiter verwunderlich:



Die Maschine wurde lt. Vorbesitzer regelmässig "soft" entkalkt, d.h. es wurde über den Tank Entkalker zugeführt. Die Maschine ist Baujahr 99!
Sollte allerdings kein Problem sein, mach deine Kiste einfach auf und dreh den HX (das grosse Teil in der Mitte) aus, dann siehst du wie versifft (oder nicht) es ist und ob entkalken bzw. reinigen notwendig ist.
Gruß
Marcus

 

Trau' es mich ja kaum zu sagen... aber es würde mich schon freuen, wenn meine Angaben auch gelesen würden, bevor Antworten kommen... :wink:

Nochmal:

Ich mache Maschine / Dampflanze / usw. IMMER und SOFORT richtig gut SAUBER, inkl. Leerbezüge zum Spülen, Dichtung und Dampflanze wischen bzw. bürsten, usw.

Dann geht es ja auch nicht um "ziemlich eklig", sondern um "leicht muffig".

Und von total versifft wegen "soft entkalkt" kann man bei meiner DREI MONATE alten Maschine (die sich immer und ausschließlich in meinem Besitz befand) nun wirklich kaum reden. :wink:

Dennoch: Es würde mich interessieren, ob ich wirklich so einen seltenen Fall habe... immerhin gab es ja schon ein paar solcher Threads, allerdings bisher meistens ohne Updates mit der konkreten Lösung des Problems.

 

Hallo,
@bernie
ich denke ziemlich schnell, was auch genau der Punkt ist auf den ich rauswollte. Die Maschine wird relativ zügig wieder die Oxydschicht ansetzen und dann vielleicht Spuren im Wasser hinterlassen und eventuell auch beim Dampfen muffeln. Ich hab ja zwei Bezzis und beide muffeln nicht, nicht im Neuzustand (bei der jüngeren, die wurde von mir neu gekauft) und auch nicht wenn der Kessel/HX so aussieht wie oben.
@der_z
deshalb ja mein Vorschlag den HX auszuschrauben, mal die Taschenlampe reinhalten und evtl. ne Probe entnehmen um zu sehen wie das Wasser im Kessel ausschaut. Hast du am Tank den kleinen roten "Filter"-Eumel mal vom Tankanschluss geschraubt, evtl. hängt da ja Schmodder drin (der sich bei gefiltertem Wasser auch schon nach ner Woche bilden kann).
Ansonsten mal bei geöffneter Maschine die Leitungen vom Tank zum Kessel prüfen (geht nur bis Ventil HX/Kessel).
Gruß
Marcus

 

Wie sehen denn die Schläuche im Tank aus? Das Heisswasser aus meiner Silvia riecht auch ein bischen (allerdings eher "nach Plastik"), der Silikonschlauch im Tank ist trübe. Ob´s daran liegt weiss ich aber nicht genau.

 

Schläuche in der Bezzi????

Die ist doch baugleich mit der LIVIA. Da gibt es keine Schläuche sondern nur Rohre.

Also bei mir hilft das mit dem täglich Heißwasser entnehmen.

BTW in Mannheim (meiner Arbeitsstätte) ist das Wasser so Kalkhaltig, dass ein Wasserkocher nach einmaliger Benutzung Schleier hat. Nach einer Woche ists ein fester Film....

Gruß

Gerd.

 

Hallo Gerd,
in meinen zwei Bezzis sind jede Menge Schläuche, die auch teilweise ziemlich eklig aussehen, weshalb ich die einfach mal ausgebaut und mit sonem Reiniger für Trinkrucksäcke (Camelbak) über Nacht eingelegt hab-wie neu!



Gruß
Marcus

 

Danke für die Tipps... zumindest einen offen sichtbaren Schlauch hat wohl jede Bezzi, gell? :wink:

Werde es jetzt noch ein wenig mit Spülen usw. versuchen, ich habe keine Lust, meine recht nagelneue Bezzi zu demontieren. Einzig die Dampfdüse werde ich mal wieder abschrauben... obwohl da eigentlich nix im Rohr sein kann. Den roten Eumelfilter habe ich natürlich schon demontiert, zerlegt, gereinigt, usw... bin daher mit meinem Latein am Ende, daher frag' ich ja.

Vielleicht bin ich aber auch zu pingelig? Es ist jedenfalls definitiv so, dass nur der jeweils erst Stoß etwas müffelt - der Rest des Dampfs dann nicht. Nach einer kurzen Pause ist das dann wiederholbar.

Rätsel über Rätsel.

Kaffee schmeckt. :wink: Vorerst Ruhe bewahren, frühestens in 2-3 Wochen mal aufschrauben (oder wenn's schlimmer wird).

 

das klingt eher nicht so, als wäre es ein chronisches gammeln

ich habe mal in meine doofe sauteure küchenamatur nen neuen schlauch gebaut, derjenige, der bei so doofen teuren amaturen im flexmetal liegt und es hat wochen gedauert, bis der fiese geschmack im wasser weg war.

heute würde ich wohl eine bei aldi holen aber die muss man dann viell. immer ganz austauschen, oder ?

 

Hm - ein weiterer Unterschied zur LIVIA. Die ist Verrohrt - keine sichtbaren Schläuche...

Mittlerweile komme ich zur Überzeugung, dass lediglich Kessel und Brühkopf an der Bezzi identisch sind....

Gruß

Gerd

 

Hallo der_z,

ich würde fast wetten daß es am Britafilter liegt.
Nimm mal zum Test das Risiko von etwas Verkalkung in Kauf und entleere über die Heißwasserdüse den Kessel in mehreren Durchläufen und fülle normales, unbehandeltes Leitungswasser in den Tank. Oder Du gibst ein paar Euros zum testen aus und nimmst Flaschenwasser (hierzu findet man einige Emfehlungen).

Gruß
Holger

 

Mein Verdacht geht mittlerweile in eine ähnliche Richtung. Ich habe auch schon Kontakt mit kaffee-total aufgenommen (von denen habe ich die Maschine), und da ging's in die ähnliche Richtung.

Detektiv Holmes mein mittlerweile das: Über Weihnachten war ich zwei Wochen nicht da, ergo wurde die Maschine zwei Wochen lang nicht genutzt. Wahrscheinlich (ich kann mich halt nicht mehr dran erinnern) habe ich die Maschine davor nicht ausreichend "trockengelegt". Nach Rückkehr war ich wahrscheinlich so heiß auf anständigen Espresso, dass ich ein gründliches Spülen vor Wiederinbetriebnahme ebenfalls vergessen habe. Dabei ist dann irgendein Schmodder irgendwo reingelangt. Wäre also ein klarer Fall von selbst Schuld.


Bin weiterhin fleißig am Spülen und glaube, das Thema in den Griff zu bekommen... ansonsten eben noch mehr Wasserwechseln usw. - wobei ich aus Erfahrungen mit meinem Wasserkocher eben nicht auf gefiltertes Wasser verzichten will/werde und mir das Flaschenschleppen einfach zu anstrengend und zu blöd ist (ich komme quasi nie zum einkaufen und wohne außerdem ohne Aufzug im 3. Stock).

Danke für die Anteilnahme und Hilfe - mal sehen, wie sich das weiterentwickelt.