Darf man eine Nespresso benutzen

Die Frage sollte doch eher lauten: "Will man eine Nespresso nutzten?"

Wenn Ja, dann ist die Antwort Ja.

Solange man damit nicht gegen das Gesetz Verstößt (und damit meine ich nicht die 10 Gebote des Kaffee-Netzes)
darf man sich doch selbst entscheiden, nach welchen Standards man sein Leben leben will.

 

Im Gegenteil. Ich finde, daß eine faktenbezogene und quantitative Bewertung der jeweiligen Verhaltensweisen sehr zielführend wäre. Und nicht relativiert, sondern hilft zwischen Wichtigem, Unwichtigem und gar nicht Wichtigem zu unterscheiden. Denn die massenhaft gefühlte Schädlichkeit beistimmten Verhaltensweisen hat öfters gar nichts mit den Tatsachen zu tun. Führt aber zu starken Fehlanreizen und einer Fehlsteuerung.

Beispiel: der Wassersparwahn in Deutschland.

 

Da habe ich eine andere Einstellung dazu, weil Verantwortungsübernahme keine Frage eines entweder oder ist, sondern additiv. "Wenn ich schon Auto fahre, DANN ein sparsames" ist eine legitime Abgrenzung zu "Wenn ich schon Auto fahre, dann sind mir Verbrauch und Schadstoffausstoß egal, ich donnere gern 20ltr/100km durch meinem V8". Diese Abgrenzung würde obsolet, wenn beide sagen würden "och, egal, die Dampfer haun ja noch viel mehr Dreck in die Welt". Damit wäre jede Selbstverantwortungsübernahme im Keim erstickt.

sorgt beispielsweise für aufmerksamen, würdigenden Umgang mit Wasser in D, und dass die Infrastruktur dafür nicht ausgelegt ist, mag tragisch sein, aber dann muss man halt DA nachbessern, nicht am würdigenden Umgang.
Mist. Schon wieder off Topic.

 

Eben diese Vorstellung, daß es für Wasser besser sei, direkt den Fluß runter zum Meer zu fließen, anstatt einen kleinen Umweg über das Klärwerk zu nehmen *), ist ein Beispiel für nicht fakten- sondern gefühlsbezogene ("würdigender Umgang") Fehlsteuerung. Als ob Wasser, das z.B. die Klospülung runterläuft, irgendwie verbraucht, verdorben oder vergeudet wäre. **)

Ich werde doch nicht auf der Oberfläche der Erde körperliche Aktivität einschränken und auf Flachatmung ausweichen nur, weil die ISS-Besatzung auf Sauerstoff aus Flaschen angewiesen ist, die unter höchstem Aufwand mit Raketen nach oben gebracht werden müssen.
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*) Was für die Schadstoffbilanz insgesamt ohne jeden Belang ist, aber unnötige Aufwände und Gefahren an der Anbieter- und Abnehmerseite verursacht. Und den tatsächlichen Verbrauch nur minimal reduziert.
**) Was in Deutschland, wo das Wasser aus Grund-, Oberflächen- und Quellwasser allgemein im Überfluß zur Verfügung steht, nicht der Fall ist.

 

"dürfen" ist eh so eine Sache. Schlussendlich kommt es auf die Gesamtbilanz (ökologisch, Energie etc.) an, ob Mann oder Frau es verantworten will. Einmal im Vergleich zu einem Siebträger, der ordentlich vorgeheizt wird u.ä. und dann im Vergleich zum sonstigen Fussabdruck. Hatte für eine gehandicapte Person eine E.S.E Maschine gekauft, diese kam aber nicht mit der Schwergängigkeit beim Wechseln des Wasserbehälters zurecht. Daher habe ich eine Nespresso Maschine gekauft, die wird mit allem möglichen, nur nicht mit Nespresso Kapseln gefüttert (Nestle muss man nicht unbedingt unterstützen). Wobei die Verpackung der E.S.E. pads auch nicht so super ökologisch ist. Aber so ist eben das Leben, da ist nichts perfekt. Und so kommt es eben darauf an, in einer bestimmten Situation das im Gesamten optimale zu tun.
Daher fehlt in der Umfrage die dritte Alternative: es kommt darauf an.

 

Das ist noch immer noch ganz dicht an der gefühlsbezogenen Argumentation. Die dann zu Fehlschlüssen wie "mein Diesel stößt so wenig CO2 aus" oder sogar "ein Wasserstoffauto ist so umweltfreundlich" führen kann.

Ich bin für Verantwortungsübernahme, aber auf Zahlen-, nicht auf Glaubensbasis. Auch auf die Gefahr, daß zahlenbezogene Bewertung auch manchmal intuitiv betrachtet eher unerwartete Ergebnisse bringen kann. Welche Gefühlsmenschen dann doch ablehnen, wenn es gegen ihre Glaubensgrundsätze und lebenslange Sozialisation verstoßen.

Um zum Topic zurückzukehren: es gibt durchaus Nutzungsprofile, wo die Nespresso-Nutzung auch unter Umwelt- oder Gesundheitsfolgen einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Espresso haben kann. Und das nicht nur auf der ISS ;-)

 

Offensichtlicher fehlt aber die simple Antwort: "Ja". Wie @rocketPilot auch schon geschrieben hat.
Der TE hat für seinen Kapselersatz noch nicht einmal den richtigen Mahlgrad und Verdichtungsdruck gefunden und wundert sich, dass er nur Plörre zapft.
Dann stellt er die Maschine in Frage, obwohl er sie entgegen den Herstellervorgaben nutzt. Wie schräg ist das denn?
Kommt als nächstes eine Umfrage zum Thema "Darf man eine Faema zu Hause nutzen?"?

 

nun kommt schon - der TE hat hier kokett in niedlicher Weise mit einem "vielleicht" auf die Besonderheiten im KN-Forum Rücksicht genommen - ich würde sowas honorieren

Siehe auch ->

 

Diese Aussage ist aus meiner Sicht nur in einem begrenzten Zusammenhang gültig und kann niemals als allgemeine Gesetzmäßigkeit gesehen werden.

Warum?

Sehe ich auch so. Aber den Konzern möchte ich trotzdem nicht unterstützen.

 

Welche genau (von dem guten halben Dutzend Aussagen aus dem Zitat)?

Diese Sicht gilt hier und jetzt, an allen Abnahmestellen in Deutschland, die Grund-, Oberflächen- oder Quellwasser beziehen. Also an der überwältigenden Mehrheit.

Weil es Beispiele mit gefühlten Wahrheiten waren.

Ist ein legitimer Standpunkt. Solange man ihn anderen nicht aufdrückt.

 

Aber genau darum geht es doch. Dinge im Zusammenhang zu sehen, anstatt nicht richtige "allgemeine Gesetzmäßigkeiten" aufgrund von Gefühlen oder Vereinfachungen zu definieren.

 

Das ist regional schon nur auf das kleine Deutschland bezogen extrem unterschiedlich. Dass Wasser überall in Deutschland im Überfluss zur Verfügung steht, naja. Es gibt inzwischen durchaus Regionen in Mittel- oder Ostdeutschland, die zu bestimmten Zeiten und bei bestimmten Großwetterlagen zu extremer Trockenheit neigen. Das wird sich sicherlich in naher Zukunft eher noch zunehmen. Aber sicher, von südafrikanischen Verhältnissen sind wir selbstverständlich noch weit entfernt.

 

Der Themenstarter hat sich seit dem Eingangspost hier nicht mehr gemeldet...

 

OT: Was grundsätzlich für fast jede Aussage gilt...
Natürlich gilt das aktuell nicht für Johannisburg (beachte: nicht nur örtliche, sondern auch zeitliche Eingrenzung), wo derzeit jeder Tropfen Wasser für Grundbedürfnisse gebraucht wird. Dort hilft es aber auch keinem, wenn in Deutschland auf Teufel komm raus gespart wird. Der Versuch unter bestimmten Umständen sinnvoll erscheinende Verhaltensweisen zur allgemeingültigen Gesetzmässigkeit zu erklären ist ein Grundsatzfehler von Dogmatikern, der zu völlig irrationalen, möglicherweise sogar kontraproduktiven Entwicklungen führen kann, wenn man ihnen bedingungslos folgt.

 

Dann muss man regional und zeitlich angemessen handeln. „Richtiges“ Handeln zur falschen Zeit am falschen Ort hilft da keinem weiter.

 

merkst du eigentlich noch was?

 

Kappen verstehts ausnahmsweise mal wie ich, glaub ich,
und wir rennen halt nicht hyperventilierend rum, wenn jemand Jehova sagt.
Das darf ja jeder halten wie er mag und ich möchte auch dafür plädieren, dass wir wieder zum Thema kommen. Für eine Diskussion "Kommunikationskultur" incl. den Themenkreisen "manipulative Rhetorik" und "gewollt oder ungewollt wirksame Kommunikationsebenen" bin ich jederzeit bereit, das ist ein ganz spannendes Thema. Hat nur grad nix mit Nespresso zu tun.

 

Das Thema ist doch längst ausgelutscht - war es eigentlich von Anfang an schon durch diverse immer im Wesentlichen gleiche ablaufende Threads dazu...

 

Kann man eigenlich einen Thread in der Übersicht als "gekapert" taggen?

 

Ja, ich merke gezieltes Mißverstehen und Lust auf eine kleine Steinigung.

Schleuder den Purchen zu Poden!