Der Frust-Ablass-Fred

Diskutiere Der Frust-Ablass-Fred im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Abdelkarim beschreibt den alltäglich erlebten Rassismus hier humorvoll: Abdelkarim: Staatsfreund Nr. 1

  1. #14061 Augschburger, 08.06.2020
    Augschburger

    Augschburger Mitglied

    Dabei seit:
    02.09.2008
    Beiträge:
    19.558
    Zustimmungen:
    19.597
    Abdelkarim beschreibt den alltäglich erlebten Rassismus hier humorvoll: Abdelkarim: Staatsfreund Nr. 1
     
  2. Alias

    Alias Gast

    Affirmative Action – Wikipedia

    Daher +1 für:
    Rassismuss ist allgegenwärtig und in der gesamten Gesellschaft vertreten. Die in Berlin ja regelmäßig stattfindenen Großveranstaltungen sind stets ein gegenwärtig kraftvolles und auch gutes Signal. Veränderungen im Alltag täten indess allen nachhaltig gut. Dann bräuchte eine/diese/unsere Gesellschaft auch kein AGG
     
  3. Alias

    Alias Gast

    Doch. Es gibt gesellschaftspolitische Ursachen für dieses verachtenswerte Verhalten. Diese müssen endlich adressiert und Chancengleichheit
    etc. für alle zur gelebten, nicht theoretischen Selbstverständlichkeit werden.
     
  4. turriga

    turriga Mitglied

    Dabei seit:
    10.12.2013
    Beiträge:
    11.819
    Zustimmungen:
    25.914
    Und selbst die „Schutzbehauptung“ des Polizisten, es hätte massive Gegenwehr bei der Personenüberprüfung gegeben, haben die Überwachungskameras widerlegen können, was allerdings auch dann keinerlei Rechtfertigung darstellen würde, mit dem Knie auf dem Hals eines Menschen zu stehen, dann noch über diesen unfassbar langen Zeitraum, zusätzlich mit Hilferuf des Opfers.
     
    BasaltfeueR und Augschburger gefällt das.
  5. Wrestler

    Wrestler Mitglied

    Dabei seit:
    09.08.2017
    Beiträge:
    4.274
    Zustimmungen:
    2.601
    nicht nur das.
    in den wagen meiner herzdame sind zwei betrunkene jungs eingestiegen und haben da randaliert.
    der nachbar hat die jungs rausgeholt, festgehalten und der polizei übergeben.
    von einem wurde er sofort angepöbelt, dass er dies lediglich aus rassistischen motiven heraus täte.
    die nazi vorwurf karte wird hier schon lange und bei jeder gelegenheit gerne gespielt.
    kaya yanar hat das schon mal in einem sketch verwurstet.


    das neue berliner landes anti diskriminisierungs gesetz mit beweislastumkehr ist mE nur noch ein weiterer schritt.
    die diskriminisierungs unterstellung wird zukünftig vermutlich noch viel häufiger gezogen werden.
    als nazi beschimpft zu werden, erfordert schon ein dickes fell, wenn man lediglich eine kontrolle durchführt.
     
  6. #14066 turriga, 08.06.2020
    Zuletzt bearbeitet: 08.06.2020
    turriga

    turriga Mitglied

    Dabei seit:
    10.12.2013
    Beiträge:
    11.819
    Zustimmungen:
    25.914
    Hatte vor langer Zeit ein ähnlich prägendes Erlebnis, als sich in unserem kleinen Ort türkische Gastarbeiter angesiedelt haben. In meiner Grundschule (etwa 2. Klasse) haben daher die „Lautsprecher“ im wahrsten Sinne schaurige Räuberpistolen über „den Türk“ verbreitet und so hab ich nach der Schule meine Mutter sicher etwas verunsichert gefragt, ob wir jetzt wirklich alle Türen und auch die Gärten verriegeln müssten, die neuen Nachbarn würden doch kein Bisschen unfreundlich oder gar gefährlich aussehen. Da ist meine Mutter sowohl stirnrunzelnd als auch etwas schmunzelnd mit mir in den Garten, hat zwei Köpfe Salat abgeschnitten und wir sind zusammen zum Haus der neuen Nachbarn gelaufen und haben diese als Gastgeschenk und Willkommensgruß überreicht, noch völlig non verbal aufgrund der bestehenden Sprachbarrieren.
    Wow, große Augen, was war ich da stolz auf (Super-) Mama.
     
    andruscha und thomaskoch gefällt das.
  7. #14067 relefant14, 08.06.2020
    relefant14

    relefant14 Mitglied

    Dabei seit:
    06.07.2018
    Beiträge:
    514
    Zustimmungen:
    661
    Ich kann zu diesem Thema die Doku „13th“ von Ava DuVernay empfehlen.
     
  8. #14068 Milchschaum, 08.06.2020
    Milchschaum

    Milchschaum Mitglied
    Moderator

    Dabei seit:
    09.12.2008
    Beiträge:
    4.798
    Zustimmungen:
    4.363
    Sicher richtig, aber aktuell geht es auch darum nicht.
    Es geht vielmehr um die Fälle, in denen die Rassismus-Karte ZU RECHT gespielt wird. Vielleicht handeln wir das Thema erst mal ab, bevor wir auf den Missbrauch des Rassismus-Vorwurfs umschwenken.
     
    Hurtz11, BasaltfeueR und silverhour gefällt das.
  9. Barista

    Barista Mitglied

    Dabei seit:
    09.12.2001
    Beiträge:
    11.855
    Zustimmungen:
    4.627
    Das das Vorgehen der Poliezi völlig unzulässig war, dürfte ja unstreitig sein. Niemand darf auf diese Weise ums Leben kommen, egal ob weiß, schwarz oder was auch immer.
    Für die Frage, ob Rassismus hier die Ursache war, sind meiner Ansicht nach zwei Fragen zu klären:
    1. Warum wurde der Mann überhaupt kontrolliert. Gab es hier vielleicht rassistiche Gründe?
    2. War die darauffolgede Art und Weise der Durchführung der Verhaftung (mit dem desaströsen Ergebnis des Todes eines Menschen) rassistisch motiviert.

    Speziell für die Klärung der Frage 1 ist es meiner Meinung nach ein wenig arg kurz geschossen, wenn man die Anzahl der Übergriffe durch die Polizei einfach ins Verhältnis zum Anteil an der Bevölkerung setzt.
    Die fiese Frage dahinter (auf die ich keine Antwort habe!) ist einfach: Sollte es so sein, dass die schwarze Bevölkerung einen überproportionalen Anteil an Straftaten in den USA haben sollte, ist es dann zulässig, Schwarze alleine aufgrund ihrer ethnischen Herkunft öfter zu kontrollieren?


    p.s.: Seit wann darf man eigentlich wieder "Schwarze" schreiben. Ich lese das überall und verwende den Ausdruck daher auch, habe aber immer noch ein ungutes Gefühl dabei.
     
  10. #14070 Milchschaum, 08.06.2020
    Milchschaum

    Milchschaum Mitglied
    Moderator

    Dabei seit:
    09.12.2008
    Beiträge:
    4.798
    Zustimmungen:
    4.363
    Ich denke, dass die Proteste in den USA für sich sprechen.
    Deine beiden Fragen zielen auf den konkreten Einzelfall ab, aber der ist ja nur der Anlass und nicht im Detail wichtig. Ganz offensichtlich hat sich soviel Wut über insgesamt ungerechte Behandlung angestaut, dass wohl was dran sein muss, oder?
    PS: ‚schwarz‘ geht wohl schon immer - es kommt ja auf den Tonfall an: Wie ist das hier gemeint?. Nur ‚Neger‘ geht wohl gar nicht, weil es keinen Tonfall geben kann, der das Wort entschärft.
     
  11. #14071 S.Bresseau, 08.06.2020
    Zuletzt bearbeitet: 08.06.2020
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.238
    Zustimmungen:
    14.053
    Bin ja einiges an mehr oder weniger sublimem rechten Gedankengut gewohnt, aber das setzt noch einen drauf.

    Was kommt als nächstes? Dass George Floyd selber schuld war und noch leben würde, wenn er ein anständiges Leben geführt hätte?

    Und dass die Hautfarbe statistische Hinweise auf die Verbrechenswahrscheinlichkeit liefert und man deshalb gut daran tut, Menschen nach ihrem Aussehen zu beurteilen?

    Alles schön in Frageform verpackt.
    Woher das Argumentationsmuster stammt brauche ich nicht zu sagen.
     
    Hurtz11, thomaskoch, BasaltfeueR und einer weiteren Person gefällt das.
  12. #14072 Augschburger, 08.06.2020
    Augschburger

    Augschburger Mitglied

    Dabei seit:
    02.09.2008
    Beiträge:
    19.558
    Zustimmungen:
    19.597
    Ich glaube nicht, dass der Ton die Musik macht, "Neger" wurde wie "Nigger" herabwürdigend verwendet. "Black people" oder "Schwarze" m.W.n. nirgends.
    Ich bin aber auch hin- und hergerissen. Sag ich jetzt "Schwarzer" oder "Dunkelhäutiger" oder "maximal Pigmentierter" oder "Farbiger" oder ... Und wenn ich das so überlege, frag ich mich jedesmal irgendwann, wozu muss ich das eigentlich explizit erwähnen? Wieso ist es nicht einfach ein Mensch, Person, Bürger? Scheiß Nazis.
     
    Baristozopp gefällt das.
  13. #14073 Barista, 08.06.2020
    Zuletzt bearbeitet: 09.06.2020
    Barista

    Barista Mitglied

    Dabei seit:
    09.12.2001
    Beiträge:
    11.855
    Zustimmungen:
    4.627
    "Ganz offensichtlich" halte ich für sehr schwierig. Damit wird eine Diskussion oder Argumentation eigentlich überflüssig.
     
  14. #14074 S.Bresseau, 08.06.2020
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 09.06.2020
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.238
    Zustimmungen:
    14.053
    Bin ich der einzige, den das anwidert?
     
    Hurtz11 und Barista gefällt das.
  15. Alias

    Alias Gast

    Nicht ganz. Schwarz mit großem S ist eine s.g. Selbstbezeichnung und daher unkritisch gegenüber den Bezeichnungen, welche sich people of color (ebenso Selbsbezeichnung)
    eben nicht selbst geben sondern andere nutzen - oft in rassistischer Absicht. Hier mal gut erklärt: Interview mit Antidiskriminierungs-Expertin Tupoka Ogette: Wie wir Rassismus in der Sprache verhindern | BR.de
     
  16. #14076 Augschburger, 08.06.2020
    Zuletzt bearbeitet: 08.06.2020
    Augschburger

    Augschburger Mitglied

    Dabei seit:
    02.09.2008
    Beiträge:
    19.558
    Zustimmungen:
    19.597
    Was konkret widert Dich daran an?

    Ich halte die Frage für legitim, wenn man der Ursache für die Polizeigewalt gegen unterschiedliche Bevölkerungsgruppen nachgeht.

    Ich glaube schon, dass sich unterschiedliche Herkünfte in unterschiedlichen Verbrechen/Vergehen statistisch erfassen lassen. Beim alten weißen Mann ist es z.B. die Grapscherei oder Übleres. Da wird doch die Obrigkeit auch anders reagieren, als wenn eine Frau beschuldigt wird. Das ist m.M.n. noch kein Rassismus, sondern Erfahrung, von mir aus Voreingenommenheit.
    Oder Führerscheinneulinge, die keine Fahrzeuge mit mehr als 90 PS führen dürfen, weil die Statistik beweist, dass sie sich und andere gefährden. Das ist doch auch kein Rassismus oder sonstiger -ismus.
    Oder am Flughafen München, wenn eine Maschine aus Amsterdam gelandet ist - dann werden die Passagiere auch anders behandelt (Drogenspürhunde etc.) als wenn sie aus Paris kämen.

    Ich kann Dir aber auch nicht sagen, wie und wo ich die Grenze zu Rassismus ziehen würde.
    Ist der Hundeführer, weil er den ganzen Tag gezielt Holländer kontrolliert, ein Rassist? Gefühlt eher nicht. Wenn er Schwarze kontrollieren würde, dann aber auch nicht.
    Deshalb sollte man - wie weiter oben schon jemand geschrieben hat - die Polizeibrutalität gegen George Floyd vom Vorwurf des alltäglichen Rassismus sauber trennen, sonst kriegt man die Knoten in der Diskussion nicht mehr auf.
     
    Barista und Alias gefällt das.
  17. #14077 S.Bresseau, 08.06.2020
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.238
    Zustimmungen:
    14.053
    Die Tatsache ist bekannt, dass die Kriminalitätsrate höher ist, man muss niemanden suchen lassen und so tun, als ob das geheime Informationen sind. Das ist eine bekannte Masche, auch der scheinheilige Nachsatz gehört dazu.
     
    Hurtz11 gefällt das.
  18. Alias

    Alias Gast

    Ja. Häufig sind Minderheiten in einer Gesellschaft weiter weg von Bildung, Chancengleichheit etc.. Über das Warum muss man nachdenken. Im Ergebniss ist es dann nahezu "zwangsläfig" dass
    sich Kriminalität prozentual betrachtet häufiger bei Minderheiten statistisch nachweisen lässt.

    2020-06-08 14_41_38-Window.jpg

    Aus: Barack Obama: Aufstieg, Krise, zweite Chance
     
    Hurtz11 und BasaltfeueR gefällt das.
  19. #14079 Augschburger, 08.06.2020
    Augschburger

    Augschburger Mitglied

    Dabei seit:
    02.09.2008
    Beiträge:
    19.558
    Zustimmungen:
    19.597
    Nunja, das ist für mich Hörensagen, da ich mich noch nie damit befasst habe.

    Ein Beispiel aus Augsburg (und evtl. auch anderswo): Hier wird immer von den bettelnden Rumänen erzählt, die bandenmäßig organisiert sind und ihr Erbetteltes an die in der Hierarchie weiter oben Agierenden abgeben müssen.
    Laut Polizei ist das Quatsch, es gibt keine "bandenmäßige Organisation", die Bettler betteln für sich selbst.

    Insofern halte ich das Überprüfen für sinnvoll - unter Berücksichtigung der Quellen...

    Ein Streifenpolizist hat natürlich eine ganz andere Kundschaft, als ein Steuerfahnder. Wenn man die Statistik nur weit genug ausdehnt, über alle Verbrechen/Vergehen, dann ist die Wahrheit mit Sicherheit eine ganz andere, als wenn man die Anzahl der Einbrüche über die ethnische Herkunft aufträgt.
     
  20. #14080 S.Bresseau, 08.06.2020
    S.Bresseau

    S.Bresseau Mitglied

    Dabei seit:
    02.08.2008
    Beiträge:
    25.238
    Zustimmungen:
    14.053
    Bettelnde Rumänen in Augsburg sind etwas anderes als der systemimmanente Rassismus in den USA, der zu Benachteiligungen und dadurch zu hoher Kriminalität führt. Dass die nicht über alle Hautfarben gleichverteilt ist zähle ich zum Allgemeinwissen, da muss man nicht nach Statistiken rufen.
     
    Hurtz11 und silverhour gefällt das.
Thema:

Der Frust-Ablass-Fred