Der schnellste Weg zum perfekten Espresso?!?

AW: Der schnellste Weg zum perfekten Espresso?!?

So, reichlich später als ursprünglich geplant habe ich heute meine Silvia bei der Post abgeholt.
Zuhause stand schon seit 2 Wochen meine Compak K3 Touch (Danke an René für den Tipp).

Jetzt also zu meinen Erfahrungen.
In der Silvia-Wartezeit hatte ich alles mögliche ausprobiert:

-> Bialetti-Kännchen mit bereits gemahlenem Kaffee (hat mich nicht überzeugt, liegt aber wahrscheinlich an meinen ZubereitungsUNkünsten)

-> Bodum-Kanne (hat mich zunächst nicht überzeugt weil ich dafür Espressobohnen genommen habe . Nachdem ich aber auf den Fausto Jubiläumskaffee - frisch mit der Compak gemahlen - umgestiegen bin, war ich verblüfft wie weit dieses Gebräu einen Senseo-Kaffee übertrifft)

*Zeitsprung*
Nachdem ich also meine Silvia aus der Verpackung gelockt und die Anti-Heizkessel-Durchbrenn-Vorbereitungen getroffen hatte, hab ich angefangen meine Bohnen (Sombrero Latino Lover von bertschi-cafe.ch) zu mahlen.
Die ersten Versuche landeten sofort in der Tonne, da sie entweder noch nicht homogen waren (es waren noch ein paar grobe Reste vom Bodum-Mahlgrad dabei), oder einfach noch nicht fein genug.

Als ich dann einen Mahlgrad gefunden hatte, der mir einigermaßen sinnvoll vorkam (das ist bei mir jetzt wenn man die Mitte des Auslasses als Maßstab nimmt Stufe 39,5), habe ich zunächst den Timer so verstellt, dass ich auf 7 bzw. 14g komme.

Die ersten Versuche mit dem vielgescholtenen 1er Sieb (das LM1 kommt erst noch) waren nicht berauschend. Der Espresso sauste nur so durch den ST und kam viel zu dünn mit viel zu dünner Crema in der Tasse an.

Ohne etwas am Mahlgrad oder dem Timer zu verstellen habe ich dann das original 2er Sieb verwendet. Und siehe da, was rauskam sah für meine Laienaugen schon ziemlich brauchbar aus.

Nach 3 weiteren Bezügen (das ist genau jetzt) habe ich einen Espresso, der mir ziemlich gut schmeckt und dem zumindest ein Nespresso nicht mehr das Wasser reichen kann.

Die Fakten zum gerade rausgelassenen Kaffee:

• etwa 15g Kaffeemehl
• halbherzig ;-) mit dem Plastiktamper getampert
• 25 ml
• 27 Sekunden
• Crema am Ende des Bezugs: ca 3/4 der Espressohöhe

Mag natürlich sein, dass jeder Profi hier im Board meinen Espresso wieder ausspucken würde, aber für meinen Geschmack ist es schon ziemlich lecker...


Falls ich den letzten Bezug reproduzieren kann, werde ich noch ein Foto einstellen. Vielleicht habt ihr dann noch ein paar Tipps, was noch nicht stimmen könnte (ist dann ja quasi so ne Art Kaffeesatzlesen :-D)





So weit so gut - ich werde weiterhin berichten!


Grüße
Thomas



Ach, eine Sache noch. Was die Compak ausspuckt sieht - obwohl sie noch nicht eingemahlen ist - schon sehr gut aus.
Allerdings kommt kein Mehl, sondern Klumpen. Die lassen sich zwar problemloszerdrücken und sind dann letztendlich auch Mehl. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob das so richtig ist...

 

AW: Der schnellste Weg zum perfekten Espresso?!?

Und hier kommen auch schon die Bilder.
Dieses mal gab's ein bisschen weniger Crema als beim vorher beschriebenen Shot...

 

AW: Der schnellste Weg zum perfekten Espresso?!?

Sooo.
Nach einigen Kilos, die ich mittlerweile schon durch Mühle und Maschine gejagt hab, ist mir aufgefallen, dass es riesige Unterschiede im Ergebnis gibt - auch wenn alle Parameter stimmen.

Am eindrucksvollsten empfand ich hier den Sidamo von Fausto.
Der erste Bezug der neuen Packung bei dem die Durchlaufzeit stimmte hat mich schlicht aus den Latschen gehauen.
Ich fand meine Espressos bisher immer lecker, aber diese Vielfalt an Aromen war einfach wahnsinn.

Jetzt kommt das große Problem: ich hab die restlichen knapp 250g leider nicht annähernd so gut hin bekommen.


Was macht ihr denn, wenn alle Parameter stimmen, kein Channeling oder andere Probleme auftreten, ihr aber trotzdem denkt oder wisst, dass der Espresso besser schmecken könnte?
Im absoluten Feintuning was das Verhältnis von Menge und Mahlgrad sowie der Temperatur und der Extraktionszeit betrifft kann man dann ja doch einige Bohnen verheizen...

Irgendwie finde ich aber dennoch etwas enttäuschend, wenn ich eine hochgelobte Sorte langweilig finde (nicht zu stark/schwach/fruchtig/erdig... sondern einfach nur flach, mit zu wenigen Aromen - aber dennoch um Welten besser als alles was aus dem VA kommt...)



Ich fänd es deshalb auch eine gute Sache, wenn es hier im Forum eine Art Zubereitungsempfehlung für diverse Sorten gäbe, die vielleicht so aussehen könnte:
Sorte, Röster, Alter*, Menge** in g, Dauer**, Menge** in ml, Maschine und/oder Temperatur und Druck, Mühle+Mahlgrad

* (manche Sorten werden ja erst nach einigen Wochen gut)
** die Standardparameter sind klar, aber hier spielen ja schon minimale Änderungen eine Rolle

Wenn man selbst eine andere Mühle hat, als in der Empfehlung angegeben, ist trotzdem der Mahlgrad die einzige Variable und somit sollte die Zubereitung trotzdem für andere reproduzierbar sein.
Wichtig wäre nur, dass nur derjenige eine Empfehlung abgibt, der auch top zufrieden ist. Denn 25ml in 25s ist dann doch recht schnell erreicht ;-).


Falls ihr euch jetzt fragt, was das ganze soll:
Es muss nicht jeder erst rumprobieren ob die Bohnen XYZ mit 14g, Mahlgrad 36, in 25s, 50ml oder mit 15,8g Mahlgrad 34, in 28s, 48ml oder, oder, oder optimal zubereitet werden.
Ja, es gibt sicherlich viele Parameter, die nicht berücksichtigt werden können. Aber ob es regnet oder Vollmond ist oder die Maschine 10 Minuten länger an ist und somit 0,7°C wärmer ist dann doch vernachlässigbar, wenn man bei den anderen Parametern richtig liegt.


Was meint ihr?

 

AW: Der schnellste Weg zum perfekten Espresso?!?

Naja, es geht ja eben nicht darum bei einer neuen Sorte kurz den Thread aufzurufen, alle Parameter zu übernehmen und auf anhieb ein perfektes Ergebnis zu erzielen.
Vielmehr sollte es eine Richtlinie sein, an welcher man sich orientieren kann.
Sicherlich spielen da auch kleinste Parameter mit und man kann nichts 100%ig reproduzieren.

Aber alleine das Festlegen der Menge (Mehl+fertiger Espresso), des Mahlgrads und der Zeit ist nicht unbedingt trivial, weil bei Änderung eines Parameters auch die anderen angepasst werden müssen.

Bezüglich Geschmacksempfinden würde ich sagen, dass es ganz sicher auch dort große Unterschiede gibt. Aber dennoch denke ich, dass es DIE richtige Zubereitung für jede Sorte gibt, bei der die Aromen am stärksten ausgeprägt sind. Es macht natürlich keinen Sinn, wenn man eine Sorte sehr schwach oder sehr stark zubereitet, dafür eine Empfehlung abzugeben.
Vielleicht ist es etwas vergleichbar mit der Zubereitung von Fleisch. Auch hier kann man in Kochbüchern Empfehlungen lesen, wie lange man ein Stück Fleisch der Dicke x bei Temperatur y grillen muss, damit es Medium wird. Unabhängig davon ob mein Grill dann 30°C wärmer oder kälter ist, ob das Fleisch 4mm dicker oder dünner ist und ob ich es englisch oder durchgebraten haben möchte, weiss ich dennoch, dass es so zubereitet nach ca. 5 Minuten medium ist. Somit kann ich schon mal ausschliessen, dass es nur 2 Minuten braucht, oder 20 Minuten.

Und die Luftfeuchtigkeit:
Meine Bohnen sind Luftdicht verschlossen bevor sie in die Mühle kommen. Ja, auch da gibt es sicherlich einen Unterschied in der Feuchtigkeit, aber wie oben erwähnt: ich denke die anderen Parameter geben eine gute Richtlinie.

 

AW: Der schnellste Weg zum perfekten Espresso?!?

Eben gerade doch!
Ich kann dir unter Garantie 20 mal einen Espresso zubereiten, der genau 25 Sekunden dauert - jedes Mal mit einem anderen Mahlgrad.

Die bekannten Parameter sind alle zusammen Richtwerte.
Um ehrlich zu sein hatte ich noch nie einen Espresso, bei dem 14g,25s,50ml das beste Ergebnis lieferte.

 

falsch zitiert...