Der tägliche Lebensmittelwahnsinn

Ich lehne mich mal gaaaanz weit aus dem Fenster und vermute: Metin und Yamur.

 

Mal was Neues: Discounter Penny weist "wahre Verkaufspreise" aus

 

Auch wenn ich denen nicht viel mehr zutraue, als dass es für sie ein kurzfristiges Marketinginstrument ist, geht das sachlich in die richtige Richtung.

 

Moinsen. Und: Ich hab Puls!

Da kauf ich (denkste) regional, also z.B. den Camembert von der Käserei Champignon aus Lauben im Allgäu (denkste²), und was seh ich zufällig auf der Verpackung? Die Ellipse mit "DE SN 006 EG" drinnen.
Hä? Warum nicht "BY irgendwas"?
Also gegoogelt und zu meinem Entsetzen muss ich feststellen, dass der Kram aus Sachsen kommt. Wahrscheinlich mit Milch aus Tschechien oder Polen!?!

Notiz an mich: Nicht nur regelmäßig die Zutatenliste auf "Verbesserte Rezeptur" prüfen, auch die Veterinärkontrollnummer!
Und: Champignon fliegt vom Einkaufszettel und wird bis auf Weiteres ersetzt durch Bergader Bergbauern!

 

Du bist ja saxophob!

 

was auch immer "heimisch" heißt. Tschechien und Polen würde ich nicht dazu zählen..
Käserei Champignon - Kernfakten

 

naja.. irgendwo werden diese Betriebe schon heimisch sein^^

*smile

 

Ich auch nicht zwangsläufig - allerdings habe ich Sachsen bisher nicht als "Weideland" wahrgenommen. Isses wohl auch nicht: Milchkuhbestand in Deutschland nach Bundesländern 2020 | Statista
Trotzdem - selbst wenn die Milch aus der Region um Freiberg stammt, muss der Käse ja dann nach Augsburg ins Regal gekarrt werden. Da nehm ich doch lieber gleich was von hier...

 

Bei uns vertreiben lokale (Umkreis 50km) Betriebe ihre eigenen Produkte ab Hof, auf dem Wochenmarkt und teilweise über Edeka und Rewe. Wenn ich lokal kaufen will, kaufe ich die. Wenn ich schweizer oder französische Käsespezialitäten auf dem Wochenmarkt kaufe, entscheide ich mich bewusst gegen lokal, achte aber trotzdem auf handwerkliche Qualität, sofern mir das da noch möglich ist.
Nix davon trägt einen Namen irgend einer Massenmarke mit Verschleierungsmarketing.

 

Toll!

 

Ist jetzt zwar nicht „heimisch“ sondern „regional“, jedoch sieht man auch dort wie unscharf das ist.

„Der Begriff „Region“ ist gesetzlich nicht geschützt. Was genau „regionale Produkte“ sind, ist ebenfalls nirgends festgelegt. Also stellen Hersteller und Händler ihre eigenen, jeweils sehr unterschiedlichen Regeln auf: Einige definieren „Region“ als einen Umkreis von 30, 50 oder auch 100 Kilometern. Andere sehen die Herkunft der Rohstoffe, den Herstellungsort des Produktes oder auch den Verkaufsort als zentrales Merkmal. „Regional“ kann einen einzigen Ort oder Kreis meinen, ein Bundesland, einen Kulturraum („Franken“, „Allgäu“) oder auch einen größeren Teil Deutschlands („Süddeutschland“, „Ostdeutschland“).“

Wenn man noch grossräumiger denkt, dann wäre vielleicht auch „Europa“ ne Region etc.
Kein Witz, in BR2 kam mal ein Feature darüber, da wurden genau so „weiträumige“ Beispiele gebracht, bei denen Firmen mit dieser Argumentation bei Gericht durchgekommen sind ...

 

Deshalb ja jetzt „Bergbauern“ - das ist exakt definiert.

 

Erzgebirsch?

 

Ja, so funktioniert „regional“ wirklich toll und die Wertschöpfung liegt tatsächlich in der Region, nicht mit Verwirrungsmarketing irgendwelcher Konzerne, die „Lebensmittel“ im industriellen Stil produzieren.
Wenn man wirklich Wert drauf legt, ist das zielführender, als die Konzerne in Ihrem Handeln per Kauf zu stützen und sich zu wundern, dass durch Marketing geweckte Erwartungen nicht erfüllt werden.

 

600 Meter Höhe und 18 Prozent Hangneigung is glei beinand. Das haben wir ja schon fast in München am Schuttberg.

 

Bitte, entschuldige.

Aha. Ein familiengeführter Betrieb mit etwa 800 Mitarbeitern ist für Dich also ein Konzern? Sachen gibt's...

Wo steht denn was von Marketing, bitteschön? Den Käse haben schon meine Eltern gegessen und er kam seither aus dem Allgäu. Ganz ohne Marketing.

Ich frag mich schon, was Du mit Deinen Unterstellungen eigentlich bewirken willst. Allerdings interessiert mich die Antwort nicht im Geringsten.

 

Ich achte wenn möglich auch auf regionale Herkunft, das geht zum Teil auch ohne Marktbesuche, im Supermarkt, aber letztendlich zählt für mich die Qualität.

In Bayern brauche ich keine Milchprodukte aus Schleswig-Holstein oder gar Irland. Aber irische Weidemilchbutter schmeckt besser als die meisten bayrischen, erst recht aus maisgefütterter Fabrikstallhaltung.

Unser Stamm- Edeka hat regionale Ware als Marke "Mein Bayern" deklariert, die Gurkerl sind besser als alle anderen, die ich kenne. Das gilt aber leider nicht für alle Produkte. Mein süßer Senf kommt von der Händlmaier, da gibt's für mich nichts anderes, und da ist es besonders einfach, die Fabrik ist vor Ort. Aber scharfen Senf gibt's besseren, noch dazu aus der Alutube, leider.

Ich bin nicht markengläubig, weder in Bezug auf Produkte noch auf Geschäfte. Ich habe mal Allgäuer Bergbauern-Butter hier beim Discounter entdeckt und kaufe sie gelegentlich. Ist vergleichsweise preiswert und mir schmeckt sie.

Will sagen: bitte nicht alles so dogmatisch sehen.

 

Gut so - weil wenn du zB auf "noname"-Produkte schaust - wie zB "ja"-Käse - dann findest du die selbe Nummer wie auf einem sog. Markenprodukt ...

 

Wenn man einzelne Wörter kontextfrei zitiert, wird halt gerne mal Unsinn draus.

 

Vielleicht weil du noch nicht versucht hast, ihn selber zu machen. Geht kinderleicht: Mit einer alten Kaffeemühle (ich hab eine Siemens aus den 1970ern mit Scheibenmahlwerk) Senfkörner mahlen, Essig dazu bis die Konsistenz stimmt, etwas Salz und dann öffnet dir die Phantasie 1001 Möglichkeiten für die Abstimmung. Ob kräuterig mit Honig und Dill oder würzig mit Curcuma, Koriander und Chili...