Der Weg zur selbstentwickelten Dualboiler Maschine

Diskutiere Der Weg zur selbstentwickelten Dualboiler Maschine im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Ich glaube das niemand eine selbst gebaute Maschine ohne Garantie kaufen möchte. Vor allem, wenn man für das gleiche Geld eine LM LM(icra)...

  1. #181 onluxtex, 19.04.2023
    onluxtex

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    warum nicht, alles eine Frage der Vereinbarung unter Privatleuten.
    Die LM LMicra ist von der Stange, alle anderen auch.
    Slayer, Synesso und andere Konsorten spielen preislich in einer anderen Liga.
     
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  2. andre8

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    Zwei Freunde haben sich schon gemeldet für die erste Kleinserie. Aber mal sehen, wenn es wirklich so weit ist. Jetzt muss erstmal die erste Maschine optimal funktionieren. Während dessen verbessere ich auch immer wieder meine CAD-Daten, um die zweite Version möglichst günstig und hochwertig herstellen zu können. :)
     
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  3. andre8

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    Gestern kam die Abtropfschale an. Ich muss sagen, dass ich von der Geschwindigkeit beeindruckt bin. Innerhalb von 10 Tagen wurde das Design-Review durchgeführt, mit mir abgestimmt, produziert und geliefert. Und das alles aus Hongkong.

    Ich hatte leider nicht bedacht, wie groß das Füllvolumen beim Herausnehmen sein darf, ohne dass das Wasser herausläuft.
    Für die nächste Maschine habe ich das Tassengitter um 5 mm höher gesetzt, um die Tassen näher an die Brühgruppe zu bringen.

    Die vordere Kante habe ich dabei abgesenkt, um die Tropfschale in einem flacheren Winkel herausnehmen zu können. Der Rücklauf wurde ebenfalls noch höher gesetzt. Ich würde jedoch gerne unter der Tassenablage bleiben. Mal sehen, ob ich das noch ändern muss oder nicht. Zum Glück lässt sich das Überlaufvolumen beim Herausnehmen im CAD leicht bestimmen.

    IMG_6344.JPEG IMG_6346.JPEG
     
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  4. andre8

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    Guten Tag zusammen,

    wir haben uns mittlerweile wieder zum Programmieren getroffen. Rein softwareseitig wären wir nun so weit, dass ich die Maschine schon im Alltag als reine Espressomaschine benutzen könnte. Der Dampfboiler müsste noch eingebunden werden. Die neue Steuereinheit funktioniert, soweit ich es einschätzen kann, fehlerfrei und mir sind noch keine sichtbaren EMV-Störungen aufgefallen.
    Beim Espressobezug ist mir jedoch ein Stolperstein in den Weg gefallen. In der Brühgruppe bzw. im „spout“ befindet sich ein langer Kanal mit einem Durchmesser von 8 mm. Die 8 mm habe ich damals gewählt, weil mein CNC-Bearbeiter nur einen 8-mm-Bohrer hatte, der lang genug war.

    Kanal BG.png

    Dieser lange Kanal führt jedoch dazu, dass relativ viel Wasser gepumpt werden muss, bis der erste Tropfen eines Espressobezuges in der Tasse landet. Anschließend entleert sich die Brühgruppe, nach dem Bezug, über das 3-Wege Magnetventil in die Abtropfschale.

    Ein daraus resultierender Nebeneffekt ist ein augenscheinlich großer Temperaturabfall im Brühkessel. Dieser führt anschließend zum Übersteuern der PID-Regelung.

    Als Abhilfe werde ich wohl eine Brühschnecke wie sie z.B. LM verwendet nachrüsten. Ich habe bei Xenia gesehen, dass sie ebenfalls eine Querschnittreduzierung in ähnlicher Form namens Turbulator verwenden. Die Nachrüstung sollte ohne große Probleme funktionieren. Zufällig habe ich passende Bauteile aus Edelstahl, um eine Brühschnecke herstellen zu können, im Internet gefunden.

    Ein weiteres Problem, welches ich dadurch hoffe, in den Griff zu bekommen ist der Druckaufbau, nach einem Bezug im Kaffeeboiler. Das 3-Wege Magnetventil leitet den Druck nach einem Bezug aus der Brühgruppe in die Abtropfschale, während die Zuleitung vom Kaffeeboiler durch das 3-Wege Magnetventil verschlossen ist. Durch die relativ große Übersteuerung der PID steigt der Druck im (geschlossenen) System an.
    Info: Das Ventil befindet sich direkt hinter der Brühgruppe / spout.

    Screenshot 2023-05-21 211525.png

    Durch die Querschnittreduzierung im „spout“ wird die Wassermenge, die notwendig ist, bis der erste Tropfen Espresso in der Tasse landet, deutlich reduziert und die PID sollte nicht mehr so empfindlich darauf reagieren. So zumindest in der Theorie. Zum Einfluss der Brühschnecke auf die Temperaturstabilität im „spout“ kann ich noch nichts sagen. Diese sollte vmtl. auch verbessert werden.

    Hier Links zur Funktion des 3-Wege Magnetventiles, falls sich jemand darüber informieren möchte.

    3-Wegeventil
    Magnetventil – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee

    Wie geht es weiter?
    Die Maschine ist aktuell wieder in Ihre Einzelteile zerlegt. Mitte der Woche sollten die neuen Bauteile für die Brühschnecke ankommen. Ich hoffe bis nächste Woche die Nachrüstung umsetzen zu können und meine Maschine anschließend vorerst als reine Espressomaschine betreiben zu können.

    Habt Ihr Anregungen zum Druckaufbau im System? Ich denke das die Reduzierung der nach geförderten Wassermenge schon helfen würde.

    Die Programmierung könnten wir so aufbauen, dass das 3-Wege Magnetventil während der Aufheizphase und wenn der Temperaturwert z.B. beim Spülen unter einen bestimmten Wert fällt, geöffnet wird und der Druck vom Kaffeekessel über die Brühgruppe entweichen kann. Anschließend kann es wieder geschlossen werden.

    Ich hoffe, ich konnte halbwegs verständlich darstellen, was ich meine.
     
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  5. Pflunz

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    Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sind darin 0,4cm*0,4cm*3,14*16cm = 8ml Wasser. Das ist jetzt keine unglaublich große Menge.

    Ich weiß leider nicht mehr ob deine Maschine die Brühgruppe beheizt. Soweit ich verstanden habe, hat diese Schnecke eher die Funktion den laminaren Fluss in einen turbulenten umzuwandeln, damit mehr Wärme von der Brühgruppe übernommen wird um die Wassertemperatur "glatt zu bügeln". Ansonsten gibt es normal noch an Brühgruppen eine Düse (Gicleur) welche den Fluss am Anfang reduziert. Falls der Teil nicht aktiv beheizt wird, kannst du dir auch überlegen ein PTFE-Schlauch mit 8mm Außendruchmesser hineinzustecken. Alternativ eben auch ein Metallrohr. Sollte sich in der Größe ja in allen Varianten finden lassen.

    Hast du da mal eine Grafik wie stark das übersteuert?
     
  6. andre8

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    Das stimmt natürlich auch wieder. Das sollte auch bei verringerter Pumpenleistung nicht zu groß ins Gewicht fallen. Ich werde berichten, ob es wirklich zu einer Verbesserung führt.

    Die Lösung mit einer Düse (Gicleur) ist mir bekannt. Ich wollte diese wegen einer möglichen Verkalkungsgefahr jedoch nicht verbauen.
    Die Brühgruppe wird aktiv mit Heizpatronen beheizt. Ob das Stömungsverhalten im Moment zu Temperaturschwankungen führt kann ich noch nicht sagen. Das hier die Brühschnecke helfen soll hatte ich schon gelesen.

    Wenn ich die Maschine wieder montiert habe, werde ich, das Aufheizverhalten dokumentieren und ein Diagramm erstellen. Ich glaube, es waren knapp 109° nach einem Bezug und der Druck ist auf 10bar angestiegen, bis das OPV auslöst.
     
  7. Pflunz

    Pflunz Mitglied

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    Ich weiß natürlich nicht auf welcher Temperatur du das Wasser eingestellt hast, aber ein extrem starker Überschwinger sollte nicht stattfinden, außer du hast extrem hohe Totzeit. Schau mal bei deinem Regler nach, ob für den I-Teil ein "Antiwindup" einprogrammiert ist.

    Ansonsten macht der Druck nicht wirklich was. Du hast ja dein Sicherheitsventil und das ist ein "Problem" was quasi bei allen Maschinen (außer Thermoblock, weil die den Druck anders ablassen) vorhanden ist. Das gute ist, der Druck steigt zwar, da der Kessel aber voll mit Wasser ist, ist die Wassermenge welche abgebaut werden muss sehr gering. Ich würde das vermutlich einfach so lassen. Fände ich zumindest besser als wenn mir "irgendwann" die Brühgruppe entgegenfaucht.
     
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  8. andre8

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    Vielen Dank für den erneuten Hinweis. Ich hatte den Anti Wind Up schon wieder vergessen :eek:
    Ich habe beim Ersteller unserer Libary eine ganz gute Erklärung/Anleitung dazu gefunden.
    Werde es bei unserer nächsten Programmiersession versuchen, anzugehen.

    Wir verwenden die PID_V1.h von br3ttb.
    Improving the Beginner’s PID: Reset Windup « Project Blog
     
  9. andre8

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    Guten Abend Kaffee-Netz.

    Übers lange Wochenende habe ich die Brühschnecke montiert. Hierzu musste ich zuerst einen Großteil der Maschine demontieren. Anschließend habe ich in den Brühkanal eine lange Edelstahlstange, welche ich mit einer Edelstahlfeder bestückt habe, abgelängt und montiert. Ich hatte echt Glück das die Stange und die Feder so gut sitzen. Fast schon wie bei einer Passung.

    Als wieder alles montiert war, ist mir gleich beim Leerbezug aufgefallen, dass der Widerstand viel zu hoch ist. Bei voller Pumpenleistung knapp 4 bar Druck. Selbst bei verringerter Pumpenleistung war der Widerstand noch beachtlich groß. Ich hatte die Befürchtung, dass uns der große Widerstand bei der späteren Programmierung der Bezugsprofile unnötige Schwierigkeiten schaffen wird. Der Druckabbau nach erfolgtem Bezug war auch sehr langsam. Daher habe ich heute die Maschine noch einmal komplett demontiert und die Feder aufgeteilt. Nun befindet sich ein kurzes Stück jeweils am Anfang und am Ende der Brühschnecke. So bleibt die Stange perfekt zentriert und das Wasser wird kontrolliert abgegeben.

    IMG_6565.JPEG IMG_6566.JPEG

    Beim anschließenden Test war ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Widerstand beträgt jetzt knapp 0,5 bar und das Wasser strömt sehr gleichmäßig aus der Brühgruppe. Der Druckabbau im Sieb ist indessen auch viel besser und es tropft weniger Wasser nach.

    Für Kontrollmessungen habe auch das Thermoelement meines Datenloggers wieder eingebaut. Durch die unterschiedlichen Montagearten und Typen der Thermoelemente (ESP-PT 100, Datenlogger-Typ K) kommt es natürlich zu leichten Abweichungen. Hier seht Ihr das Aufheizverhalten der Maschine.

    Screenshot 2023-05-29 200849.png

    Flaschenhals ist hier definitiv die offenliegende Brühgruppe mit den Heizpatronen. Trotzdem ist die Maschine nach ca. 10 Minuten gut durchgeheizt. Zum Vergleich, meine Quick Mill 3004 braucht auch gute 8 Minuten bis sie vollständig durchgeheizt ist. Die Temperaturkurve der Brühgruppe habe ich leider nicht aufgezeichnnet.

    Ein ganz neues Problem:
    Als ich das Verhalten nach einem Espressobezug dokumentieren wollte, ist mir aufgefallen, dass der Wert des Temperatursensors beim Nachheizen irgendwie hängen bleibt. Er ändert sich nur sehr, sehr langsam. Während der Datenlogger schon bei 105 °C ist, pendelt der ESP noch bei 95 °C. Nach einer gewissen Zeit steigt der Temperaturwert des ESP's dann schlagartig an. Das würde auch das starke Überheizen erklären. Ob es nun am Temperatursensor oder am Programm liegt, muss ich noch herausfinden. So sieht dann der reale Temperaturverlauf des Datenloggers aus. Ihr seht hier einen Espressobezug bei 15:19 mit anschließenden Spülen ende 15:20. Ein weiterer Bezug erfolgte bei 15:23:30 mit anschließenden Spülen.

    Nachheizen.png

    Nichtsdestotrotz bin ich mit meinem Projekt wieder ein großes Stück vorangekommen. Ich hoffe, dass mein Kumpel und ich noch einen Programmiertermin vor meinem Sommerurlaub finden.
     
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  10. andre8

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    Guten Tag zusammen,

    PID & Temperatursensoren:
    Ich habe nun den PT100-Einschraubsensor durch einen neuen getauscht. Ich hatte damals zwei bestellt. Bei meinem Test hatte ich also 3 Temperatursensoren verbaut:

    - Datenlogger (Thermoelement Typ-K, in Tauchhülse) als Referenz
    - „Arduino-Sensor“ (PT 100, mit Ummantelung, in Tauchhülse) verwendet.
    - PT100-Einschraubsensor

    Es ist tatsächlich so, dass während der Aufheizphase der Einschraubsensor genauer ist. Dies liegt vmtl. vor allem an der schlechten Wärmeübertragung zwischen Arduino-Sensor und Tauchhülse.

    Nach einem ersten Temperaturabfall, z.B. durch kurzes Spülen, liefert der PT100-Einschraubsensor falsche Temperaturwerte. Er zeigt dann im Schnitt 10 °C zu wenig an, was zu einem Überheizen der PID führt. Ich habe ebenfalls den Arduino-Sensor am gleichen Anschluss getestet, um einen Softwarefehler auszuschließen.

    Hier seht Ihr das Aufheizverhalten (95°C) mit Spülen im Vergleich: (PT100-Einschraubsensor vs. Arduino-Sensor)
    Sensorshop PT100.png MAX31865 PT100.png

    Wie @TonSyndrom schrieb „Das einzige, dass mir auffiel ist, dass die Datenblätter absoluter Müll sind.“
    Aber einen solchen Sensorfehler kann ich mir bis jetzt auch noch nicht erklären. :eek:

    Ich werde jetzt wohl wieder auf den Arduino-Sensor umsteigen und wie @Dale B. Cooper schrieb Wärmeleitpaste verwenden. Anschließend werde ich versuchen, die PID besser einzustellen, um schneller und genauer nachregeln zu können.



    Brühschnecke:
    Ich bilde mir ein, dass die Brühschnecke dazu führt, dass nach einem Bezug weniger Wasser auf dem Puck verbleibt und die Brühgruppe auch nicht mehr so viel nachtropft. Bei dem ganzen Zerlegen und erneutem Zusammenbauen ist mir auch noch etwas eingefallen, wie ich die Kupferleitungen besser verlegen kann und somit den Wasserweg weiter reduzieren kann.



    3-Wegeventil:
    Soweit klappt die Druckentlastung des Pucks nach einem Bezug sehr gut. Das Ventil, welches ich verwende, ist NC (stromlos geschlossen). Das bedeutet, wenn ich die Maschine ausschalte, ist der Wasserweg vom Siebträger zur Abtropfschale geöffnet. Der Wasserweg zum Kessel ist geschlossen.
    Kann es sein das das 3-Wegeventil eigentlich NO (stromlos geöffnet) sein sollte? o_O
    Wenn ja, kann mir von euch jemand eines empfehlen? Bei den Ersatzteilhändlern gibt es meistens keine Angabe zum Schaltungszustand der Ventile.



    Wie geht es weiter?
    Ich möchte heute noch Wärmeleitpaste besorgen, um meinen Dualboiler morgen vorerst als reine Espressomaschine in Betrieb nehmen zu können. Ich hoffe, dass wir bald auch den Dampfkessel hinzuschalten können.

    Ich möchte mich auch noch einmal mit dem Thema Sensoren beschäftigen. Vielleicht kann mir jemand einen guten PT100-Einschraubsensor (1/4“), welchen ich mit meinem ESP ansteuern kann empfehlen?

    Während der vielfachen Demontage und Montage meiner Maschine hatte ich natürlich noch einige Ideen für künftige Verbesserungen. So pflege ich immer mal wieder meine 3D-Daten und arbeite Verbesserungen ein. Mein Hauptziel ist es Gewicht zu reduzieren und Kosten zu sparen, ohne dass die Qualität darunter leidet.

    Mein Schwiegervater möchte das ich ihm auch eine Herstelle, wenn ich fertig bin. Da muss ich natürlich liefern. Für mich ist es außerdem eine tolle Gelegenheit, um zu sehen, um bei einer zweiten Maschine alles so funktioniert, wie ich es geplant habe.
    Aktuell plane ich gerade einen Festwasseranschluss für die nächste Maschine. So habe ich immer etwas zu tun. :D

    FW2.PNG FW1.PNG
     
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  11. andre8

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    Guten Tag zusammen,

    inzwischen habe ich die Temperatursensoren mit Wärmeleitpaste versehen und siehe da, sie reagieren wesentlich schneller. Noch kein Ersatz für qualitativ hochwertigere Sensoren, aber ausreichend für den Prototyp.
    Der Druckabbau nach dem Bezug funktioniert auch schon besser. Hier müssen wir evtl. noch die Ansteuerungszeiten in der Software ändern.
    Den Dampfboiler haben wir nun auch eingebunden. Hier gibt es noch ein paar Punkte, die ich künftig verbessern möchte.

    - Tauchsonde tiefer setzten für trockeneren Dampf
    - Schnelleres nachregeln, Dampfdruck (sensiblerer Temperatursensor und verbesserte PID-Einstellung)
    - Kugelhahnventile für den Wartungsfall in CAD einplanen

    Im Moment wird noch jedes Funktionselement (Pumpe, Heizungen und Ventile) einzeln durch Taster und Schalter angesteuert. So kann ich im Falle von EMV-Störungen z.B. die Heizungen ausschalten oder z.B. den Dampfkessel manuell nachfüllen. Als nächsten Schritt werden wir die Software so anpassen, dass sich meine Maschine wie eine ganz normale Espressomaschine steuert.

    - Taster 1: Spülen x Sekunden
    - Taster 2: Bezug 1er-Sieb (vordefiniertes Druckprofil)
    - Taster 3: Bezug 2er-Sieb (vordefiniertes Druckprofil)
    - Schalter 1: Pumpe ein, Bezug (Pumpe) wird über Rotary gesteuert (Freeflow-Modus)
    - Schalter 2: Dampfkessel aktivieren / deaktivieren

    Weitere Funktionen werden natürlich noch folgen. Angedacht ist z.B. bei langem Drücken von Taster 2, 3 soll das letzte „Freeflow-Profil“ auf dem jeweiligen Taster übernommen werden.

    Habt Ihr Anregungen, was wir noch so alles machen könnten? Wichtig ist mir dabei, das ganze möglichst intuitiv und einfach zu halten.

    Anbei noch ein kurzes Video, wie der aktuelle Bezug und das Milchschäumen im Moment abläuft. Einhändig war das ganze leider ein bisschen wackelig.


    Bezug:
    [​IMG]

    Schäumen:
    [​IMG]

    IMG_9454.JPEG
     
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  12. 00nix

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    Einfach geil!!
    Hast du mal darüber nachgedacht, den Dampfboiler mit einem Druckmessumformer als Sensor zu regeln. Der PID ist ja theoretisch egal was da gemessen wird. So bräuchtest du nicht darauf warten, dass es ‚kälter‘ wird im Dampfkessel und dann erst die PID nachregelt sonder die reagiert dann sofort auf den Druckabfall.
    Ist nur eine Theorie bis jetzt aber ich empfinde HX Maschinen, die per Pressostat regeln oft als direkter beim aufschäumen Mals solche, die per Temperatur regeln.
    Hab ich aber auch nicht umgesetzt und man muss natürlich erstmal einen haben, der bei den Temperaturen auch noch gut den Druck abnimmt und nicht gleich 1k kostet
     
  13. andre8

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    Vielen Dank! :D
    Meinst du damit einfach einen weiteren Drucksensor oder ein bestimmtes Bauteil zur Druckermittlung? Ich hatte daran gedacht, einen zweiten Drucksensor auf der Zulaufseite des Kessels zu installieren. Hier hätte ich noch genügend Platz. Zuerst wollte ich jedoch den Füllstand des Dampfboilers vernünftig einstellen, einen sensibleren Sensor verwenden und versuchen das ganze so gut wie möglich Softwareseitig zu regeln.
    Wenn das nicht vernünftig funktioniert, hatte ich vor, einfach auf einen Pressostaten zu wechseln.
     
  14. #194 TonSyndrom, 26.07.2023
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    Wer sich schon mal eine Satzdampf Tabelle genauer angesehen hat wird feststellen, dass Druck und Temperatur nicht linear mit einander ansteigen.

    Pressostaten sind ein Mittel das angewendet wurde weil es einfach herzustellen ist und mechanisch auf Grund der Membrangröße aus höhere Leistungen geschaltet werden konnten als mit einem Kapillar Druckschalter.

    Arbeitsaufwand zum erstellen als digital Regler geht fast gegen null da selbst ein P-Regler überlegen wäre.
     
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  15. andre8

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    Ich habe meine Temperatur auf 127,4 °C eingestellt. Da sollte der Dampfkessel genau bei 1,5 bar sein. Also ein guter Wert, um die Temperatursonde zu justieren. Vom Prinzip her denke ich, dass der Druckabfall schneller festgestellt werden kann als eine Temperaturänderung, wie @00nix schreibt. Ich kann mir vorstellen durch den initialen Druckabfall die Heizung pauschal für z.B. 3s volle Leistung zu schalten und anschließend wieder an die PID zu übergeben, um das ganze möglichst konstant zu halten. Ich bin mir nicht sicher, ob mit einem Pressostaten nicht einfach geheizt wird, bis der Druck erreicht ist und das Wasser durch die Trägheit eigentlich überhitzt wird. Ich lerne hier auch noch ;)
    Wenn möglich würde ich aus Kostengründen jedoch auf einen zweiten Drucksensor verzichten. Vor allem wenn ich diese später durch bessere in "Industriequalität" tausche.
     
  16. #196 TonSyndrom, 27.07.2023
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    Der Pressostat ist nur ein Druckschalter mit definierter Hysterese.

    Grundsätzlich wird der voreilend eingestellt d.h. Leicht unter Sollwert genau wegen diesem nachheizen.

    Ob eine Regelung über Druck oder Temperatur sinnvoller ist lässt sich an der Wahl des Messortes und der homogenität der Kesselffüllung betrachten.

    Habe ich zu viel Schichtung oder einen unpassenden Messort macht es Sinn über den Druckanstieg zu regeln.

    Beispiel ist da auch eine LaPavoni Europiccola. Untenliegende Heizung und langer Zylinder ohne Kesselbefüllung die für Turbolenz sorgen könnte. Das Ding wirkt wie ein Schichtladespeicher da kann man mit nem Temperaturwert absolut nix anfangen.
     
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  17. andre8

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    Guten Abend Kaffee-Netz´ler,

    nach über vier Jahren Entwicklungszeit bin ich nun so ziemlich am Ende meines Projektes angekommen. Ich möchte mich bei allen herzlich bedanken, die mir damals bei meinen Anfängerfragen oder auch heute bei meinen etwas komplizierteren Fragen weitergeholfen haben. Auch vielen Dank an die stillen Mitleser, die dieses tolle Forum ebenfalls am Leben halten. Ohne das Kaffee-Netz wäre dieses Projekt einfach nicht möglich gewesen.

    In unserer letzten Programmiersession haben wir allen Schaltern Ihre finalen Funktionen zugewiesen. So gibt es jetzt einen Schalter für eine manuelle, frei regelbare Pumpensteuerung, einen 3s-flush, einen automatischen Bezug für das 1er-Sieb und 2er-Sieb und einen deaktivierbaren Dampfkessel.
    Ganz fertig ist meine Maschine natürlich noch nicht. Aber die kommenden Funktionserweiterungen und Verbesserungen sind visuell nicht wirklich sichtbar und kein Update meines Threads wert.

    Was gibt es noch zu tun bzw. was ist gerade in Bearbeitung?

    - Hochwertige Einschraubsensoren (PT 1000) sind bestellt und werden bald getestet
    - Drucksensor Industriequalität heraussuchen, bestellen und testen
    - Eintauchtiefe Niveausonde optimieren
    - PID's optimieren
    - Wassertank, Füllstandwarnung und Bezugssperre programmieren
    (Bezug wird abgeschlossen bei Füllstandwarnung)
    - Automatische Dampfkesselfüllung programmieren
    - Menüführung Display programmieren
    - Editierbares „pressure-profiling“ programmieren
    - Editierbares „flow-profiling“ programmieren
    - Pumpen: OLAB „Silent Green“ und FoT-Getriebepumpe testen
    - E65S GbW + Refraktometer kaufen, Profile entwickeln


    Was bringt die Zukunft?
    Wenn das alles erledigt ist, werde ich Maschine #2 herstellen und eine weitere Optimierungsschleife starten. Für Maschine #2 habe ich umfassende konstruktive Verbesserungen vorgenommen. Auch wenn bis dahin noch einige Zeit vergehen wird, kann ich es kaum erwarten einen vorzeigbaren Benchmark zu haben, und mit euch zu teilen. Er wird sicherlich den ein oder anderen Premiumhersteller hinter sich lassen. Gewissermaßen bin ich somit wieder am Anfang angekommen.

    Espressomühlenprojekt?
    Ich würde gerne noch eine „Zero-Retention“ Espressomühle im passenden Design entwerfen und herstellen. Gedacht habe ich hier an 65er-Mahlscheiben und eine Drehzahl von 1400 bis 1650 RPM. Im Moment, bin jedoch etwas einfallslos. Nächstes Jahr?


    Kaffee mit euch!.png

    Hey, und auch noch mal ein fettes Danke, an alle die mir bei meinen Fragen in den PM's geholfen haben!

    Vielen Dank und bis bald, André
     
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  18. #198 quick-lu, 08.08.2023
    quick-lu

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    Versuche es lieber mit 75mm, z.B. Mythos oder Anfim Super Caimano. Und 700-900rpm. Das sind universelle Schliffe, die mit allem und jedem gut können.
    Man hat zwar weniger Auswahl als bei 65mm, aber die gibt es mittlerweile gefühlt wie Sand am Meer. Und für 75mm hat S.S.P. auch etwas im Program, sollten die originalen Scheiben zu profan erscheinen:)

    Ansonsten würde ich mir noch finale Fotos wünschen, in Hochglanzkatalogqualität, bitte schön;):D
     
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  19. andre8

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    Guten Tag zusammen,

    inzwischen bin ich stolzer Besitzer einer Mahlkönig E65S GbW. Nach den ersten Wochen der Benutzung habe ich nun versucht, das „Alignment“ der Mahlscheiben zu verbessern. Ich musste teilweise recht viel unterlegen, um gute Ergebnisse zu erzielen. Hier seht Ihr ein paar Bilder des Prozesses.

    1.JPEG 2.JPEG 3.JPEG 4.JPEG 5.JPEG 9.JPEG

    Beim „alignment“ bin ich ganz normal vorgegangen, wie auch bei anderen Mühlen. Ihr müsst hier nicht besonderes beachten. In meinem Fall hat es ausgereicht, die obere Mahlscheibe auszurichten.

    Anschließend habe ich das benötige Volumen bzw. Gewicht der gemahlenen Bohnen anhand des Headspace ermittelt.

    6.JPEG 7.JPEG 8.JPEG

    Als Nächstes werde ich mir eine Tabelle erstellen, in der ich die Bohnenmenge, den Mahlscheibenabstand jeder Kaffeesorte eintrage, die ich über die Zeit verwende. Sowohl für das 1er als auch für das 2er-Sieb.

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    Bei meiner Espressomaschine haben sich nach den ersten vier Monaten der Benutzung auch die ersten Ausfälle ergeben. Als Erstes sind zweimal die Glassicherungen der Kaltgerätebuchse durchgebrannt. Vor kurzem hat sich die Kaltgerätebuchse selbst verabschiedet. Das liegt wohl daran, dass ich anstatt eines 800w Heizelements im Brühboiler ein 1000w Heizelement verbaut habe. Insgesamt komme ich so einfach zu nah an die 10A-Grenze der Kaltgerätebuchse.

    Kürzlich hat dann der digitale Temperatursensor des Auslaufs angefangen, auszufallen. Vermutlich aufgrund einer EMV-Störung übermittelte der Sensor dauerhaft eine negative Temperatur und hat somit das Sicherheitsthermostat der Brühgruppe ausgelöst. Seitdem zischt das Wasser beim Spülen, wenn es aus der Brühgruppe austritt. Beim Nachmessen hat sich mein Verdacht bestätigt und der Temperatursensor zeigt nun kontinuierlich 10 °C zu wenig an. Ich werde den Sensor wohl die Tage austauschen.

    Die Softwareprogrammierung ist auch noch bei Weitem nicht fertig. Aufgrund des Vorfalls werden wir eine automatische Heizungsabschaltung programmieren, falls die Werte des Sensors unplausibel sein sollten. Und dann gibt es da noch eine Menüführung, die kommen soll.

    Grüße André
     
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  20. #200 sokrates618, 02.12.2023
    Zuletzt bearbeitet: 02.12.2023
    sokrates618

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    Hallo Andre´
    Bei 230V und 10A ist eine Leistung von 2300W zulässig. Nun kenne ich die Gesamtleistungsaufnahme Deiner Maschine incl. Dampfboiler nicht, würde jedoch vermuten, dass sie darunter liegt. Der Unterschied zwischen einer 800W bzw. 100W-Heizung des Brühboilers sollte nicht das Problem sein.
    Wenn Du "auf Nummer Sicher" gehen möchtest, gibt es auch noch die etwas größeren Kaltgerätesteckverbindungen nach IEC-60320 z.B. C19/C20, die für 16A Zugelassen sind. Gerätestecker – Wikipedia
    Welchen Wert und welche Charakteristik (flink, mittelträge, träge) hatten die Glassicherungen? Bei einer Kaffeemaschine würde ich eine "träge" Sicherung einsetzen. Eventuell sind auch "asiatische Billigprodukte" der Steckverbinder das Problem :(
    Gruß, Götz
     
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