Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

Diskutiere Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet…… im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet…… was ist denn eine Shisha Bar? Peter

  1. #21 Capriccio, 21.02.2013
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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    was ist denn eine Shisha Bar?

    Peter
     
  2. #22 jazzadelic, 21.02.2013
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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Das ist klar, seine Frage war aber nicht, was der Bauer davon hat, sondern: "und was habe ich davon, außer daß ich eure Reise mitfinanziere" was ja die vorgegeben Besorgnis um die Kaffeebauern etwas geheuchelt wirken lässt. Der Vergleich mit Supermarktbohnen passt nicht, da man - und das hat bislang niemand bezweifelt- bei den genannten Kleinröstereien wesentlich höhere Qualität erhält. Das Preis Leistungsverhältnis ist doch unter jedem Gesichtspunkt besser als bei billiger Massenware. Er, der besorgte Konsument, hat also was davon, nämlich sehr gute Qualität für verhältnismäßig guten Preis (quijote ist nicht teuerer als illy). Dass das geht, liegt natürlich am Wegfall der Zwischenmargen und der fairen Kalkulation dieser Röstereien dem Kunden gegenüber.
     
  3. zornix

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    @jazzadelic: doch genau das war meine Frage:-transparent wollen sie auch sein. Ich sehe nur Scheintransparenz. Mich interessiert z.B. wie viel ein Kaffeearbeiter davor und danach bekommen wird? Verträge hin oder her. Da kann jeder ein Wisch veröffentlichen, dass kein Mensch überprüfen kann.
     
  4. #24 langbein, 21.02.2013
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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Ich glaube, dass selbst, wenn jemand hier eine eidesstattliche Versicherung eines Bauern über seinen Verdienst veröffentlichen würde, Dir das wegen mangelnder Glaubwürdigkeit oder nicht ausreichender Repräsentativität nicht reichen würde. Realitätsfern.
     
  5. #25 der Praktikant, 21.02.2013
    der Praktikant

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Wahrscheinlich ist es so! :lol:
     
  6. #26 silverhour, 21.02.2013
    silverhour

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    wohl nicht nur wahrscheinlich.
    Wenn manipulierte Belege als Teil der Verschwörung angesehen werden, dann naht die sachliche Argumentation ihrem Ende...
     
  7. #27 langbein, 21.02.2013
    langbein

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Ich halte mich keinesfalls für besonders naiv, finde aber ständige Skepzis oder Resignation à la
    • Man wird ja eh nur verarscht.
    • Und wer muss es wieder ausbaden: der kleine Mann!
    • Die denken doch eh alle nur an sich!

    genauso falsch wie die der blinde Glaube an alles, was einem Unternehmen oder deren Werbung suggerieren.

    Es gibt durchaus Firmen, die tun gutes / machen Sachen besser als andere, nicht, weil sie sich daraus mehr Profit erhoffen, sondern weil es Teil der Firmenkultur und der persönlichen Ansprüche an den Umgang mit deren Umwelt ist (sogar recht große Unternehmen). Da geht es nicht um Kalkül. Gerade bei den Röstern, um die es hier geht, empfinde ich deren Einsatz für mehr Fairness glaubwürdig. Ich will es auch glauben.

    Wenn ich Zweifel habe, würde ich dort nicht kaufen, aber ich trete solchen Aussagen grundsätzlich mit einer positiven Einstellung gegenüber und versuche dann ggfs. herauszufinden, ob begründete Zweifel bestehen. Und nicht andersherum. Das lässt mich vielleicht manchmal einem Betrug aufsitzen, aber bisher fahre ich mit dieser eher positivistischen Lebenseinstellung ganz gut.
     
  8. #28 Belgarath, 21.02.2013
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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Das hängt wohl nicht zuletzt vom Konsumverhalten ab - wenn der Konsument der Meinung ist, unfair/undirect trade, diktatorische Strukturen und Industrieröstung seien der Königsweg (und zwar geschlossen, also auch diejenigen, die sich bewusst für eine bestimmte Produktart entscheiden und derzeit eben in Richtung Bio, fair usw. gehen), kommt nix mehr. Solange der Markt mehr hergibt, kommt auch mehr. Ganz normal.

    Direktkauf ist die älteste Form des Handels überhaupt - Du kaufst direkt beim Erzeuger. Der Supermarktverkauf ist erst eine relativ junge Erfindung ... insoferne hast Du recht, die Idee ist nicht neu, sondern so alt wie der Handel selbst. Und ja: den Zwischenhandel gibt es auch schon wesentlich länger als den Supermarktverkauf, um diesem Einwurf zuvorzukommen ;)

    Und? Ich habe auch viele Jahre Programmiererfahrung, dennoch hast Du noch nie von mir gehört. Wenn ich mich jetzt selbständig mache, und Du mich ab jetzt mit einem Mal als Dienstanbieter wahrnimmst, so heißt das dennoch nicht, dass ich diese Erfahrung NICHT habe. Erfahrung in der Programmierung (oder mit Kaffee) kann man nämlich auch sehr gut als Unselbständiger machen ...

    Das mußt Du dann wohl die Kooperation fragen, die die Kaffeearbeiter beschäftigt. Du kannst aber sicher sein, dass es für die Kaffeebauern ein besseres Geschäft ist, sonst würden sie es nicht machen.

    Es ist auch bei Bio-Siegel eine Vertrauenssache. Und ein Bio-Huhn hat in den seltensten Fällen ein "glücklicheres" Leben als ein Nicht-Bio-Huhn aus Freilandhaltung. Vorsicht ist da auch bei "Bodenhaltung" geboten, von ausreichend Platz und Auslauf ist da idR nämlich auch nichts zu sehen ...
    Bio heißt also idR ja nicht mal artgerecht oder nachhaltig oder traditionell, sondern nur, dass keine Kunstdünger, keine Antibiotika, ... verwendet werden dürfen.

    Im Verhältnis zur Qualität einen sehr guten Preis bei gleichzeitiger Möglichkeit, DIREKT mit dem Röster (und nicht nur mit dem Verkäufer) Kontakt aufzunehmen ...

    Sie geben sich große Mühe, ja. Sie sind auch mir des öfteren zu präsent (ich schaue eigentlich nur selten in pingos Threads im Marktplatz - ich schaue aber auch selten in den Marktplatz, wie ich fairerweise zugeben muss). Aber: der Konkurrenz das Leben schwer machen? Wirklich? Wer ist denn die Konkurrenz für Quijote (nennen wir sie doch, bitte, beim Namen): Kleinst- und Kleinröster. Die arbeiten aber alle vor allem auf Qualität und führen vermehrt direct/fair/bio/... Produkte. Und da Q. sogar Empfehlungen für andere Röster (Konkurrenz!) abgibt, sehe ich Deinen Vorwurf hier auf eher tönernen Füssen stehen.

    Ich werde das Gefühl nicht los, dass in Deiner ganzen ausgebreiteten Empörung eigentlich nur der Satz "Was habe ich davon außer das ich eure Reise mitfinanziere" Deiner Intention nahe kommt. Dass Du also bekritelst, dass sich der Röster mit dem erwirtschafteten Geld erdreistet, in die Anbaugebiete zu fahren, sich die Produktionsbedingungen anzusehen, Stichproben bei der Ernte zu machen, mit den Verantwortlichen vor Ort zu reden und in letzter Konsequenz dann vor Ort den Handel abzuschliessen. Warum auch immer das nun böse sein soll ... oder warum auch immer das verwerflich sein soll, das als Geschäftsreise zu deklarieren. Oder auch, dass er sich erdreistet, Fortbildung anzubieten (hast mWn Du in einem anderen Thread schon versucht als fragwürdig darzustellen, auch im Kontext mit den Reisen, hat nur keiner wirklich darauf reagiert). Ich verrate Dir was: es gibt auch andere, klassisch geführte und nicht auf direct/fair/bio setzende Firmen, die ihren Mitarbeitern in der Arbeitszeit auf Firmenkosten die Fortbildung ermöglichen. Oder die Dienstreisen bezahlen (durchaus auch interessante Dienstreisen). Willst Du denen das auch vorwerfen?

    lg,
    Klaus
     
  9. #29 Speckman_de, 21.02.2013
    Speckman_de

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    Mir fallen dazu Herrn Darboovens Polopferde und sein Team Rolex ein...
     
  10. reen

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Meine mal gehört zu haben das bei Schokolade ein Anteil von fairer kakaobohne reicht damit das fair trade logo drauf darf. Oder bin ich da falsch informiert?
     
  11. #31 domimü, 21.02.2013
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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Jeder Fairtrade-Produzent wird dir gerne die Informationen zum konkreten Produkt geben, inkl.transparenter Kalkulation. Schokolade hat ja i.d.R. mehr Zutaten als das, was die Kakaobohne liefert (z.B. Zucker), 100% faire Bohne geht da gar nicht.
     
  12. #32 Belgarath, 21.02.2013
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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Es gibt auch 100%-ige Schokolade ... geht also schon. Ich habe derzeit eine gute 99%-ige bei uns rumkugeln, das ist aber alles nix zum nebenbei wegfuttern ...
     
  13. #33 domimü, 21.02.2013
    domimü

    domimü Mitglied

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    genau deshalb hab ich das i.d.R. reingeschrieben.
     
  14. #34 Belgarath, 21.02.2013
    Belgarath

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Da hab' ich das wohl fehlinterpretiert (nämlich für sich, dabei stand's nur in Relation zu den bedauernswerten Schokoladen, die neben Kakao auch noch Zucker und Co. dulden müssen :lol: ;) )
     
  15. pingo

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Es ist tatsächlich schwierig transparent darzustellen, wieviel die einzelnen Produzenten in den Coops bekommen.
    Entschieden wird dies bei allen unseren Partnern auf Vollversammlungen der Mitglieder. Die Mitglieder geben ihren Kaffee bei Ihrer basisdemokratischen Kooperative ab und erhalten dafür den Preis den sie selber bestimmt haben. Selbstverständlich in Abhängigkeit des Preises den die Kooperative erwartet von ihren Kunden zu erhalten. Wir beziehen unsere Kaffees in langfristigen Partnerschaften und garantieren für die Zukunft mindestens um die durchschnittliche Teuerungsrate steigende Mindestpreise. Dies bezeichnen wir übrigens nicht als fair. Was ein fairer Preis für Kaffee wäre ist eine ganz andere Diskussion.

    Alle unsere Partner haben Adressen die sich über die Links auf unserer Seite problemlos heraqusfinden lassen. Jede unserer Partnerkooperativen kann gerne durch unsere Kunden direkt kontaktiert werden, unsere Angaben sind persönlich überprüfbar und halten diesen Überprüfungen auch stand. Wir arbeiten ehrlich und transparent. Diese Transparenz ist absolut authentisch und kein Marketing-Gelaber sondern unser Bedürfnis. Wir wollen ein Beispiel sein. Und dabei hat zornix vielleicht recht: wir setzen damit Kollegen unter Druck. Nicht böse gemeint...aber in Bezug auf Transparenz sind wir halt sehr weit vorne. Und Transparenz ist neben Qualität ein absolut entscheidendes Kriterium für meine perönlichen Kaufentscheidungen.

    Bio steht nirgendwo bei uns und wir nutzen dies auch nicht als Verkaufsargument....nur wer sehr genau hinschaut bemerkt eventuell, was wir einkaufen. Für mich persönlich ist bio beim Kaffee ebenso selbstverständlich wie bei anderen "kritischen" Produkten.

    Ab und zu gelingt es uns dann aber tatsächlich genau aufzuschlüsseln wieviel die einzelnen Produzenten bekommen. Es ist unser Anliegen, dies in Zukunft besser darstellen zu können, aber dies ist tatsächlich schwierig. Wir geloben hier Besserung. Ein Beipiel welches mir einfällt findet Ihr hier:

    Tag 9 - quijote kaffee Direktimportrösterei

    Ich versuche diesen Sommer mal zum Kaffeenetztreffen zu kommen. Ich bin mir sicher, dass wer mich persönlich kennenlernt, solche dreisten Unterstellungen wie hier im Thread in Zukunft unterläßt.
     
  16. sep

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Typische deutsche Neiddebatte gepaart mit der in letzter Zeit um sich greifender Unsitte engagierte Mitmenschen als Gutmenschen abzutun. Dir passt das Konzept nicht? Dann kaufe doch einfach nix bei ihnen, aber wozu in einem Forum ein Fass aufmachen?
     
  17. #37 Dieselweezel, 22.02.2013
    Dieselweezel

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Ich habe den Thread sowieso nicht ganz verstanden. Der TE wirft erstmal Firmen wie Green Cup Coffee und Quijote Kaffee in einen Topf, was ich schon einmal nicht ganz nachvollziehen kann. Green Cup Coffee röstet ja nicht einmal selbst, ist von der restlichen Struktur (soweit für mich ersichtlich) sehr unterschiedlich zu Quijote und nicht annährnd so transparent - wie übrigens praktisch alle Kaffeefirmen, die mir bekannt sind.

    Ich kenne niemanden, der ein transparenteres Business betreibt als Quijote. Jeder der sich schon einmal beruflich mit anonymen Vorwürfen aus dem Netz auseinandersetzen mußte, wird die Aussagen von Pingo hier zu schätzen wissen.
    Bei Skepsis würde ich jedem raten, dort zu kaufen, wo er dem Verkäufer vertrauen kann.
    Ansonsten bleibt der Weg zum Großröster.

    Diese Aussage empfinde ich übrigens als beinahe anmaßend, so einfach anonym im Netz gestellt:

    Wenn man ein bisschen wollte, konnte man die Entwicklung der genannten Firmen und deren Macher schon mitverfolgen.
     
  18. Torre

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Nun, irgendwie verstehe ich Zornix schon.

    Die Forderung, die eigene Kompetenz, Ehrlichkeit, etc. zu akzeptieren, greift tatsächlich inflationär um sich. Regelmässig entstehen neue Anbieter, die mit fairem Handeln, direktem Bezug etc. werben. Und es ist kaum möglich die Spreu vom Weizen zu trennen.

    Und es gibt sicher auch Weizen und nicht nur Spreu.

    Mit den besagten Etiketten versuchen sich - nach meiner Auffassung - einige Röster aufzuwerten, um sich einen Marktvorteil zu verschaffen. Das ist allen diesen Etiketten gemein. Schwierig ist die Frage, wie wir als Konsument hinter die Fassade blicken können. Das zweite Problem ist, ob wirklich nur diese Etiketten dem Pflanzer nützen, oder ob es andere Wege gibt.

    Tatsächlich stellt sich die Frage, was der Konsument vom Direkt Import hat. Wenn wir zum Beispiel Cup of Excellence betrachten, ist das eigentlich kein Direktimport, auch wenn der Röster/Importeur die Chance hat den Produzenten kennenzulernen. Dennoch eine Organisation wählt Kaffees aus, die sie einer internationalen Jury präsentiert, diese bewertet die Kaffees, und ab einem Level kommen sie in eine Auktion. Jeder, ob er Mitglied der Jury war oder nicht, kann diese Kaffees erwerben. Ein hoher Anteil des Erlöses fliesst den Pflanzern zu, die so mit diesem Kaffee einen Ertrag realisieren, der weit über dem Fair Trade / Direct Trade Preis liegt. Aber puristisch betrachtet, enspricht dies weder dem Fair Trade Siegel noch dem was man sich unter Direct Trade vorstellt. Ist dieser Kaffee aber ethisch schlechter?

    Weitergedacht, ist es dann aber auch die Frage, wenn ein Röster einen "Partner" seines Vertrauens in einem Anbauland hat, der besonders hochwertige Kaffees für ihn selektiert und dem Pflanzer dafür einen besseren Preis zahlt, muss er dann selbst zur Farm reisen, braucht er wirklich ein Fair Trade Siegel? Sollte es nicht das Ziel eines Rösters sein seinen Kunden (uns) einen herausragenden Kaffee aus nachhaltigem Anbau zu präsentieren?

    Wenn wir dies bejahen, und zur Kenntnis nehmen, dass wir - gerade auch bei Kaffee - in einer globalisierten Wirtschaft agieren, dann braucht es keinen Direct Trade, keine plakativen Fairhandelsaussagen, sondern Pflanzer, die den Wert ihres Produktes kennen und Partner, die uns diesen Kaffee beschaffen.

    Und für uns als Konsumenten, einen Röster, der damit umgehen kann. Letztlich wollen wir einen "guten" Kaffee!
     
  19. pingo

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    Super formuliert! Dieser Beitrag ist eine Freude zu lesen, stellt kluge Fragen und unterstellt auch niemandem böse Dinge. Ich kann ihn voll unterschreiben.

    Wichtige Erfahrung von mir ist allerdings, dass Reisen in die Anbauländer zu unseren Partnern eine durch nichts zu ersetzende Möglickeit der Vertrauensbildung und des Lernens durch regelmäßiges gegenseitiges Feedback bringt. Konkret also dort soziale Sicherheit und nachhaltigere Anbaumethoden (und das Kennen des "Wertes ihres Produktes") und hier besseren Kaffee für uns und unsere Kunden. Wer uns und die Entwicklung beispielsweise des bob-o-link beobachtet hat (wie einige Heimröster hier im Forum) kann das auch wahrlich nachvollziehen.

    Wenn Zornix so formuliert hätte, hätte ich auch nicht ungehalten (und das bin ich meiner Meinung nach mit allem Recht) reagiert. Und bohnenschorsch: wieso solltest Du Dich mit so einem Beitrag unbeliebt machen? Ist doch alles richtig und ziemlich offensichtlich ;-)
     
  20. #40 Dieselweezel, 22.02.2013
    Zuletzt bearbeitet: 22.02.2013
    Dieselweezel

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    AW: Direktfairbiodemokratischstruckturiertschonendgerö stet……

    @bohnenschorsch:

    - Kann man mit der Brieftasche für Gerechtigkeit sorgen? Ich meine nein. Im Gegenteil halte ich unsere auch durch Ausbeutung finanzierte Überflusskultur, die sich gerade in unserem durchaus dekadenten Hobby besonders unübersehbar ausdrückt, für eine Kernursache allen Weltübels. Wir kriegen den Hals nicht voll, und die Anderen nagen genau deswegen am Hungertuch. Von Bescheidenheit will hierzulande aber niemand etwas hören.


    • Meinst Du wirtschaftliche Gerechtigkeit, also bessere Verteilung von Wirtschaftsgütern? Mit was außer dem Geldbeutel sollte man dann Gerechtigkeit sorgen? Ginge es denn den Kaffeebauern grundsätzlich besser, wenn wir unser dekadentes Hobby stoppen würden? Im Endeffekt bringen wir doch damit Devisen ins Ausland und mit Fairtrade u.ä. Systemen bringen wir mehr Geld pro Kilo ins Ausland. So ganz schlimm kann dieser Ansatz also nach meiner Meinung schon mal nicht sein. Fairer Handel bringt doch erst einmal mehr Wohlstand.

    - Ist die Motivation der Kunden „eine bessere Welt“? Ich denke, das kann so stimmen, aber es kann auch eine Selbsttäuschung sein. Mir gehen die mittelalterlichen Ablaßbriefe nicht aus dem Kopf; die Parallelen sind doch unübersehbar. Die Menschen waren damals bestimmt nicht dümmer oder unvorsichtiger beim Geldausgeben; aber eine schön verpackte Gewissenserleichterung ließ sich schon immer gut verkaufen.


    • Ist die Motivation des Kunden denn ausschlaggebend? Die wird doch sehr vielfältig sein, oder?

    - Ist das Kaffeegeschäft vertrauenswürdig? Da hab´ ich schon die nächsten schweren Bauchschmerzen. Ich möchte betonen, dass die kleinen und mittleren Röster, die ich bisher besucht und kennen gelernt habe, sehr ehrenwerte und vertrauenswürdige Geschäftsleute waren. Aber global gesehen ist das Kaffeegeschäft so ehrlich wie der Radsport dopingfrei. Seht euch nur mal an, wie viele Webshops in Deutschland Kona, Blue Mountain oder Luwak führen. Diese Kaffees werden nur in ganz geringen Mengen geerntet und sicher zehn mal häufiger verkauft als wirklich produziert. Und wenn der Weltbedarf steigt, dann gibt es eben noch mehr von diesen sehr begrenzten Raritäten, sogar als Nespresso-Kapsel. Ein Wunder, nicht wahr? Und warum sollte ein kolumbianischer Hinterwäldler weniger schummeln als die Stars der Branche?


    • Welches Geschäft ist denn schon wie weit vertrauenswürdig. Natürlich wird wahrscheinlich einiges an Schindluder getrieben (würde ich jetzt einfach mal für mich so annehmen), der aktuelle Lebensmittelskandal zeigt ja mal wieder, was alles so möglich ist. Aber wenn man sich bestimmte Röster ansieht, bekommt man auch ganz schnell ein Gefühl dafür, wem es um Qualität und Nachhaltigkeit geht und wem um die schnelle Mark. Deshalb darf man aber noch lange nicht alle Röster in eine Rösttrommel werfen, sondern muss sich als mündiger Kunde halt seine Gedanken machen und sich ein wenig informieren.
     
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