Diverse Fragen zu den Gründen gewisser Brüh-Verhalten

Diskutiere Diverse Fragen zu den Gründen gewisser Brüh-Verhalten im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo zusammen, ich versuche zu verstehen, warum sich gewisse Dinge beim Espresso beziehen so verhalten, wie sie sich verhalten. Mit den...

  1. #1 Rnddude, 02.06.2017
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    Hallo zusammen,

    ich versuche zu verstehen, warum sich gewisse Dinge beim Espresso beziehen so verhalten, wie sie sich verhalten. Mit den gefundenen Informationen im Internet (hier, wiki, home-barista) komme ich nicht weit genug.

    Ich habe eine ECM Classika PID und eine Eureka Mignon und aktuell den Dantes Inferno Espresso von Quijote (davor Oh Harvey).

    Nun habe ich viel gelesen und es erscheint mir logisch zunächst zu prüfen, ob ich den Blonding Point erreicht habe oder nicht. Das heißt nicht zwingend, dass genau dann gestoppt werden sollte, aber es sollte immerhin nicht früher gestoppt werden. Und da fängt es bei mir an.

    Bei meinen aktuellen Bezügen habe ich das Gefühl den Blonding Point gar nicht erst zu erreichen. Ein (eher schlechtes) Video werde ich in diesen Post anhängen (und noch mal einen neuen Versuch starten).

    Ich habe ein VST 20 und VST 18. In dem VST 18 verwende ich 16g. Zum einen wird es so von Quijote empfohlen, zum anderen hatte ich das Gefühl, dass es mit 16g nicht ganz so aggressiv schmeckt und mehr in die Richtung geht, in die ich will. Warum verstehe ich noch nicht.
    Wenn ich den Bezug laufen lasse und nur aufgrund des Blonding Points stoppe, stoppe ich ihn irgendwann bei >45g, weil ich das Gefühl habe, dass das viel zu viel sein müsste.

    Nun möchte ich mich rantasten und Dinge verstehen, um zu erkennen was ich falsch mache.

    1. 16g in 18g Sieb vs 16g in 16g Sieb.
      Ich vermute die folgenden Auswirkungen:
      Mehr Wasser im 18g Sieb, nicht alles wird aufgenommen vom Pulver, daher nasser Puck.
      Weniger Dose bedeutet mehr Flow, da weniger Widerstand.
      Welche (negative?) Auswirkung hat es, dass ich kein 16g Sieb, sondern ein 18g Sieb nehme, in das ich 16g fülle?
    2. Ist Dose nicht linear zu Yield+Time? Macht es geschmacklich einen Unterschied, ob ich 16g Dose zu 32g Yield mache gegenüber 18g Dose zu 36g Yield mit selben Mahlgrad (und somit mehr Time)? Warum?
    3. Wovon hängt der Blonding Point ab? Blonding heißt, die meisten Stoffe sind gelöst, es läuft fast nur noch Wasser durch. Das müsste doch bedeuten, je feiner ich mahle, desto später der Blonding Point?
    4. Wie sollte ich generell vorgehen, um die Geschmäcker besser kennen zu lernen? Der Espresso schmeckt ganz gut, allerdings relativ konzentriert und nur ganz am Ende schokoladig. Säure und Bitterkeit sind nicht zu schmecken.
    Irgendwie weiß ich nicht recht wie ich weiter machen soll. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.


     
  2. #2 Simsala, 02.06.2017
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    Zu 4.
    Indem Du auch andere Bohnensorten ausprobierst.

    Leute, ihr habt Probleme ...
    Es ist alles in Ordnung, und nun entspann Dich mal und genieße Deinen Espresso.:)
     
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  3. #3 Rnddude, 02.06.2017
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    Es mag sein, dass ich zu akademisch an die Sache ran gehe. Dennoch habe ich keine Ahnung was ich da tue und warum ich es tue. Ein fertiges Rezept habe ich auch noch nicht. Es schmeckt ganz gut, aber eben nicht gut und schon gar nicht sehr gut. Wie soll ich da meine Espresso genießen? Es ist doch normal, dass ich daher nach frage, oder nicht?
     
  4. #4 Kaspar Hauser, 02.06.2017
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    Wenn du etwas können willst, als hättest du es zehntausend Mal gemacht, mußt du es zehntausend Mal tun.
     
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  5. #5 The Rolling Stone, 03.06.2017
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    Wenn's blond wird, dann ist das ein Zeichen, dass da nix gescheites mehr rauskommt. Dann muss man einen Bezug stoppen. Heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass du laufen lassen sollst BIS es Blond wird. Blond sollte es garnicht werden.

    Generelle Vorgehensweise als Anfänger. Vergiß diesen ganzen wissenschaftlichen Kram, 16g-Sieb, 18g Sieb weißderdeibel - der Kaffee wird nicht besser weil du mehr Geld ausgibst. Pack deine Siebe und deine Waage irgendwo ganz hinten in den Küchenschrank. Dann nimmst du das 2-er Sieb das bei deiner Maschine dabei war, machs schön voll, tampern, und dann sollte der Kaffee raus laufen - wie der Italiener sagt - "wie eine dünne Mäusseswänzchen". Und da such dir den Mahlgrad dass das so aussieht. Und dann weiter probieren bis das schmeckt - sollte das nicht gelingen, such dir ne andere Bohne. Dann erstmal 3 Wochen daran freuen. Erst dann ein Einer-Sieb nehmen und mit demselben Mahlgrad schön voll machen und probieren - dann passenden Mahlgrad finden. Und wenn es dann passt, dann wieder ne Weile daran freuen. DANN holst du deine Waage wieder aus dem Küchenschrank und wiegst mal nach wieviel das eigentlich ist. Und DANN kannst du mal mit den Lehrbüchern vergleichen und überlegen, ob du ev. etwas ändern möchtest, ev. andere Siebe ausprobierst oder dich einfach weiterhin freust^^

    An Kaspar Hausers Beitrag ist schon was dran ;)
     
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  6. #6 frizzzcat, 03.06.2017
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    Hast Du denn auch schon viel getrunken?
    Ich trinke gerne nach dem Essen einen Espresso in der Menge eines Kaffeelöffels und nach 13 sec. weggezogen.[/QUOTE]
     
  7. #7 Rnddude, 03.06.2017
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    Um eine möglichst hohe bis maximale Extraktion zu erreichen? Um dadurch möglichst alle Geschmacksstoffe zu lösen, die bei dem Mahlgrad lösbar sind?

    Ich verstehe weiterhin nicht, warum nicht einfach die Fragen beantwortet werden können, wenigstens die ersten drei. Sind diese nicht präzise genug gestellt? Jeder geht anders an die Sache ran, ich eher analytisch. Ist das so ein großes Problem?
    Einfach nur literweise Espresso trinken bringt mir nicht viel. Daher möchte ich an den Parametern drehen und genau an den oberen drei Fragen in ich nun hängen geblieben und mit meiner Recherche nicht weiter gekommen. Und ich dachte in diesem Diskussionsforum wäre es durchaus sinnvoll diese konkreten Fragen zu stellen. Liege ich damit falsch?
     
  8. #8 domimü, 03.06.2017
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    Es wird bei selbem Mahlgrad und selber Mehlmenge genauso viel Wasser aufgenommen vom Puck, und was er nicht halten kann, fließt wieder raus.
    Wasser auf dem Puck kommt also eher davon, wenn Duschsieb und Puckoberfläche nach dem Quellen einen zu großen Abstand haben.

    Nein, die Extraktion ist nicht linear und bei höherer Dose braucht man auch nicht mehr Zeit. Lässt du 4 Knödel 4 mal so lang im Wasser wie einen?

    Liegt vielleicht an den Bohnen:
    Das ist eher was für die Stilblüten.

    Nebenbei: Die VST-Siebe erfordern einen feineren Mahjlgrad als die "klassischen", damit einher geht eine höhere Extraktion. Ob das bei schwarzen Röstungen noch schmecken kann, muss jeder für sich selbst entscheiden.
     
  9. #9 The Rolling Stone, 03.06.2017
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    Sorry dass ich nur auf die 4. Frage eingegangen bin^^. Die anderen schienen mir zu überflüssig.

    zu 1.:16g-Sieb und 18g Sieb unterscheiden sich meines Wissens nur durch die Höhe - der Lochquerschnitt ist derselbe. Wenn du also in beide 16g einfüllst hast du selbe Dose, selben Flow, müsste auch dasselbe herauskommen. Der Puck im 18 g Sieb ist nass, weil hier noch Abstand zur Dusche besteht in dem Wasser übrigbleibt.

    zu 2.: Die Extraktion ist nie linear. Höhere Menge und höhere Zeit, ev. auch höherer Druck dadurch ergeben anderen Geschmack. Warum? Das ist so, sonst geht die Tür nicht zu (Zitat eines meiner seinerzeitigen Lieblingslehrer^^)

    zu 3.: Später Blonding durch feineres Mahlen? Theoretisch vielleicht ja. Aber es gibt selbst bei deiner Wissenschaftlichen Arbeit soviele Variablen von Bezug zu Bezug, dass sich das m. E. nicht tatsächlich wird nachvollziehen lassen. Und wer will das schon wissen, richtigen Mahlgrad und Menge sucht man nach anderen Kriterien und Blonding darfs nicht geben. Von daher: Gibt sicher Leute die das schon erforscht haben, vielleicht kommt ja einer hier vorbei. ICH kann das aber leider nicht zufriedenstellend beantworten weil es mir wurscht ist^^

    Edit zu fritz the cats 13 Sekunden Espresso:
    Eher weil dann noch nicht alles gelöst ist, sondern nur das was ihm schmeckt. Alle Geschmacksstoffe schmeckt bäähhh.
     
  10. #10 Aeropress, 03.06.2017
    Zuletzt bearbeitet: 03.06.2017
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    zu 1: Das kommt auch immer aufs Sieb an, eine gewisse Mindestmenge braucht jedes damit der Puck auch nicht zerreißt und Du ein channeling Problem hast. 16g sollten hier kein Problem sein. Du mußt halt feiner mahlen um auf die nötige Durchlaufzeit zu kommen. Dadurch mehr Extraktion, mehr Körper, mehr Richtung bitter, weniger Richtung sauer. Manche unterfüllen besonders helle Sorten absichtlich so um denen mehr Körper zu verschaffen. Such hier im Forum oder im kaffeewiki nach Gonzos Posts zur Methode nach Schuler, die erklärt das sehr ausführlich.

    zu 2: ja das KANN ein Unterschied sein, das Extraktionsverhalten ist in beiden Fällen nicht gleich. Du hast ja bei der höheren Dosis groberen Mahlgrad und dadurch eine etwas andere geringere Extraktion. Wann und warum man Dosis erhöhen sollte oder halt nicht siehe Posts von Gonzo.

    zu3: Das blondieren hängt vor allem von den Bohnen ab, feiner mahlen und weniger dosieren wird das blondieren beschleunigen. ;) Da mehr in der gleichen Zeit extrahiert wird (die Bohnen selber werden dadurch ja nicht gehaltvoller). Als Neuling würde ich das Thema blonding mal erst hintenanstellen und mich auf die Basics konzentrieren. Das ist ein sekundäres Merkmal das dir allein rein gar nichts nützt, wenn die Grundparameter nicht passen. Passen die kann man das blonding nehmen als idealen Zeitpunkt den Bezug zu stoppen. Das kann sich halt schon Shot zu Short etwas unterscheiden und hat man den Kaffee erst mal grundsätzlich eingestellt nimmt man halt den Punkt statt die Stopuhr um den Bezug zu stoppen. Bevor Du an dem Punkt bist nützt Dir das blonding bis dahin aber nichts. Merkt man das ein Kaffee beim Bezugsende noch weit vom blondieren entfernt ist KANN man das als Hinweis nehmen die Dosis zu reduzieren und feiner zu mahlen um mehr aus der Bohne rauszuholen. Aber da das natürlich alles Geschmackssache ist sehe ich das nicht so zwanghaft wie manche streng nach Regel und Rezept und ein Schuler oder sonst ein Guru hat sicher immer recht User. Gleiches gilt für Bezugszeiten, spätestens wenn Du dich mal mit Third Wave beschäftigst wirst Du goldene Regeln und Patentrezepte über Board werfen. Aber man muss nicht alles sofort und auf einmal machen, für den Anfang sind gewisse bewährte Rahmenparameter sicher hilfreich,genauso wie Waage und systematisches Vorgehen. Erst die Pflicht und die Kür kommt dann irgendwann danach und irgendwann vieleicht auch Freestyle. :)

    zu 4: Erfahrung, gibt aber auch Aromakästchen zum üben, wenn Du das unbedingt perfektionieren willst.
     
  11. UliD

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    Also erstmal: Ich kann auf deinem Video die Farbe des Strahls nicht erkennen, also nichts zu Blonding sagen. So, wie das aus dem Sieb läuft, würde ich dich aber bestimmt nicht als Anfänger einstufen.

    Zum Thema Blonding, Extraktion und geschmackliche Veränderungen: Kennst du die Tipps auf Home Barista (ich verlinke mal gleich in die Mitte rein, da, wo es ums Blonding geht) und die Infos im Kaffeewiki?
     
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Diverse Fragen zu den Gründen gewisser Brüh-Verhalten

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