DIY: Flow-Restrictor / Durchflussmengenbegrenzer für Schwanenhals-Wasserkessel

Hallo zusammen, ich bin Holger, hier zwar schon länger angemeldet, bisher aber vorwiegend als passiver Mitleser. Als Neuling im Thema Filterkaffee habe ich hier viel gelesen und mich für das System Hario V60 entschieden. Für einen Wasserkocher wollte ich vorerst nicht allzu viel ausgeben, daher ist meine Wahl auf den Tchibo-Schwanenhals-Kessel gefallen. Bei der Diskussion dazu ist hier mehrfach erwähnt worden, dass das Gießverhalten bzw. die Durchflussmenge nicht ganz optimal sei, aber mittels "Flow-Restrictor" verbessert werden könne. Solche Durchflussmengenbegrenzer kosten zwar selbst nicht viel, sind aber - zumindest nach derzeitigem Stand - nur gegen verhältnismäßig hohe Versandkosten erhältlich. Meine Überlegungen einen Durchflussmengenbegrenzer mit eigenen Mitteln zur Erprobung selbst zu bauen haben mich zur Lösung eines umgekrempelten Silikonschlauches geführt, welche ich hier gerne vorstellen möchte.

• Als Ausgangsmaterial habe ich mir ein Stück Silikonschlauch mit Freigabe für Lebensmittel besorgt. Da die Tülle des Tchibo-Kessels einen Innendurchmesser von etwa 8mm hat, habe ich einen Schlauch mit einem Außendurchmesser von 8mm und einem Innendurchmesser von 5mm genommen und davon ein Stück von etwa 15mm abgelängt.

• An die Seite, die in die Tülle geschoben werden soll, habe ich mit einem scharfen Messer eine Fase angebracht. Sieht leider nicht ganz so sauber aus, erfüllt aber den Zweck.

• Um den Schlauch leichter umkrempeln zu können habe ich das Stück auf eine M6-Schraube geschoben.

• Dann habe ich den Schlauch so weit umgekrempelt, dass der sich ergebende Kragen stabil bleibt.

Abschließend habe ich den "Pömpel" mit einem gekürzten Bambus-Essstäbchen und einer langen Spitzzange vorsichtig in die Tülle geschoben. Eigentlich war dies nur als Versuchsaufbau gedacht um Erfahrungen mit einer reduzierten Durchflussmenge zu sammeln, aber wie das mit Provisorien manchmal so ist, halten diese länger als geplant. Bei mir jedenfalls sehe ich nun keinen Grund mir noch einen explizit dafür hergestellten Flow-Restrictor zu beschaffen. Als Durchflussmenge komme ich, wenn ich die Kanne so weit nach vorne halte wie möglich ohne dass das Wasser überläuft, maximal auf etwa 900ml / Minute. Wenn ich die Kanne so halte wie es beim Aufbrühen bequem ist, komme ich auf etwa 440ml / Minute.

Für Kessel mit anderen Tüllendurchmessern oder anderer gewünschter Begrenzung lassen sich sicher auch Schläuche mit anderen Abmessungen nehmen.

 

Der Gießvorgang beim händischen Aufbrühen klappt am besten mit einem gleichmäßigen, nicht zu hohen Durchfluss. Daher werden hier nicht nur Wasserkessel mit langer Tülle eingesetzt, sondern es wird eben auch auf die Durchflussmenge geachtet. Viele Wasserkessel sind aber für allgemeine Zwecke ausgelegt und haben eine für den hier vorliegenden Ansatz zu hohe Durchflussmenge. Mit einem Durchflussmengenbegrenzer lassen sich aber auch diese Kessel für das händische Aufbrühen gut einsetzen, vor allem, wenn man als Einsteiger erst einmal testen möchte, ob man an dieser Zubereitungsmethode Gefallen findet.

Zu 90% nutze ich meine Espressomaschine und zu 10% die händische Brühmethode, dafür reicht mir der Tchibo-Kessel mit Durchflussmengenbegrenzer völlig aus.

 

Und vielleicht fertigst du dir ja noch eine Aufbewahrung für die Kaffee-Utensilien an und bist froh über etwas Silikonschlauch: Siebträger- Halter bzw. Wandhalterung Alternativlösung