DIY- Siebthermometer-Projekt

Diskutiere DIY- Siebthermometer-Projekt im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo! Das Messen der Brühtemperatur ist wahrlich keine banale Sache. Zu beachten ist die Flußrate des Wassers, die Menge des durch strömenden...

  1. #1 ergojuer, 02.03.2010
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    Hallo!

    Das Messen der Brühtemperatur ist wahrlich keine banale Sache. Zu beachten ist die Flußrate des Wassers, die Menge des durch strömenden Wassers sowie die Lage und Charakteristik des eingebauten Fühlers.
    Wie man das "Problem" löst ist eine Frage zu der es im Board auch schon einige Threads gibt.

    Am Ende bleibt aber immer die Frage nach der Übertragbarkeit verschiedener Messungen die von verschiedenen Boardies mit ihrem jeweiligen, in der Regel selbstgebautem Equipment gemacht wurden.


    • Der eine misst im Kaffeemehlpuk. So hab ichs auch schon gemacht. Nur führt der Drahtfühler selbst recht schnell zu Kanalbildung im Puk. Gleichzeitig dürfte der Fühler mal höher, mal tiefer im Puk liegen. Außerdem muss man für jede Messung einen Puk pressen, der dem der anderen Messung möglichst gleich kommt. Eien Übertragbarkeit der Messungen ist nicht wirklich gegeben.


    • Der andere gießt den Hohlraum eines Blindsiebes mit Epoxidharz o.ä. aus. Hierdurch wird die Fehlerquelle Kaffeepuk ausgeschaltet. Das Wasser fließt dann von der Dusche durch ein gebohrtes Loch und muss danach noch in der Flußmenge reguliert werden, denn die Messung soll ja die Brühtemperatur bei einer Flußrate von ca 1ml/ Sek abbilden. Hierzu bietet sich ein Nadelventil oder anderer Flußbegrenzer an. Ein Nadelventil ksotet mehr als eine feste Lösung mittels Lochdüse ist letztlich aber anpassbar an den Brühdruck und ermöglicht sogar eine Messung bei 2ml/Sek. Letztere Flußrate entspräche der Brühung im 2er Sieb

    • Ein dritter Punkt ist das verwendete Meßgerät mit oder ohne Datenlogger. Wichtig ist hierbei vor allem die Frage ob und wie man das Gerät z.B. mittels Crushed-Ice und kochendem Wasser kalibrieren kann. Für den einzelnen ist es ja unerheblich, ob sein Thermometer ein Grad mehr oder weniger anzeigt. Als User will ich ja wissen ob ich die Brühtemperatur auf ein bestimmtes mir bekanntes Niveau eingestellt habe oder ob ich eine Temperatur von +1 oder -2° einsetze
    Für diesem Thread wünsche ich mir nun eine lebhafte Diskussion bei der am Ende eine Bauanleitung für ein Siebthermometer steht, das jeder Boardie in Eigenbau nachbauen kann.
    Die verwendeten Materialien und Bezugsquellen sollten bekannt sein. Im Idealfall findet sich eine Quelle, bei der man alles bestellen kann oder wir finden eine Lösung bei der die Materialien an einer Stelle gesammelt und dann zusammengestellt weitergegeben werden. oder so ähnlich...

    was ich bisher habe:
    [​IMG][​IMG]

    Verbaut sind hier
    - ein Blindsieb (2,-€, z.B. openup.de)
    - ein regelbares Nadelventil mit Schraubfitting, zwei Dichtscheiben und einem Aufschraubnippel (zusammen ca. 16,xy€, gekauft bei DHC Druckluft/ Hydraulik in Fürth)
    Ich habe auch überlegt an das Sieb nur einen Nippel anzuschrauben an den dann eine Druckleitung kommt, die man durch den Auslass eines geschlossenen ST führen kann. Außerhalb des ST wäre dann das Nadelventil Vorteil: Es wäre kein bodenloser ST erforderlich und das Messsieb könnte in diverse ST eingesetzt werden.
    Nachteil: man braucht mehr Teile, verursacht mehr Kosten und es bleibt mehr Wasser im System. Auch stellt sich die frage, ob es zwischen Blindsiebunterseite und Boden des ST genug Raum für den Anschluß gäbe..

    Vorrätig habe ich noch einen K-Fühler con Conrad, den ich dort im SB-Bereich bekommen habe. Das Ding hat irgendwas zwischen 5 und 8 Euro gekostet:
    [​IMG]
    Ich halte diesen Fühler deshalb für besonders geeignet, weil er eine winzige Meßspitze hat, welche schnell anspricht. Auch der Preis ist angenehm gering. Leider finde ich den Fühler nicht im Webshop. Bei Gelegenheit kann ich vor Ort die Artikelnummer nachschauen.

    Mein Plan:

    1. Der Fühler wird durch ein zweites Bohrloch ins Sieb geführt.
    2. In die Mutter auf der Innenseite des Siebes wird ein waagerechter Kanal gebohrt, so dass der Fühler in die Mitte des Lochs im Fittings geführt werden kann. Alternativ wird ein Schlitz in den Fitting gedremelt. Am Ende soll der Fühler auf jeden all an definierter Position sitzen und vor Beschädigungen geschützt sein. (In einem anderen Projekt hier im Board wurde ein solcher Fühler durch die Duschenschraube abgerissen. :-?)
    3. Um das zu flutende Volumen im Blindsieb möglichst klein zu halten wird der Hohlraum bis zur Oberkante des Fittings mit Epoxidharz o.ä. ausgefüllt. Wichtig ist, dass die Menge des Harzes und der verbleibende Hohlraum festgelegt werden. Bei Füllung bis Fittingoberkante bleiben 13mm Luft bis zum oberen Blindsiebrand. In meiner Carimali ragt die Dusche ca 10mm in dies Sieb hinein bevor sie auf den Puk trifft. Es blieben also ca 3mm Freiraum als zu flutender Hohlraum.
    meine Fragen:

    1. Was haltet ihr von dem Projekt? Bekommen wir da gemeinsam was auf die Reihe?
    2. Womit gießt man das Sieb am besten aus? (Zu dem Thema habe ich just gerade mit einer Fachfirma telefoniert. Gießt man mit Epoxidharz aus, muss dieses beim Härten "temperiert" werden, es muss also unter Hitze aushärten. Nur wenn man dies macht bleibt das Epoxidharz anschließend auch unter Temperaturen von z.B. 90-110°C formstabil. Wieder was gelernt.:roll: Ein Datenblatt ist unterwegs an mich)
    3. was haltet ihr von dem Fühler?
    4. Wo sind die Denkfehler?
    Nun ja, es werden noch viele Fragen auftauchen. Ich muss ja nicht auf alle kommen und nicht alles vorwegnehmen.


    PS: Ja ich weiss: "Wer misst misst Mist." Ich kenn den Spruch und wir können uns lange darüber unterhalten ob es sinnvoll ist die temperatur zu messen. Wenn es Sinn machen soll dann sollten wir zumindest das möglichst Gleiche messen...
     
  2. boing

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    AW: DIY- Siebthermometer-Projekt

    Ein Variante könnte sein, möglichst nahe am Scace'schen Original zu bleiben zu dem es auch einiges an "Literatur" gibt...

    Ich halte Reproduzierbarkeit jedoch für wesentlich wichtiger als Übertragbarkeit.

    Lässt sich damit eine konstante Flussmenge einstellen? Wenn ich mich nicht täusche kam es bei Scace'schen Versuchen mit einem Nadelventil immer zu einer gewissen Drift. Einen ähnlichen Effekt habe ich mit einem (wahrscheinlich nicht ganz optimalen) Ventil auch. Vor jeder Messung muss daher die korrekte Fließgeschwindigkeit überprüft werden. Danach ist dann die Maschine aber aus dem thermischen Gleichgewicht gebracht, also wieder Warten...

    Die Frage ist, was das exakte Ziel der Messung ist. Um Veränderungen an einer Maschine zu überprüfen ist z.B. eine Vergleichbarkeit nicht erforderlich. Ich denke einfach nicht, dass die erforderliche Messgenauigkeit erreichbar ist um z.B. Brühtemperaturen für verschiedene Sorten zu vergleichen. Sonst müsste man wahrscheinlich später auch den exakt gleichen Mahlgrad, die exakt gleiche Kaffeemehlmenge und den gleichen Druck beim Tampen sowie natürlich das gleiche Sieb verwenden. Für eine Aussage der Art "ich bevorzuge Sorte xyz 3,7812K wärmer als Sorte zyx" müsste eine Reproduzuerbarkeit ausreichen.

    Zum Füllen des Siebs könnte auch Aquariensilikon geeignet sein (ich würde nicht unbedingt eines für den Sanitär- oder gar Außenbereich verwenden). Das hat den Vorteil elastischer als Epoxydharz zu sein. Die Temperatur macht bei meinem Testaufbau bisher auch keinerlei Probleme.
     
  3. #3 gunnar0815, 04.03.2010
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    AW: DIY- Siebthermometer-Projekt

    Die Ansätze fand ich schon mal nicht schlecht
    http://www.kaffee-netz.de/espresso-...elchem-ger-t-die-bezugstemperatur-messen.html
    Für mich habe ich daraus geschlossen das man mindestens zwei parallele Messpunkte braucht.
    Einen am Duschsieb (Maschinenausgabetemperatur) und einen im Sieb (ca. Kaffeetemperatur)
    Mit den beiden kann man schon ganz gut die Maschine interpretieren.
    Mit deinem Fühler musst du unter Druck aufpassen da sich Wasser im Kabel bis zum Stecker durchdrückt. Kannst du mir Zweikomponentenkleber versuchen oben abzudichten.
    Die teureren Fühler für 12 EUR in grün sind dicht. Haben sie aber glaube ich bei Conrad nicht mehr .
    Ich würde das Sieb gar nicht füllen. Es gibt so wie so nicht so eine Masse die sich wie Kaffee verhält.
    Hab mir einen wärmebeständigen Druckminderer Bestellt. Ist leider noch nicht da. Den wollte ich mit einer Düse zur Begrenzung der Flussmenge nehmen. Man könnte sogar noch einen Manometer zwischen Düse und Druckmindere klemmen und so genau die Flussrate einstellen und kontrollieren. (z.B. bei 0,5 Bar 1 ml bei 1 Bar 2 ml)
    Na ich hoffe er kommt bald damit ich das mal probieren kann.
    Gunnar
     
  4. #4 ergojuer, 04.03.2010
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    AW: DIY- Siebthermometer-Projekt

    Tja die Erfahrung mit dem sich selbst stetig verstellenden Nadelventil musste ich vorgestern auch machen.:-( Ich hatte ja vorher schon davon gelesen, wollte es aber nicht glauben bzw. dachte dass dies ventil da besser sei...
    Ich hatte schließlich im Pneumatikladen nachgefragt und dort meinte man, das sei kein Problem. Tatsächlich ist die Einstellbarkeit des Ventils im entscheidenden Bereich recht fieselig. Durch die Erwärmung des Ventils bei Wasserdurchfluß scheint sich der Nadelspalt dann wieder auszudehnen....

    Ich suche weiter nach einer Lösung, werde demnächst mal bei einem Bekannten und seinem Betrieb vorbeischauen.

    Gunnar, den von dir verlinkten Thread kenne ich. Da werden viele wichtige Dinge klargestellt. Allerdings halte ich den Ansatz mit zwei oder mehr Fühlern letztlich für übertrieben. Der Versuch die Temperatur im Kaffeepuk selbst zu messen ist m.E. letztlich nicht zielführend. Wenn man weiß, dass das Wasser mit der Temperatur X aus der Dusche kommt, dann einen definierten Hohlraum flutet und im Weiteren noch die Temperatur im zeitlichen Verlauf beobachtet, muss das m.E. ausreichen. Auch und vor allem, wenn man ein Sieb bauen will, dass von anderen möglichst kostengünstig nach gebaut werden kann und bei dem man auch keinen Mehrkanaldatenlogger braucht.

    Auch mir erscheint es nicht wichtig, ob die Füllmasse im Sieb ein zum Kaffee möglichst ähnliches Verhalten aufweist. Allerdings sollte das Meßsieb kein zu großes Totvolumen aufweisen. Ist das Volumen des Siebes möglichst klein bzw entspricht es dem Volumen, das von einem Kaffeepuk aufgenommen und gehalten wird, dann muss das als Vergleichsmaßstab reichen.

    Dass Wasser sich in diesem Kabel bis zum Stecker durchdrücken kann, habe ich auch schon mal erlebt. Hat mich damals ein Messgerät gekostet. :-xAbhilfe läßt sich aber schaffen, wenn man die blaue Isolierung ablöst. Bei den rot/weißen Adern selbst kam bislang nie was durch.
     
  5. #5 gunnar0815, 06.03.2010
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    Das Nadelventil hat ja bei 2 ml/Sek. eine Öffnung unter 0,3 mm. Tippe auf 0,2 mm. Durch Wärmeausdehnung und Dreck verändert sich diese Öffnung sehr schnell. 9 Bar sind auch schon recht heftig.
    Deswegen wollte ich es mit einen Druckregler und größerer Düse versuchen. Der Druckregler regelt auf 0 bis 2 Bar runter und die größere Düse verstopft nicht bzw. verändert sich die Flussrate durch Erwärmung bei weniger Druck nicht so stark.
    Gunnar
     
  6. boing

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    Die Idee klingt gut und wenn es funktioniert würde ich auch Umrüsten. Die immer wieder berichteten Verstopfungen bei der Variante mit der kleinen Düse (trotz Filter davor) haben mich bisher von einer Umrüstung abgehalten.

    Durch Fluten des Druckminderers vor Messbeginn könnte man auch den entstehenden Hohlraum reduzieren. Also z.B. Siebträger einspannen, kurzer Bezug und anschließend das über das "Ablaufrohr" stehende Wasser abgießen. So könnte der bei Bezugsbeginn zu flutende Hohlraum konstant gering gehalten werden.
     
  7. #7 gunnar0815, 01.04.2010
    gunnar0815

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    So hab jetzt meinen Druckminderer bekommen. Leider hält der Zweikomponentenkleber nicht auf Dauer. Die Materialien scheinen sich zu unterschiedlich auszudrehen. Hat irgendwer eine Idee wie ich die Löcher vernünftig zu bekomme? Würde lieber ein Zweiersieb nehmen als ein Blindsieb. Beim Blindsieb müsste ich auch noch die Schraube innen kürzen.
    [​IMG]


    [​IMG]
    Am Druckmindere hängt noch die selbstgebaute 0,6 mm Düse

    Gunnar
     
  8. #8 asphalt, 01.04.2010
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    Ist das Loch mittig, kann ich nicht richtig erkennen. Falls ja kannst du doch noch 'ne große Unterlegscheibe einbauen.
     
  9. #9 ChristianK, 01.04.2010
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    Gunnar, wie wäre es mit einem LM 1er, da hast Du weniger Löcher zum Zukleben. Vielleicht kannst Du die auch über eine Unterlegscheibe abdecken.
    p.s. ich kann dir ein 1er schicken. Ich habe noch ein paar im Keller.
     
  10. #10 gunnar0815, 01.04.2010
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    LM Einer war mir bisher zu schade dafür. :lol: Das Zweier hatte ich so wie so noch.
    Das Loch ist mehr oder weniger in der Mitte. Klar beim LM Einer ist weniger Fläche die ich zu bekommen muss.
    Silikon hatte Ranger Kevin vorgeschlagen. Das werde ich mal testen. Der Kleber ist zu mindesten mehr oder weniger wieder raus. Ging einfacher als ich dachte.
    Eine Unterlegscheibe mit Gummidichtung könnte gehen nur bekomme ich da eine ziemliche Bauhöhe bzw. ist die Schraube dann recht weit aus dem Druckminderer. In der Schraube ist das Ventil weiß nicht ob ich da so viel Spiel hab.

    Gunnar
     
  11. #11 boing, 02.04.2010
    Zuletzt bearbeitet: 02.04.2010
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    Ich habe nur eine sehr dünne Lage Epoxidharz verwendet (geht besser in feine Ritzen und die Sieblöcher) und versucht, dieses so gut wie möglich auch durch die Sieblöcher zu drücken (wg. besserer Verbindung) und darüber mit Silikon (für Aquarien wg. Fungiziden etc.) aufgefüllt. Bisher scheint das Epoxidharz ausreichend elastisch zu sein. Man kann auch deutlich erkennen, wie sich der Siebboden durchbiegt. Vielleicht hätte das Silikon aber auch alleine gereicht.

    Nachtrag: Welchen 2-Komponenten-Kleber hast Du verwendet? Bei Kleber auf Acrylatbasis z.B. habe ich den Eindruck, dass diese weniger elastisch sind als Epoxidharz.
     
  12. #12 gunnar0815, 02.04.2010
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  13. boing

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    Ich habe irgendein 0815 5-min-Epoxidharz verwendet das durch das Silikon kaum direkten Kontakt zum Wasser hat und mir bisher ausreichend elastisch erscheint. Ich muss wohl beobachten, wie sich das auf Dauer verhält. Ein Tip (aus der endfest-Anleitung) wäre bei unterschiedlicher Wärmeausdehnung einen höheren Härteranteil (120%) zu verwenden, dann wird das Endprodukt flexibler.

    Wenn's mit Silikon alleine funktioniert wäre das natürlich das einfachste und es ist sicher elastisch genug.

    Wie funktionert's mit dem Druckminderer (und wo gibt's den) oder ist es so undicht, dass ein Test noch nicht möglich war?
     
  14. #14 gunnar0815, 02.04.2010
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    @boing hab das Epoxidharz jetzt erst mal fast vollständig wieder entfernt. Das ging erstaunlich gut was bedeutet das es nicht grade fest dran war. Es war zu undicht deswegen konnte ich noch nichts testen. Den Druckminderer (MAR-1NR-50E(Micro-Regler nicht rücksteuerbar, M5, EPDM, 0,2-3,5 Bar)) hab ich mir bei AirCom bestellt. Hat recht lange gedauert da die keine für diese Temperaturen vorrätig haben und er erst angefertigt werden musste.
    Gunnar
     
  15. #15 Bowman, 05.04.2010
    Zuletzt bearbeitet: 05.04.2010
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    Hiho,
    es tut sich was in Sachen "Messen statt Quasseln", das find' ich super! :-D

    Hier mal kurz ein paar meiner Erkenntnisse zu dem Thema:

    1. Ich hatte ja bereits vor einiger Zeit mit Temperaturmessungen im Puck begonnen und dabei den Messfühler per Kabelbinder und Epoxidharz (Uhu Plus Endfest 300) eingeklebt. Das hat zwar Funktioniert, doch schien mir die Konstruktion nicht sehr haltbar.
    Eine, wie ich finde, recht solide Lösung des Befestigungsproblems scheint mir die Verwendung von Stopfbuchsen zu sein. Die kriegt man mit einem Innendurchmesser von 3mm u.A. hier:

    Stopfbuchse - Die Modellbau Alexander Engel KG bietet U-Bootmodelle, Flugmodelle und Schiffsmodelle

    So sieht das Teil aus:
    [​IMG]

    [​IMG]

    Das Ding wird einfach im Sieb verschraubt (der Messfühlerdraht vor dem Sensor bekommt zwei Schrumpfschlauch-Ummantelungen und wird durch die innere Öffung geschoben und die Spannmutter dann festgedreht - dicht!

    So sieht das ganze bei mir aus:

    [​IMG]

    [​IMG]

    Wichtig: Im Sieb müssen einige Zentimeter des Anschlussdrahtes verbleiben, da über diesen die Temperatur an die Messfühlerperle weitergeleitet wird.
    Ich wollte meine Konstruktion ursprünglich "schöner" gestalten und hatte den Messfühler kurz hinter der Stopfbuchse montiert:

    [​IMG]

    Das sah zwar gut aus, hat aber nicht funktioniert, wie man hier sieht:

    [​IMG]

    Das Diagramm zeigt den Temperaturverlauf, nachdem die Siebe bzw. ein 'nackter' Fühler in siedendes Wasser geworfen wurden. Wie man sieht, braucht die Konstruktion mit dem kurzen Messfühler erheblich länger bis die tatsächliche Wassertemperatur angezeigt wird, da das Sieb samt Stopfbuchse anfangs den Fühler 'kühlt' und sich die ganze Konstruktion erst aufheizen muss. Im Einsatz an meiner Izzo Alex Duetto zeigen beide Konstruktionen folgendes an (mehrere Messungen):

    [​IMG]

    Also: Unbedingt mehrere Zentimeter Draht im Puck belassen, Schrumpfschlauch reicht als Temperaturisolierung nicht aus, der Anschlussdraht muss definitiv mit erhitzt werden.

    Mich hat auch interessiert, wie man sonst noch die Temperatur messen könnte. Versuchsweise habe ich den 'nackten' Sensor mal nach dem Bezug in den Puck gesteckt oder während des Bezugs in den Auslauf gehalten. Fazit: Kann man komplett vergessen, allenfalls für eine grobe Abschätzung der Brühtemperatur insgesamt eignet sich das Messen nach dem Bezug im Puck, allerdings sollte man einen Offset berücksichtigen (bei mir 3 Grad):

    [​IMG]

    Fazit: Ich glaube, eine relativ simple und zuverlässige Messmethode für Temperaturverläufe während des Bezugs gefunden zu haben. Konstruktionen mit Ventil erschienen mir zu aufwändig und unzuverlässig, da hierbei die Masse am Sieb verändert wird und damit nicht ausgeschlossen werden kann, dass dessen Wärmekapazität mit beeinflusst wird, wodurch die Messung verfälscht werden könnte. Lieber mit einem 'echten' Puck, in 'echtem' Kaffee bei einem 'echten' Bezug messen. Ausserdem hält sich der Aufwand nur mit der Stopfbuchse und dem Thermofühler noch in Grenzen, das sollte jeder recht leicht nachbauen können. :-D
     
  16. #16 ergojuer, 06.04.2010
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    Ja, das ist genau die Absicht, die ich mit diesem Thread verfolgt habe. Am Ende sollte etwas stehen, dass jeder ohne großen Aufwand und ohne das Konsultieren von mehreren Onlineshops zum jeweiligen Kleinstpreis aber jedes mal fälligen Versandkosten nachbauen kann.
    Die Stopfbuchse ist da ein !a Tipp!
    Allein die Tatsache, dass die Sonde hierbei auch jederzeit wieder entnommen oder verschoben werden kann. Klasse!

    Bei der Messung im Puk habe ich dagegen mein Zweifel...
    Wächst mit dem Kabel im Puk nicht auch das Risiko der Kanalbildung, neudeutsch "Channeling" und damit das Risiko für stetig wechselnde Strömungsverhältnisse?

    Ich will wirklich nicht päbstlich sein. Es geht nur darum, dass wir am Ende so etwas wie einen "Boardstandard" bekommen.
     
  17. Bowman

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    AW: DIY- Siebthermometer-Projekt

    Ich finde es klasse dass Du diesen Thread gestartet hat - Vergleiche unterschiedlicher Maschinenkonstruktionen mal anhand von Messkurven sind einfach spannend, das wird das Forum sicher noch interessanter machen. (In welchem Umfang man Temperaturkonstanz tatsächlich *braucht* ist dagegen noch eine ganz andere Frage, ich sehe da schon Endlosdikussionen auf das Forum zukommen... :lol: )
    Ich stimme Dir absolut zu, dass das mit den Vergleichsmessungen nur klappen wird, wenn wirklich jeder ohne allzuviel Aufwand sich ein brauchbares und zuverlässiges Messequipment leicht selbst bauen kann, von daher sollte tatsächlich grösstmögliche Einfachheit und Reproduzierbarkeit der Messungen im Vordergrund stehen.

    Bisher hatte ich damit (mit der Stopfbuchse) noch keine nennenswerten Probleme. Gemessen wird ja ohnehin im Bodenlos-Siebträger, da ist mir noch kein Rumgespritze o.Ä. aufgefallen. Ob entlang des Drahtes ein Channeling erfolgt ist schwer zu beurteilen, da ja das 'Mäuseschwänzchen' ohnehin sehr schnell anfängt, am Draht entlang zu kriechen - der Draht fungiert halt als 'Tropfnase', insofern fällt die Beurteilung schwer.
    Wichtig ist halt, dass man nach dem Bezug die Menge kontrolliert. So lange hier alles im Rahmen bleibt, sollten die Ergebnisse valide sein.

    Absolut d'accord. Mich würde interessieren, wie sich die Ergebnisse deiner 'Ventilvariante' von der 'Puckvariante' unterscheiden. Sicherlich funktioniert die Ventilvariante ebenfalls (obwohl ich mir wegen der vergrösserten Wärmekapazität am Sieb nicht sicher bin), nur könnte die Hürde fürs Nachbauen für Viele vielleicht schon zu hoch sein. Bei der Puckvariante wäre es halt 'Business as usual' und man bräuchte nur ein Loch bohren und zwei Schrumpfschläuche am Draht des Thermoelements anbringen.

    Für Vergleiche könnte ich Dir mein Sieb samt Messgerät auch zuschicken.
     
  18. #18 ergojuer, 07.04.2010
    Zuletzt bearbeitet: 07.04.2010
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    Die ventilvariante ist ja auch eher gestorben. das Ding ändert bei Erwärmung nun mal den Öffnungsspalt und die Flussrate ist damit munteren Schwankungen unterworfen.:-(

    Zur Zeit trage ich stetig ein teil bei mir herum mit dem ich mal zu nem Heizungstechniker gehen muss um herauszubekommen worum es sich dabei handelt.
    Es ist eine Düse aus einem Vissmann Gazheizungsbrenner. Das Teil wurde nach langer Fehlersuche aus unserer Heizung ausgebaut, bestehtr aus messing und hat zwei wahrlich winzige Löchlein. Ich kann mir gut vorstellen, dass damit eine konstant niedrige Flussrate herzustellen ist und das Ding auch ohne größere Probleme in ein Blindsieb eingebaut werden könnte.

    Die Nachbauhürde sollte möglichst niedrig liegen. Wenn dann mal ein simples Modell zur verfügung steht, lässt sich ja darüber nachdenken eine Sammelbestellung der Einzelteile zu machen, die man dann wieder aufteilt und an andere Nutzer weiterschickt.

    "Temperaturkonstanz" ist in der tat ein Thema für sich. Es liesse sich trefflich darüber streiten, ob ein wi auch immer gearteter Temperaturverlauf über die Brühung hinweg nicht besser ist. Bevor man darüber diskutiert braucht man aber wiederum ein Teil, dass die Messungen dazu zumindest vergleichbar hinbekommt. ;-)

    Hier noch ein Argument für den Verbau eines Blindsiebes:
    Durch die geringe Höhe des Blindsiebs könnte es möglich werden das Messsieb in jeden 58mm Standardsiebträger einzusetzen! Die Messleitung könnte dann durch die Auslassöffnung geführt werden nachdem man lediglich den Stecker ab- und wieder anschraubt.
    Am Ende erhält man ein Mess"sieb" das an verschiedensten Maschinen einfach eingesetzt werden kann. Die Anschaffung eines bodenlosen Siebträgers entfiele.
    Ich z.B. könnte dann sowohl meine Gaggia als auch die Carimalis und auch die Graef vermessen. Drei Bodenlose schaffe ich mir garantiert nicht an...

    PS: Der Einbau in ein ST mit Boden könnte natürlich auch mit nem echten Sieb statt des Bodenlosen möglich sein. So viel flacher ist das Blindsieb im Vergleich zum Einer ja auch nicht. Das Messsieb unabhängig von nem Bodenlosen zu gestalten sollte man nach Möglichkeit aber versuchen, oder?
     
  19. #19 gunnar0815, 08.04.2010
    gunnar0815

    gunnar0815 Mitglied

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    Ah cool Bowman die Stopfbuchsen hab ich auch schon gesucht nur wusste ich nicht wonach ich suchen sollte. 3 mm ist aber noch etwas viel. Na mal sehen.
    Gunnar
     
  20. Bowman

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    AW: DIY- Siebthermometer-Projekt

    ...eigentlich passt das schon ganz gut: Das Thermoelement-Anschlusskabel ist etwa 1,8 mm breit, hat jedoch einen ovalen Querschnitt der natürlich in runden Stopfbuchsen kaum abzudichten ist. Mit zwei Schrumpfschläuchen drauf gibt das einen schönen runden Querschnitt und das ganze lässt sich gut dichtkriegen, gleichzeitig ergibt das auch einen gewissen Knickschutz. Schön wäre es natürlich wenn sich welche auftreiben liessen, die nicht so lang sind (momentan 17 mm, unterhalb des Siebs steht sie 13 mm vor).
     
Thema:

DIY- Siebthermometer-Projekt

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