Dual boiler maschinen - Welche gibt es?

Bei der Brewtus ging's wohl um unbedingte Temp.stabilität während des Bezugs. Die Amis (speziell Schomer) machen da ja einen Riesenhype um jedes Zehntel Grad Abweichung. Und natürlich ist es so, dass 60ml Kaltwasser in 1,7l weniger Temp. Abweichung bewirken als in 500ml...Wahrscheinlich sind deshalb die Marzoccos da so wohl gelitten (Schomer hat ja Ewigkeiten damit gearbeitet und die Maschinen noch zusätzlich modifiziert, indem er das Wasser für den Brühboiler vorheizte).

Greetings \\//

Marcus

 

Vielleicht wars so, wobei mir das nicht als logisch erscheint.

Die Temp wird auch durch einen kleineren Boiler gehalten. Ausschlaggebend ist doch nicht die Grösse des Boilers, sondern wie effektiv die Heizung das Wasser im Boiler nach Bezug wieder auf Soll Temp bringt...Voraussetzung `Home Betrieb` natürlich.
So gesehen, tauscht man eine scheinbare Temp Stabilität gegen x mal aufgeheiztes Wasser, zumindest im Homebetrieb bei ca. 6-8 Espressi pro Tag, was mit jeweilig nachfolgendem kurzen (Reinigungs) Leerbezug auf höchstens 0,5 l kommt. Zuwas dann einen 1,7 l Boiler für Caffewasser ?? Schomer hin oder her... i nix verstäh...
Anders ist`s bei einer (Bistro) Maschine, die im Dauereinsatz ist, da ist es allein vom Durchsatz her schon egal, ob der Boiler noch gösser ist, das Wasser wird ständig ausgetauscht, wie bei alten Barmaschinen...
Das Zweikreissystem mit Wärmetauscher hat doch genau den Vorteil, dass dein Wasser nicht x mal durchgenudelt (aufgeheizt) wird bis es tot ist oder schal schmeckt..
Im Wärmetauscher mit wenigen ml (ca. 45-120ml... ) Volumen wird das Wasser quasi immer `frisch` gehalten. Nun sag keiner, dass das was bei Tee gilt, bei Espresso absolut keine Rolle spielt...
Entweder die Maschine ist eher auf Bistro Betrieb ausgelegt, oder man hat vergessen, dass auch die Qualität des Wassers entscheidend für den Geschmack des Espressos zuständig ist...
Salü---Helmut

 

das vorheizen des brühwassers wäre bei zwei melange sicher nötig.das sind ca.300 g flüssigkeit.
oder hat die dalla corta so eine heizleistung,um das auszugleichen.
wäre es möglich, eine cimbalali m 29, die mit weniger elektronik ausgerüstet ist ,mit PID control aufzurüsten.was meinst du marcus?
ciao P.

 

[quoteost_uid0="hdelijanis"]Das Zweikreissystem mit Wärmetauscher hat doch genau den Vorteil, dass dein Wasser nicht x mal durchgenudelt (aufgeheizt) wird bis es tot ist oder schal schmeckt..
Im Wärmetauscher mit wenigen ml (ca. 45-120ml... ) Volumen wird das Wasser quasi immer `frisch` gehalten. Nun sag keiner, dass das was bei Tee gilt, bei Espresso absolut keine Rolle spielt...[/quoteost_uid0]
Meine SWMBO und ich haben das jetzt mal durchprobiert, ich halte gerade bei Glaubensfragen viel von "selber ausprobieren". Das Wasser stammt aus unserer (2 Monate alten) Brita Aquaquell 3, der Tee ist der Indien Darjeeling FTGFOP1 "Nagri Farm" von Hagen Teekontor.

Wir haben mit zwei Goldfiltern gleichzeitig zwei Tassen Tee aufgebrüht. Einmal stammt das Wasser via Wasserhahn aus dem Brita-Filter und wurde mit einem normalen Wasserkocher zum kochen gebracht, einmal wurde das kochende Wasser aus dem Heisswasserhahn der LSM geholt (die auch am Filter hängt). Der Kesselinhalt wurde vorher nicht irgendwie durch Bezug ausgetauscht, sondern der Test wurde ganz normal im Alltag durchgeführt.

Beide Tees haben 2 min gezogen, meine Frau hat die beiden Tassen in die Küche gestellt und ist rausgegangen. Dann bin ich in die Küche und hab verkostet. Danach hab ich zwei andere Tassen aufgebrüht, bin aus der Küche raus und meine Frau kam rein und hat verkostet.

Ergebnis: keiner von uns hat einen merkbaren Unterschied festgestellt, schlicht und ergreifend. Das bedeutet nicht, daß es keinen gibt... es bedeutet nur, daß wir beide (als fast nur-Teetrinker) keinen feststellen können.

Martin

 

Wenn ich die Amis richtig gelesen hab, ging es nicht darum, wie schnell die Maschine nach dem Bezug wieder auf Solltemp ist, sondern wie sie sich während des Bezugs verhält. Und da sind 1,7l eben thermisch träger (sprich temp.stabiler) als 500ml, wenn ich ein bestimmtes Volumen an Kaltwasser zuführe. Dazu hat Schomer ja auch seine Messreihen gemacht, wobei er persönlich das auch immer im Zus.hang mit dem Barbetrieb gesehen hat.

Die Dallacorte kommt dem Ideal schon recht nahe, denke ich. Der Kopf sitzt direkt am Boiler und sollte eigentlich nahezu Brühtemp haben. Das müsste man mal nachmessen. Wenn man jetzt noch das Frischwasser vorheizen würde, bevor es in den Boiler kommt, würde der PID (falls es einer ist) keine wilden Heizungsausschläge mehr produzieren. Bei Kaltwasserzufuhr in die Silvia kommt es nämlich zu Temp.überschwingern seitens des PID, weil er nur sieht "hoppla, die Temp fällt recht rapide, ich muss voll gegensteuern". Der PID weiss ja nicht, dass in ein paar sec schon wieder Schluss ist und geht voll ab. Resultat: Grade beim Leerbezug zum Kopfvorheizen geht die Temp deutlich über die eingestellte Brühtemp hinaus. Je mehr Wasser im Boiler, umso mehr nivelliert sich dieses Phänomen.

Eine ganz andere Möglichkeit hat Sunbeam in Australien grade auf die Beine gestellt. In Zus.arbeit mit Paul Bassett (dem Aussie-Guru, was Espresso angeht) haben sie eine Doppel-Thermoblockmaschine mit Profi-Brühgruppe entwickelt. Die Amis werden wohl nicht in den Genuß des Maschinchens kommen (da die beiden Thermoblocks zusammen wohl die amerik. 110V-Spezifikation überschreiten), aber es soll wohl schon ein Engländer einen Privatimport organisiert haben. Die Maschine kostet 600 Aussi-Dollar, was m.W. etwa 450 Euro entspricht. Leider scheint die Brühtemp nicht verstellbar; das hätte ich mir mehr gewünscht als eine Dosiereinheit...

Link zu Sunbeam

Edit: Hallo Principe
man könnte eine Cimbali schon damit ausrüsten, aber bedingt durch das Wärmetauschersystem kanst Du auch damit nur die Dampfboilertemp beeinflussen. Einziger Vorteil wäre eine bequemere Verstellmöglichkeit, falls der PID von außen zugänglich ist.




Greetings \\//

Marcus



Edited By nobbi-4711 on 1121425300

 

danke marcus!