Dualboiler - Welche Maschine?

Als Anfänger würde ich Dir empfehlen, bei einem Händler mit Fachgeschäft vorbeizufahren und die Maschine vor Ort auszuprobieren. Da kannst Du im persönlichen Gespräch auch noch eine Menge lernen und siehst auch noch die Werkstatt. Wenn Du Deine Wohngegend postest, können Dir einige Foristen bestimmt gute Lelit-Händler empfehlen.

 

In dem Preissegment keine weiteren, das sind meine Empfehlungen, wenn es ein Dual Boiler unter 2k sein soll. Abweichende Empfehlungen anderer User findest Du reichlich hier im KN.

Im Großraum Mannheim würde ich nach Landau fahren. Keine Lelit soweit ich weiss, aber ein breites Sortiment anderer Hersteller und kompetent.

 

Kaffee 24 Showroom WASGAU C+C Markt in der Winzler Strasse 156, 66955 Pirmasens, liegt ja auf der Tour nach Landau. Würde aber vorher anrufen, ob die Lelit vorführbar ist.

 

Vielleicht kann ich etwas beitragen, mir geht es nämlich ähnlich wie dir, kitkat. Eigentlich wollte ich bloß einen Zweikreiser, inzwischen (nachdem ich bei mittleren und helleren Röstungen auf den Geschmack gekommen bin) denke ich auch über einen Dual Boiler nach. Ich bin dann ziemlich schnell bei der Pro300 gelandet, obwohl sie mir äußerlich nicht sonderlich zusagt, aber da bin ich inzwischen bereit pragmatisch zu sein - muss man wohl auch, wenn man für maximal 1500€ einen DB will.

Ich war dann im espresso-Maschinenraum in Landau, eigentlich in der Hoffnung die pro300 ausprobieren zu können und mir endgültig den entscheidenden Ruck zu geben. Leider haben sie die aber nicht mehr in der Ausstellung (können sie aber beziehen). Der Grund, weshalb die pro300 aus dem Vorführer-Sortiment geflogen ist, ist simpel: es hat sie über Jahre hinweg niemand gekauft. Laut Rainer Roth, dessen fachliche Beratung im Übrigen erstklassig war soweit ich das beurteilen kann, schmecken den Kunden die Shots aus E61-Boliden einfach immer besser als aus einer Ringbrühgruppe. Außerdem sei die oft gelobte Aufheizzeit von angeblich 10 Minuten nicht wirklich gegeben. Seine eigenen Messungen mit scace device ergaben 18 Minuten, damit dauert es bei der pro300 im Vergleich zur Ascaso Duo Steel drei- bis viermal so lange bis sie vollkommen durchgeheizt ist, und immerhin noch einige Minuten länger als eine La Spaziale. Zur E61 sind es dann auch nur noch 12 Minuten... So verschieben sich die Relationen doch ziemlich stark, und ein schlagendes Argument für die pro300 ist plötzlich dahin.

Wir haben dann eine Verkostung an der Ascaso Duo Steel, BZ10, Rocket Appartamento und La Spaziale S1 Vivaldi II gemacht. Tatsächlich fand ich den Shot aus der Ascaso, die ja im Prinzip für Espresso mit der Pro300 fast identisch ist (0,4L-Kaffeekessel/PID/Ringbrühgruppe), etwas flach. Zwar nuancierter als aus der E61, aber dafür weniger vollmundig. Die BZ10 lag etwas unter den beiden, Herr Roth nannte es "kantig" und ich fande das Wort passend. Die La Spaziale hat dann doch eindeutig den leckersten Espresso produziert, er war zugleich sehr vollmundig und differenziert. Laut Herrn Roth deckt sich das mit seiner jahrelangen Erfahrung, den meisten Kunden ergeht es genau so. Und das ist dann auch technisch begründbar, Brühgruppentechnik und Preinfusion machen den Unterschied - auch wenn ich davon nichts verstehe, geschmeckt habe ich es.

Da ich eigentlich keine Lust auf eine E61 habe, bin ich nun auch etwas in der Zwickmühle, denn für eine Vivaldi habe ich schlicht keinen Platz. Und selbst wenn ich den hätte, täte ich mir mit der Plastik-Optik schwer, auch haptisch war das teilweise nicht so der Hit (v.a. Abtropfschale und Wassertank). Preinfusion hat auch bloß die teurere Version mit Rota und zwingend Festwasser. Die Ascaso ist blitzsauber verarbeitet, hat einige nette Details wie eine die Dosierautomatik, ist durchgehend aus Edelstahl und tatsächlich in 5 Minuten startbereit, allerdings ist die Wartezeit auf den Dampf-Thermoblock echt nervig, und auch wenn er dann mal in Schwung ist fehlt da ein wenig die Power. Nun wäre ich wahrscheinlich bereit mit mit einer Pro300 zu begnügen, sicherlich bietet auch sie die notwendigen Rahmenbedingungen um einen wirklich guten Espresso zu fabrizieren. Aber ich würde ich sie vorher wirklich gerne mal ausprobieren, nur leider hat sie hier in 100km Umkreis von Mannheim offenbar niemand.

Ob das nun im Umkehrschluss für die Lelit spricht, weiß ich nicht.

Etwas ratlos zurückbleibend
Philipp

 

Die profitec Pro 600 ist ein dualboiler unter 2000 euro

 

In Kürze soll die ACS Minima auf den Markt kommen, ein Dualboiler mit E61 Brühgruppe, der wohl preislich auch unter 1.500 EUR bleiben wird. Etwas gewöhnungsbedürftiges Äußeres, aber evtl gutes P/L-Verhältnis: ACS Minima

 

Das ACS Händlernetz in Deutschland ist sehr überschaubar, oder?
Zudem kommt mir dazu direkt dieser Beitrag aus einem Parallelthread wieder in den Sinn:
Vernüftiger Espresso mit einem Dualboiler?

 

Gefällt.
Allerdings:

"I hope it actually changes the market a little, I’d like other prosumer manufacturers to sit up and take notice, be a little more innovative and stop pushing the older tech because it’s easy, cheap and very profitable. Perhaps we will see more machines like the Minima with a real focus on performance and value."

Spricht's und verbaut eine E61 (und eine Vibra und einen dicken Serviceboiler und einen gar nicht mal so kleinen Brühboiler und ein Standrad PID)

 

Na komm, immerhin haben sie eine Ecke ins Gehäuse gebastelt. Ist das nicht innovativ genug?
Ich find ja deren DB HH mit PID cool, aber das ist dann mal eine ganz andere Baustelle...

 

Die fehlende Ecke hat was, die Brühguppe versetzt schafft Platz, eckt aber sicher bei der konservativen Klientel an, die das schön aufgeräumt mittig wünscht.
Mir gefällt sie, auch wenn ich weder konservativ (naja) noch Klientel bin.

 

Ich finde das auch einen interessanten Ansatz, stehe auf unkonventionelle Lösungen. Aber Technik ist halt altbekannter Standard, nix Innovation, das hast Du sehr treffend zusammengefasst.

 

Hallo zusammen!
Ich kann ein wenig über die Pro 300 berichten. Durch einen Umzug war ich gezwungen, meine Pratika abzugeben und mir in meiner neuen Heimat eine neue Maschine zu besorgen. Ich habe viel über verschiedene Maschinen gelesen, konnte mir in meiner neuen Stadt und Umgebung leider keine Maschinen ansehen (weil es hier keine Händler gibt) und habe dann mit etwas Bauchgrummeln die Pro 300 bestellt.
Ich beziehe jetzt seit 6 Wochen Espressi mit ihr und bin begeistert.
Jemand schrieb, dass er nicht mit Maschinen vom unteren "Ende" arbeiten würde. Das kann ich in dem Fall absolut nicht nachvollziehen. Die Maschine ist solide verbaut, relativ leise und für den Heimgebrauch mehr als ausreichend.
Ich habe gerade mal kurz getestet: nach einem Leerbezug von 90g Wasser benötigt die Maschine etwas unter zwei Minuten um wieder auf 201 Grad Fahrenheit hochzuheizen. Das sollte für den Heimbereich absolut ausreichend sein. Was die Aufheizest betrifft: da denke ich auch, dass man gute 20 Minuten einrechnen sollte. Das halte ich trotzdem noch für eine kurze Zeit.
Eine Sache ist allerdings verbesserungswürdig, bzw. können andere Maschinen schneller: Milch schäumen. Da ist sie etwas langsamer als die Maschinen, die ich sonst daheim hatte (SAB Pratika und Isomac Millennium, die Gaggia Classic zähle ich mal nicht dazu).
Insgesamt bin ich mehr als zufrieden mit der Maschine und möchte vor allem auf folgende Dinge nicht mehr verzichten: PID!!! und den zuschaltbaren Dampfkessel (ich selber trinke hauptsächlich Espresso oder Kaffee aus der Kalita).
Zu meinem Text sei noch zu erwähnen, dass ich eine Maschine für den amerikanischen Markt habe. Diese hat meines Wissens nach weniger Watt, auf dem europäischen Markt ist die Maschine eventuell sogar schneller wieder auf Temperatur und hat eventuell auch mehr Dampfpower.
Zu den E61 Befürsprechern: Das die Qualität des Espresso aus der E61 besser schmecken soll kann ich absolut nicht nachvollziehen. Mir ging die E61 fürchterlich auf den Keks und ich werde mir keine mehr anschaffen. Alleine der Cooling Flush ist mir ein Graus und spricht meiner Meinung nach nicht dafür, dass ich (ich spreche hier nur für mich) reproduzierbare Shots hinbekomme.

 

Das wäre bei einem E-61 Dual Boiler ja genausowenig ein Thema wie bei deiner Pro 300, sondern nur bei Zweikreisern die aber siehe Titel hier kein Thema sind.

 

Wobei der Cooling Flush bei einem DB mit E61 auch wegfällt. Ob die E61 bei einem DB Sinn macht sei dahingestellt

 

Ich finde die Argumente, den dämlichen E61-Hebel wegzulassen und stattdessen mal ne E61-Solenoid-Gruppe zu bauen, wirklich super auf der Website. Insgesamt hat man das Gefühl, dass da einige Leute wirklich wissen, wovon sie reden. Da gibt's ja auch ganz andere Hersteller..

Würde gerne mal mit dem Maschinchen spielen, finde sie sehr sympathisch.

Grüße,
Dale.

 

Magnetventil-E61 gibt es einige. Meine BFC Junior hatte eins und die E61 mit Mengendosierung sowieso.
Etwas nachteilig an der ACS Minima finde ich, dass das Heizelement in den Kessel eingeschweißt ist und somi ei einem Heizungsdefekt der gesamte Boiler ausgetauscht werden muss.

 

Ist genauso dahingestellt wie die Frage, ob ne Gruppenheizung hinter einem geregelten Kessel sinnvoll ist oder ob BalkonBG nicht allgemein sinnvoller sind oder oder oder..
Tatsächlich kenne ich keinen, der mal nen E61 DB hatte und damit in Hinblick auf die Brühtemperaturregelung irgendwie unzufrieden war.