Ducale Lady Duchessa

Da ja bald Weihnachten ist und in dieser beschaulichen Zeit immer wieder gern Puzzle hervorgekramt werden, habe ich mir auch mal wieder eines geschenkt, allerdings diesmal 3D für Fortgeschrittene:

Die Puzzlekiste

"Unboxing": es scheint komplett. Das Schleifchen, welches jetzt am Deckel hängt war tatsächlich mit dabei!

Niedlich die Teile, wenn man es mit einem Gastrohebler vergleicht. Tolle Details wie z.B. das Manometer

Wird hübsch werden, die Lady


Der Materialmix ist jedoch nicht ohne, die Fragen folgen gleich...

 

Aluminuim, Messing, Wasser und Hitze zusammen sind noch nie meine besten Freunde gewesen. Bei der Zenith Meteor hab ich reichlich geflucht darüber. An der Duchessa hat sich nun schon Jemand mit Demontage versucht - und es dann gelassen.
Fazit der Bemühungen: ein Teil des Heisswasserventils ist gebrochen, die Ventilspindel ebenfalls. Die Gruppe sitz bombnefest , die untere Befestigung des Schauglases hat sich ein paar Grad bewegen lassen und das war´s.
Bevor ich nun den Flurschaden vergrößere will ich entgegen der Gewohnheit mal etwas nachdenken und in die Runde fragen. Ganz generell: Wie ist es mit erhitzen, bei Alu wohl eher erwärmen? Wie heiss darf es werden? Für die Messingteile dann - denke ich - abkühlen?
Wie bekomme ich die Kesselinnenseite wieder " in die Reihe". Sie ist oxydiert, buckelig und nicht gerade so, dass man Wasser für Espresso darin aufbewahren möchte..

Die Befestigung der Gruppe ist mir auch nicht ganz klar. Innen sitzt eine Mutter, die gut zu lösen war. Aussen sieht man bei 12 Uhr am Gruppenflansch eine Bohrung, darin sitzt meiner Meinung nach ein Zentrierstift, könnte auch eine Madenschraube sein. Ich glaube, dass die Gruppe an den Kessel gesteckt ist, in ihrer Position durch den Zentrierstift gehalten wird und lediglich durch die Mutter innen festgeschraubt wird. Oder ist die Gruppe in den Kessel geschraubt? Kann das Jemand bestätigen oder eine Tip geben?
Dazu Fotos:

Gruppenbefestigung innen

Bohrung mit Zentrierstift?

Das Heisswasserventil hat etwas gelitten, die Verschraubung f. d. Wasserlanze ist abgebrochen

Wurde dieses Teil auch bei anderen Maschinen verwendet, evtl. in ähnlicher Form?

Auch eine Ventilspindel wurde gewaltsam "gekürzt". Gab es dieses Maß evtl. an anderen Maschinen? Microcimbali?



Fortsetzung folgt

 

Danke Jungs fürs "liken", das baut auf.

Kein Wellensittich, kein Futter , aber ich habs ja so gewollt.

@Sansibar99 Richtig, zw. Ober- und Unterteil gehören solche Bakelitstreifen, die dann dort für einen Abstand von ca. 3 mm sorgen. Sind dabei ( Beitrag 1, Bild 2, brauner Umschlag links hinten). Insgesamt bin ich dem Vorbesitzer sehr dankbar, da - soweit bis jetzt ersichtlich - wirklich alles, auch noch so kleine Unterlegscheibchen, mit dabei sind. Was die Sache ordentlich erleichtert.

 

Geschafft, alle Anbauteile ließen sich dann doch unter Einsatz von Kälte, Wärme, Kriechöl und Schraubstock vom Boiler trennen ohne weitere Flurschäden. Ich glaube, dass das Kältespray der entscheidende Faktor war. Schade nur, dass der eine Ventilkörper vorher schon gebrochen war, der wird wohl nachgefertigt werden müssen.
Vorher aber hier nochmal die Frage, ob jemandem diese oder ähnliche Ventile oder auch die Spindeln bekannt sind von anderen Maschinen

Ach ja: die Gruppe ist an den Boiler gesteckt und nur mit der Mutter innen festgeschraubt. In der Bohrung oberhalb des Flansches sitzt tatsächlich eine Zentrierschraube.

Ein Werkstattfoto nach vollbrachter Arbeit, dass Feierabendbier fehlt auf dem Bild.

 

@Sansibar99 ...und Hammer!

 

@achmed , ganz herzlichen Dank für den Input. Bezüglich der Spindel hatte ich genau so etwas im Sinn, falls nicht irgendjemand mal eben eine passende auf den Tisch legt. Der Tip mit der Spindel einer VBM ist prina, wenngleich die der Duchessa nur einen Durchmesser von knapp 6 mm hat. Man könnte eine größere Spindel aber abdrehen und den Vierkant entsprechend feilen. Im vorhandenen Teil ist auch noch 7 mm Restgewinde erhalten, was die Sache vereinfacht. Passende Dichtschnur wartet schon auf ihren Einsatz.
Den Fitting anzulöten ist die perfekte Idee, danke. Manchmal sieht man doch die naheliegensten Dinge nicht. Von der Materialstärke her sollte das kein großes Problem werden, ich muss mir nur jemanden suchen, der sowas gut kann. Dann die zwei Kleinigkeiten neu verchromt und fertig.
Der restliche Chrom hat zwar kleinere Macken, die aber durchaus erhaltenswert sind.

Hast du denn ein Bild von deiner Ducale vor dem Zerlegen? Wäre schön, da Fotos dieser Maschinen wirklich sehr rar sind.

 

Stören? Uns? Klar, komm rein

Die Stella wird werden, dauert aber noch ein wenig. Meine Conti musste seinerzeit unbedingt und schnell fertig werden. Ich war ja so gespannt auf den ersten Espresso... hat sich gelohnt, aber jetzt ist's halt nicht so eilig. Und dann kommen auch noch solche Puzzleprojekte dazwischen..
Das Abtropfgitter ist recht hübsch, allerdings meint Francesco dazu "never seen before, are you sure it's original?" Isch weis nischt, aber basst gutt.

 

Wow, das mit dem Zapfen andrehen ist nun wirklich eine geniale Idee! Wenn nun noch das Sackloch in der VBM Spindel nicht zu tief ist ( dann müsste als Verbindung doch ein Gewindestängelchen her),bin ich ja fast schon da wo ich hin will. Hab sogar schon jemanden im Sinn, der die Dreharbeiten perfekt erledigen könnte ( der weiß momentan nur noch nichts von seinem Glück).
Was mir nun noch fehlt ist der entscheidende Tip, was ich mit der Innenseite des Kessels machen soll ( entkalkt ist er schon) , der sich als hübsch korrodierte Kraterlandschaft zeigt:
a. nichts
b. schleifen und Oberfläche glätten
c. ???