E61 brühkopf temperatur - Zu heiß bei längerem stand-by?

Diskutiere E61 brühkopf temperatur - Zu heiß bei längerem stand-by? im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Keineswegs hat die Baristar den Easy Serving Pads/Tabs/etc. Test gewonnen..sie wurde nur als erste in der Liste aufgeführt.... Der Gewinner,...

  1. #41 deepblue**, 28.10.2002
    deepblue**

    deepblue** Mitglied

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    Keineswegs hat die Baristar den Easy Serving Pads/Tabs/etc. Test gewonnen..sie wurde nur als erste in der Liste aufgeführt....

    Der Gewinner, wenn man so will, wäre die Oskar...wenn man Geschmack/Duft und Crema als Wertung nimmt, beim Design ist sie aber ein wenig eingebrochen....
    Zählt man alles von beiden zusammen liegen die Baristar und die Oskar bei gleicher Punktzahl.

    Gruss---Helmut
    :)
    p.s. siehe Thread



    Edited By hdelijanis on Okt. 28 2002 at 18:52
     
  2. Host

    Host Mitglied

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    [quote:post_uid0]P.S.: Wesentlich signifikanter als das "Überhitzen" des Wassers ist bei der E61 Brühgruppe das Ranzig werden des Kaffeeöls, das beim Druckablassen in die Brühgruppe gespült wird. Es wird in einigen Minuten ranzig und damit bitter. Die Temperatur im Thermosyphon erholt sich dagegen in sehr kurzer Zeit und würde somit auch bei großen Gastromaschinen eine Rolle spielen... Vor der Espressozubereitung eine Tasse Wasser abzulassen hilft daher einen Teil des ranzigen öls wegzuspülen.[/quote:post_uid0]
    Hallo Joachim,
    bin gespannt, was Luciano zu Deiner Argumentation bezüglich der Baristarkonstruktion meint.
    (Obwohl ich glaube, daß Du die Temperaturkompensations-kapazität einer E61 Gruppe überschätzt, wenn die Maschine lange gestanden hat und zu heißes Wasser bei der ersten Brühung aus dem Wärmetauscher kommt )

    Ich wollte aber was anderes fragen:
    Du hast öfter mal im carpenet-forum über die Wichtigkeit der regelmäßigen Entfettung geschrieben.
    Wie sieht denn Deiner Meinung nach ein vernünftiges Reinigungs-Regime für die Maschine aus?

    Grüße
    Horst



    Edited By Host on Okt. 28 2002 at 19:37
     
  3. #43 Luciano, 28.10.2002
    Luciano

    Luciano Gast

    Ja, dazu habe ich einiges zu erwidern. Aber nicht mher heute, ich muss morgen um 4:30 aufstehen und gerade jetzt mache ich Feierabend. Aber zu morgen abend müsste es gehen.
    Bis dahin, gute Nacht.
    L.
     
  4. movvv

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    [quote:post_uid0]Keineswegs hat die Baristar den Easy Serving Pads/Tabs/etc. Test gewonnen..sie wurde nur als erste in der Liste aufgeführt....[/quote:post_uid0]
    ooops, da hab ich nicht genau geschaut :
    hier der originalwortlaut :


    Sehr geehrte Damen und Herren,
    die neue BARISTAR® ist einer der Testsieger im großen Feinschmecker Espresso Test 11/2002 (Preis-Leistungssieger in der Königsklasse...).

    Mehr Infos finden Sie unter www.unique-espressomanufactory.com
     
  5. Host

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    @Luciano,
    4:30 Uhr Aufstehen ist heftig!

    @Movv
    hab den Originaltest im Heft zwar nur überflogen, aber der Grundtenor war doch:
    ECM, Baristar und Oscar sind im Vergleich zu all den anderen Maschinen "richtige" Espressomaschinen mit allem drum und dran (z.B. viel Dampf)
    Alle drei sind gut bis sehr gut. In den Bewertungskriterien Crema, Duft liegen sie eng beieinander. Die ECM sieht vom Design her besser (?) aus als die Baristar, - die Oscar sieht nicht so gut aus.

    Zum Test der Cialdesorten wurde die Baristar verwendet.

    Fazit: Nimmt man den Verkaufspreis der drei Maschinen, so hat die Oscar klar das beste Preis/Leistungsverhältnis und ist meiner Meinung der Sieger im Test.

    Grüße
    Horst
     
  6. steeg

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    [quote:post_uid0="Host"]Alle drei sind gut bis sehr gut. In den Bewertungskriterien Crema, Duft liegen sie eng beieinander. Die ECM sieht vom Design her besser (?) aus als die Baristar, - die Oscar sieht nicht so gut aus.


    Grüße
    Horst[/quote:post_uid0]
    Tja Horst, das ist wie im richtigen Leben. Hast du die eine....., willst du die andere.....
    Was ich damit sagen will, ist, obwohl ich die ECM mein eigen nenne, finde ich das Design der Baristar besser.
    Den Begriff "Design" bei der Oscar zu verwenden ist sicherlich überflüssig. Aber das Ergebnis ist halt wirklich gut ;)

    Rolf
     
  7. movvv

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    ja so ist das : ich find das design der ecm besser :D
    aber in wahrheit steh ich ja mehr auf den industriecharme a la bezzera oder rancilio s24, etc ...

    aber zurück zum thema:
    hat schon jemand eine billige messvariante zum erfassen der temperatur gefunden (leistbares spezialthermometer ist mir noch keins untergekomen) ?
    messen des wassers mit eingehängtem siebträger (ohne kaffee) oder ohne (einfach aus dem brühkopf rausrinnen lassen und thermometer drunter ... ?) ...
    ciao,
    klaus
     
  8. Host

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    Es gab mal einen Thread zum Thema Temperaturmessung.

    Die wahrscheinlich billigste Art ist mit einem Laborthermometer (Messbereich bis ca. 120°C)

    - Gefäß mit ca. 90°C heißen Wasser vorbereiten, Thermometer darin temperieren.
    - Kaffeewasserbezug ohne eingehängten Siebträger, -Thermometer unter den Strahl halten, der aus der Brühgruppe kommt.

    Ein gutes Thermometer reagiert innerhalb einer Sekunde auf geringe Schwankungen, - nach oben wahrscheinlich schneller als nach unten.
    --> die Temperatur des ersten Tropfens kann man damit allerdings nicht messen.

    Grüße
    Horst
     
  9. #49 K.R.ausDO, 30.10.2002
    K.R.ausDO

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    Ja, das Thema zum Messen gibt ja immer noch. Und endet mit:
    [quote:post_uid7]
    Über meine Messversuche muß ich aber noch mal nachdenken.
    Heute abend mehr...
    [???]
    [/quote:post_uid7]
    Die Praxis ist leider nicht so eindeutig, wie die Theorie. Z.B. kommt ja nach dem Duschsieb [b:post_uid7]kein Strahl[/b:post_uid7] zustande. Da versucht man dann krampfhaft den fünf Tropfstellen die Temperatur abzunehmen ...

    Oder wenn die Tempatur zu hoch eingestellt ist, oder der Kopf überhitzt ist kann man die [b:post_uid7]Mindest[/b:post_uid7]temperatur besser in dem Vorbereitungstopf auf dem Herd messen. Und zwar, wenn das Wasser kräftig kocht. Denn den aus der Brühruppe austretenden Dampf kann man mit dem Stab nicht messen ???

    Aber ist ganz hübsch, an unterschiedlichen Tagen kommen unterschiedliche Siedetemperaturen zustande. Abhängig von aktuellen Tief-/Hochdruckgebiet.


    @Luciano
    Hast Du Dir mal die Bilder vom Schlachthof in Düsseldorf aus dem Thema angekuckt? Denn wenn ich das nächste mal Platz auf dem Server brauche, sind diese Bilder wohl reif ...



    Edited By K.R.ausDO on Okt. 30 2002 at 00:38
     
  10. movvv

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    [quote:post_uid0="K.R.ausDO"]Die Praxis ist leider nicht so eindeutig, wie die Theorie. Z.B. kommt ja nach dem Duschsieb [b:post_uid0]kein Strahl[/b:post_uid0] zustande. Da versucht man dann krampfhaft den fünf Tropfstellen die Temperatur abzunehmen ...[/quote:post_uid0]
    danke einstweilen (bei mir kommt da schon ein strahl - es gab mal einen thread, der den "nicht-strahl" auf die "nicht-sauberkeit" zurückgeführt hat. denke es war luciano) !
     
  11. Host

    Host Mitglied

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    [quote:post_uid0="K.R.ausDO"]Die Praxis ist leider nicht so eindeutig, wie die Theorie. Z.B. kommt ja nach dem Duschsieb [b:post_uid0]kein Strahl[/b:post_uid0] zustande. Da versucht man dann krampfhaft den fünf Tropfstellen die Temperatur abzunehmen ...[/quote:post_uid0]
    Die Messung ist nicht so einfach, ich weiß - und das Brühwasser kommt auch nicht als einzelner Strahl raus :(
    Ich hab gemessen, indem ich versucht habe, das vorgeheizte Thermometer unter einen der fünf Strahlen zu fummeln.
    Wie Du schon im früheren Thread erwähnt hattest, kann man auch das Duschsieb abbauen und den Einzelstrahl messen, - ich glaube das verfälscht nicht allzusehr.

    Das Problem ist höchstens der hohe Wasserdurchsatz bei so einer Messung. Richtige originale Verhältnisse kriegt man da nicht gemessen, da eine Extraktion 30ml in 30sec Wasser durchpresst. Ich hab bei o.g. Messung mehr als den 7fachen Wasserdurchsatz gesehen.
     
  12. #52 Luciano, 30.10.2002
    Luciano

    Luciano Gast

    @ K.R. aus Do.
    Vielen Dank für die Bilder. es gibt ihn also noch ..!!
    Früher war das Essen wirklich immer ausgezeichnet und supergünstig. Ist dies heute immer noch so ??

    Zum eigentlichen Thread muss ich ja noch einiges loswerden aber hier im Betrieb ist diese Woche die Hölle los, ich komme, da längerer Beitrag, erst später zu.
    L.
     
  13. #53 K.R.ausDO, 30.10.2002
    K.R.ausDO

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    Oh, leider Luciano!

    Nicht umsonst ist das Schild Betriebsferien und die Speisekarte in DM auf den Bildern:
    [quote:post_uid12]
    K.R.ausDO // Geschrieben: Aug. 11 2002,23:12

    "Zum Schlachthof" war acht Jahre lang meine Haupternährungsquelle in D-Dorf, aber hat leider fast genau vor einem Jahr einen Zettel mit einem schnell geschrieben "Betriebsferien" ins Fenster gehangen und ist ist seit dem zu.
    SCHADE!
    Ich habe dort am Mittagstisch die Algorithmen auf Bierdeckel geschrieben, die zu schwierig waren, als das sie in der damaligen Aufbauhektik im Büro entstehen konnten. Für Programme, die den Schlachthof überlebt haben ...
    Die Pächterin kam übrigens aus Dortmund. Warum der Laden so überstürtzt zu gemacht hat, habe ich nicht rauskriegen können. Obwohl ich in der Nachbarschaft essen gegangen bin, und heute noch zum Spichernplatz in die Eisdiele fahre ...
    [???]

    Aber daran merkt man mal wieder, daß man älter wird.
    [/quote:post_uid12]
     
  14. #54 K.R.ausDO, 30.10.2002
    K.R.ausDO

    K.R.ausDO Mitglied

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    [quote:post_uid9="movvv"][quote:post_uid9]Die Praxis ist leider nicht so eindeutig, wie die Theorie. Z.B. kommt ja nach dem Duschsieb [b:post_uid9]kein Strahl[/b:post_uid9] zustande. Da versucht man dann krampfhaft den fünf Tropfstellen die Temperatur abzunehmen ...[/quote:post_uid9]
    danke einstweilen (bei mir kommt da schon ein strahl - es gab mal einen thread, der den "nicht-strahl" auf die "nicht-sauberkeit" zurückgeführt hat. denke es war luciano) ![/quote:post_uid9]
    Hallo Klaus,

    hast Du jetzt eine Verneinung zuviel, bzw. zuwenig zitiert?

    Einfache Plausibilitätbetrachtung:

    Wenn das Duschsieb verstofft ist, schafft die Pumpe mit 10 Bar sicherlich immer noch [b:post_uid9]einen[/b:post_uid9]Weg freizuhalten. Durch diese Düsenwirkung kommt [b:post_uid9] ein [/b:post_uid9] kräftiger Strahl zustande.

    Umgekehrt ist die gleichmäßige Verteilung über das Sieb schwieriger. Dafür muß die Maschine wagerecht stehen, das Sieb beulenfrei und sauber sein.

    Der Umkehrschluß gilt natürlich nicht! Das genau [b:post_uid9] ein [/b:post_uid9] kräftiger Strahl kommt, kann durch die Bauform gegeben sei und ist kein zwingendes Anzeichen für "nicht-sauberkeit" ...
     
  15. #55 K.R.ausDO, 30.10.2002
    K.R.ausDO

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    Hallo Horst!
    [quote:post_uid10]Das Problem ist höchstens der hohe Wasserdurchsatz bei so einer Messung. Richtige originale Verhältnisse kriegt man da nicht gemessen, da eine Extraktion 30ml in 30sec Wasser durchpresst. Ich hab bei o.g. Messung mehr als den 7fachen Wasserdurchsatz gesehen. [/quote:post_uid10]

    Genau! Das war mir doch schon wieder entfallen. Wenn man denn den Messstab in das auslaufenden Wasser hält, kann man den rapiden Temperaturabfall feststellen.

    Genau aus den von Dir genannten Grund.

    Die Wassermenge stimmt einfach nicht mit der beim Espressobezug überein. Da ich ja nun eine Zweikreismaschine gemessen habe (LIVIA 90), ist hier als Vergleichsmenge nicht der Boilerinhalt relevant, sondern der Inhalt des Wärmetauschers innerhalb des Boilers. Und der hat nun ein ähnliches Volumen, wie diese (unrealistische) bezogene Menge Wasser. Daher muß sich das Wasser durch die Frischwasserzufuhr in den Wärmetascher auch merklich abkühlen.

    Danke für die Gedankenstütze, Horst
    :)
     
  16. movvv

    movvv Mitglied

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    [quote:post_uid0]Wenn das Duschsieb verstofft ist, schafft die Pumpe mit 10 Bar sicherlich immer noch [b:post_uid0]einen[/b:post_uid0]Weg freizuhalten. Durch diese Düsenwirkung kommt [b:post_uid0] ein [/b:post_uid0] kräftiger Strahl zustande.[/quote:post_uid0]
    hallo klaus hier klaus !
    also so hab ich das ja nicht gemeint.
    bei mir, und evtl. bei anderen e61ern auch, ist es ja so, dass das wasser durch das sieb kommt und nicht einfach "herunterfällt" (sodass eine art mehrstrahlige dusche entsteht) sondern sich "in der mitte sammelt" und dann vereint als strahl (schwall, guss, etc...) denn kräften der gravitation nachgibt.
    naja, is ja auch nicht so wichtig - werde mal versuchen mir ein thermometer zu besorgen, dann werde ich mehr wissen :D
    ciao,
    k
     
  17. #57 Joachim Danz, 01.11.2002
    Joachim Danz

    Joachim Danz Gast

    Hallo,

    @Michael: ob eine Thermosyphonmaschine Dampf spuckt oder nicht, hängt ganz wesentlich von der Temperatur im Kessel ab. - Meine macht das irgendwie nicht, ich habe den Kesseldruck aber auf maximal 1.1 bar eingstellt. Mich würde sehr interessieren, nach welcher Zeitspanne Deine Maschine nach dem letzten Gebrauch wieder diesen Effekt aufweist - länger als fünf bis zehn Minuten kann das sicher nicht dauern. Danach ist der Wärmekreislauf wieder sehr gut eingeschwungen. Alle weiteren Veränderungen des Geschmacks haben dann andere Ursachen! Bitterer Geschmack, der also danach noch stärker ausgeprägt wird, verursacht meiner Meinung nach in der Regel das ranzige Kaffeeöl. Dieses schmeckt sehr bitter.

    Wenn der Espresso aus Deiner Maschine im Vergleich zu anderen zu bitter ist, würde ich unbedingt den Druck und damit die Temperatur im Kessel senken. Da sich die Espressosorten in ihrem Röstgrad teilweise deutlich unterscheiden, ist es sinnvoll, für jede Sorte den Druck individuell anzupassen. - Ist wohl mit ein Grund, warum ich fast immer die gleiche Sorte trinke...

    Helmut schrieb:

    Bei Ihnen wird das zu heisse Wasser über die grösser dimensionierte Brühgruppe, die als `Wärmepuffer`dient, etwas heruntergekühlt. Diesen Effekt haben die kleineren Brühgruppen der Zweikreismaschinen nicht.

    So klein sind die Brühgruppen der Zweikreismaschinen eigentlich nicht. Die E61-Gruppe wiegt, soweit ich mich erinnere, um die 4kg. In Relation zu ca. 75ml Wasser, das für zwei Espressi incl. Vorbrühung durch sie fliesst, würde ich das eigentlich nicht als klein betrachten. Wenn der Wärmeaustausch zwischen Wasser und Brühgruppe ideal wäre, ergäbe sich bei ca. 110 Grad heissem Wasser aus dem Thermosyphon eine Temperatur, die ca. 0.3 - 0.4 Grad über jener der Brühgruppe vor dem Brühvorgang liegen würde.
    Je langsamer das Wasser durch die Brühgruppe fliesst und desto länger es dann im thermischen Kontakt zur Brühgruppe ist, desto stärker wird der Temperaturausgleich sein. Wenn das Wasser schnell fliesst - wie beim Vorbrühen, wo zunächst nur Luft verdrängt wird - ist daher der Temperaturausgleich mit der Brühgruppe nicht so gut. Beim Brühvorgang selber fliesst das Wasser aber nur sehr langsam, so daß ein wesentlich besserer Temperaturausgleich stattfinden kann.

    Nochmal, wenn der Espresso bei sonst korrekten Parametern zu bitter ist, sollte man unbedingt die Temperatur absenken und auch mal einen anderen (teureren) Espresso ausprobieren. Mit billigen Espresso-Röstungen kammt man häufig prinzipiell nicht zu einem befriedigenden Ergebnis, da diese oft einfach schlecht geröstet sind.

    Weiter schreibt Helmut:

    Ideal wäre wohl eine ähnliche, aber im Kessel nicht so hoch dimensionierte Zweikesselmaschine wie die Reneka ( 1,4l Kaffeewasser) mit einem seperaten Kessel, in dem das Kaffeewasser ca. 100/200 ml mittels Thermostat auf 92°, abgetrennt vom Kesselwasser, beheizt wird.

    Ja, noch besser wäre eine elektronische Regelung der Temperatur des zugeführten Wassesr und eine Brühgruppe geringer thermischer Masse - dann könnte man sogar beim Brühvorgang noch Temperaturprofile fahren...

    Der Kessel muß übrigens nicht unbedingt so groß sein. Wenn durch das Heizelement mehr Energie in ihn zugeführt, als durch denm Dampf entnommen wird, kann man stundenlang heissen Dampf machen. Wozu auch immer das gut ist... ;-)


    @Horst: Ich entfette und entkalke die Brühgruppe meiner Maschine ca. alle drei bis vier Wochen. Ein guter Indikator für die Notwendigkeit ist die Espressotasse voll Wasser, die ich vor dem Brühvorgang aus der Maschine ablasse. Wenn dieses Wasser nach gebackenen Brötchen riecht, ist eine Reinigung unbedingt fällig. Wenn man es ein paar Mal gemacht hat und jeweils das vorher - nachher Erlebnis im Espressogeschmack hatte, kann man es aber auch einfach anhand des Espressogeschmacks beurteilen. (Geht natürlich nur, wenn man den verwendeten Espresso schon sehr gut kennt.)


    Zur Messung der Temperatur: Aufgrund der Funktionsweise der Maschinen mit Thermosyphon muß man unbedingt dafür sorgen, daß bei der Messung die Durchflussgeschwindigkeit durch die Brühgruppe genau der beim Zubereiten eines Espresso entspricht. Die Zeit, während der das Wasser mit der Brühgruppe in Kontakt ist und während der sich das Wasser abkühlt, ist sonst nämlich viel zu kurz. Dadurch ist dann als Folge auch das austretende Wasser viel zu heiss. Eine richtige Messung der Brühtemperatur kann daher nur mit eingespanntem Siebträger mit einer Portion Espresso im Sieb erfolgen. Alternativ würde auch ein Dummy für das Kaffeemehl gehen, das aber die gleiche Durchflussgeschwindigkeit von ein bzw. zwei ml pro Sekunde erzwingen muß. Die Temperatur ist dann oben auf dem Kaffee-Puk zu messen. Wenn man beim Anpressen einen abgerundeten und keinen flachen Anpresser verwendet, läuft das Wasser in der Mitte zusammen. Dort ist dann der Sensor mit möglichst kleiner thermischer Masse anzubringen.

    Ciao Joachim
     
  18. Azazel

    Azazel Mitglied

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    Hallo Joachim

    [quote:post_uid0]Michael: ob eine Thermosyphonmaschine Dampf spuckt oder nicht, hängt ganz wesentlich von der Temperatur im Kessel ab..[/quote:post_uid0]
    Mein Kesseldruck ist momentan knapp unter 1.1 bar - eher so richtung 1.05 - Das die Temperatur im Wärmetauscher direkt mit dem Kesseldruck zusammehängt ist mir natürlich klar. Die Maschine spuckt ja nicht wirklich Dampf, das wäre etwas übertrieben, ich würde es als blubbern beschreiben - Wasser kommt reichlich mit.

    [quote:post_uid0]- Meine macht das irgendwie nicht, ich habe den Kesseldruck aber auf maximal 1.1 bar eingstellt. [/quote:post_uid0]
    Was für eine Maschine hast du? Würde mich interessieren
    [quote:post_uid0]
    Mich würde sehr interessieren, nach welcher Zeitspanne Deine Maschine nach dem letzten Gebrauch wieder diesen Effekt aufweist - länger als fünf bis zehn Minuten kann das sicher nicht dauern
    [/quote:post_uid0] Ja dauert etwa 10 minuten bis sie wieder relativ warm ist.

    [quote:post_uid0]Wenn der Espresso aus Deiner Maschine im Vergleich zu anderen zu bitter ist, [/quote:post_uid0]
    Nein passt eigentlich perfekt - kann mir kaum besseren Espresso vorstellen ;)


    [quote:post_uid0]Nochmal, wenn der Espresso bei sonst korrekten Parametern zu bitter ist, sollte man unbedingt die Temperatur absenken und auch mal einen anderen (teureren) Espresso ausprobieren. Mit billigen Espresso-Röstungen kammt man häufig prinzipiell nicht zu einem befriedigenden Ergebnis, da diese oft einfach schlecht geröstet sind.

    [/quote:post_uid0]

    Ich glaube, dass kaum einer der regelmässigen Poster hier im Forum minderwertige oder billige Espressosorten verwendet - aber, dass schlecht geröstete Kaffees keine guten Ergebnisse zulassen wird wohl stimmen :D


    regards Michael
     
  19. #59 deepblue**, 01.11.2002
    deepblue**

    deepblue** Mitglied

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    Der Unterschied der verwendeten Brühgruppen zwischen Bar-Handhebelmaschinen und Zweikreismaschinen ist schon prägnanter wie diese Beispiele zeigen:

    Vibiemme Reblica
    oder auch anzusehen bei der `Faema President` im Thread Bar Handhebelmaschinen (runterscrollen)
    ausschlaggebend ist nicht nur das Gewicht, sondern auch die zur Verfügung stehende Grösse der Oberfläche einer Gruppe, die zu einer gewissen Abkühlung des überhitzten Wassers führt.
    Bei der E 61 Gruppe mag der Vergleich nicht so sehr ins Gewicht fallen, aber bei einer La Cimbali Junior oder einer Bezz/Livia ist der Vergleich schon anders...
    Aber sie wurden ja auch nicht konzipiert um diese `Herabkühlung` zusätzlich zu erfüllen.


    Gruss---Helmut
    :)
     
  20. #60 Joachim Danz, 04.11.2002
    Joachim Danz

    Joachim Danz Gast

    Hallo,

    @Michael:
    > Was für eine Maschine hast du? Würde mich interessieren

    Vor vier Jahren gab es nur eine halbwegs vernünftige "Spielzeug"-Maschine auf dem Markt - und für eine Profimaschine habe ich mich damals nicht entscheiden können...

    > Ich glaube, dass kaum einer der regelmässigen Poster hier im Forum minderwertige oder billige Espressosorten verwendet - aber, dass schlecht geröstete Kaffees keine guten Ergebnisse zulassen wird wohl stimmen

    Grins! ;)

    @Helmut:
    Eigentlich hatte ich auf einen heftigen Widerspruch zu meiner viel zu schlichten Annahme zum Temperaturausgleich zwischen Wasser und Brühgruppe gehofft...

    Also, der Vorgang ist leider etwas komplizierter, als man das zunächst vermuten würde: Richtig ist, daß das Wasser beim Fliessen durch die Brühgruppe in thermischen Kontakt zu ihr steht. Für den Temperaturausgleich ist der Wärmeübergangswiderstand zwischen dem Wasser und der Brühgruppe, die Dauer des Kontaktes, die Wärmeleitfähigkeit und die Wärmekapazität des Materials, aus dem die Brühgruppe hergestellt ist, relevant. Den Wärmewiderstand kann man durch eine große Oberfläche stark verringern und die Kontaktdauer kann durch eine geringe Flussgeschwindigkeit (größerer Querschnitt) erhöht werden. Leider ist die Wärmeleitfähigkeit von Messing nur endlich gut, so daß sich die Temperatur des Materials direkt um die Wasserröhren deutlich gegenüber dem Rest der Brühgruppe erhöhen wird (vermutlich stellt sich ein exponentieller Abfall der Temperatur nach aussen hin ein). Wie stark die Erwärmung ist, hängt dabei dann auch noch wesentlich von der Wärmekapazität des Materials ab. Ob es wirklich eine Rolle spielt, ob die Brühgruppe ein oder zehn Kilo wiegt, lässt sich deshalb auch nicht so leicht beantworten, da die Ausgleichsvorgänge ja auch endlich lange daueren und das Wasser aber nur ca. 30s fliesst. Noch komplizierter wird es, wenn man die Temperaturverteilung entlang des Weges des Wassers durch die Brühgruppe betrachtet. Diese ist durch den Wärmeausgleich mit der Brühgruppe nicht konstant. Sie nimmt entlang des Weges ab. Und so richtig gemein wird das Ganze, wenn man noch die Temperatur des Wassers aus dem Thermosyphon mit berücksichtigt, das ja durch das zugeführte Frischwasser mit der Zeit immer kälter wird.

    Ein solches System mit physikalischen Gleichungen zu beschreiben und diese dann zu lösen, ist sicher der beste Weg die Verhältnisse genau zu studieren und dann zu optimieren. Leider ist das sicher nur numerisch möglich, so daß der von Cimbali und Valente beschriebene Weg des Experimentierens auch heute noch der Weg der Hersteller ist :-(

    Bei geeigneter Dimensionierung ist es nämlich vermutlich durchaus möglich, die Aufwärmung der Brühgruppe und das Abkühlen des Wassers im Thermosyphon in ein so geschicktes Verhältnis zu bekommen, daß eine relativ konstante Brühtemperatur erreicht wird.

    Ciao Joachim

    P.S.: Dieses Konstruktionsprinzip ist natürlich in Anbetracht der heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten völlig veralteter Krempel...
     
Thema:

E61 brühkopf temperatur - Zu heiß bei längerem stand-by?

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