ec680 delonghi oder kmix021 kenwood siebträger?

Wenigstens bin ich dann ja in guter Gesellschaft ;-) Das hört sich an als hättest du auch bisher noch keine Upgrade gemacht. Bleibst du bei der Delonghi mangels Interessanter kleiner Alternativen?

P.S. Habe deinen Leidensweg durch den Thread interessiert mitverfolgt und konnte mir denselbigen dadurch oftmals abkürzen (Stichwort Graef Siebe) ;-)

 

ich denk schon manchmal an eine ascaso dream pid oder ähnliche sowie eine bessere mühle mit timer. aber der kaffee schmeckt. tatsächlich hab ich grad wieder meine caffettiera ausgegraben, ich versuche also den seltenen stunt, von einer dedica downzugraden

 

Hallo zusammen,

habe mich - nach vielem Lesen - extra hier im KN angemeldet in der Hoffnung, jemand kann mir weiterhelfen.

Folgende Konstellation: Delonghi EC685 (mit einwandigem Doppelsieb Delonghi 607731) + Graef CM 702.

Problem: Ich komme gar nicht erst dazu, die richtigen Einstellungen bzw. den richtigen Mahlgrad zu finden, da immer Restdruck im Siebträger nach dem Bezug vorhanden ist, sobald ich etwas feiner mahle. Das ist natürlich total nervig, weil beim Herausdrehen des Siebträgers der Kaffeesatz durch die Küche spritzt. Das nimmt mir leider jegliche Lust weiterzumachen.

Es ist also ungefähr so:
Espresso läuft zu schnell (10-15 Sekunden) -> Ich mahle 1 Stufe feiner (gleiche Menge und Tamperdruck) -> Nach Bezug Restdruck im Siebträger.

Ich hatte auch schon den Fall, dass der Bezug zu kurz war (12 Sekunden), aber trotzdem Restdruck da war. Das macht für mich gar keinen Sinn und daher bin ich so langsam ziemlich verzweifelt.

Ich habe verschiedene Bohnen getestet, aktuell mit Röstung aus September.

Nirgendwo im Internet konnte ich von ähnlichen Erfahrungen lesen, insbesondere nicht bei der Delonghi. Daher frag ich mich, ob der Fehler bei mir liegt oder irgendwas an der Maschine defekt ist.

Danke im Voraus..

 

Das ist typisch. Ohne Magnetventil hast du Restdruck. Da hilft nur warten.

 

Deshalb liest Du sonst nichts davon -
die Dedica hat normalerweise doppelwandige Cremasiebe, da ist egal, welche Bohnen Du reinwirfst, es kommt immer ein Schümli raus - also eine drittklassige Espressosimulation.
In den Einwandsieben baut sich der Druck IM Pulver auf, es muss also entsprechend fein und homogen sein, um einen gleichmäßigen passenden Widerstand zu bieten. Das geht nur mit röstjunger Qualitätsbohne und passender Mühle. Und ohne Expansionsventil wird das Fenster des passenden Mahlgrades für eine gute Espressoexraktion nochmal deutlich kleiner.
Möglicherweise scheiterst Du bereits bei der 702 mit ihren 24 Mahlgraden, möglicherweise auch noch im viel zu groben Bereich. Afaik kannst Du die Mühle modifizieren.

 

Das ist mal eine gute Erklärung, danke. Allerdings nutzen ja viele diese Kombi auch mit einwandigen Sieben und noch niemand hat von diesem Problem berichtet - zumindest konnte ich nichts finden. Ich komme ja auch gar nicht zu dem Punkt, den passenden Mahlgrad zu finden, da sobald ich in Richtung "fein" gehe, Restdruck bleibt.

Zum Thema Mühle: Ich habe in der Mühle bereits eine weitere Unterlegscheibe verbaut und komme so eigentlich auf genügend feine Mahlgrad (natürlich nur in der vorgegebenen, stufenweisen Rasterung). Also ab Stufe 6 oder 7 kommt schon gar nichts mehr aus der Mühle raus. Daher sollte es eigentlich fein genug werden. Aber sobald ich in Richtung "feiner" gehe (bei mir so ab Stufe 11), bleibt Restdruck. Die Extraktionszeit ist dabei aber trotzdem noch zu kurz. Daher bin ich ein bisschen ratlos. Wüsste ich, dass die Mühle nicht fein genug mahlt, würde ich sie ersetzen. Aber so...

 

Wie lange wartest du denn nach dem Bezug mit dem Ausspannen? Der gesamte Druckabbau muss über den Puck erfolgen, das kann schon mal ein bisschen dauern. Je kürzer der Bezug war, desto weniger Druck baut sich auf und desto schneller kannst du ausspannen.

 

Ich warte nur ein paar Sekunden (max. 10), da ich meist 2 Bezüge nacheinander mache (für Frau und mich). Sollte mit der Maschine eigentlich generell möglich sein, hab ich schon in diversen Videos gesehen.

Falls es irgendwas zu dem Thema beiträgt: Was mich noch stört, egal was ich bisher gemacht habe, der Puck ist nach dem Bezug immer nass/matschig und oft auch "aufgewühlt".

 

Da scheinen (mindestens) zwei Ursachen zu bestehen: Mahlgrad - denn was Du mit matschig und schwierig, das richtige Fenster zu treffen beschreibst, deutet ganz klar darauf hin.
Bohnen - welche verwendest Du genau? Weil ein Röstdatum im September sinnvoll erscheint, aber Industriebohnen trotzdem nicht richtig funktionieren müssen.
Über Füllmenge müsstest Du auch noch spielen, um ggf. den Matsch unter Kontrolle bringen zu können. Und die Zeit bis zum Druckabbau solltest Du Dir auch einfach nehmen. Selbst wenn es Deine Frau eilig hätte, würdest Du sie auch nicht aus einem noch rollenden Auto springen lassen und dann über das Fahrzeug klagen, wenn sie sich der Länge nach hinlegt...
Mit der Dedica müsstest Du schon etwas Sinnvolles hinbekommen, aber die Mühle als entscheidender Faktor, ist wirklich grenzwertig.

 

den Matsch bekommt man weg, in dem man den Füllstand erhöht - dann aber bitte Mahlgrad anpassen. Ohne Expansionsventil kann Dir halt passieren, dass der ungehinderte Volldruck Dein Pulver schlagartig zu stark nachkomprimiert und es dann betoniert. Wie gesagt: das Fenster des optimalen Mahlgutes wird ohne Exp.Ventil sehr klein. In den "Erfolgsvideos" im Netz kennen die Leute ihre Bohnen ganz genau und wissen, mit welchem Verhältnis Mahlgrad zu Menge sie funktionieren. Und vielleicht haben sie sogar eine stufenlose Mühle, um dieses recht kleine Fenster auch wirklich zu treffen. Der Weg steht Dir halt grad nicht offen.

Welche Bohne genau (und mit welchen Röstdatum / MHD) verwendest Du?

 

Wenn man 16 g in Basket wiegt, probieren mit dem gleich Mahlgrad nur 15.5 g rein zu machen, nach dem Bezug immer noch Druck drin? Nehmen 15 g.

 

Es gibt drei Probleme:

• Die Dosis ist zu gering (aufgewühlter Puck),
• der Mahlgrad ist nicht fein genug (Bezug schneller als 25s).
• Du spannst zu schnell aus. Warte eine Minute, dann hat sich der Druck durch den Puck abgebaut.

Was spricht gegen einen doppelten Bezug mit dem Zweiersieb?
Da kannst du mehr einfüllen und bist mit dem Mahlgrad variabler. Außerdem funktioniert das Zweiersieb meist besser.

 

Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für die vielen Antworten.

1) Mahlgrad: Den richtigen Mahlgrad habe ich sicher noch nicht gefunden. Aber wie gesagt komm ich aufgrund der Druckproblematik gar nicht erst dazu, den passenden zu finden. Ist für mich dann direkt sinnlos, da die Espressomaschine für mich so nicht ihren Zweck erfüllt, wenn ich jedes mal erst warten müsste bis sich der Druck abgebaut hat. Damit möchte ich mich nicht arrangieren und scheint auch generell kein Problem zu sein, sondern muss an meinem Handling oder einem Problem der Hardware liegen.

2) Bohnen: Van Dyck Adorno, MHD 09/22.

Eine sehr gute Erklärung, danke.
Van Dyck Adorno, MHD 09/22

Die Menge macht da leider keinen wirklich Unterschied, Druck ist auch bei Reduzierung der Menge vorhanden (zwar weniger, aber immer noch da).

Danke, aber den letzten Punkt mit dem Warten versuche ich ja eben zu vermeiden.
Ich benutze übrigens das Zweiersieb, wir trinken meist Flat Whites und ziehen dafür jeweils einen doppelten Espresso. Ein einwandiges Einersieb habe ich auch gar nicht.


Mal generell: Mir geht es noch gar nicht darum, den perfekten Espresso zuzubereiten, Extraktionszeit sei zB erstmal hinten angestellt. Ich hätte zunächst nur gern, dass nach dem Bezug kein Restdruck mehr im ST ansteht, damit ich überhaupt erst Spaß daran bekomme, mich an die Optimierung der einzelnen Parameter zu machen.. Aber wie ich hier teilweise verstanden habe, hängt das alles vielleicht ja auch zusammen.

 

Hallo zusammen,
mmh, Restdruck wird immer da sein, was sich aufgrund des fehlenden Ventils nicht ändern lässt.
2 Dinge vielleicht:
1. Siebträger langsam ausspannen und damit langsam den noch vorhandenen Druck ablassen könnte vielleicht helfen (so wie bei einer Sprudelflasche, bei der noch etwas zu viel Druck drauf ist)
2. versuch doch mal herauszufinden, wie lange du warten musst, um keinen Druck mehr zu haben (starte mal mit 20 Sekunden und taste dich dann hoch bzw. runter, je nachdem. Ne Minute hab ich auch nicht gewartet. Bin mittlerweile auf eine Ascaso umgestiegen, daher weiß ich nicht mehr genau, wie lange ich so gewartet habe...)

 

Dann brauchst Du ein Expansionsventil - also musst nachrüsten oder gleich eine Maschine mit kaufen. Letzteres würde dir bei geeigneter Auswahl das Espressoleben wahrscheinlich in mehrerlei leichter machen.

 

Noch mal eine generelle Frage, weil mich die letzten beiden Antworten etwas überraschen:
Hat dieses Problem jeder mit einer Delonghi EC685 (bzw. mit einer Maschine ohne Expansionsventil)?

Wenn ja müsste ich mich natürlich damit arrangieren, aber nirgends hat jemand bisher davon berichtet (auch hier im über 100 seitigen Thread nicht).

Werde deine Tipps mal umsetzen, vielleicht gewöhne ich mich ja dran.


Danke nochmal für die schnellen Antworten hier immer.

 

Ja. Bzw. nicht bei jeder Maschine ohne Expansionsventil, sondern ohne Magnetventil (oder andere Art des Druckabbaus). Bei der DeLonghi Dedica wird das Wasser durch den Kaffeepuck gepresst und beim Ende des Bezugs hört die Pumpe dann einfach auf zu Pumpen. Das Wasser, das sich noch auf dem Puck und in den Leitungen befindet, steht noch unter Druck, der dann durch langsames Nachtröpfeln abgebaut wird. Andere Maschinen lassen das Wasser durch ein Magnetventil in die Auffangschale ab. Das Expansionsventil hat andere Aufgaben und ist hier gerade eigentlich erstmal nebensächlich.

 

Danke, verstanden. War mir so nicht bewusst.

 

Hallo Zusammen,
das Thema "Sauerei" ist bekannt.
Üblicherweise löst sich der Siebträger relativ leicht.
Wenn es schwer geht ist noch Druck im Sieb.
Bei Verwendung eines 2er-Graef-Sieb und zirka 14 Gramm gemahlene und dunkel geröstete Arabica/Robusta-Bohnen im Sieb klappt es bei mir prima.
Zeit spielt fast keine Rolle: Strahlfarbe und weißer Fleck sind mittlerweile meine Abschaltkriterien.
Gruß Frank

 

Du musst vorm Ausspannen warten oder brauchst eine andere Maschine.

Dies ist eine Espressomaschine ohne Dreiwege Ventil, es steht nach einem korrekten Bezug immer Druck an. Ohne Wartezeit gibt es daher Sauerei beim Auspannen.

Bzw. ohne Wartezeit kannst du nur nach dem Bezug eines fürchterlichen Gebräus ausspannen. Mit anderen Maschinen gehen auch so lange Getränke ohne großen Druck, aber bei dem kleinen Thermoblock fällt bei einem solchen Bezug die Temperatur in den Keller und es schmeckt sauer und bitter gleichzeitig.