ec680 delonghi oder kmix021 kenwood siebträger?

ich bin von der Cremadicke beeindruckt. Wie hast du das Sieb aufgebohrt, den Deckel weggedremmelt oder einfach komplett durchgebohrt und wie hast du deine Mühle getunt, weil wenn man nicht tampt muss der Mahlgrad extrem fein sein, sonst wird's zu wässrig?

 

Ich habe bei den Sieben das Loch im unteren Boden auf ca 6 mm aufgedrehmelt. Das ging mit einem kleinen Hartmetallfräser recht schnell. Bei einem Bohrer könnte es knapp werden, wegen der Bohrspitze. An der Mühle habe ich das Blech auf dem Mahlkegel, welches die Bohnen umrühren soll, entfernt. Damit passiert es bei feiner Mahlung nicht so schnell, dass kein Kaffeemehl mehr herauskommt. Des Weiteren haben ich das Metallblättchen, dass die Aufladung des Kaffeemehls verhindern soll, nach hinten um ca. 45° weggebogen. Der Effekt ist, dass dann das Kaffeemehl nicht mehr klumpt, sondern schön gleichmäßig herausrieselt. Dies hat meiner Meinung nach den Vorteil, dass es weniger Dichteschwankungen im Puk gibt und somit eine gleichmäßigere Extraktion gelingt. Außerdem wird der effektive Totraum der Mühle viel kleiner, da es keinen Kaffeemehlstau mehr im Ausgang der Mühle gibt.

Es ist im Übrigen nicht so, dass das Kaffeemehl vor der Extraktion nicht verdichtet wird. Vielmehr wird es durch die Verwendung des flachen Siebs zwischen Siebboden und Duschsieb komprimiert. Gleiches geschieht auch bei Verwendung von E.S.E.-Pads. Wichtig ist hier, dass die Mengenverteilung im Sieb vorher möglichst gleichmäßig ist, daher gut glattstreichen und gefühlvoll anklopfen (den Siebträger aufstoßen).

Ich habe noch einmal die Brühtemperatur variiert: Mittlerweile ist das Ergebnis mit der hohen Brühtemperatur sogar besser, als mit der niedrigen. Dies führe ich darauf zurück, dass schon eine geringe Verkalkung des Thermoblocks den Wärmeübergangskoeffizienten und damit die effektive Brühtemperatur wesentlich verändert. Zu Beginn hatte ich das Problem, dass bei hoher und mittlerer Temperatureinstellung die Crema sehr instabil war und auch die Geschmack eher streng.

Leider habe ich nun ein technisches Problem mit der Macchina: Wenn ich Heißwasser aus der Dampfdüse beziehe, tropft Wasser aus dem Gehäuse. Das ist doch sicher nicht normal, oder?

Grüße

Esprezzo

 

Wie alt ist denn die Maschine, wenn jetzt schon so viel Kalk drin sein soll, dass die Temperatur verstellt werden muß?
Klebt beim Andrücken per Duschsieb nicht anschließend der Puck an eben diesen fest?

Das mit dem Gehäuse hört sich nicht so toll an. Bei Garantie wird wohl ein Einschicken die richtige Entscheidung sein. Sonst würde ich mal das Gehäuse öffnen. Die undichte Stelle kann ja nicht so schwer zu finden sein. Hoffentlich ist es nur die Verbindungsstelle zwischen zwei Bauteilen.

 

Bei kalkhaltigem Wasser empfiehlt es sich, stets Wasser z.B. am Vorabend abzukochen und dann durch ein feines Sieb umzufüllen. Wir haben Wasserhärte 19(Kalk flockt bereits bei ca.58°C aus). Bei diesem Vorgehen ist keine Verkalkung mehr wahrnehmbar ;-)

 

Die Macchina ist gerade einmal 4 Wochen alt. Somit sollte der Kalk noch nicht sehr dick sein. Vielleicht liegt es auch an der Alterung des Kaffee oder sonstwas...
Der Puck klebt nicht am Duschsieb, sondern sitzt ziemlich fest im Sieb.

Ich hätte ja große Lust, das Gehäuse kurz aufzuschrauben, fürchte mich aber davor, dass die Garantie dadurch erlischt. Es muss eigentlich am Ventil für den Wasserauslauf oder an einer Verbindung zur Dampflanze liegen... Hier ist eine Explosionszeichnung der Maschine zu finden.

Esprezzo

 

Hallo,

die Crema sieht doch ganz gut aus.Aber wie sieht es, vor Allem ohne Tampern mit der Durchlaufzeit aus?
Ich habe meine auf die höchste Temperatur gestellt, da mir der Kaffee zu lau war.
Meinst Du mit "Aufbohren", dass du lediglich, wie ich oben schon überlegte, das Loch im unteren Boden vergrößert hast?

Meine Trennscheiben sind gestern gekommen. Ich hatte übersehen, dass der Marketplacehändler in China sitzt.
Werde mich die Tage mal am Doppelsieb versuchen.
Das Einzelsieb muß ich nicht bearbeiten, da ich mir, angeregt durch den anderen Thread, eines für eine Pavoni Handhebelmaschine besorgt habe.
Es passt in den zweiten Siebträger den ich hier liegen habe. Und laut der Aussage des Users dichtet es auch am Sieb korrekt ab.
Werde ich dann Ende September testen.
Das

Gruß,
piccolina

 

Huch-Vergessen.Die Bearbeitungsfunktion funktioniert nicht auf meinem Handy.
Das Doppelsieb der Pavoni passt nur in den Siebträger wenn man ihn modifiziert.
Darauf habe ich keine Lust.

 

Die Durchlaufzeit liegt, wenn alles passt bei 20-25 s (ab Druckaufbau im Siebträger gemessen). Es kann aber auch mal mehr sein. Dann ist meistens zuviel Kaffeemehl im Sieb gewesen. Ich habe wie bereits erwähnt die Bohrung im unteren Boden vergrößert.
Leider hat die Macchina nun weitere Fehler gezeigt und ich werde sie einschicken müssen.

Esprezzo

 

Hey Ihr Lieben Esspressionisten,

ich habe auch die Delonghi EC 680 und habe die Crema Siebe aufgedremelt. Es macht schon einen unterschied. Mit dem Crema Sieb kann man keine Einstellungen vornehmen (es ist z.b. Egal ob man mit dem Plastikding tampt oder mit einem richtigen Tamper ordentlich Druck aufbaut).

Es hat sich also gelohnt das zu versuchen. Jetzt bin ich noch bei den feineinstellungen dran.

Im Sieb für eine Tasse läuft der Espresso viel zu kurz durch. Aber in dem Sieb für zwei Tassen komme ich auf die magischen 30 Sek., Crema ist da.

Jetzt meine Frage: Wenn die Parameter stimmen, also ml. im Glas, 30 Sek durchlauf, dann hat man das "richtige" Ergebnis? Also was ich meine: Der Espresso schmeckt etwas bitter, und hat nicht so das mega Aroma. Liegt es jetzt daran, dass der Espresso nichts taugt (hier vom Board empfolen der Gran Crema von imprezza.de wenn ich mich recht erinnere), oder kann man trotz der genannten Parameter etwas falsch gemacht haben? Ich male die Bohnen mit einer Graef CM 800.

Vielen Dank für Eure Antworten.

 

Ändert sich der bittere Geschmack denn, wenn Du mit der Temperatur runter gehst?

 

Das wollte ich auch fragen.

Dass Durchlaufzeit und Menge stimmen ist schon mal gut. Wenn die Kaffeemenge auch richtig ist, könnte es an den Bohnen liegen.
Man sollte die Parameter auch nicht sklavisch sehen.
Bei meiner großen Maschine nehme ich eher mild geröstete Bohnen und dosiere das Mehl höher damit es mir schmeckt.
Darauf kommt es doch letztendlich an.

Gruß piccolina

 

An den Bohnen - falls es sich wirklich um den Parottacaffe Gran Crema von imprezza.de handelt -
liegts höchstwahrscheinlich nicht. Ich kenne diese Bohne seit vielen Jahren, es ist der Lieblingskaffee meiner Frau für ihre Gaggia Classic, und wir sind wahrlich nicht die einzigen.
Der Fehler dürfte also höchstwahrscheinlich nichts mit der Bohnenqualität zu tun haben und woanders liegen.

Nach deiner Darstellung fallen mit verschiedene Möglichkeiten ein:

1. Zu fein gemahlen. Überextraktion macht bitter. Versuche, etwas grober zu mahlen und etwas mehr Pulver zu verwenden. Wenn dir im 1er-Sieb das Wasser durchrauscht, und du im 2er die richtige Zeit mit der richtigen Menge
(ca. 50 - 60 ml in ca. 25 - 30 Sek.) in etwa hinbekommst, spräche das uU für viel zu wenig Pulver im 1er-Sieb. Das bringt mich auf

2. Zu lange gebrüht. Versuche mal kürzere Brühzeiten unter inkaufnahme einer geringeren Menge Espresso in der Tasse.
Brich schon nach 23-25 Sek. ab. Dann hast du wahrscheinlich nur 45-50 ml in der Tasse, aber probier das mal aus.
Immer noch leicht bitter? Und auch ansonsten eher leer im Geschmack? Oder doch schon voller, kräftiger, und weniger bitter?
Ich würde als erstes diese Möglichkeit austesten.
Aber es gibt natürlich auch Variante

3. Zu heiß gebrüht. Experimentiere mit minimalem Ablassen heißen Wassers (aber nicht zu viel, da der Espresso sonst wiederum zu kalt gebrüht wird).

4. Natürlich kann es auch sein, daß dir der Kaffee so, wie er ist, einfach nicht schmeckt. Auch das kommt vor, nicht jede sog. "gute" Bohne schmeckt jedem. Das macht auch nichts. Mir ist z. B. der Dolce Gusto von Parotta zu heftig,
anderen vielleicht schon der Gran Crema. Und mit deren Amabile komme ich geschmacklich überhaupt nicht klar.
Dann solltest du die Bohne wechseln. Z. B. der Delizioso, ebenfalls von Parottacaffe, ist deutlich weicher.
Auf der Suche nach den zu dir passenden Bohnen kommst du um Ausprobieren nicht herum.

Grüße

 

Hi,

ja das mit der Temeperatur und dem Mahlgrad werde ich heute abend ausprobieren und euch berichten.

Wie ist das mit dem Tamper? Ich habe einen 51mm Tamper, passt genau rein. Jedoch ist es ja so, dass ab einem gewissen Stück sich das Sieb verjüngt. Ist es also besser einen 49mm Tamper zu haben und in der Mittte druck aufzubauen, oder ist das mit dem Verjüngen kein Problem und der 51mm Tamper so in Ordnung?

Als ich das mit dem Umdrehen des Siebes versucht habe, kam mir der gesamt Kaffepuck entgegen. Das einzelne Pulver hält zwar und rieselt nicht, aber das ganze Ding ist rausgefallen. Ist das ein Detail auf das man achten sollte, oder macht es keinen Unterschied?

 

Das mit dem Tamper ist nur wichtig, wenn die Verjüngung des Siebes verhindert, daß der Tamper das Pulver genügend verdichtet, der Tamper also nicht tief genug ins Sieb kommt. Das sollte aber bei dieser Siebgröße eigentlich keine Rolle spielen, vorausgesetzt, es ist immer genug Pulver drin. Achte mal darauf.

Lass das mit dem Umdrehen des Siebträgers bleiben, wenn dir dabei der Puck rausfällt. Einen Unterschied macht das sowieso nicht, es ist lediglich ein zusätzlicher Test. Kann man machen, muß man aber nicht. Ich habs in all den Jahren noch nie gemacht.

 

Ok, super. Danke für den Tipp.

Und wie sieht es mit der Blondphase aus?

Bei mir ist es so, dass zunächst ein sehr dunkler, brauner Strahl rauskommt, dann nach ein paar Sekunden wird er Medium braun und wird dann heller.

Ist das diese Blondphase? Und verstehe ich es richtig, dass der Strahl durchgehend dunkelbraun sein sollte, und nicht heller werden sollte? Soll ich dann ab dem hellwerden versuchen abzuschalten, oder so variieren, dass ein hellwerden nicht entsteht, oder ist das ganz normal bei der Delonghi?

 

also der dunkle strahl wirkt wie ein extrakt, und ist "rein". der mediumbraune strahl wirkt schon cremiger, schaumiger, und dannach wirds noch heller. so meinte ich das.

 

Wenns blond wird wirds bitter, also spätestens jetzt abbrechen.
Experimentiere mit dem was herauskommt, brich mal früher, mal später ab, probiere den Geschmack aus.
Das ist die Arbeit, die du jetzt leisten mußt. Lange braun ist schön, wenns gelingt.
Das ist aber auch nicht DeLonghi-spezifisch.
Finde heraus, wie der Stoff dir geschmacklich am meisten zusagt, vielleicht mußt du sogar noch etwas feiner mahlen UND mehr Pulver ins Sieb packen (z. B. ins 1er?)
Du kannst nicht verhindern, daß der Kaffeestrahl irgendwann blond wird, das passiert immer irgendwann, früher oder später, wenn du ihn nur lange genug laufen läßt.
Deinen "guten" Espresso mußt du halt vorher in der Tasse haben.
Und dazu mußt du experimentieren bis es für deinen Geschmack klappt.

Hier noch Hinweise aus dem Kaffeewiki:

http://kaffeewiki.de/index.php?title=Espresso_für_Einsteiger#Was_mache_ich_falsch.3F_Diagnostik.21

Viel Spaß und Erfolg!

Grüße

 

Also das verringern der Temperatur von Hoch auf Mittel hat schonmal etwas gebracht würde ich sagen.

Wenn ich den 2er Siebträger nehme und die Tasse nach 25 Sek. wegziehe, dann ist er weniger bitter und auch sonst voll im Geschmack. Die Crema hält auch 4 Sek. und ist schön dick.

Wenn ich jedoch den 1er Siebträger nehme und selbst wenn ich mehr Pulver reintue, dann rauscht es dennoch in 15 Sek. durch, hat fast keine Crema und schmeckt nicht wirklich.

Dann habe ich mal versucht mit groberem Mahlgrad zu experimentieren. Ich bin jetzt direkt 3 Einheiten gröber gegangen bei der Graef und habe mich nicht in einer Schritten hochgearbeitet. Das wird nichts. Auch wenn ich viel Pulver nehme. Das Ergebnis wird nicht so richtig. Weder im 1er Sieb noch im 2er.

 

Heißt das jetzt, dass ich die Bezugszeit verringern sollte? Also statt mit der Hand die Tasse wegzuziehen, die Maschine so einstellen, dass sie weniger Wasser ausspuckt?

 

So der espresso ist jetzt nicht mehr so bitter. Etwas goeberer mahlgrad war doch richtig. Ist wohl tagesform anhaengig.