ECM Technika II überhitzt so dass kein Leerbezug möglich

Seit einiger Zeit überhitzt meine ECM Technika II nach ca 60-90 Min. auf über 97 °C und es kommt bei Bezug nur noch Dampf und die Vibrationspumpe fördert kein Wasser mehr - weder für den Kessel noch für die Brühgruppe. Es scheint so als ob irgendwie Dampf in die Pumpe gelangt, denn man hört beim Betätigen des Bezughebels ein leises Summen. Erst nach vollständiger Abkühlung über Nacht fördert die Pumpe wieder ganz normal und innerhalb einer Stunde ist ein normaler Kaffeebezug möglich. Bleibt die Maschine länger an wieder das gleiche Bild, d.h. Brühwasser total überhitzt und kein Bezug möglich. Pressostat, Brühgruppe, Pumpe und Elektronik (neu) scheinen i.O. zu sein. Keine Kalkablagerungen im Thermosyphon Kreislauf zu sehen. Was kann die Ursache sein? Viele Grüsse und herzlichen Dank im Voraus

 

Danke schon mal für die Hinweise! Der Pressostat müsste eigentlich funktionieren, da das Kesselmanometer immer im grünen Bereich bleibt und bei Dampf/Wasserentnahme die Hysterese sich im grünen Bereich abspielt. Sollte der Heizstab wg. defekten Pressostat weiter heizen müsste doch eigentlich der Kesseldruck steigen? Sollte der Thermosyphon Kreislauf irgendwo blockiert sein erklärt das nicht warum die Pumpe nur bei Überhitzung nicht mehr fördert vorher aber schon. Eine Kesselbefüllung geht auch nicht. Die Frage ist daher wie kommt der Heissdampf in die Pumpe? Ein defektes Rückschlagventil z.B. das von der Kesselbefüllung wäre eine mögliche Erklärung. Ich schau mal nach den Rückschlagventilen in meiner Maschine. Die Überhitzung erkenne ich übrigens am Brühgruppenthermometer und höre sie am Sprotzeln und dann zischt es nur noch. Was würde passieren wenn bei hängendem Rückschlagventil das Magnetventil für die Kesselbefüllung nicht mehr richtig schließt? Könnte auf diesem Weg Heisswasser/Dampf in die Pumpe und darüber in den Bezugskreislauf gelangen und so die Temperatur hochtreiben?
Ich melde mich wieder nach Inspektion der R-Ventile. Viele Grüsse

 

Hallo Zusammen!

Der Hinweis mit den Rückschlagventilen war ein Volltreffer! Ventile ausgebaut, zerlegt und wieder eingebaut und das Maschinchen lief wieder wie gehabt.
Da die Dichtungen der Rückschlagventile nach 25 (!) Jahren Betriebszeit wohl leicht spröde geworden sind kurzerhand die entsprechenden Ersatzteile sowie bei der Gelegenheit auch gleich das Magnetventil bestellt und eingebaut. Perfekt! Ich bin immer wieder begeistert über die Qualität der verwendeten Bauteile und dass man nach so langer Zeit immer noch alle wesentlichen Komponenten fürs Innenleben bekommen kann.

 

Oh je - zu früh gefreut!

Nach 2 Tagen Probebetrieb ohne Deckel / Tassenablage und einer offenen Seitenwand war ich sicher das Problem gelöst zu haben. Nach dem kompletten Zusammenbau stieg jedoch nach längerem Betrieb die Brühwassertemperatur wieder auf 98 °C und ein Bezug zur Abkühlung war trotz der erneuerten Rückschlagventile nicht mehr möglich. Das Kesselmanomenter zeigte dennoch nur 1,2 bar. Auffallend ist, dass das ganze Gehäuse heisser als normal zu werden scheint. Anscheinend gibt der Kessel so viel Wärme ab, dass das Brühwasser in den Leitungen an zu sieden anfängt. Ich schaue mal nach dem Kessel-Entlüftungsventil. Wenn dieses wegen Verkalkung nicht mehr komplett abdichtet wird ständig etwas heisser Wasserdampf ins Gehäuse in die Nähe der Zuleitungen zum Thermosiphon abgegeben und könnte bei den gegenwärtigen Umgebungstemperaturen (25 ° +) vielleicht diesen Effekt hervorrufen.
Ich probiere weiter herum und melde mich mit den Ergebnissen.

 

An eine Fehlfunktion des Manometers habe ich schon mal gedacht, weil der gleiche Druck mit und ohne Überhitzung eigentlich keinen Sinn ergibt. Ich probier' morgen mal aus wie das Manometer auf unterschiedliche Pressostat Einstellungen reagiert.

 

Das autom. Entlüftungsventil dichtete wegen Verkalkung nicht immer vollständig ab und sprotzelte hin und wieder etwas heißen Dampf in die nähere Umgebung. Die Kupferleitung zur Brühgruppe ist ja auch nur wenige cm entfernt. Bei offener Maschine kein Problem aber bei geschlossener Maschine mit komplett belegter Tassenablage und Trockentuch drüber bei derzeit 23-24 °C RT möglicherweise der Grund für die ungewöhnlich starke Überhitzung. Nach Entkalken schließt das Ventil wieder zuverlässig. Pressostat und Manometer bei verschiedenen Einstellungen überprüft und scheinen beide i.O. Vorsichtshalber noch die 9 Jahre alte Ulkapumpe ersetzt und alles wieder zusammengebaut. Bei nicht zugedeckter Tassenablage und Standzeiten über 1 h wieder die 'normale' Überhitzung auf max. 93-94 °C und Reduktion auf 90-91 ° oder tiefer durch einen rel. kurzen Leerbezug, d.h. alles wieder bestens in Ordnung. Wahrscheinlich haben hier mehrere Faktoren eine Rolle gespielt und die Ursachenfindung und - Behebung erschwert.